DE908775C

DE908775C - Gleitmittel fuer das Ziehen von Draehten

Info

Publication number: DE908775C
Application number: DEH2918D
Authority: DE
Inventors: Dr Ludwig Mannes
Original assignee: Henkel AG and Co KGaA
Current assignee: Henkel AG and Co KGaA
Priority date: 1944-10-17
Filing date: 1944-10-17
Publication date: 1954-04-08

Description

Gleitmittel für das Ziehen von Drähten Bei der Herstellung synthetischer Fettsäuren fallen bei der Destillation derselben beträchtliche Mengen höherrnolekularer Fettsäuren, d. h. mit mehr als 17 Kohlenstoffatomen an, deren Seifen in der Hauptsache wegen ihrer Schwerlöslichkeit als Waschmittel nicht in Betracht kommen. Soweit sie bei der Paraffinoxydation anfallen, bestehen diese sogenannten Nachlauffettsäuren aus einem Gemisch von Fettsäuren mit gerader und solchen mit verzweigter Kohlenstoffkette und enthalten außerdem neben geringen Mengen von Oxy- und Ketosäuren im Durchschnitt über roo/o unverseifbare Bestandteile.
Der Versuch, diese Gemische in Form ihrer Seifen als Gleitmittel beim Ziehen von Drähten einzusetzen, zeigte, daß sie für diesen Zweck nicht oder höchstens in geringer Menge im Gemisch mit Fettsäuren niedrigeren Molekulargewichts brauchbar sind. Ihre Seifen besitzen wegen ihres hohen Gehaltes an verzweigten und unverseifbaren Verbindungen als Gleitmittel für das Ziehen von Drähten die unangenehme Eigenschaft, daß sehr viel Seife an dem Draht h aftenbleiibt, was zu einem zu hohen Verbrauch an Ziehseife führt und außerdem die weitere Bearbeitung des Drahtes stört.
Es wurde nun aber gefunden, daß sich die Seifen dieser Fettsäuren dann ausgezeichnet als Gleitmittel beim Ziehen von Drähten eignen, wenn man nur die Seifen der synthetischen Fettsäuren mit mehr als 17 Kohlenstoffatomen mit vorwiegend gerader Kohlenstoffkette verwendet.
Wenn die sogenannten Nachlauffettsäuren aus der Paraffinoxydation verwendet werden sollen, geschieht die Entfernung der unverseifbaren Bestandteile nach bekannten Arbeitsweisen, vorzugsweise mittels Wasserdampf bei erhöhter Temperatur, während die Entfernung der Fettsäuren mit verzweigter Kohlenstoffkette beispielsweise durch Behandlung der freien Fettsäuren oder zweckmäßiger, da hierbei gleich die gewünschten Seifen anfallen, ihrer Seifen mit organischen Lösungsmitteln vorgenommen werden kann.
Außer den Seifen der Fettsäuren mit mehr als 17 Kohlenstoffatomen und vorwiegend gerader Kohlenstäffkette aus der Paraffinoxydation kommen solche anderer synthetischer Herkunft, z. B. durch Umsetzung von Olefinen mit Kohlenoxyd-Wasserstoff-Gemischen in Gegenwart von Schwermetallkatalysatoren mit nachfolgender Oxydation der erhaltenen Alkohole bzw. Aldehyde gewonnene, für die erfindungsgemäße Verwendung in Betracht. Die Isolierung der Fettsäuren mit vorwiegend gerader Kohlenstoffkette erfolgt hier analog, wie bereit beschrieben.
Als Seifen der genannten Fettsäuren kann man als Gleitmittel für das Ziehen von Drähten vorzugsweise ihre Alkali-, Erdalkali- und Metallseifen verwenden. Die Herstellung der Erdalkali- und Metallseifen geschieht in bekannter Weise durch Umsetzung der freien Fettsäuren oder ihrer Alkaliseifen mit den Hydroxyden oder löslichen Salzen der gewünschten Erdalkalimetalle oder Metalle.
Die Seifen von synthetischen Fettsäuren mit mehr als 17 Kohlenstoffatomen und vorwiegend unverzweigter Kohlenstoffkette sind bei gewöhnlicher Temperatur fest und verleihen dem Draht beim Zug ein ausgezeichnetes Gleitvermögen. Sie verkohlen weder in den Ziehsteinen noch bleiben sie auf dem gezogenen Draht haften. Sie können in Pulver-, Schnitzel-, Schuppen-, Nudel- oder Nadelform zur Anwendung kommen. Gegebenenfalls kann man sie auch im Gemisch mit für das Ziehen von Drähten als Gleitmittel bekannten natürlichen Kernseifen oder Seifen niedermolekularer synthetischer Fettsäuren verwenden. Sie stellen einen vollwertigen Ersatz für Seifen natürlicher Herkunft dar. Beispiel Ein Gemisch von Natriumseifen mit vorwiegend gerader Kohlenstoffkette, das ihnen zugrunde liegende Fettsäuregemisch besitzt einen Kp. 2io bis 27ä/6 mm, einen F. von 64 bis 67°, eine SZ. von 167 und eine VZ. von 172, UV.-Gehalt 3,5 1/o, erhalten :durch Luftoxydation von F i s ehe r- G a t s c h, Abtrennen der unverseifbaren Bestandteile aus dem verseiften Oxydationserzeugnis durch Wasserdampfdestillation bei 32o°, Abtrennen der Fettsäuren niederen Molekulargewichts durch Vakuumdestillation und Auskochen der Natriumseifen mit dem Sechsfachen ihres Gewichts an g5%igem Alkohol, Abkühlen, Abfiltrieren und restloses Entfernen des Lösungsmittels, ist ein hervorragendes Gleitmittel für das Ziehen von Drähten.

Claims

PATENTANSPRUCH: Gleitmittel für das Ziehen von Drähten, bestehend aus Seifen synthetischer Fettsäuren mit mehr als i7 Kohlenstoffatomen und vorwiegend unverzweigter Kohlenstoffkette, die praktisch frei von unverseifbaren Bestandteilen sind.