DE228877C - - Google Patents

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DE228877C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F3/00Compounds containing elements of Groups 2 or 12 of the Periodic Table
    • C07F3/10Mercury compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 228877 KLASSE 12 o. GRUPPE
Es ist bekannt, daß eine Reihe von ungesättigten Carbonsäuren von dem Typus
ACH : CHA1COOH,
in dem A und A1 irgendwelche am Kohlenstoff haftende Reste bedeuten, leicht mit Mercurisalzen reagieren, indem Körper gebildet werden, welche am Kohlenstoff komplex gebundenes Quecksilber enthalten (s. Ber. d.
ίο deutsch, ehem. Ges. 35 [1902], S. 2571 u. ff.). Aber die so gewonnenen Produkte konnten auf diese Weise nicht in reinem Zustande isoliert werden, so daß sie für therapeutische Zwecke bisher unbrauchbar erscheinen müssen.
Es wurde nun gefunden, daß man hervorragend leicht das Quecksilber in die Doppelbindung ungesättigter Carbonsäuren einführen kann, wenn man im Gegensatz zu den früheren Versuchen nicht auf die in Wasser gelösten Säuren selbst, sondern auf die entsprechenden Carbonsäureester in alkoholischen Lösungsmitteln Quecksilbersalze einwirken läßt und die so gewonnenen komplexen Quecksilber-, carbonsäureester in der üblichen Weise der Verseifung unterwirft. Als geeignete Lösungsmittel haben sich erwiesen neben reinen Alkoholen auch Gemische aus Alkoholen einerseits und Wasser oder mit Wasser gesättigtem Äther andererseits. Unter den Quecksilbersalzen sind besonders die alkohollöslichen, wie Quecksilberacetat und Quecksilberchlorid, bevorzugt.
Die im ersten Teil der Reaktion gewonnenen Ester können vielfach selbst als wertvolle Therapeutica angesehen werden, besonders wenn als Ausgangsmaterialien die Glycerinester ungesättigter höherer Fettsäuren verwandt werden. Es ist jedoch nicht nötig, daß diese letzteren vollkommen rein vorliegen. Fette, welche neben ungesättigten Fettsäureestern auch gesättigte enthalten, werden am besten im wäßrigen Methyl- oder Äthyl-Alkohol-Äthergemisch gelöst und mit der auf Grund der Hübischen Jodzahl berechneten Menge alkoholischer Quecksilbersalzlösung so lange stehen gelassen, bis eine Probe mit Natronlauge keine Quecksilberoxydfällung mehr ergibt, was in der Regel nach wenigen Stunden der Fall ist. Alsdann können die Fette nach den üblichen Methoden als mercuriert isoliert werden. In gleicher Weise kann man auch zu mercurierten Lecithinen gelangen, vorausgesetzt, daß wenigstens eine der Fettsäurekomponenten des Lecithins aus einer ungesättigten Fettsäure, z. B. der Ölsäure, besteht.
Zur Herstellung der mercurierten höheren Fettsäuren selbst geht man vielfach besser nicht von den Glyceriden der genannten Fettsäuren aus, da sich diese oft nur schwierig und unter besonderen Vorsichtsmaßregeln verseifen lassen. Als besonders geeignet erwiesen haben sich in diesen Fällen jedoch die Methyl- oder Äthylester, welche, mit der berech-
neten Menge Alkalilauge verseift, leicht die entsprechenden Alkalisalze, d. h. mercurierten Seifen, ergeben. Es soll jedoch auch hier nochmals ausdrücklich betont werden, daß auch alle diese letztgenannten Fettverbindungen das Quecksilber in nicht ionisierter Form an Kohlenstoff gebunden enthalten, und daß dieses gebundene Quecksilber weder durch Alkali noch bei gewöhnlicher Temperatur
ίο durch Ammoniumsulfid sofort fällbar ist, während beispielsweise die Produkte, welche nach Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis II, S. 53 unter III, durch Vermischen von Fetten und Ölen mit Quecksilbersalzen und besonders mit Quecksilbernitrat gewonnen werden, das Metall in ionisierter, durch die oben genannten Reaktionen sofort nachweisbarer Form enthalten und darum auch nicht, wie dort erwähnt, mit eisernen Spateln, die sogleich amalgamiert werden würden, in Berührung kommen dürfen.
Auch mit den aus der Patentschrift 215664 bekannten Produkten haben die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Stoffe nichts gemein, da die ersteren der Patentschrift selbst zufolge (s. Zeilen 16 bis 18) Doppelverbindungen aus Jodfett verb indungen mit Quecksilber] odid sind und demnach einer Gruppe von Salzen angehören, die durch die allgemeine Formel Hg J2 -2,XJ, in der I Alkali oder Fett verbindung bedeutet, angehören.
Ausführungsbeispiele.
Beispiel 1.
5 g Zimtsäuremethylester werden in konzentriert wäßrigmethylalkoholischer Lösung mit 9,8 g in Methylalkohol gelöstem Quecksüberacetat versetzt und mehrere Stunden stehen gelassen. Nach einigen Tagen ist aus der Lösung, welche mit Natronlauge kein Quecksilberoxyd mehr ausscheidet, der größte Teil des gebildeten quecksilbersubstituierten Esters, dem die Formel
C6H5 · CH0CHz ■ CH - HgO(OC) CH3- COOCH5
zukommt, in derben Kristallen aüskristallisiert, während der Rest leicht durch Eindampfen der Mutterlauge gewonnen werden kann. Der Ester ist löslich in Wasser und den meisten gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln, am besten kann er aus Essigäther umkristallisiert werden. Aus den wäßrigen Lösungen des Esters fällt auf Zusatz von Halogensalzen die entsprechende Halogenverbindung, z. B. das Chlorid
C6H5-CHOCH3-CH-HgCl-COOCH3
in ebenfalls kristallinischer Form aus.
Zur Herstellung der entsprechenden mercurierten Zimtsäure wird die erstgewonnene Acetatesterverbindung mit 2 Mol. Alkali verseift. Die entstehende klare Lösung gibt beim Ansäuern mit der dem Alkali entsprechenden Menge Schwefelsäure das Anhydrid einer Oxyquecksilbercarbonsäure, dem die Formel
C6H5-CHOCH3-CHHg-COO
zukommt. Es ist löslich in Alkalilaugen zu den entsprechenden Alkalisalzen, welche therapeutisch wertvoll erscheinen und mit wasserlöslichen Schwermetallsalzen die entsprechenden, in Wasser unlöslichen Schwermetallsalze von der Formel
C6H5-CHOCH3-CH- (HgOH) -COOme
ergeben. * In analoger Weise erhält man über die Ester mühelos entsprechende Mercuriverbindungen fast aller übrigen bekannten ungesättigten Säuren in reinem Zustand und als scharf definierte chemische Substanzen.
Beispiel 2.
5 g oleinsaures Äthyl werden im Äthylalkohol-Äther-Wassergemisch mit 5 g Quecksilberacetat in der oben geschilderten Weise behandelt. Nach etwa dreistündigem Stehen wird das Lösungsmittel verdampft und das zurückbleibende, schwach gelb gefärbte, stark lichtbrechende, leicht bewegliche Öl mit Wasser gewaschen. Der Quecksilbergehalt des Öles wurde im Höchstfalle zu etwa 33 Prozent ermittelt. Dem Produkte selbst kommt voraussichtlich die Formel
C8H17-CHOC2H5-CHHgOOCCH3-C7H^COOC2H5
zu.
Durch Verseifung des Esters mit Alkalilauge und Fällen mit Schwefelsäure erhält man die entsprechende ölsäure in fester Form und mit einem Quecksilbergehalt von etwa 38 Prozent. Ihre Alkalisalze ergeben in wäßriger Lösung mit wasserlöslichen Schwermetallsalzen ebenfalls entsprechende, in Wasser unlösliche Metallverbindungen.
Beispiel 3.
25 g Triolein werden im Methyl- oder Äthylalkohol-Äther-Wassergemisch gelöst und in der geschilderten Weise mit 25 g Quecksüberacetat behandelt. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels erhält man ein gelbliches, dickflüssiges öl, das in fettartigen Vehikeln löslich ist und therapeutische Verwendung finden soll.

Claims (2)

Statt des reinen Trioleins lassen sich auch gemischte Fette und Trane, wie Leinöl, Rüböl, Palmöl, Wollfett, Oleomargarine, Olivenöl, Walfischtran usw., verwenden, jedoch werden diese vor der Behandlung mit Quecksilbersalzen, deren für die Reaktion notwendige Menge sich aus der Jodzahl der Fette leicht ermitteln läßt, vorteilhafterweise von eventuell vorhandenen freien Fettsäuren befreit. Beispiel 4. 5 g Monoölsäurelecithin werden in. der geschilderten Weise mit 2 g Quecksilberacetat behandelt. Nach etwa 24 Stunden läßt sich aus der Reaktionsflüssigkeit ein mercuriertes Lecithin isolieren, welches man als eine dunkelfarbige, salbenartige Masse erhält, die in Wasser unlöslich, in Alkohol, Benzol und Aceton löslich ist. Pate ν T-Ans PRU ch: Verfahren zur Herstellung mercurierter Carbonsäureester und ihrer Verseifungsprodükte, dadurch gekennzeichnet, daß man
1. die Ester ungesättigter Carbonsäuren von der Formel A-CH : CHA1COOR, in der A und A1 irgendwelche am Kohlenstoff haftende Reste und R Alkyl oder Aryl bedeuten, in alkoholhaltigen Lösungsmitteln mit Quecksilbersalzen behandelt, und
2. die so gewonnenen komplexen Quecksilbercarbonsäureester in der üblichen Weise der Verseifung unterwirft.
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