DE2010137B2 - - Google Patents
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Description
Durch den Einsatz des Kobalt-Mangan-Katalysators wird hauptsächlich die Bildung von CO2 und
Essigsäure wesentlich verringert. Der Anfall an höheren Kondensationsverbindungen war bei den
geprüften Katalysatoren etwa gleich.
Wenn die Oxydation chargenweise durchgeführt wird, empfiehlt es sich, zunächst in bekannter Weise
den Kobalt-Katalysator in einer Menge von 0,005 bis 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,005 bis 0,05 Gewichtsprozent,
zuzusetzen. Etwa 15 Minuten bis mehrere Stunden nach dem Anspringen der Reaktion
erfolgt dann der Zusatz des Mangan-Katalysators in einer Menge von 0,005 bis 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise
0,005 bis 0,05 Gewichtsprozent. Bei einpkontinuierlichen Oxydation ist es bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren besonders vorteilhaft, die Reaktion 2- bis 4stufig durchzuführen und den Kobalt-Katalysator
kontinuierlich in die 1. Stufe und den Mangan-Katalysator kontinuierlich in die 2., 3. oder 4. Stufe
einzuspeisen. Selbstverständlich kann das Verfahren aber auch einstufig durchgeführt werden.
Die Katalysatoien werden noi malerweise in Form
von im Reaktionsmedium löslichen Salzen in die Oxydation eingebracht. Beispielsweise sind verwendbar
die Salze von höhermolekularen Fettsäuren, Naphthensäuren und aromatischen Carbonsäuren. Es ist jedoch
auch möglich — insbesondere bei der kontinuierlichen Durchführung der Oxydation —, wäßrige Lösungen
von Kobalt- und Mangansa'ren oder Suspensionen von feinverteilten Oxiden oder Hydroxiden der
Metalle einzusetzen.
In den folgenden Beispielen wird das Verfahren näher erläutert und werden dessen Vorteile aufgezeigt.
Tn einem Glaszylinder von 150 cm Höhe und 5 cm
ίο Durchmesser werden 330 g Xylol, 670 g pT-Ester und
100 mg Co+- oder Mn++ in Form einer 3prozentigen
Xylollösung des äthylhexansauren Salzes eingefüllt. Das Gemisch wird bei einem Druck von 1 atm auf
1400C erwärmt und Luft mit einer Geschwindigkeit von 1,5 l/min eingeleitet. Bei den Versuchen mit
Kobalt-Katalysator werden 1 Stunde nach dem Anspringen der Reaktion 100 mg Mangan in Form einer
3prozeatigen Xylollösung des äthylhexcnsauren Salzes
zugegeben. Die Abluit wird über einen Rückflußkühler geleitet und das anfallende Kondensat in Wasser und
organische Anteile getrennt. Die organischen Anteile fließen in das Reaktionsgefäß zurück, während die
wäßrige Phase abgezogen und auf Ameisen- und Essigsäure analysiert wird. Ferner wird die in der Abluft
vorhandene Menge an CO2 bestimmt. Nach 6 Stunden wird die Reaktion beendet und die Endsäurezahl des
Reaktionsgemisches ermittelt. Die folgende Tabelle zeigt die Versuchsergebnisse.
Vers.-Nr. | Katalysator | End-S. Z. | Ameisensäure | Kohlenstoffve Essigsäure |
rluste (mMol) CO2 |
insgesamt |
1 2 3 4 |
100 mg Co++ | 90,3 83,7 83,2 81,5 |
11,7 10,5 14,5 11,8 |
21,2 21,3 20,2 17,9 |
20,9 16,0 20,5 16,3 |
75,0 69,1 75,4 63,9 |
Mittelwert | 84,7 | 12,1 | 20,1 | 18,4 | 70,9 | |
5 6 7 8 |
100 mg Mn++ | 85,4 86,2 87,0 85,9 |
27,8 25,6 26,4 24,9 |
4,0 6,6 5,9 5,6 |
33.3 33,8 34,2 32,9 |
69,1 72,5 72,4 69,0 |
Mittelwert | 86,1 | 26,2 | 5,5 | 33,6 | 70,7 | |
9 10 11 12 |
100 mg Co++ +100 mg Mn++ |
80,1 90,9 87,6 89,4 |
16,1 21,7 19,9 IZ2? |
10,0 9,8 9,2 10,7 |
15,4 14,8 16,6 1JA |
51,5 56,1 54,9 56,4 |
Mittelwert | 87,0 | 18,9 | 9,9 | 16,0 | 54,7 |
In einen mit Lufteinleitungsrohr, Heiz- und Kühlsystem, Brüdenkühler und Reaktionswasserabscheider
versehenen Reaktor aus Edelstahl mit 1,5 m3 Inhalt werden 400 1 Xylol und 3,5 1 einer 3prozentigen Xylollösung
von äthylhexansaurem Co++ eingefüllt. Dann
wird das Gemisch auf 1500C erhitzt und 30 Nm3
Luft eingeleitet. Der Druck wird auf 6 atm eingeregelt. Nach dem Anspringen der Reaktion werden innerhalb
von einer Stunde 6001 pT-Ester eingespeist; gleichzeitig wird die Luftmenge auf 60 Nm3/h erhöht. Bei
Versuchen mit Kobalt-Mangan-Katalysator werden nach Beendigung der pT-Ester-Einspeisung 3,5 1 einer
3prozentigen Xylollösung von äthylhexansaurem Mn^+
zugefügt. Reaktionswasser und Abluft werden analog dem Beispiel 1 auf Ameisen- und Essigsäure bzw. CO2
und CO analysiert. Ferner wird die Säurezahl des Reaktionsgemisches bestimmt. Nach 10 Stunden wird
die Reaktion beendet. Die folgende Tabelle zeigt die Versuchsergebnisse.
Vers.-Nr.
Katalysator
End-S. Z.
Ameisensäure
Kohlenstoffverluste (Mol)
Essigsäure I COä + CO
Essigsäure I COä + CO
insgesamt
1
2
3
4
Kobalt
Kobalt
+Mangan
+Mangan
242 232
255 245
41
34
34
37
39
39
44
39
39
26
19
19
620
623
623
447
440
440
749
735
735
536
517
517
Die Bildung von höhermolekularen Verbindungen und sonstigen Nebenprodukten liegt bei Versuch 1
und 2 bei durchschnittlich 1,7% und bei Versuch 3 und 4 bei durchschnittlich 1,9 °/0.
In der drucklosen Laboratoriumsapparatur von Beispiel 1 konnte die Oxydation weniger weit getrieben
werden als in dem halbtechnischen Oxydator von Beispiel 2, wie die ermittelten Endsäurezahlen zeigen.
Jedoch ist a\>ch hier eine Erhöhung der Selektivität durch den erfindungsgemäßen Mischkatalysator im
Sinne einer relativ höheren Terephthalsäuredirtiethylester-Ausbeute
bei gleichzeitiger Unterdrückung der Nebenproduktbildung deutlich erkennbar.
Beispiel 2 ist, auch hinsichtlich seiner durch höhere Endsäurezahlen charakterisierten Zusammensetzung
des Oxydats, für die Durchführung im technischen Maßstab repräsentativ.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Terephthal- Bei dem »Katzschmann-Verfahren zur Herstellung von
säuredimethylester durch Luftoxydation von lö- 5 Terephthalsäuredimethylester« ist eine erhöhte Aktivisungsmittelfreienp-Xylol-p-Toluylsäuremethylestertat
des Katalysators von geringerer Bedeutung, da Gemischen in Gegenwart eines Katalysators, die Oxydation des p-Xylols über die Zwischenstufe
welcher ein Metall enthält, das in mehreren des p-Toluylsäuremethylesters — im folgenden auch
Wertigkeitsstufen auftreten kann, anschließende kurz als »pT-Ester« bezeichnet — mit ausreichender
Veresterung der entstandenen Säuren, Gewinnung io Geschwindigkeit bis zum Terephthalsäuremonomethyldes
Terephtha'isäuredimethylesters unter Abtren- ester veiläuft. Hierbei ist vielmehr die Selektivität
nung des p-Toluylsäuremethylesters und Rück- des Katalysators, d. h. die Ausbeute an Terephthalführung
des letzteren zur erneuten Oxydation im säuredimethylester, von Interesse. Bisher sind keine
Gemisch mit p-Xylol, dadurch gekenn- Katalysatorsysteme bekannt, die beim »Katzschmannze
ich net, daß man die Oxydation unter 15 Verfahren« gegc über dem allgemein angewandten
gemeinsamer Anwendung von Verbindungen des Kobaltkatalysat eine höhere Selektivität bzw. bessere
Kobalts und Mangans durchführt. Ausbeute an Terephthalsäuredimethylester ergeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch Neben Kobaltsalzen sind Salze der verschiedensten
gekennzeichnet, daß man die Kobalt- und Mangan- Metalle auf ihre Katalysatorwirkung für die DurchKonzentration
im Reaktionsmedium bei jeweils 20 führung dieses Verfahrens untersucht worden, z. B.
0,005 bis 1%, vorzugsweise bei 0,005 bis 0,05% Mangan-, Chrom-, Cer- und Bleisalze, die jedoch
hält. eine weniger günstige Wirkung aufweisen (Dipl-
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch Chem. E. Katzmann, Ein Verfahren zur Oxygekennzeichnet,
daß man bei der chargenweisen dation von Alkylaromaten, Chemie-Ingenieur-Technik,
Durchführung der Oxydation zunächst den Kobalt- 25 38, 1966, S. 1 bis 10).
und dann den Mangan-Katalysator zusetzt. Bei der Beurteilung der Selektivität eines Oxy-
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch dationskatalysators kann man bei der dem »Katzschgekennzeichnet,
daß man bei kontinuierlicher mann-Verfahren« zugrunde liegenden Reaktion von Durchführung der Oxydation in mehreren Stufen der Tatsache ausgehend, daß die Hauptreaktion
in der ersten Stufe nur den Kobalt- und in der 30 — Oxydation von Alkylgruppen des Xylols und
zweiten bis letzten Stufe den Mangan-Katalysator p-Toluylsäuremethylesters — sich annähernd durch
zusetzt. die Säurezahl des Reaktionsgemisches verfolgen läßt,
während die Nebenreaktionen durch die Bildung von
CO2, CO, Ameisensäure, Essigsäure und höher-
35 molekularen Kondensationsprodukten angezeigt werden. Andere Ausbeutebestimmungen ergeben bei
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren Versuchsoxydationen wegen der Kompliziertheit der
zur Herstellung von Terephthalsäuredimethylester, Zusammensetzung der Reaktionsprodukte keine ge-
insbesondere ein Katalysatorsynem höherer Selek- nauen Werte.
tivität für die Luftoxydation von p-Xylol/p-Tolml- 40 Es wurde nun gefunden, daß bei der Durchführung
säuremethylester-Gemischen, beispielsweise nach den des Verfahrens in Gegenwart eines Kobalt und
deutschen Patentschriften 949 564 und 1 041 945. Mangan enthaltenden Mischkatalysators eine höhere
Terephthalsäuredimethylester wird in zahlreichen Ausbeute an Terephthalsäuredimethylester erzielt
großtechnischen Anlagen nach dem »Katzschmann- wird, indem ein solcher Katalysator eine höhere
Verfahren« hergestellt. Das Prinzip des Verfahrens 45 selektive Wirkung dahingehend entfaltet, daß die
besteht darin, daß die bei der katalytischen Luftoxy- Bildung von Nebenprodukten weitgehend vermindert
dation von p-Xylol in flüssiger Phase zunächst ent- wird.
stehende p-Toluylsäure mit Methanol verestert und Laboraioriumsversuche, bei denen die Nebenproduk-
der resultierende p-Toluylsäuremethylester erneut in te genau erfaßt wurden, ergeben, daß der Anfall von
die Oxydation zurückgeführt und zu Terephthalsäure- 50 Ameisensäure und Essigsäure bei Verwendung von
monomethylester oxydiert wird. In der Praxis wird Co*+ und von Mn++ als Katalysator sich wesentlich
das Verfahren so durchgeführt, daß p-Toluylsäure- voneinander unterschieden. Bei Verwendung von
methylester und p-Xylol gemeinsam mit im Reaktions- Kobalt bilden sich auf 1 Mol Ameisensäure etwa
medium löslichen Kobaltsalzen chargenweise oder 2 Mol Essigsäure, während bei Mangan hauptsächlich
kontinuierlich mit Luft oxydiert und die entstehenden 55 Ameisensäure und nur wenig Essigsäure entsteht.
Säuren mit Methanol verestert werden. Das haupt- In beiden Fällen sind die gesamten Ausbeuteverluste
sächlich aus Terephthalsäuredimethylester und p-To- etwa gleich hoch. Bei Verwendung von Mangan-
luylsäuremcthylester bestehende Gemisch wird dann Verbindungen oder Gemischen von Kobalt- und
— vorzugsweise destillativ — aufgearbeitet und der Mangan-Verbindungen als Katalysator ist das An-
dabei anfallende p-Toluylsäuremethylester wieder zur 60 springen der Oxydationsreaktion gegenüber Kobalt
Oxydation zurückgeführt. meist etwas verzögert. Es hat sich daher bei der
Es sind bereits zahlreiche Katalysatoren für die Durchführung der Oxydation mit einem Kobalt-Luftoxydation
von Alkylaromaten, insbesondere von Mangan-Mischkatalysator als besonders vorteilhaft
p-Xylol, beschrieben worden. Diese Katalysatoren gezeigt, die Startreaktion mit Co++ allein ablaufen
sollen bei der in Gegenwart aliphatischer niederer 65 zu lassen und dann den Mangankatalysator zuzu-Monocarbonsäuren
durchgeführten Luftoxydation von setzen. Die vorteilhafte Wirkung der Kombination
p-Xylol, die normalerweise nur bis zu p-Toluylsäure von Kobalt und Mangan auf die Selektivität des
führt, durch erhöhte Aktivität die direkte Oxydation Reaktionsablaufs ist jedoch in jedem Falle gegeben.
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