DE2724189B2 - Verfahren zur Herstellung von Äthylenglykol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ÄthylenglykolInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C27/00—Processes involving the simultaneous production of more than one class of oxygen-containing compounds
- C07C27/10—Processes involving the simultaneous production of more than one class of oxygen-containing compounds by oxidation of hydrocarbons
- C07C27/12—Processes involving the simultaneous production of more than one class of oxygen-containing compounds by oxidation of hydrocarbons with oxygen
- C07C27/14—Processes involving the simultaneous production of more than one class of oxygen-containing compounds by oxidation of hydrocarbons with oxygen wholly gaseous reactions
Description
Bei Äthylenglykol handelt es sich um eine technisch wichtige Chemikalie, die beispielsweise zur Herstellung
von Gefrierschutzmitteln und Polyesterfasern verwendet wird. Es gibt bereits verschiedene Verfahren zur
Herstellung von Äthylenglykol, zu denen auch diejenigen einer Hydrolyse von Äthylenoxid oder einer
Hydrolyse von Carbonsäureestern von Äthylenglykol gehören. In der US-PS 19 82545 wird ein Verfahren zur
direkten Herstellung von Äthylenglykol aus Äthylen beschrieben, das darin besteht daß man Äthylen in
flüssiger Phase mit molekularem Sauerstoff in Gegenwart von Jod oder einer Substanz, die unter den
angewandten Verfahrensbedingungen leicht Jod freisetzt umsetzt Diese Reaktion läßt sich wie folgt
darstellen:
Die aus der US*PS 19 82 545 bekannte Umsetzung läuft in einer Reihe von Reaktionskammern ab, in die
man unter überatmosphärischem Druck Wasser und ein Gemisch aus Äthylen sowie Sauerstoff einführt. In der
US-PS 39 28 474 wird eine Abwandlung des Verfahrens der US-PS 19 82 545 beschrieben, bei dem das flüssige
Reaktionsprodukt in besonderer Weise behandelt wird.
Äthylenglykol läßt sich somit nach den oben beschriebenen bekannten Verfahren herstellen, doch
besteht immer noch der Wunsch zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit um auf diese Weise die zur
Bildung ausreichender Mengen an Äthylenglykol erforderlichen Reaktionszeiten zu verringern.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens «ir Herstellung von Äthylenglykol aus
Äthylen, molekularem Sauerstoff und Wasser ufifer
Verwendung von Jod oder Jod freisetzenden Verbindungen als Katalysatoren unter höherer Reaktionsgeschwindigkeit
als bei den bekannten Verfahren. Es sollen somit bei diesem Verfahren in verhältnismäßig
kurzer Zeit große Mengen Äthylenglykol gebildet werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nun durch das in den Ansprüchen gekennzeichnete Verfahren gelöst
Die Menge an verwendeter Kupferverbindung kann beim erfindungsgemäßen Verfahren, wie angegeben 10
ppm bis zu 5 Gewichtsprozent bezogen auf das flüssige Reaktionsgemisch, betragen. Vorzugsweise wird mit
Mengen der Kupferverbindung von 20 ppm bis 2 Gewichtsprozent und insbesondere von 50 ppm bis 1
Gewichtsprozent gearbeitet
ίο Bei der als Cokatalysator oder Promotor beim
erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Kupferverbindung kann es sich um irgendeine Kupfer(I)- oder
Kupfer(II)-Verbindung handeln, die im Reaktionsgemisch wenigstens teilweise löslich ist nämlich im
Reaktionsgemisch eine Löslichkeit von wenigstens etwa 10 ppm besitzt Beispiele typischer Kupferverbindungen
dieser Art sind die Kupfersalze von Mineralsäuren, wie Kupfersulfat Kupferphosphat Kupferiodid Kupferbromid
oder Kupferchlorid, Kupferoxide, wie Cu2O und CuO, Kupfersalze organischer Säuren, wie Kupfercarbonat
Kupferacetat Kupferbutyrat Kupferoleat oder
Kupfcrssize entsprechender Carbonsäuren, die vorzugsweise
bis zu 20 Kohlenstoffatome enthalten. Besonders bevorzugt werden Kupferiodid, Kupfer(I)oxid
und Kupfer(II)oxid. Die oben angeführten Verbindungen sind selbstverständlich lediglich Einzelbeispiele
geeigneter Verbindungen, und es können daher selbstverständlich auch andere Kupferverbindungen
verwendet werden, die die gewünschte Löslichkeit
jo haben.
Bei der Jod freisetzenden Verbindung kann es sich um irgendeine Verbindung handeln, die unter den Oxidationsbedingungen
in Lösung Jodidionen bildet Die Jod freisetzende Verbindung kann so beispielsweise eine
anorganische Verbindung, wie HJ, ein Metalljodid, wie FeJ2, FeJi CrJ2 oder ZnJ2, oder eine entsprechende
Jodverbindung sein, die unter Bildung von HJ hydrolysiert oder es kann sich dabei auch um eine
organische Jodverbindung handeln. Zu geeigneten organischen Jodverbindungen gehören vor allem alle
Jodderivate des oxidierten Äthylens und der Reaktionsprodukte. So entstehen bei der Oxidation von Äthylen
beispielsweise 1,2-Dijodäthan, Jodhydrin und andere
jodhaltige Derivate von Äthylen sowie Jodderivate
höher molekularer Äther und dergleichen. Da nun im Verlaufe der Reaktion eine Reihe organischer Jodverbindungen
gebildet werden, die man gewünschtenfalls in die Oxidationszone rückführen kann, ist die Nettozufuhr
von Jod zum System minimal. Im allgemeinen macht die erforderliche Jodmenge, ausgedrückt als H], etwa 0,1 bis
20 Gewichtsprozent des flüssigen Reaktionsgemisches aus.
Die Oxidationszone, in die man Äthylen, molekularen Sauerstoff, Wasser, Jod oder Jod freisetzende Verbindung
sowie den Kupfer-Cokatalysator einführt, hält man unter einem derartigen überatmosphärischen
Druck, daß hierdurch das Ganze in flüssiger Phase bleibt. Normalerweise wird mit Drücken von 0,69 bis
138,1 bar, vorzugsweise 1,38 bis 68,9 bar, gearbeitet. Je nach der herrschenden Reaktionstemperatur kann die
Umsetzung jedoch auch bei höheren oder niedrigeren Drücken durchgeführt werden, sofern hierbei das
Reaktionsgemisch in flüssiger Phase bleibt. Die Reaktion wird bei Temperaturen von 50 bis 25O°C
durchgeführt, wobei man vorzugsweise jedoch bei Temperaturen von 75 bis 2000C, und insbesondere bei
Temperaturen von 100 bis 180"C, arbeitet.
trischen Mengen an Äthylen, Sauerstoff und Wasser
zusammen mit einer katalytisch wirksamen Menge an Jod oder Jod Freisetzender Verbindung sowie der
anspruchsgemäßen geringen, jedoch wirksamen Menge an Kupfer-Cokatalysator oder Promotor gearbeitet Es
können jedoch auch andere Verbältnisse von Äthylen, Sauerstoff und Wasser eingesetzt werden. Das Molverhältnis
von Äthylen zu Sauerstoff kann beispielsweise 100 :1 bis 1 :100 betragen, und das Molverhältnis von
Äthylen zu Wasser kann beispielsweise zwischen 10 :1 und 1:100 schwanken.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich zwar absatzweise durchführen, wobei man alle Reaktionsteilnehmer
und alle Bestandteile zuerst in die Oxidationszone einführt und die Reaktion dann ohne weiteren Zusatz
solange laufen läßt, bis man das gewünschte Ausmaß an Umsetzung hat, doch wird eine kontinuierliche Durchführung
dieses Verfahrens bevorzugt, wobei sich insbesondere der Kupfer-Cokatalysator für eine derartige
kontinuierliche Arbeitsweise anbietet, da man ihn in diesem Fall zusammen mit den entsprechenden
jödanieiien kontinuierlich in die Gxidaiionszone rückleiten
kann. Der erfindungsgemäße Kupfer-Cokatalysator
läßt sich bei den in den oben erwähnten US-PS 19 82545 und 39 28 474 beschriebenen Systemen
verwenden, doch wird in tier Patentanmeldung P 27 24 191 mit dem gleichen Anmeldetag wie die
vorliegende Anmeldung ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Äthylenglykol beschrieben, bei dem
sich das erfindungsgemäße Katalysatorsystem besonders gut einsetzen läßt In dieser Anmeldung wird die
Auftrennung des a.cs der Reaktionszone abgezogenen flüssigen Reaktionsgemisches in mehrere Anteile oder
Fraktionen beschrieben, zu denen auch ein höher siedender restlicher Anteil gehfirt, der soviel hochsiedende
organische Verbindungen enthält, daß diese Fraktion in flüssigem Zustand bleibt und in dem ferner
auch eine gewisse Menge an Jodverbindungen in Form organischer Jodverbindungen enthalten ist, und es geht
daraus weiter hervor, daß man diese restliche Fraktion wieder in die Reaktionszone rückführt Der Kupfer-Cokatalysator
oder Promotor ist nun ebenfalls in dieser schweren Fraktion vorhanden und wird somit ebenfalls
rückgeleitet, daß man nur ganz geringe Mengen weiterer Kupferverbindungen zusetzen muß.
Der erfindungsgemäße Einsatz des Kupfer-Cokatalysators oder Promotors zusammen mit dem Jod- oder
Jod freisetzenden Katalysator ist selbstverständlich nicht auf irgendeine bestimmte absatzweise oder
kontinuierliche Arbeitsweise beschränkt, und die durch Verwendung dieser Katalysatorkombination bedingten
günstigen Effekte lassen sich daher mit jedem geeigneten Reaktionssystem erzielen.
Das Verfahren der Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele weiter erläutert
Beispiel 1
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Einen 1 Liter fassenden Titanautoklaven beschickt man mit 500 g einer 83 g Iodwasserstoff enthaltenden
π wäßrigen Lösung und bringt das Ganze anschließend
mit Äthylen auf einen Druck von 243 bar. Sodann erhitzt man den Autoklaven auf 1600C und führt
anschließend Sauerstoff in solcher Geschwindigkeit ein, daß der prozentuale Sauerstoffgehalt im Abgas
zwischen 7 und 9% bleibt Nach 4stündiger Umsetzung wird der Autoklav abgekühlt und entleert Eine
entsprechende Analyse des Reaklionsprodukts ergibt folgende Zusammensetzung: 3,9 Gewichtsprozent
Äthylenglykol, 0,26 Gewichtsprozent 2-JodäthanoI und
0,08 Gewichtsprozent p-Dioxan für eine gesamte Nettobildung von 034 Mol Glykolverbindungen. Der als
Nebenprodukt entstandene Acetaldehyd macht 0,038 Mol aus, und die Menge an Kohlendioxid liegt bei 0,01
Mol.
Einen 1 Liter fassenden Titanautoklaven beschickt man mit 500 g einer wäßrigen Lösung, die 83 g
Jodwasserstoff und 0.19 g Kupferiodid enthält Im
is Anschluß daran führt man die Umsetzung 4 Stunden
unter den gleichen Bedingungen wie bei Beispiel 1 beschrieben durch. Eine entsprechende Analyse des
Reaktionsprodukts ergibt folgende Zusammensetzung: 10 Gewichtsprozent Äthylenglykol, 0.66 Gewichtspro-
zent 2-Jodäthanol, 1,08 Gewichisprozva· Diäthylenglykol,
0,19 Gewichtsprozent Monodiäthylenglykol und 0,55 Gewichtsprozent p-Dioxan für eine gesamte
Nettobildung von 1,128 Mol Glykolverbindungen. Der als Nebenprodukt entstandene Acetaldehyd macht
γ, 0,069 Mol aus, und die Menge an Kohlendioxid beträgt
0,03 Mol.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Äthylenglykol
durch Umsetzen von Äthylen, molekularem Sauerstoff und Wasser in Gegenwart eines Jodkatalysators
in einer Menge, die ausgedrückt als HJ, etwa 0,1 bis 20 Gewichtsprozent des Reaktionsgemisches
entspricht bei Temperaturen von 50 bis 2500C und
einem zur Aufrechterhaltung einer flüssigen Phase ausreichendem Druck, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung ferner in Gegenwart eines im Reaktionsgemisch wenigstens teilweise löslichen Kupfer-Cokatalysators oder
Promotors in einer Menge von 10 ppm bis 5 Gewichtsprozent des Reaktionsgemisches durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung mit Kupferiodid, Kupfer(I)oxid und/oder Kupfer(II)oxid in einer
Menge von 20 ppm bis 2 Gewichtsprozent, insbesondere 50 ppm bis ! Gewichtsprozent, als
Kupfer-Cokatalysator oder Promotor durchführt
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