DE1079026B - Verfahren zur Herstellung von Sebacinsaeure und Oktanol-2 - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Sebacinsaeure und Oktanol-2Info
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Description
DEUTSCHES
Es ist seit langem bekannt, daß die Ricinolsäure oder ihre Derivate, insbesondere ihre Ester, bei hoher
Temperatur in Anwesenheit von Ätzalkalien eine oxydative Spaltung erfahren. Es wird sehr häufig als
Ausgangsstoff an Stelle von Ricinolsäure Rizinusöl verwendet, das zu etwa 85% aus Ricinolsäure-Triglycerid
besteht. Die Produkte der alkalischen Spaltung der Ricinolsäure sind einerseits die unverseifbaren
Produkte Oktanol-2 (Caprylalkohol) und Oktanon-2 und andererseits gesättigte Carbonsäuren
mit 10 Kohlenstoffatomen, nämlich ω-Oxydekan und
Sebacinsäure. Diese Spaltung geht außerdem unter Freiwerden von Wasserstoff vor sich (vgl. »Liebigs
Annalen der Chemie«, Bd. 80 [1851], S. 303—306; Bd. 92 [1854], S. 395—399; Bd. 97 [1856], S. 34—35;
»Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft«, Bd. 7 [1874], S. 200).
Es ist ferner bekannt, daß die Menge des verwendeten Ätzalkali sowie die Reaktionstemperatur einen
wesentlichen Einfluß auf die Ausbeute an Oktanol-2 und Oktanon-2 einerseits und an Sebacinsäure und
co-Oxydekansäure andererseits haben. Die Reaktion ist
daher im wesentlichen auf die Verwendung wäßriger Ätzalkalilösungen beschränkt, während dagegen wasserfreie
Ätzalkalien oder sehr konzentrierte Ätzalkalilösungen eine Zersetzung der Sebacinsäure und der
o)-Oxydekansäure bewirken.
Bei einer Temperatur von 200° C geht die Reaktion sehr langsam vor sich, während bei 300° C und darüber
bei einer günstigen Konzentration der Ätzalkalilösungen die Umsetzung sehr rasch stattfindet, jedoch
wird dann dabei ein Teil der Sebacinsäure und der cj-Oxydekansäure zersetzt, so daß eine geringere Ausbeute
erzielt wird.
Es ist ferner bekannt, daß sich die ω-Oxydekansäure
bei einer niedrigeren Temperatur bildet als die Sebacinsäure. Es wird angenommen, daß die Sebacinsäure
selbst wieder aus der als Zwischenprodukt entstehenden ω-Oxydekansäure durch Dehydrierung entsteht.
Hieraus ergibt sich, daß zur technischen Herstellung der Sebacinsäure, die keine ω-Oxydekansäure
mehr enthält, die Reaktion hinsichtlich Dauer und Temperatur unter Bedingungen durchgeführt werden
muß, die wegen der Zersetzung der Sebacinsäure geringere Ausbeuten liefert (vgl. USA.-Patentschriften
2 182 056 und 2 217 516).
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung können diese Schwierigkeiten überwunden werden, da es
gleichzeitig die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht und die Gewinnung einer Sebacinsäure ermöglicht, die frei
von ω-Oxydekansäure ist, ohne daß hierbei eine Verminderung der Ausbeute in Kauf genommen werden
muß.
Es wurde nämlich festgestellt, daß die bekannte
Verfahren zur Herstellung
von Sebacinsäure und Oktanol-2
von Sebacinsäure und Oktanol-2
Anmelder:
Societe de Produits Chimiques
Societe de Produits Chimiques
et de Synthese,
Bezons, Seine-et-Oise (Frankreich)
Bezons, Seine-et-Oise (Frankreich)
Vertreter: Dr.-Ing. E. Hoffmann, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 34
München 22, Widenmayerstr. 34
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 7. November 1956
Frankreich vom 7. November 1956
Yves Bourgeois, Paris,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Herstellung der Sebacinsäure aus Ricinolsäure oder
as deren Estern wesentlich verbessert werden kann,
wenn die alkalische Spaltung in Gegenwart von. 1 bis
10 Gewichtsprozent, bezogen auf die verwendeten Ricinolsäuremengen, eines Alkalinitrats durchgeführt
wird.
Der Zusatz von Al'kalinitrat bei einem anderen Verfahren
zur Herstellung von höhermolekularen Fettsäuren ist an sich bekannt. Es handelt sich hierbei jedoch
um die Herstellung von höhermolekularen Fettsäuren durch Erhitzen von höhermolekularen primären
aliphatischen Alkoholen oder deren Estern mit Ätzalkalien unter Überführung der Hydroxyl- in Carboxylgruppen,
ohne daß eine Spaltung der Kohlenstoffkette stattfindet. Es war nicht vorauszusehen, daß die
Verwendung von Alkalinitrat als Katalysator bei der thermischen Spaltung von Ricinolsäure oder deren
Estern eine Abkürzung der Reaktions dauer und eine Erhöhung der Ausbeute ergeben würde, zumal der bei
dieser Umsetzung gebildete Caprylalkohol unverändert bleibt, also nicht in eine Carbonsäure übergeführt wird.
Dieses Verfahren bietet verschiedene Ausführungsmöglichkeiten. Beispielsweise kann man es bei gewöhnlichem
Druck unter Abdestillieren der unverseifbaren Oktylverbmdungen nach Maßgabe ihrer Bildung
oder unter Druck in einem Autoklav durchführen, wobei der durch das Freiwerden von Wasserstoff entstehende
Druck durch zeitweises Ablassen des Gases begrenzt werden kann. Die Aufrechterhaltung eines
bestimmtens Drucks ist jedoch vorteilhaft, um eine Schaumbildung zu vermeiden, die beim Arbeiten
9C9 769/560
unter Normaldruck leicht eintritt. Die erfindungsgemäße
Verwendung eines Alfcälinitrats ermöglicht eine systematische Beschleunigung der Spaltung, unabhängig von den sonstigen Reaktionsbedingungen.
" Diese Beschleunigung des. alkalischen Spaltuhgsvorganges der Ricinolsäure: bringt für die technische Durchführung insofern beachtliche Vorteile, als vor allem die Leistungsfähigkeit der Anlage wesentlich erhöht und der Aufwand an Wärmeenergie stark verringert werden kann. Andererseits sind aus den vorerwähnten Gründen Nebenreaktionen weitgehend ausgeschaltet, und es läßt sich außerdem unter sonst gleichen Bedingungen eine beträchtliche Erhöhung der Ausbeute an Oktanol-2 und Oktanon-2 einerseits und an Sebacinsäure andererseits feststellen. Außerdem erhält man in einfacher Weise unmittelbar eine Sebacinsäure, die völlig frei von co-Oxy dekansäure ist, was ■durch eine leichte Erhöhung.des Schmelzpunktes und das Fehlen des Reaktionsvermögens gegenüber Kaliumpermanganat beim Vergleich mit einer Sebacinsäure, die unter gleichartigen Bedingungen, jedoch ohne Zusatz von Nitrat erhalten wurde, festgestellt werden kann.
" Diese Beschleunigung des. alkalischen Spaltuhgsvorganges der Ricinolsäure: bringt für die technische Durchführung insofern beachtliche Vorteile, als vor allem die Leistungsfähigkeit der Anlage wesentlich erhöht und der Aufwand an Wärmeenergie stark verringert werden kann. Andererseits sind aus den vorerwähnten Gründen Nebenreaktionen weitgehend ausgeschaltet, und es läßt sich außerdem unter sonst gleichen Bedingungen eine beträchtliche Erhöhung der Ausbeute an Oktanol-2 und Oktanon-2 einerseits und an Sebacinsäure andererseits feststellen. Außerdem erhält man in einfacher Weise unmittelbar eine Sebacinsäure, die völlig frei von co-Oxy dekansäure ist, was ■durch eine leichte Erhöhung.des Schmelzpunktes und das Fehlen des Reaktionsvermögens gegenüber Kaliumpermanganat beim Vergleich mit einer Sebacinsäure, die unter gleichartigen Bedingungen, jedoch ohne Zusatz von Nitrat erhalten wurde, festgestellt werden kann.
Es sind bereits verschiedene Vorschläge gemacht
worden mit dem Ziel, das Ergebnis der alkalischen Spaltung der Ricinolsäure zu verbessern, und zwar
tinter Ausnutzung bestimmter katalytischer Wirkungen. So hat z. B. die Art der Wandungen des Reaktionsgefäßes
einen Einfluß, wobei Kupfer eine günstigere Wirkung zugeschrieben wird als Eisen. Ferner
wurde als Katalysator die Verwendung von Kupferchromit zur Erhöhung des Anteils des durch Dehydrierung
des Oktanon-2 »in situ« gebildeten Oktanol-2 vorgeschlagen. Es wurde ferner bereits festgestellt,
daß die Gegenwart von Cadmmmsalzen oder Cadmiumoxyd einen günstigen Einfluß auf die Reaktionsgeschwindigkeit
und die Ausbeute an Sebacinsäure besitzt (vgl. deutsche Patentschriften 803 832 und
867 090).
Die bisher als Katalysatoren vorgeschlagenen Stoffe bedingen jedoch immer eine heterogene Katalyse. Ein
Hauptmerkmal des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht jedoch darin, daß hier eine homogene Katalyse
stattfindet
Die Hauptvorteile der homogenen gegenüber der heterogenen Katalyse sind bekannt und bestehen beispielsweise
in der großen Kontaktfähigkeit zwischen Katalysator und Reaktionsmedium, ferner darin, daß
keine Oberflächenänderung des Katalysators stattfindet und keine Probleme hinsichtlich der Verwendung
von Trägerstoffen einer Suspensionsbildung, Filtration oder sonstigen Abtrennung des gebrauchten
Katalysators bestehen. Diese Vorteile machen sich besonders bei der alkalischen Spaltung der Ricinolsäure
bemerkbar, wenn das Reaktionsgemisch eine hohe Konzentration hat, zähflüssig ist und auf zahlreiche
Stoffe korrodierend wirkt. Die Alkalinitrate haben die Eigenschaft, daß sie selbst in konzentrierten Ätzalkalilösungen
löslich sind und daß die Homogenisierung mit der Ricinolsäure oder deren Estern ebenso
rasch vor sich geht wie bei der sonstigen Verwendung von Ätzalkalien, wobei diese Homogenisierung im
Falle der Ricinolsäure mit einer Salzbildung oder im Falle der Verwendung eines Esters mit einer Verseifung
einhergeht und die Reaktion schon im kalten Zustand einsetzt, jedoch außerordentlich rasch bei Erwärmung,
und zwar wesentlich früher als der Beginn des Spaltungsvorganges.
Der erfindungsgemäßen Verwendung von Alkalinitraten
bei der alkalischen Spaltung der Ricinolsäure liegen experimentelle Untersuchungen zugrunde, ohne
daß eine Theorie über den Reaktionsmechanismus aufgestellt wurde. Es hat jedoch nicht den Anschein, daß
es sich um eine einfache Oxydation handelt, da die Menge des durch den Nitratzusatz verfügbar gewordenen
Sauerstoffs gegenüber derjenigen gering bleibt, die erforderlich wäre, den bei der Spaltung entstehenden
Wasserstoff aufzunehmen. Außerdem läßt sich, wenn man den Nitratanteil über 10% erhöht, eine
ίο Verringerung der Ausbeute und eine Veränderung der
Qualität der Spaltungsprodukte feststellen. Ferner wurden andere oxydierend wirkende Alkalisalze, wie
Permanganate, Chromate. Ferricyanide und Arseniate, versuchsweise verwendet, ohne daß eine nennenswerte
Verbesserung der Reaktion erzielt werden konnte. Die Alkalichlorate und -perchlorate bewirken zwar eine
gewisse Beschleunigung der Spaltung unter sonst gleichen Bedingungen und ermöglichen aus den vorstehend
angeführten Gründen das Erzielen bester Ausbeuten an Spaltprodukten, jedoch sind die Ergebnisse
vergleichsweise weniger gut als diejenigen, welche bei der Verwendung von Nitraten erreicht werden können.
Außerdem hat der Zusatz dieser Chlorate eine verstärkte korrodierende Wirkung des Reaktionsgemisches
auf die Eisenteile der Apparatur zur Folge.
Die erfindungsgemäße Verwendung von Alkalinitrat kann durch unmittelbares Einbringen dieser Verbindung,
beispielsweise des Natriumnitrats oder des Kaliumnitrats, in das Reaktionsgemisch oder durch
die Bildung des Nitrats »in situ« durch Verwendung von Verbindungen, aus denen es entstehen kann, erfolgen.
Wenn z. B. ein Überschuß an den zur Spaltung verwendeten Ätzalkalien — Ätznatron und bzw. oder
Ätzalkali — vorliegt, erfolgt bei Zusatz eines Nitrats eines anderen Metalls durch den Austausch des Metalls
eine mittelbare Einverleibung des Alkalinitrats.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann so ausgeführt werden, daß man die Spaltung entweder unter
gewöhnlichem Druck und unter laufendem Abdestil-Heren der sich bildenden flüchtigen Stoffe durchführt
oder daß man in einem geschlossenen Gefäß arbeitet, ohne diese flüchtigen Stoffe zu entfernen. Man kann
die Spaltung unter Partialdruck und absatzweisem oder kontinuierlichem Entfernen eines Teils der sich
4-5 bildenden flüchtigen Stoffe durchführen. Dabei kann
man die Spaltung diskontinuierlich oder kontinuierlich durchführen.
a) In einem 1-1-Schüttelautoklav, dessen Innenauskleidung
aus rostfreiem Stahl besteht, werden 200 g Rizinusöl und 300 g 42gewichtsprozentige Natronlauge
eingebracht und rasch auf 270° C erhitzt, wobei der Innendruck etwa 60 kg/cm2 erreicht. Der Druck
hängt von der Füllung des Autoklavs ab und steigt mit der Menge der Reaktionsteilnehmer. Die Temperatur
von 270° C wird 8 Stunden lang aufrechterhalten. Sodann wird der Autoklav mit einem Kühler verbunden
und der Wasserstoff und die dampfförmigen Reaktionsprodukte unter Kondensation des verflüssigbaren
Anteils abgeblasen. Auf diese Weise erhält man neben Wasser ein Gemisch aus 49 Gewichtsteilen Oktanol-2
und 3 Gewichtsteilen Oktanon-2, das auch unter der Bezeichnung »roher Caprylalkohol« bekannt ist. Der
Autoklavinhalt wird in warmem Wasser gelöst und auf einen pH-Wert von 5,5 bis 6 angesäuert, wobei
Fettsäuren ausfallen, welche im wesentlichen aus dem
nicht ricinolsäurehaltigen Teil des Rizinusöls stammen. Hierauf wird die wäßrige, sebacinsaures Natrium
enthaltende Schicht auf den pH-Wert 2 eingestellt, um
die Sebacinsäure auszufällen,- die man dann nitriert,
mit Waser wäscht und bei 110° C bis zur Gewichtskonstanz trocknet. Hierbei werden 76 g Sebacinsäure
mit einem Schmelzpunkt von 132° C erhalten. Ausbeute an »rohem Caprylalkohol» 52 g.
b) Es wird mit gleichen Ausgangsmengen unter den gleichen Bedingungen gearbeitet wie in a), jedoch
werden vorher 6 g Natriumnitrat in den angewendeten 300 g Natronlauge gelöst. Nach einer Reaktionsdauer
von 8 Stunden wurden 84 g Sebacinsäure mit einem Schmelzpunkt von 132° C und 61 g »roher Caprylalkohol«
erhalten.
Bei gleichen Arbeitsbedingungen wird hier also eine höhere Ausbeute erzielt.
Es wird mit der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur gearbeitet, und es werden die gleichen Mengen
an Reaktionsteilnehmern verwendet, nämlich 200 g Rizinusöl und 257 g 41,6°/oige Natronlauge.
Es wird unter den gleichen Bedingungen und auf die gleiche Temperatur, nämlich 270° C, erhitzt und
die Reaktion jeweils nach Ablauf von 1 Stunde, von 2 Stunden, von 4 Stunden und schließlich nach Ablauf
von 8 Stunden abgebrochen.
Gleichzeitig wird eine parallele Versuchsreihe unter in jeder Hinsicht gleichen Bedingungen, jedoch unter
dem erfindungsgemäßen Zusatz von 6 g Natriumnitrat durchgeführt.
Die beiden Versuchsreihen werden die Reaktionsprodukte, wie im Beispiel 1 angegeben, isoliert und
bei den abgetrennten Säuren mit 10 Kohlenstoffatomen eine Bestimmung der Säurezahl durchgeführt,
um den Gehalt des Endproduktes an ω-Oxydekansäure und Sebacinsäure zu berechnen. Die theoretische Säurezahl
der Sebacinsäure beträgt 556.
Die erhaltenen, in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßten Ergebnisse zeigen den Verlauf der
Umsetzung ohne und mit Natriumnitratzusatz.
Reaktionszeit (Stunden) | 1 | 2 | 4 | 8 | ; | 45 | 56 | |
62 | ||||||||
Ausbeute an rohem | ||||||||
Caprylalkohol (g) | 52 | 54 | 55 | |||||
ohne NaN O3 | 59 | 62 | 62 | 76 50 | ||||
mit NaNO3 | 84 | |||||||
Ausbeute an | ||||||||
C10-S äuren (g) | 63 | 71 | 74 | |||||
ohne Na N O3 | 73 | 76 | 81 | 555 55 | ||||
mit NaNO3 | 554 | |||||||
Säurezahl der | ||||||||
C10-S äuren | 460 | 520 | 540 | |||||
ohne NaNO, | 520 | 540 | 553 | |||||
mit NaNO3 |
Aus der Tabelle ergibt sich, daß durch den Zusatz von Nitrat die Bildung des Caprylalkohols und der
C10-S äuren beschleunigt wird und daß sich hierbei die Sebacinsäure auf Kosten der ω-Oxydekansäure rascher
bildet.
Die alkalische Spaltung des Rizinusöls wird kontinuierlich durchgeführt, indem inden unteren Teil eines
rohrförmigen Stahlautoklavs von 5 m Höhe und einem Innendurchmesser von 15 cm mit Hilfe einer Dosierpumpe
100 Teile Rizinusöl und 160 Teile 40%ige Natronlauge eingespritzt werden:
Der Autoklav wird durch den Umlauf eines Heizmediums in einem Mantel auf 290° C erwärmt. Die
maximale Ausbeute an Sebacinsäure wird bei einer Verweilzeit von 8 Stunden im Autoklav erreicht. Am
oberen Ende des Autoklavs werden die Reaktionsprodukte kontinuierlich abgezogen, wobei der Druck im
Autoklav auf 20 bis 30 kg/cm2 gehalten wird.
Bei dieser Arbeitsweise erhält man aus 100 Teilen Rizinusöl 37,5 Teile Sebacinsäure und 24 Teile rohen
Caprylalkohol.
Wenn dem Gemisch 2% Natriumnitrat, bezogen auf die Menge des Rizinusöls, zugesetzt wird und alle
übrigen Bedingungen gleichbleiben, läßt sich feststellen, daß die optimale Ausbeute an Caprylalkohol bei einer
Verweilzeit des Reaktionsgemisches im Autoklav von 5 Stunden erzielt wird. Aus 100 Teilen Rizinusöl
werden dabei 39 Teile Sebacinsäure und 31 Teile roher Caprylalkohol erhalten.
In einen elektrisch geheizten Stahlautoklav werden 100 Teile Rizinusöl und 120 Teile 45«/oige Natronlauge
eingebracht.
Es wird 8 Stunden auf 270° C unter Begrenzung des Innendruckes auf 40 kg/cm2 erhitzt, wobei
38,5 Teile Sebacinsäure mit einem Schmelzpunkt von 132° C und 26 Teile roher Caprylalkohol erhalten
werden.
Bei Zusatz von 4 Teilen Natriumnitrat und 5stündigem Erhitzen auf 270° C erhält man 42,5 Teile
Sebacinsäure mit einem Schmelzpunkt von 132° C und 30 Teile rohen Caprylalkohol.
Es wird unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 b) verfahren und wieder von 200 g Rizinusöl
und 300g 42°/oiger Natronlauge ausgegangen, jedoch werden statt dem Nitrat 6 g Kaliumchlorat zugesetzt.
Hierbei werden folgende Ausbeuten erzielt: 80 g Sebacinsäure mit einem Schmelzpunkt von 132° C und
58 g roher Caprylalkohol.
Dieses Ergebnis zeigt, daß der Zusatz von Chlorat vorteilhaft ist, jedoch im geringeren Grade als der von
Nitrat.
Es wird unter den gleichen Bedingungen, wie im Beispiel 1 angegeben, verfahren, wobei 200 g Rizinusöl
und 430 g 4O°/oige Kalilauge verwendet werden.
Ohne Nitratzusatz erhält man 75 g Sebacinsäure mit einem Schmelzpunkt von 132° C und 51 g rohen
Caprylalkohol, während unter Verwendung von 8 g Kaliumnitrat 83 g Sebacinsäure mit einem Schmelzpunkt
von 132,5° C und 61 g roher Caprylalkohol erhalten werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Sebacinsäure und Oktanol-2 durch thermische Spaltung von
Ricinolsäure oder ihren Derivaten, insbesondere ihren Estern, mit Ätzalkalien in Gegenwart eines
Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator etwa 1 bis 10 Gewichtsprozent eines
Alkalinitrats, berechnet auf Ricinolsäure, verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Spaltung entweder unter
gewöhnlichem Druck und unter laufendem Abdestillieren der sich bildenden flüchtigen Stoffe durch-
7 8
führt oder daß man in einem geschlossenen Gefäß 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
arbeitet, ohne diese flüchtigen Stoffe zu entfernen. gekennzeichnet, daß man die Spaltung diskonti-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch nuierlich oder kontinuierlich durchführt.
gekennzeichnet, daß man die Spaltung unter
Partialdruck und absatzweiser oder kontinuierlicher 5 In Betracht gezogene Druckschriften:
Entfernung eines Teils der sich bildenden flüchtigen Deutsche Auslegeschrift H 12072IV b /12 ο (beStoffe
durchführt. kanntgemacht am 26. 7. 1956).
©S09 769/560 3.60
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR1079026X | 1956-11-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1079026B true DE1079026B (de) | 1960-04-07 |
Family
ID=9608979
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES55609A Pending DE1079026B (de) | 1956-11-07 | 1957-10-21 | Verfahren zur Herstellung von Sebacinsaeure und Oktanol-2 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1079026B (de) |
-
1957
- 1957-10-21 DE DES55609A patent/DE1079026B/de active Pending
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