DE1230009B - Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd und Essigsaeure und gleichzeitig von Vinylacetat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd und Essigsaeure und gleichzeitig von VinylacetatInfo
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- C07C67/05—Preparation of carboxylic acid esters by reacting carboxylic acids or symmetrical anhydrides onto unsaturated carbon-to-carbon bonds with oxidation
- C07C67/055—Preparation of carboxylic acid esters by reacting carboxylic acids or symmetrical anhydrides onto unsaturated carbon-to-carbon bonds with oxidation in the presence of platinum group metals or their compounds
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο-7/02
Nummer: 1230 009
Aktenzeichen: F43089IVb/12o
Anmeldetag: 5. Juni 1964
Auslegetag: 8. Dezember 1966
Es ist bekannt, daß man Äthylen in einer Palladiumsalzlösung in Wasser oder Essigsäure zu Acetaldehyd
bzw. Vinylacetat umsetzen kann, wobei das Palladiumsalz zu metallischem Palladium reduziert wird. Die
auf diesen Umsetzungen beruhenden technischen Verfahren verwenden besonders Kupfer(II)-salze, um
das metallische Palladium wieder zu oxydieren und in Lösung zu halten, sowie molekularen Sauerstoff,
um die entstehenden Kupfer(I)-salze in die zweiwertige Form zurückzuführen. Es ist ferner bekannt, daß man
aus Äthylen, molekularem Sauerstoff und Essigsäure in Gegenwart eines Katalysators, der ein Edelmetall
in elementarer Form, besonders metallisches Palladium enthält, Vinylacetat herstellen kann, wobei außer
Kohlenoxiden Acetaldehyd, Äthylacetat, Methylacetat und Aceton als Nebenprodukte erhalten werden.
Außerdem ist ein Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd durch Oxydation von Äthylen mit
Sauerstoff in Gegenwart von Wasser vorgeschlagen worden, das darin besteht, daß man einen festen
Katalysator, der ein elementares Edelmetall der VIII. Gruppe des Periodensystems, besonders Palladium,
enthält, verwendet und dem Wasser vorteilhaft schwach basisch reagierende Salze zusetzt. Hierbei
tritt außer den Kohlenoxiden Essigsäure als Nebenprodukt auf.
Es ist auch bekannt, daß man aus Äthylen und Wasser in Gegenwart von Sauerstoff und Salzen der
Edelmetalle der VIII. Gruppe des Periodensystems, besonders deren Chloriden, Acetaldehyd und gegebenenfalls
Essigsäure herstellen kann. Hierbei entsteht aber stets neben dem freien Edelmetall die dem
Edelmetallsalz zugrunde liegende Säure, so daß selbst in Anwesenheit von Mangan oder Kobaltsalzen
Vinylacetat, das bekanntlich durch Säuren leicht hydrolysierbar ist, nicht gebildet wird.
Es ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Vinylestern bekannt, bei dem eine Mischung aus
Äthylen, Sauerstoff und der betreffenden Carbonsäure in der Gasphase über einen Katalysator geleitet wird,
der außer einem Edelmetall der VIII. Gruppe, insbesondere Palladium, ein Zusatzmetall oder dessen
Oxyd enthält. Der Katalysator enthält aber von der Herstellung noch so viel Säure, daß beim Austausch
der Essigsäure gegen Wasser kein Vinylacetat gebildet wird.
Es ist schließlich auch bekannt, Vinylacetat durch Einwirkung von Äthylen und Sauerstoff auf Essigsäure
unter Druck herzustellen, wobei Acetaldehyd als Nebenprodukt entsteht. Bei diesem Verfahren ist man
auf die Verwendung von Essigsäure als Ausgangsprodukt angewiesen.
Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd
und Essigsäure und gleichzeitig von Vinylacetat
und Essigsäure und gleichzeitig von Vinylacetat
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Krekeler, Wiesbaden;
Dr. Hans Fernholz, Fischbach (Taunus);
Dr. Günter Jacobsen, Frankfurt/M.-Höchst
Demgegenüber betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd und Essigsäure und
gleichzeitig von Vinylacetat durch Umsetzung von
ao Äthylen mit molekularem Sauerstoff in Gegenwart
von Wasser und einem festen Katalysator, der ein Edelmetall der VIII. Gruppe des Periodensystems in
elementarer Form, besonders Palladium, enthält. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die
Oxydation bei Temperaturen zwischen 20 und 200° C und Drücken zwischen 5 und 150 at in Abwesenheit
von Mineralsäure und in Gegenwart einer kleinen Menge einer Verbindung eines in verschiedenen
Oxydationsstufen auftretenden Metalls, besonders des Mangans oder Kobalts, durchführt. Das Verfahren
hat insbesondere den Vorteil, daß es gelingt, Vinylacetat aus Äthylen und Wasser anstatt wie bisher aus
Äthylen und Essigsäure herzustellen. Die Bildung des Vinylacetats war nicht zu erwarten, da bekannt
ist, daß Äthylen-Palladium-Komplexe mit Wasser wesentlich schneller reagieren als mit Essigsäure, so
daß die Oxydation des Äthylens in Palladiumsalzlösungen in stark verdünnter wäßriger Essigsäure
praktisch nur Acetaldehyd und kein Vinylacetat ergibt.
Die Natur der erfindungsgemäß verwendeten Verbindung, die ein in mehreren Oxydationsstufen vorkommendes
Metall enthält, ist nicht entscheidend. Bevorzugt sind wasserlösliche Salze eines Metalls,
deren Anionen beliebig sein können, beispielsweise die Halogenide und Sulfate und besonders die Phosphate
und Acetate von Mangan und Kobalt. Manganverbindungen sind in der Mehrzahl der Fälle unter
sonst gleichen Bedingungen den entsprechenden Kobaltverbindungen vorzuziehen.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man wie folgt gestalten: In ein Druck-
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gefäß, beispielsweise einen Autoklav, füllt man Wasser und auf einen Träger aufgebrachtes feinverteiltes
Palladium in einer Menge von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, vorteilhaft 0,3 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen
auf das eingesetzte Wasser. So kann man z. B. 7,5 Gewichtsprozent einer Aktivkohle, die
einen Gehalt von 5 Gewichtsprozent Palladium aufweist, und ein zweckmäßig wasserlösliches Salz
eines in verschiedenen Oxydationsstufen auftretenden Metalls, besonders Kobalt und/oder Mangan in einer
Menge von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, vorteilhaft 0,2 bis 0,8 Gewichtsprozent, z. B. 0,5 Gewichtsprozent
Mangan(II)-salz, verwenden. Statt Aktivkohle kann man auch andere Trägermaterialien einsetzen, z. B.
Bimsstein, Silicagel, Aluminiumoxyd, Aluminiumsilikat. Der Gehalt des Edelmetalls auf dem Träger
kann schwanken, z.B. zwischen 1 und 10 Gewichtsprozent. Jedoch kann man auch größere oder kleinere
Mengen einsetzen. In den so beschickten Autoklav wird Äthylen und Sauerstoff und/oder Luft eingepreßt
bis zu einem Gesamtdruck von 5 bis 150 at, vorteilhaft 40 bis 80 at. Das Mischungsverhältnis Äthylen zu
Sauerstoff kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden. Aus Sicherheitsgründen wählt man jedoch
ein Verhältnis, welches außerhalb der Explosionsgrenzen dieser Mischung liegt. Das Wasser wird
zweckmäßig in mindestens äquimolaren Mengen, bezogen auf Äthylen, angewandt. Man arbeitet bei
einer Temperatur zwischen 20 und 2000C, vorzugsweise
50 bis 1000C. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist sehr groß, so daß sich lange Verweilzeiten erübrigen.
Nach beendeter Gasaufnahme wird der Autoklavinhalt z.B. durch Destillation aufgearbeitet.
Statt eines Autoklavs, der nur eine diskontinuierliche Arbeitsweise zuläßt, kann man in besonders vorteilhafter
Weise ein Reaktionsrohr verwenden, in dem sich Wasser und der Katalysator in einer konstant
zu haltenden Menge befinden und in den die Reaktionsteilnehmer Wasser, Äthylen und Sauerstoff nach
Maßgabe ihres Verbrauchs laufend zugeführt und die Reaktionsprodukte laufend abgeführt werden. In
einem senkrecht stehenden Druckrohr hält man einen Flüssigkeitsstand von Wasser mit dem gelösten Metallsaiz
und dem suspendierten Edelmetallkatalysator. Von unten nach oben leitet man bei erhöhter Temperatur
und erhöhtem Druck einen solchen Strom einer aus Äthylen und Sauerstoff bestehenden Gasmischung
hindurch, daß die gebildeten Reaktionsprodukte zusammen mit überschüssigem Wasser abgetrieben
werden. Sie werden kondensiert und destilliert, während die nicht in Reaktion getretenen gasförmigen
Bestandteile Äthylen und Sauerstoff im Kreislauf in die Reaktionszone zurückgeführt werden. Die verbrauchten
Einsatzprodukte werden laufend ergänzt.
Die Erfindung wird durch das nachfolgende Beispiel
erläutert. Die Ausbeuteprozente sind Gewichtsprozente.
Vergleichsb ei spiel
Ein 1-1-Schüttelautoklav wird mit 200 ml Wasser
und 15 g Palladium-Aktivkohle mit einem Gehalt von 5 Gewichtsprozent Palladium gefüllt. Man preßt
je 40 at Äthylen und Luft auf und erwärmt unter Schütteln auf 800C. Man hält etwa 15 Minuten auf
dieser Temperatur und läßt danach wieder abkühlen. Man analysiert das Reaktionsgemisch, indem man an
ίο einer gut wirkenden Kolonne den bis zu einer Siedetemperatur
von 100° C übergehenden Vorlauf abtrennt und den darin enthaltenen Acetaldehyd bestimmt.
Es werden 2,2 g gefunden. Dies entspricht einem Umsatz des Äthylens von 3,5 %. Vinylacetat
und Essigsäure sind im Reaktionsgemisch nicht enthalten.
Man verfährt, wie im Vergleichsbeispiel beschrieben, ao setzt dem Wasser aber 1 g Mangan(II)-acetat hinzu.
Bei der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches werden erhalten: 5,2 g Acetaldehyd, 2,2 g Vinylacetet und
1,6 g Essigsäure. Das entspricht einem Gesamtumsatz an Äthylen von 14% und an Sauerstoff von 44%.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd und Essigsäure und gleichzeitig von Vinylacetat
durch Umsetzung von Äthylen mit molekularem Sauerstoff in Gegenwart von Wasser und einem
festen Katalysator, der ein Edelmetall der VIII. Gruppe des Periodensystems in elementarer
Form, besonders Palladium, enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Oxydation bei Temperaturen zwischen 20 und 2000C und
Drücken zwischen 5 und 150 at in Abwesenheit von Mineralsäure und in Gegenwart einer kleinen
Menge einer Verbindung eines in verschiedenen Oxydationsstufen auftretenden Metalls, besonders
des Mangans oder Kobalts, durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in Gegenwart von 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,2 bis 0,8 Gewichtsprozent
einer in verschiedenen Oxydationsstufen auftretenden Metallverbindung, bezogen auf die
eingesetzte Wassermenge, durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart
eines Mangan(II)-salzes durchführt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1049 845;
französische Patentschriften Nr. 1 250 710,1271821, 302, 77 458, 1. und 2. Zusatz zum französischen Patent Nr. 1210 009;
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1049 845;
französische Patentschriften Nr. 1 250 710,1271821, 302, 77 458, 1. und 2. Zusatz zum französischen Patent Nr. 1210 009;
bekanntgemachte Unterlagen des belgischen Patents Nr. 638 489.
609 730/419 11.66 © Bundesdruckerei Berlin
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