DE1910127C3 - Verfahren zur Herstellung von elementarem Schwefel durch Umsetzung von Schwefelwasserstoff mit Schwefeldioxyd in organischen Lösungsmitteln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von elementarem Schwefel durch Umsetzung von Schwefelwasserstoff mit Schwefeldioxyd in organischen LösungsmittelnInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von elementarem Schwefel durch Umsetzung
von Schwefelwasserstoff mit Schwefeldioxyd in organischen Lösungsmitteln.
Die Überführung von Schwefelwasserstoff und
Sehwel'eldioxyd in elementaren Schwefel durch Umsetzung dieser Reallanten in einem Lösungsmittel gemalt
der Reaktionsgleichung
2 11,S l·- SO,
.1S t 211,0
(I)
ist bekannt.
Insbesondere wurde in der französischen Patentschrift 14 92 OU ein Umwandlungsverfahren beschrieben,
bei dem die oben angegebene Reaktion dadurch gekennzeichnet ist, daß man diese Umwandlung in
einem flüssigen Phosphorsäureester durchführt. Diese Verfahrensführiing ergibt gute Resultate, wenn man bei
niedrigen Temperaturen arbeitet, beispielsweise unterhalb von 000C, wobei Gase eingesetzt werden, die reich
an SO., und HjS sind. z. B. ein Gasgemisch, das mehr als
40% dieser Komponenten enthält.
Wenn aber der Gehalt des Gases an SO., und I1..S
gering ist (z. B. unterhalb von 5%) und man bei hoher Temperatur, insbesondere oberhalb des Schmelzpunktes
des Schwefels (115"C) arbeiten will, wird der Umwandlungsgrad wesentlich geringer. Das gleiche gilt
auch bei Verwendung anderer Lösungsmittel, insbesondere von Glykolen oder Glykoläthern.
In der FRPS 15 82 762 (französische Patentanmeldung
Nr. I 25 361) wurden neue Verbindungen beschrieben, die fähig sind, die Reaktion der Umwandlung von
H.iS in Schwefel bei Konzentrationsbedingungen und Temperaturbedingungen, die noch ungünstiger sind als
die oben beschriebenen, zu katalysieren. Diese Verbindungen bestehen aus Phosphaten von Kohlenwasserstoffen
und von Alkali- oder Erdalkalimetallen. Überraschenderweise kann eine andere Verbindungsklasse die Reaktion der Umwandlung von H2S in
Schwefel in zahlreichen Lösungsmitteln, insbesondere in Alkoholen, Glykolen, Glykoläthern. Glykolpolyäthern
und allgemeiner in Polyalkylenglykolen oder in ίο einem Gemisch dieser Lösungsmittel katalysieren.
Diese Verbindungen haben eine bemerkenswert stabile katalytische Aktivität auch dann, wenn man bei
Temperaturen arbeitet, die oberhalb der Schmelztemperatur des Schwefels liegen. Der Einsatzbereich
dieses Verfahrens ist daher sehr groß und liegt z. B. zwischen 20 und 1600C, wobei man die größten Vorteile
bei erhöhten Temperaturen erreicht, bei denen — wie festgestellt wurde — die herkömmlichen Verfahren sehr
schlechte Resultate liefern. Diese Verbindungen sind nicht nur in der Lage, die Reaktion (I) in flüssiger Phase
sondern auch in fester Phase zu katalysieren (wenn diese Verbindungen z. B. auf einem festen Träger, wie
Aluminiumoxyd, Siiiciumdioxyd, Kaolin, Kieselgur. Kohlenstoff oder Gemischen aus diesen Stoffen fixiert
sind).
Das erfindungsgeinäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man in Anwesenheit zumindest eines Alkali- oder Erdalkalisalzes einer organischen Karbonsäure
bzw. eines partiellen Esters dieser Säure arbeitet.
.10 Genauer gesagt handelt es sich hierbei um Säuren der
folgenden vier Familien:
I - Acyclische, lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Mono- oder Polykarbonsäiiren
.1S mit 2 bis 30 und vorzugsweise mit 2 bis 20 und
insbesondere 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls Substituenten tragen, insbesondere
Alkylreste, Cycloalkylreste, Arylreste, Alkcnylrcste, Alkyloxyrcste und Aryloxyrcste mit I bis IO
tu Kohlenstoffatomen, wobei die Hauptkette
und/oder die Substituenten eine oder mehrere funktionell Gruppen, nämlich Alkohol-, Thiol-,
Äther-, Aldehyd-, Amin- und Keton-Griippen aufweisen können und ein oder mehrere Wassei-
js stolfatome durch Halogenamine, wie Chlor oder
Brom, oder durch eine Gruppierung, wie die Nitrogruppe, ersetzt sein können.
Im Falle der Polysiiuren, die zu dieser Familie gehören, kann man die Mono- oder Polyester dieser
Säure mit der Maßgabe verwenden, dall zumindest ein Rest mit einer Karbonsäurefunktion vorhanden ist, der
dun.Ii das Hydroxyd eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls
neutralisierbar ist.
Die bevorzugten Polysäuren diesel' Familie haben ebenso wie diejenigen der folgenden Familien 2 bis 4
bzw. 2 bis 5 Säurefunktionen.
2 - Alicyclische, gesättigte oder nichtgesätligte du Mono- und Polykarbonsäiiren mit 4 bis 30 und
vorzugsweise 5 bis !0 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls insbesondere mit Alkyl , Cycloalkyl-,
Aryl- Alkenyl-, Alkylox>- und Λ ry I oxy-Re.sten
substiluiert sind, die vorzugsweise 1 i's bis IO Kohlenstoffatome aufweisen, wobei der
Hauptkern und/oder die Substitiientcn eine oder
mehrere funktioneile Gruppen aufweisen können, nämlich eine ΑΙκοΙιοΙ-, Thiol·, Äther-, Aldehyd-,
Amin- oder Ketongruppe, und wobei ein oder mehrere Wasserstoffatome durch ein Halogenatom,
z. B. durch Chlor oder Brom, oder durch eine Nitrogruppe substituiert sein können.
Unter diesem Verbindungstyp versteht man solche Verbindungen, bei denen die Carboxylgruppe^) direkt
an zumindest einem nichtaromatischen Kern gebunden ist (sind). Man kann auch die Mono- oder Polyester
dieser alicyclischen Polycarbonsäuren einsetzen, wobei ι ο die bei der obigen Beschreibung der ersten Verbindungsfamilie
angegebene Bedingung zu beachten ist.
— Aromatische Mono- oder Polycarbonsäuren mit 7 bis 40 und vorzugsweise 7 bis 12 Kohlenstoffatomen,
wobei diese Säuren eine oder mehrere gegebenenfalls kondensierte Kerne aufweisen,
der bzw. die insbesondere mit Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkenyl-, Alkyloxy- oder Aryloxy-Resten,
die vorzugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffalome besitzen, substituiert sein kann (können) und der
aromatische Hauptkern und/oder die Substituentcn eine oder mehrere funktionell Gruppen,
nämlich Alkohol-, Thiol-, Äther-, Aldehyd-, Ketonsowie Aniingruppen, aufweisen können und eines
oder mehrere Wasserstoffatome durch eine Nitrogruppe oder durch Halogenatome, wie
beispielsweise durch Chlor oder Brom, ersei/i sein
können.
.1°
Man kann auch die Mono- oder Polyester dieser aromatischen Carbonsauren verwenden, wobei die
bezüglich der beiden vorherigen Familien angegebene Bedingung zu beachten ist.
Unter der dritten Gruppe dieser Verbindungen versieht man solche, bei denen die Carboxylgruppe(n)
direkt an zumindest einen der aromatischen Kerne gebunden ist (sind).
- Heterocyclische Säuren mit 4 bis 30 und insbesondere 4 bis 10 Kohlenstoffatomen und
insgesamt I bis 15 und vorzugsweise I bis 5
Hcteroaiomcn. wobei diese Säuren gesättigt oder
ungesättigt, nichtsiibsiiuiicn oder insbesondere
mit Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkenyl-, Alkyloxy-, 4s
und Aryloxygruppen. die vorzugsweise 1 bis 10 Kohleiistolfatome beinhalten, substituiert sein
können und der bzw. die Heterocyclen und/oder die Subsiiluenten eine oder mehrere funktionell
Gruppen, nämlich Alkohol-, Thiol-, Äther-, Aide- so hyd, Amin-, Keton-Gruppen aufweisen können
und ein oder mehrere Wasserstoffatome durch eine Nitrogruppe oder durch ein Halogenatom,
wie beispielsweise Chlor oiler Brom, ersetzt sein können. ss
Das Heteroatom bzw. die Heteroatome des bzw. der Heterocyclen sind Sauerstoffatome, Stickstoffatome
oder Schwefelatome.
Unter diesem Verbindungstyp versteht man solche, d bei denen die Carbonsäuregruppe(n) direkt an zumindest
einen der Heterocyclen gebunden ist (sind).
Wie man insbesondere sehr leicht an Hand der folgenden Beispiele erkennen kann, unterscheiden sich
die Säuren dieser vierten Familie von denjenigen der ds
anderen Familien dadurch, dal.! sie zumindest ein Heteroatom enthalten, das ein integrierender Bestandteil
eines Kerns ebenso wie ein Kohlenstoffatom dieses Cyclus ist. Wenn man dagegen von der Gesamtzahl der
Heteroatome spricht, so ist hiermit die Gesamtheit der Heteroatome, nämlich der Sauerstoff-, Stickstoff-,
Schwefel- und Halogenatome gemein·, die im Molekül vorhanden sind. Allgemein gesagt enthalten diese
Säuren 1 bis 5 und insbesondere ! bis 3 Heteroatome, nämlich Schwefel, Sauerstoff oder Stickstoff in dem
bzw. den Cyclen.
Als Beispiele für erfindungsgemäß brauchbare Salze, die in keiner Weise begrenzend sein sollen, seien die
folgenden Verbindungen genannt:
In der ersten Verbindungsfamilie die Natriumsalze und Kaliumsalze der folgenden Säuren:
— Essigsäure, Propionsäure, Isobuttersäure,
Valeriansäure, Capronsäure, 2-Chlorbutansäure,
3-Phenylpentansäure, Cyclohexylessigsäure;
Valeriansäure, Capronsäure, 2-Chlorbutansäure,
3-Phenylpentansäure, Cyclohexylessigsäure;
— Malonsäure, Isopropylmalonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, aa-Dir.iethylglutarsäure, Adipinsäure,
Sebacinsäure, Tetradecandionsäure;
— Äthan-t.l^-tricarbonsäure,
Heptan-2,2,6,6-tetracarbonsäure;
Heptan-2,2,6,6-tetracarbonsäure;
— Acrylsäure, Isocrotonsäure^-Pentensäure,
4-Hexensäure, Trimethylacrylsäure, 3-Pentinsä jre. (2,2-Dimethylpronyl)-propioIsäure,
Allencarbonsäurc, S-Hexen-S-onsäure, eis- und
trans-Zimtsäure
4-Hexensäure, Trimethylacrylsäure, 3-Pentinsä jre. (2,2-Dimethylpronyl)-propioIsäure,
Allencarbonsäurc, S-Hexen-S-onsäure, eis- und
trans-Zimtsäure
— Maleinsäure, Glutaconsäure;
— Monoäthylmalonat,
Monomethylbernsteinsäureester;
Monomethylbernsteinsäureester;
— Glykolsäure, Acetoxyessigsäure, Milchsaure,
i\-Hydroxy-«,j3-dimethy!buttersäure, Weinsäure,
Tartronsäure, Zitronensäure.
i\-Hydroxy-«,j3-dimethy!buttersäure, Weinsäure,
Tartronsäure, Zitronensäure.
Als Beispiele für Salze, die der zweiten Familie angehören, seien — ohne daß dies irgendeine
Begrenzung darstellen soll — die Natrium- und Kaliunisalze der folgenden Säuren genannt:
— Cyclobutancarbonsäure.
Cyclopentancarbonsäuren
Cyclohexan-I.J-dicarbonsäiire,
4-Chlorcyclohexancarbonsäure,
J-Methyl-cyclopentyliden-l 1-diessigsäure,
Cyclohexancarbonsäure,
2,2,6-Trimethylcyclohexancarbonsaiiie.
Decahydronaphthalin-carbonsäiire,
3-Vinylcyclohcxancarbi)nsäure,
2-Phenylcyclohexancarbonsiiiire;
Cyclopentancarbonsäuren
Cyclohexan-I.J-dicarbonsäiire,
4-Chlorcyclohexancarbonsäure,
J-Methyl-cyclopentyliden-l 1-diessigsäure,
Cyclohexancarbonsäure,
2,2,6-Trimethylcyclohexancarbonsaiiie.
Decahydronaphthalin-carbonsäiire,
3-Vinylcyclohcxancarbi)nsäure,
2-Phenylcyclohexancarbonsiiiire;
— Cyclobutencarbonsäure. Cyclopentuncarbonsäiirc,
Cyclohexencarbonsäuren.
I Cyclohexen-1,4-dicarbonsäure.
J.S-Cyclohexadiencarbonsäuie,
2-Hydroxycyclohexancarbonsäure,
Hicyclo-(2,2,2)-octan-1 -carbonsäure.
J.S-Cyclohexadiencarbonsäuie,
2-Hydroxycyclohexancarbonsäure,
Hicyclo-(2,2,2)-octan-1 -carbonsäure.
Als Beispiele für die dritte Familie seien, wobei dies in keiner Weise eine Begrenzung darstellen soll, die
Natrium- und Kaliumsalze der folgenden Säuren genannt:
— Benzoesäure, o-Methyibenzoesäure,
o-lsopropylben/oesäure, p-Ä thy !benzoesäure,
ρ Phenylbenzoesäure,
o-lsopropylben/oesäure, p-Ä thy !benzoesäure,
ρ Phenylbenzoesäure,
ο-Hydroxy met hy !benzoesäure,
m-Hydroxybenzoesäure, m-Metlioxybenzoesäure. o-Phenoxybenzoesaure, p-Acetylbenzoesäure,
o-Benzoyiben/.oesäure;
m-Hydroxybenzoesäure, m-Metlioxybenzoesäure. o-Phenoxybenzoesaure, p-Acetylbenzoesäure,
o-Benzoyiben/.oesäure;
— o-Chlorbenzoesäure, p-Nitrobenzoesäure, p-Chlorbenzoesäure, o-Aminobenzoesäure,
Salicylsäure und p-Amino-salicylsäure;
— 2,6-Dimethylbenzoesäure,
2,4.6-Trimethyl-3-äthylbenzoesbure, S-MethyM-hydroxybenzoesäure, 2-MethyI-3-vinylbenzoesäu! e,
p-tertiär-Butylbenzoesäure;
2,4.6-Trimethyl-3-äthylbenzoesbure, S-MethyM-hydroxybenzoesäure, 2-MethyI-3-vinylbenzoesäu! e,
p-tertiär-Butylbenzoesäure;
— o-Phthalsäure, iso- und tere-Phthalsäure,
Trimesinsäure, Mellithsäure;
— Naphthoesäure. 2-Methylnaphthoesäure,
3-Hydroxynaphthoesäure,
m-Hydroxymethylnaphthoesüure, p-Formylnaphthoesäure.
m-Hydroxymethylnaphthoesüure, p-Formylnaphthoesäure.
Als Beispiele der vierten Familie seien die Natriumsalze und Kaliumsalze der folgenden Verbindungen
genannt,die in keiner Weise begrenzend sein sollen:
— Furan-2-carbonsäure(Furansäure), Tetrahydrofuran-2-carbonsäure,
Thiophen-2-carbonsäure,
Tetrahydrothiophen^-carbonsäure. Pyran-4-carbonsäure, Pyrrol-3-carbonsäure, Pyridin-3-carbonsäure (Nicotinsäure), 2s Pyrazin-3-carbonsäure,
Tetrahydrothiophen^-carbonsäure. Pyran-4-carbonsäure, Pyrrol-3-carbonsäure, Pyridin-3-carbonsäure (Nicotinsäure), 2s Pyrazin-3-carbonsäure,
5-Meth>", vridin-2-carbonsäure, S-Acetylpyridin-S-carbonsäure.
2-Methyl-3-äthylpyridin-4-carbonsäure, Chinolin-4-carbonsäure,
S-Methyl-chinolin^-carbonsäure.
Von den Salzen die insbesondere erfindungsgemäß als Katalysatoren geeignet sind, seien genannt:
— Kaliumeitrat, Kaliumadipat, die Natrium- und
Kaliumsalze der Cyclohexancarbonsäure. Nalnumbenzoat, Kaliumbenzoat. saures und
neutrales Kaliumphthalat, Kaliumsalicylat:
— ganz besonders eignen sich Kaliumbenzoat, Kaliumsalicylat.das Natrium- und das Kaliumsalz
der Nicotinsäure, der Bernsteinsäure und der Furansäure.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Karbonsäuresalz
zumindest teilweise in einem Lösungsmittel aufgelöst.
Obgleich die erfindungsgemäßen Katalysatoren innerhalb
einer großen Konzentrationsspanne in einem so oder mehreren Lösungsmitteln aktiv sind, ist es doch zu
bevorzugen, 1 bis 50 g an Katalysator pro Liter Lösungsmittel zu verwenden.
Es können zahlreiche Lösungsmittel zusammen mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren verwendet wer- ss
den. Hier seien insbesondere Tetramethylensulfon, die Triesler der Orthophosphorsäure, höhere Alkohole mit
z. B. 12 bis 20 Kohlenstoffatomen, die Ester und Äther
dieser Alkohole und allgemein gesagt alle Flüssigkeiten eingesetzt werden, die gegenüber H2S und/oder SO2 <*>
inert sind.
Als Lösungsmittel werden vorzugsweise die folgenden eingesetzt:
— Alkylenglykolc, Alkylenglykoläther und/oder i.s
-ester, Polyalkylenglykole, Polyalkylenglykoläthcr und/oder -ester und innerhalb dieser Verbindungen
insbesondere Äthylenglykol, Äthylcnglykoliither und/oder -ester, Pclyäthylenglykole und
Polyäthylenglykoläther und/oder -ester.
Als nicht begrenzende Beispiele dieser bevorzugter. Lösungsmittelgruppe seien genannt:
— Äthylenglykol, Triäthylenglykol, Heptaäthylenglykol, Di-1.3-propylenglykol.
Penta-1,3-propylenglykol.
Decaäthyienglykolmonoilthyläther, Tetra-1,4-butenglykol, Polyäthylenglykol. mit einem mittleren Molekulargewicht in der Größenordnung von 400;
Decaäthyienglykolmonoilthyläther, Tetra-1,4-butenglykol, Polyäthylenglykol. mit einem mittleren Molekulargewicht in der Größenordnung von 400;
— der Monoessigester und Monobutterester des Monopropyläthers von Hexaäthyleriglykol.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auf Gase anwenden, die einen beliebigen Gehalt an H2S und/oder
SO2 aufweisen und allgemein gesagt auf solche, deren Gehalt an H2S oder SO2 zumindest 0,1 Vol.-% beträgt.
Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung von Gasen, die aus Claus-Öfen
strömen, die etwa 1% H2S und 0,5% SO2 enthalten und
deren Temperatur in der Größenordnung von 120 bis 140°C liegt. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt
die Verwendung von sehr schweren Lösungsmitteln, insbesondere von Polyäthylenglykolen und Polyäthylcnglykoläthern,
wodurch der Verlust an Lösungsmittel minimal gehalten wird. Der entstandene Schwefel ist
leicht isolierbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren erweist sich ferner als sehr interessant für:
— eine Reinigung von Naturgasen, Raffineriegasen oder Synthesegasen, die einen
geringen Prozentsatz an H2S enthalten, in diesem Fall gibt man Schwefeldioxyd hinzu, damit die
Reaktion (1) ablaufen kann;
— zur Reinigung von Abgasen, die Schwrfcldioxyd
enthalten, z. B. von Rauch, in diesem Falle gibt man H2S hinzu, damit die Reaktion (1) ablaufen kann.
Die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann auf verschiedene Art und Weise
erfolgun.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird der Kontakt zwischen dem Schwefelwasserstoff und
Schwefeldioxyd enthaltenden Gas und dem den Katalysator enthaltenden Lösungsmittel in einer Kolonne
durchgeführt, in der das Gas durch die flüssige Phase
hindurchgeleitet wird.
Man kann ferner auch die flüssige Phase, die den Katalysator enthält, über einzelne Böden oder eine
Wandverkleidung einer Kolonne im Gegenstrom zu dem Gas im Innern der genannten Kolonne rieseln
lassen.
Man kann ferner innerhalb eines großen Druckbereichs, z.B. innerhalb von 0,1 bis 20 kg/cm2 arbeiten,
ohne daß diese Werte eine Begrenzung darstellen.
Die Beispiele 1 bis 18, die nun folgen und die in keiner
Weise begrenzend sein sollen, dienen zur weiteren Erläuterung des Erfindungsgegenstandes.
Am Boden einer Kolonne mit 4 cm Durchmesser, die mit perforierten Beiden ausgestattet ist. gibt man bei
Atmosphärendruck ein Gas mit einem Durchsatz von 500 l/h ein,dessen Zusammensetzung in Vol.-°/o lautet:
SO2
H2S
H2O
CO2
H2S
H2O
CO2
N2
0,5%
1%
25%
16%
57,5% Man gibt am Anfang in die Kolonne 300 cm Polyäthylenglykol eines Molekulargewichts von 400, da; 2 g Kaliumbenzoat enthält. Die Lösung wird auf einei Temperatur von 1300C gehalten. Das Gas, das dk Kolonne verläßt, enthält nicht mehr als 0,30% H2S und SO2 was einem Reinigungsgrad von 80% entspricht.
25%
16%
57,5% Man gibt am Anfang in die Kolonne 300 cm Polyäthylenglykol eines Molekulargewichts von 400, da; 2 g Kaliumbenzoat enthält. Die Lösung wird auf einei Temperatur von 1300C gehalten. Das Gas, das dk Kolonne verläßt, enthält nicht mehr als 0,30% H2S und SO2 was einem Reinigungsgrad von 80% entspricht.
Der Reinigungsgrad wird durch folgende Gleichung ausgedrückt:
do/ _ (Mol H2S + SO2 am Eingang — Mol H2S 4 SO2 am Ausgang)
Mol H2S + SO2 am Eingang
1(X)
Es wird die Verfahrensführung des Beispiels 1 mit 300 cm3 des gleichen Lösungsmittels wiederholt, das
jedoch diesmal 2 g saures Kaliumsalieylat enthält. Alle
anderen Bedingungen waren die gleichen wie bei Beispiel 1; es wird ein Reinigungsgrad von 75%
festgestellt.
Es wird die Verfahrensführung des Beispiels 1 mit 300 cm3 des gleichen Lösungsmittels durchgeführt, das
diesmal jedoch 2 g Kaliumphthalat enthält. Unter den gleichen Verfahrensbedingungen wie oben beschrieben
ist der Reinigungsgrad 68%.
Es werden die Verfahrensbedingungen des Beispiels 1 mit 300 cm3 Hexaäthylenglykol, das 3 g Natriumbenzoat
enthält, wiederholt. Das behandelte Gas hatte die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1 beschrieben.
Der Reinigungsgrad bezüglich des sauren Gases betrug 73%.
Es wurden die Verfahrensbedingungen des Beispiels 1 mit dem gleichen Gas wie oben beschrieben wiederholt,
wobei man jedoch diesmal 300 cm3 Monoäthyläther des Octaäthylenglykols, der 1,5 g Kaliumglykolat enthält,
eingab. Die Temperatur betrug 1200C. Alle anderen Verfahrensbedingungen blieben die gleichen wie bei
Beispiel 1. Der Reinigungsgrad betrug 66%.
Bei den Verfahrensbedingungen des Beispiels 1 wurden diesmal als Lösungsmittel 300 cm3 Tetrapropylenglykol,
die 2 g Kaliumadipat enthielten, verwendet. Der Reinigungsgrad betrug 65%.
Unter Einhaltung der Verfahrensbedingungen des
Beispiels 1 wurden 300 cm3 an Monomethyläther des
Decaäthylenglykols verwendet, der 6 g an Kaliumsalz der Cyclohexancarbonsäure enthielt
Alle anderen Bedingungen waren die gleichen wie bei Beispiel 1; es wurde ein Reinigungsgrad von 67%
festgestellt
Es wurde das Beispiel 1 wiederholt, d. Il, es waren die
gleichen Bedingungen wie dort beschrieben, also auch
2 g Kaliumbenzoat in Polyäthylenglykol eingesetzt, mit
der einzigen Abänderung, daß das behandelte Gas folgende Zusammensetzung aufwies:
SO2 8%
H2S 16%
N2 76%
Es wurde ein Reinigungsgrad von 98% festgestellt. Zu Vergleichszwecken wurde der gleiche Versuch ohne
is Katalysator durchgeführt, wobei lediglich eine 40%ige
Reinigung bezüglich, der sauren Gase erfolgte.
Es wurde das Beispiel 1 bezüglich eines Gasgemisches wiederholt, das praktisch nur aus H2S und SO? im
Volumverhältnis 1 :2 bestand. Alle anderen Verfahrensbedingungen blieben die gleichen; es wurde ein
Reinigungsgrad von praktisch 100% erzielt.
Beispiele lObis 18
Es wurden jeweils die Verfahrensbedingungen des
Beispiels 1 eingehalten, mit der Abänderung, daß an Stelle von Kaliumbenzoat andere Katalysatoren Verwendung
fanden. Die Art des Katalysators und der Reinigungsgrad sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Bei Beispiel 18 wurde ferner auch das Lösungsmittel geändert.
Beispiel | Katalysator | Reini | |
gungs- | |||
40 | grad | ||
10 | Kalziumsalz | 73 | |
der p-Aminobenzoesäure | |||
11 | Kalziumsalz | 76 | |
45 | der p-Aminosalicylsäure | ||
12 | Natriumsalz | 82 | |
der Bernsteinsäure | |||
13 | Natriumsalz | 81 | |
der p-Chlorbenzoesäure | |||
50 | 14 | Kaliumsalz | 83 |
der Furansäure | |||
15 | Kaliumsalz | 91 | |
der Nikotinsäure | |||
16 | Kaliumsalz | 69 | |
55 | der Monoäthylmalonsäure | ||
17 | Calciumsalz | 78 | |
der Nikotinsäure | |||
18 | Kaliumsalz | 89 | |
der Nikotinjäure in | |||
60 | 300cm3 Tributylphosphat | ||
Vergleichsbeispiel |
Es wurde die Verfahrensführung des Beispiels 1 wiederholt, wobei jedoch diesmal kein Katalysator im
Lösungsmittel zugegen war; der Reinigungsgrad betrug nur 10%.
Claims (7)
- Patentansprüche:X. Verfahren zur Herstellung von elementarem Schwefel durch Umsetzung von Schwefelwasserstoff mit Schwefeldioxyd in organischen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man in Anwesenheit zumindest eines Alkali- oder Erdalkalisalzes einer organischen !Carbonsäure bzw. eines partiellen Esters dieser Säure arbeitet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure zumindest eine funktionell Gruppe, nämlich eine Alkohol-, Thiol-, Äther-, Aldehyd-, Amin- oder Keton-Gruppe enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure zumindest ein Halogenatom enthält.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Säure zumindest eine Nitrogruppe enthält.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß das Karbonsäuresalz zumindest teilweise in einem Lösungsmittel aufgelöst ist.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur zwischen 20 und 160°C arbeitet.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis b, dadurch gekennzeichnet, daß Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd in einem Gasgemisch, das aus Claus-Öfen stammt, verarbeitet wird.
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