Die Erfindung betrifft einen Halbleiterspeicher, der Wort-
und Bitleitungen sowie daran angeschlossene Speicherzellen
umfaßt, wobei ein Signalpfad gebildet ist, der eine der Spei
cherzellen, daran angeschlossene Wort- und Bitleitungen sowie
Schaltungselemente umfaßt, um einen Datenwert von einem Au
ßenanschluß des Halbleiterspeichers in die Speicherzelle zu
schreiben oder von der Speicherzelle an den Außenanschluß ab
zugeben, wobei eine Steuerungseinrichtung Steuersignale zur
Ansteuerung des Signalpfads umfaßt.
Integrierte Halbleiterspeicher, beispielsweise sogenannte
DRAMs (Dynamic Random Access Memories) umfassen ein Speicher
zellenfeld mit einer Vielzahl von sich kreuzenden Wort- und
Bitleitungen. Die Speicherzellen sind jeweils an den Kreu
zungsorten einer Wort- mit einer Bitleitung angeordnet und an
diese angeschlossen. Die Wortleitung aktiviert den Zugriff
auf die Speicherzelle, während über die Bitleitung ein Daten
wert ausgelesen oder in die Speicherzelle eingeschrieben
wird. Die Wortleitungen werden von einem Wortleitungsdecoder
angesteuert, der aus der Vielzahl der Wortleitungen minde
stens eine Wortleitung in Abhängigkeit von einer Adresse aus
wählt. Die Bitleitungen sind meist paarweise als komplementä
re Datensignale führende Bitleitungen an einen primären Lese
verstärker angeschlossen. Der primäre Leseverstärker ver
stärkt einen Datenwert, der aus derjenigen Speicherzelle
stammt, deren Wortleitung aktiviert ist. Beispielsweise stel
len sämtliche primäre Leseverstärker des Speicherzellenfelds
einen solchen Datenwert bereit. Anschließend wird durch einen
Bitleitungsdecoder einer der Leseverstärker ausgewählt, um
seinen Datenwert schließlich an einen sekundären Leseverstär
ker weiterzuleiten. Der sekundäre Leseverstärker gibt das
auszulesende Datensignal ausreichend verstärkt an weitere Si
gnalleitungen ab, die schließlich mit einem Datenausgangsan
schluß des Halbleiterspeichers verbunden sind. Am Datenaus
gangsanschluß sind die Daten von extern abgreifbar. In umge
kehrter Weise wird ein am Datenausgangsanschluß angelegtes
Eingangssignal in eine über Wortleitungs- und Bitleitungsde
coder ausgewählte Speicherzelle eingeschrieben. Sämtliche
Steuerungsmaßnahmen des beschriebenen Signalpfades werden von
einer Steuerungseinrichtung überwacht. In Abhängigkeit von an
der Steuerungseinrichtung angelegten Befehlen werden aus
gangsseitig eine Vielzahl von Steuersignalen erzeugt, die die
jeweiligen Funktionseinheiten des Signalpfads zum Schreiben
und zum Lesen von Datenwerten zeitrichtig aktivieren und wie
der deaktivieren.
Bei herkömmlichen DRAMs werden Schreibzugriffe und Lesezu
griffe bausteinintern durch eine feste Abfolge von Steuersi
gnalen gesteuert. Beispielsweise folgen die internen Steuer
signale den von außen meist von einem Speicherkontroller an
gelegten Befehlen möglichst schnell. In manchen Fällen wird
auch ein Signal mit einer fest vorgegebenen Zeit verzögert,
um zeitrichtig bereitgestellt zu werden. Die interne Signal
verarbeitung hängt fest von der entworfenen Schaltung ab und
kann nachträglich nicht mehr verändert werden.
Wegen der fortschreitenden Miniaturisierung der Bauelemente
aufgrund von immer kleiner herstellbaren Strukturbreiten des
integrierten Herstellungsprozesses wird ein Bausteinentwurf
oder -design wiederholt auf neue Herstellungsprozesse ange
paßt. Die Vorhersagbarkeit der Signallaufzeiten und der
Schaltzeiten der Funktionselemente ausgehend von einem auf
einen neuen Herstellungsprozess übertragenen Schaltungsdesign
wird daher problematisch. Außerdem stellen sich ohnehin auf
grund von Schwankungen des Herstellungsprozesses Streuungen
der elektrischen Parameter ein. Dies kann dazu führen, daß
die funktionalen Eigenschaften des gleichen Designs voneinan
der abweichen und im äußersten Fall sogar der gesamte Halb
leiterspeicher als nicht funktionsfähig festgestellt werden
muß. Da der Markt für Halbleiterspeicher kurzlebig ist und
Neuerungen möglichst schnell durchzuführen sind, würde eine
Anpassung des Designs oder des Schaltungslayouts die Verfüg
barkeit eines neuen Halbleiterspeichers in unerwünschtem Maße
verzögern.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Halbleiter
speicher anzugeben, der schneller auf Änderungen im Herstel
lungsprozess unter Einhaltung gleicher elektrischer Funktio
nalität angepaßt werden kann.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch einen Halblei
terspeicher gelöst, der sich kreuzende Wortleitungen und Bit
leitungen sowie Speicherzellen umfaßt, die jeweils an eine
der Wortleitungen und eine der Bitleitungen angeschlossen
sind, einen Signalpfad, der eine der Speicherzellen, die je
weilige an die eine der Speicherzellen angeschlossene Wort
leitung und Bitleitung sowie Schaltungselemente umfaßt, um
einen an einem Ausgangsanschluß des Halbleiterspeichers an
liegenden Datenwert in die Speicherzelle zu schreiben oder
von der Speicherzelle an den Außenanschluß abzugeben, eine
Steuerungseinrichtung, um Steuersignale zu erzeugen, die die
Schaltungselemente des Signalpfades aktivieren und deaktivie
ren, mindestens einen Verzögerungsschaltkreis mit einstellba
rer Signalverzögerung, um mindestens eines der Steuersignale
mit der einstellbaren Verzögerungszeit zu verzögern oder zu
beschleunigen.
Bei der Erfindung ist vorgesehen, die Steuersignale, welche
die Funktionseinheiten des Signalpfads zum Ein- oder Auslesen
ansteuern, mit einer einstellbaren, vorzugsweise irreversibel
programmierbaren Verzögerungszeit zu versehen. Dadurch kann
nach dem Umsetzen eines Designs auf einen neuen Herstellungs
prozess die jeweilige Verzögerungszeit der betroffenen Steu
ersignale angepaßt werden. Sowohl eine Verzögerung als auch
eine Beschleunigung sind denkbar. Eine programmierbare Verzö
gerung schließt im Sinne der Erfindung auch eine Beschleuni
gung der Ausbreitung eines Signals längs eines Signalpfads
ein. Außerdem können beim Testen eines individuellen Halblei
terbausteins dessen interne Signallaufzeiten fein eingestellt
werden, um Parametervariationen aufgrund von Schwankungen des
Herstellungsprozesses auszugleichen. Somit kann ein gleiches
oder nur leicht verändertes Design relativ schnell in einem
neuen Halbleiterprozess gefertigt werden. Eine separate Simu
lation des Halbleiterbausteins, die viele verschiedene Bedin
gungen und Sicherheitsvorhalte für kritische Signale erfor
dern würde, ist nicht mehr in diesem hohen Maße erforderlich.
Vielmehr wird gegebenenfalls individuell für jeden Baustein
die Relation von Signallaufzeiten innerhalb des Halbleiter
speichers im Kernbereich des Speichers angepaßt.
Die Einstellung der Anpassung kann reversibel und mittels ei
nes sogenannten Soft-Set erfolgen oder irreversibel durch
dauerhafte Programmierung einer sogenannten Fuse oder Antifu
se. Sämtliche Steuersignale, die beim Einlesen oder Auslesen
von Daten relevant sind, können auf diese Weise individuell
verzögert oder beschleunigt werden.
Beispielsweise umfaßt der Signalpfad, dessen Steuerungssigna
le anzupassen sind, sämtliche Schaltungselemente, um einen an
einem Außenanschluß, einem Pin des Halbleiterspeichers anlie
genden Datenwert in eine der Speicherzellen zu schreiben oder
um von der Speicherzelle einen Datenwert an einen solchen
Ausgangsanschluß abzugeben. Die Schaltungselemente des Si
gnalpfads werden von einer Steuersignale abgebenden Steue
rungseinrichtung gesteuert, um aktiviert oder deaktiviert zu
werden, also freigeschaltet oder blockiert zu werden. Der Si
gnalpfad umfaßt beispielsweise einen Wortleitungsdecoder, um
mindestens eine der Wortleitungen aus der Vielzahl der im
Speicherzellenfeld angeordneten Wortleitungen auszuwählen.
Der Wortleitungsdecoder wird von einem entsprechenden Steuer
signal freigegeben, das von der Steuerungseinrichtung erzeugt
wird. Nunmehr ist gemäß der Erfindung zwischen dem betreffen
den Ausgang der Steuerungseinrichtung und dem entsprechenden
Freigabeeingang des Wortleitungsdecoders ein Verzögerungs
schaltkreis geschaltet, dessen Verzögerungszeit reversibel
oder irreversibel einstellbar ist. Verzögerungszeit bedeutet
in diesem Fall auch eine mögliche Beschleunigung der Signal
laufzeit gegenüber einem voreingestellten Ausgangszustand.
Darüberhinaus umfaßt der Signalpfad einen primären Lesever
stärker, an den mindestens eine der Bitleitungen angeschlos
sen ist. Der primäre Leseverstärker wird wiederum von minde
stens einem Steuersignal aktiviert und deaktiviert. Einer
Vielzahl von primären Leseverstärkern ist ein sekundärer Le
severstärker nachgeschaltet, der aus der Vielzahl der von den
primären Leseverstärkern angebotenen Datensignale des Spei
cherzellenfeldes eines auswählt. Sowohl die Auswahlschaltung,
der sogenannte Bitleitungsdecoder, als auch der sekundäre Le
severstärker selbst sind über jeweilige Steuersignale akti
vierbar und deaktivierbar.
Bei Halbleiterspeichern sind herkömmlicherweise komplementäre
Signale führende Bitleitungen vorgesehen, die gemeinsam an
einen primären Leseverstärker angeschlossen sind. Vor einem
Ein- oder Auslesevorgang wird das Potential der Bitleitungen
untereinander ausgeglichen, indem diese kurzgeschlossen wer
den. Das von der übergeordneten Steuerungseinrichtung bereit
gestellte Steuersignal wird in Ausgestaltung der Erfindung
längs der Signalleitung von der Steuerungseinrichtung zum
Ausgleichstransistor programmierbar verzögert bzw. beschleu
nigt.
Als Ausführung eines der Vielzahl der Verzögerungsschaltkrei
se für die jeweiligen Steuersignale sind verschiedene Mög
lichkeiten denkbar. So kann einerseits eine herkömmliche, aus
beispielsweise zwei hintereinander geschalteten Invertern be
stehende Verzögerungsleitung vorgesehen sein, die in Reihe
mit einem programmierbaren Schalter geschaltet ist. Parallel
dazu liegt eine schaltbare Signalleitung ohne eine solche
Verzögerungsstrecke. Beide Schalter sind komplementär steuer
bar, beispielsweise als Transfer-Gates ausgeführt. So wird
entweder der die Verzögerungselemente enthaltende Signalpfad
eingeschaltet und verzögert das Signal auf dem Weg von der
Steuerungseinrichtung zur zu steuernden Funktionseinheit des
Datensignalpfads. Andererseits kann die Verzögerungsstrecke
abgeschaltet sein und der keine solche Verzögerungsstrecke
enthaltende schnellere Signalpfad wird eingeschaltet.
Alternativ eignet sich zur Signalverzögerung ein kapazitives
Element, das an die jeweilige das Steuersignal führende Si
gnalleitung angeschlossen ist. Das kapazitive Element umfaßt
beispielsweise komplementäre MOS-Feldeffekttransistoren, de
ren Gate-Anschlüsse zusammengeschaltet sind und deren gesteu
erte Strompfade über einen Inverter miteinander verbunden
sind. Die Gate-Anschlüsse sind außerdem an die Signalleitung
gekoppelt. Der Eingangsanschluß des die beiden Transistoren
verbindenden Inverters wird schließlich von dem programmier
baren Element, entweder Fuse oder Soft-Set-Register angesteu
ert. Je nach Schaltzustand des programmierbaren Elements wird
die Kapazität wirksam und moduliert eine Flanke des auf der
Leitung übertragenen Signals oder bleibt unwirksam.
Eine Beschleunigung eines Signals kann dadurch erreicht wer
den, daß zusätzlich ein Inverter in die ein Steuersignal
übertragende Signalleitung geschaltet wird. Beispielsweise
ist die Signalleitung an den Eingang des Inverters geführt
und wird vom Ausgang des Inverters abgegriffen. Der Inverter
wird über jeweilige komplementäre Transistoren an die Versor
gungsanschlüsse angeschlossen. Wenn die Transistoren einge
schaltet sind, weist die Signalleitung erhöhte Treiberfähig
keit auf. Wenn die Transistoren abgeschaltet sind, ist der
Inverter nicht wirksam und die Leitung weist nur niedrige
Treiberfähigkeit auf. Auf diese Weise kann abhängig von der
Voreinstellung des zusätzlichen Inverters entweder die Verzö
gerungszeit längs der Signalleitung verringert oder erhöht
werden.
Sämtliche beschriebenen Ausführungsformen des Verzögerungs
elements sind von einem Soft-Set-Register oder von einem Fu
se-Latch ansteuerbar. Das Soft-Set-Register wird mit einem
Datenwert während des Betriebs, beispielsweise im Zuge der
Initialisierung des Halbleiterbausteins, beschrieben und
stellt die jeweiligen im Verzögerungselement wirksamen Schal
ter ein. Ein Fuse-Latch umfaßt ein programmierbares Element,
eine sogenannte Fuse, die dauerhaft, irreversibel program
mierbar ist. Die Fuse ist im Ausgangszustand leitend, im pro
grammierten Zustand nicht leitend. Gleichwohl kann auch eine
Antifuse verwendet werden, die im Ausgangszustand nicht lei
tend ist und im programmierten Zustand leitend ist. Die Be
schaltung von Fuse/Antifuse stellt entweder einen High-Pegel
oder einen Low-Pegel zur Verfügung, zwischen denen je durch
Programmierung umgeschaltet wird. Der von der programmierten
oder nicht programmierten Fuse abgegebene logische Pegel wird
schließlich in ein Speicherelement eingelesen, welches die im
Verzögerungselement wirksamen Schalter einstellt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele im Detail erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem dynamischen Halbleiter
speicher mit im Hinblick auf die Erfindung relevan
ten Elementen;
Fig. 2 eine erste Ausführungsform eines programmierbaren
Verzögerungsglieds;
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines programmierbaren
Verzögerungsglieds;
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform eines programmierbaren
Verzögerungsglieds; und
Fig. 5 ein Beispiel für die Beschaltung einer Fuse.
Der in Fig. 1 dargestellte Ausschnitt aus einem dynamischen
Halbleiterspeicher (DRAM) zeigt ein Speicherzellenfeld mit
dynamischen Speicherzellen. Die Speicherzelle 12 weist einen
Auswahltransistor 13 auf und einen Speicherkondensator 14.
Der Auswahltransistor 13 ist Gate-seitig an eine Wortleitung
23 angeschlossen. Die gesteuerte Strecke des Auswahltransi
stors 12 ist an eine Bitleitung 10 angeschlossen. Um einen
durch die im Speicherkondensator 14 gespeicherte Ladungsmenge
repräsentierten Datenwert auszulesen, wird der Auswahltransi
stor 13 durch Aktivierung der Wortleitung 23 leitend geschal
tet. Die Wortleitung 23 wird hierzu von einem inaktivem Pe
gel, der bei Masse oder bei einem negativem Potential liegt,
auf einen High-Pegel gebracht. Der auf diese Weise leitend
geschaltete Transistor 13 verbindet daraufhin den Kondensator
14 mit der Bitleitung 10. Die Bitleitung 10 ist an einen pri
mären Leseverstärker 16 angeschlossen, an dem außerdem die
komplementäre Bitleitung 11 liegt. Beide Bitleitungen waren
vor dem Auslesevorgang durch einen leitend geschalteten Aus
gleichstransistor 15 miteinander verbunden und kurzgeschlos
sen und auf einem Vorladepotential gehalten. Zum Auslesen
wird einerseits der Ausgleichstransistor 15 gesperrt, ande
rerseits wird wie beschrieben der Auswahltransistor 13 lei
tend geschaltet. Die durch die im Speicherkondensator 14 auf
das Paar komplementärer Bitleitungen 10, 11 gebrachte Unsym
metrie wird vom primären Leseverstärker 16 verstärkt. Eine
Vielzahl von Leseverstärkern 16, 17 ist im Speicherzellenfeld
vorhanden. Über einen Auswahlschalter 18 werden die an einem
der primären Leseverstärker 16, 17 anliegenden komplementä
ren, vorverstärkten Datensignale weitergeleitet und in einen
sekundären Leseverstärker 19 eingespeist. Der sekundäre Lese
verstärker 19 schließlich stellt das Datensignal den nachfol
genden Schaltungen auf dem Weg zum Datenausgangsanschluß 24
zur Verfügung. Dort liegt das Datensignal DQ zum Abgriff ex
tern und außerhalb des Halbleiterspeichers an. Beim Schreiben
erfolgt die Signalübertragung in umgekehrter Reihenfolge vom
nunmehr als Dateneingang dienenden externen Datenanschluß 24,
über weiterverarbeitende Schaltungen und einen Schreibver
stärker 20 an den primären Leseverstärker 19 und zurück über
den Auswahlschalter 18 an den primären Leseverstärker 16 in
die Speicherzelle 12. Zur Auswahl einer der Wortleitungen,
beispielsweise der Wortleitung 23, dient ein Wortleitungsde
coder 21, dem eine Adresse RADR zugeführt wird. Ein Bitlei
tungsdecoder 25 wählt einen der primären Leseverstärker, bei
spielsweise den Leseverstärker 16, aus der Vielzahl der vor
handenen Leseverstärker aus und verbindet diesen mit dem se
kundären Leseverstärker 19. Der Bitleitungsdecoder 25 trifft
die Auswahl in Abhängigkeit von einer zugeführten Adresse
CADR.
Ein Steuerungsschaltkreis 22 ist vorgesehen, der aus wiederum
von extern eingegebenen Signalen, beispielsweise Lese- oder
Schreibbefehlen oder Wiederauffrischungsbefehlen, Steuersi
gnale A1, A2, B1, B2, C1, C2, D, E erzeugt, die die eben be
schriebenen Funktionseinheiten im Auslese- und Einlesesignal
pfad steuern. Im Decoder werden beispielsweise die Reihen-
und Spaltenzugriffsignale RAS, CAS, ein Schreibsteuersignal
WE und ein Chipauswahlsignal CL sowie ein Taktfreigabesignal
CLKEN zugeführt. Der Decoder 22 ist ein Zustandsrechenwerk
und erzeugt aus den decodierten Signalen schließlich die ge
nannten ausgangsseitigen Steuersignale, um Lese- und Schreib
zugriffe und Wiederauffrischungsvorgänge zu steuern.
Beispielsweise wird das Steuersignal A1 dem Ausgleichstransi
stor 15 zugeführt. Das Steuersignal A2 steuert den Ausgleich
stransistor 26 des benachbarten komplementären Bitleitungs
paars. Das Steuersignal B1 steuert das Einschalten oder Akti
vieren einer Wortleitung und wird dementsprechend dem Wort
leitungsdecoder 21 zugeführt. In Abhängigkeit vom Zustand des
Steuersignals B1 wird eine ausgewählte Wortleitung, z. B. die
Wortleitung 23, mit einem High-Pegel beaufschlagt. Das Steu
ersignal B2 steuert das Abschalten sämtlicher Wortleitungen,
indem diese auf einen Low-Pegel oder gar auf einen negativen
Pegel gebracht werden. Die Wortleitungen werden dadurch de
aktiviert. Dieser Vorgang wird auch aus als Precharge be
zeichnet. Das Steuersignal C1 aktiviert den Verstärkungsvor
gang des primären Leseverstärkers 16. Das Steuersignal C2
dementsprechend den Verstärkungsvorgang des primären Lesever
stärkers 17. Schließlich aktiviert das Signal D die Auswahl
eines der primären Leseverstärker 16, 17, beispielsweise des
Leseverstärkers 16. Das Steuersignal E aktiviert den ab
schließenden Verstärkungsvorgang beim Auslesen im sekundären
Leseverstärker 19.
Die Bereitstellung der Steuersignale A1, . . ., E von der Sta
te-maschine 22 jeweils relativ zueinander innerhalb gewisser
Zeitfenster ist wichtig, um einen ordnungsgemäßen Zugriff auf
eine der Speicherzellen sowohl zum Lesen als auch zum Schrei
ben von Datenwerten zu gewährleisten. Sämtliche internen Im
pulse und Flanken von Steuersignalen müssen einen gewissen
Mindest- und Höchstabstand zueinander aufweisen, damit der
Halbleiterbaustein innerhalb der externen Signalvorgaben kor
rekt funktioniert. Wenn unerwünschterweise etwa die Auswahl
einer der primären Leseverstärker 16 oder 17 zu schnell nach
einem Einschaltimpuls B1 für die Wortleitungen erfolgt, dann
wäre die Pegeldifferenz auf den komplementären Bitleitungen
noch nicht groß genug und es könnten beim Weiterleiten der
Bitleitungspegel auf den Verbindungsleitungen zum sekundären
Leseverstärker 19 befindliche Ladungen umkippen. Das falsche
Signal würde dann in die ausgewählte Zelle zurückgeschrieben
werden. Außerdem kritisch ist die Zeit beim Schreiben von Da
tenwerten in eine Speicherzelle vom sekundären Leseverstärker
19 zu einem der primären Leseverstärker 16, 17 über die Kapa
zitäten und Widerstände der beteiligten Bitleitungen und Aus
wahltransistoren. Schließlich ist ein zu kurzer Abstand zwi
schen einem Ausschaltimpuls B2 für die Wortleitung und dem
Impuls A1 oder A2 für das Einschalten der Ausgleichstransi
storen kritisch.
Nunmehr ist in die Signalleitung von der Steuerungseinrich
tung 22 zum jeweiligen Empfangsort des bereitgestellten Steu
ersignals A1, . . ., E ein Verzögerungsschaltkreis 30, . . ., 37
bzw. ein Beschleunigungsschaltkreis geschaltet. Dadurch kön
nen die internen Steuersignale um eine exakt festgelegte Zeit
verzögert oder beschleunigt werden, wie anhand der nachfol
gend dargestellten Schaltungen erläutert wird. Die Signalver
zögerung für die von der State-machine 22 ausgegebenen Steu
ersignale kann gemäß der Erfindung nachträglich eingestellt
werden. Damit können Schwankungen aufgrund des Herstellungs
prozesses ausgeglichen werden oder aber bei einem Umsetzen
des bisher vorliegenden und simulierten Layouts auf einen
neuen Herstellungsprozess kann das gleiche Design verwendet
werden und die Signallaufzeiten können programmierbar ange
paßt werden.
Beispielsweise können einer oder alle der Verzögerungsschalt
kreise 30, . . ., 37 wie in Fig. 2 dargestellt ausgeführt wer
den. Der Verzögerungsschaltkreis weist zwischen seinen Ein
gangs- und Ausgangsanschlüssen 40, 41 eine erste Verzöge
rungsstrecke 42 auf, die zwei in Reihe geschaltete als Inver
ter 43, 44 ausgeführte Verzögerungsglieder aufweist. In Reihe
zu den Invertern 43, 44 ist ein als Transfer-Gate ausgeführ
ter Schalter 45 geschaltet. Parallel zur Reihenschaltung aus
Transfer-Gate 45 und Verzögerungsgliedern 43, 44 liegt ein
Signalpfad 46, der nur ein Transfer-Gate 47 enthält, anson
sten aber aus einer Leiterbahn besteht und insbesondere kein
zusätzliche Verzögerungsglied vergleichbar den Invertern 43,
44 enthält. Die Transfer-Gates 45, 47 werden komplementär zu
einander gesteuert. So ist entweder einerseits der Signalpfad
42 wirksam und der Signalpfad 46 gesperrt, oder andererseits
ist der weniger Signalverzögerungszeit auf das Steuersignal
bewirkende Signalpfad 46 wirksam und der Signalpfad 42 ist
gesperrt. Die Einstellung der Schalter 45, 47 erfolgt über
ein Speicherelement 48.
Das Speicherelement 48 ist, wie in Fig. 5 beispielsweise
dargestellt, ein einfaches Latch, das einen High- oder Low-
Pegel speichert. Der zu speichernde Pegel wird von einer Fuse
51 vorgegeben. Die Fuse 51 ist einerseits an Massepotential
VSS angeschlossen und andererseits über die Reihenschaltung
eines N- und eines P-Kanal-Feldeffekttransistors an das posi
tive Versorgungspotential VDD angeschlossen. Zum Auslesen der
Fuse wird zuerst der Schaltungsknoten 52 über den leitend ge
schalteten P-Kanal-Transistor 53 vorgeladen. Anschließend
wird der Transistor 53 gesperrt und der N-Kanal-Transistor 54
leitend geschaltet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die
Fuse 51 zu ihrem Ausgangszustand unverändert und zieht das am
Anschluß 52 kurzzeitig eingestellte Vorladepotential auf Mas
sepotential VSS. Dieses wird im Latch 48 gespeichert und
schaltet beispielsweise den Schalter 47 leitend und den
Schalter 45 nicht leitend, so daß der verzögerungsfreie Si
gnalpfad 46 wirksam geschaltet ist. Durch Einwirkung eines
Energieimpulses, z. B. eines Laserstrahls, wird die Fuse 51
aufgetrennt. Beim Auslesen bleibt dann der am Anschluß 52
kurzzeitig eingestellte Vorladepegel erhalten und das Spei
cherelement 48 gibt einen High-Pegel ab. Für sämtliche der
einstellbaren Verzögerungselemente 30, . . ., 37 können die
dementsprechend zugeordneten Fuses eingestellt werden. Ergän
zend wird bemerkt, daß anstelle von Fuses 51 auch Antifuses
verwendet werden können, die im Ausgangszustand nicht leitend
sind und durch Einwirkung eines Laserimpulses leitend ge
schaltet werden.
Alternativ zu dem in Fig. 2 gezeigten Verzögerungsschalt
kreis kann eine kapazitive Verzögerung wie in Fig. 3 gezeigt
verwendet werden. Die von der Steuerungseinrichtung 22 mit
dem Steuersignal versorgte Steuerleitung 60 wird mit einem
kapazitivem Knoten 61 belastet. Die Kapazität wird durch ei
nen P-Kanal-Transistor 62 gebildet und einen N-Kanal-
Transistor 63, deren Gateanschlüsse an den Knoten 61 ange
schlossen sind. Die Strompfadanschlüsse der Transistoren 62,
63 sind ihrerseits an den jeweiligen Transistoren miteinander
gekoppelt und andererseits untereinander über einen Inverter
64 gekoppelt. Der Eingang des Inverters 64 ist an die
Strompfadanschlüsse des P-Kanal-Feldeffekttransistors 62 an
geschlossen. Außerdem ist der Inverter 64 eingangsseitig an
ein Fuse-Latch 65 angeschlossen, vergleichbar dem in Fig. 5
dargestellten Fuse-Latch. Wenn das Fuse-Latch 65 einen High-
Pegel abgibt, wenn also die Fuse 51 hochohmig durch einen La
ser behandelt wurde, dann wird Ladung in die Kanäle der Tran
sistoren 62, 63 eingebracht. Eine sich längs der Leitung 60
ausbreitende Signalflanke moduliert über den Schaltungsknoten
61 die in den Kondensatoren 62, 63 gespeicherte Ladungsmenge,
so daß sich an der Leitung 60 eine kapazitive Wirkung und
folglich eine Signalverzögerung einstellt. Eine nicht durch
trennte Fuse sorgt dafür, daß die Kanäle der Transistoren 62,
63 entladen sind und die kapazitive Wirkung auf die Leitung
60 vernachlässigbar niedrig ist. Wenn zusätzlich ein Inverter
66, in der Fig. 3 gestrichelt dargestellt, am Ausgang des
Fuse-Latch 65 angeordnet ist, dann wirkt die Schaltung als
abschaltbare Kapazität. Eine nicht durchtrennte Fuse schaltet
in diesem Fall eine wirksame Kapazität auf die Signalleitung
60, eine durchtrennte, laserprogrammierte Fuse schaltet in
Umkehrung des oben beschriebenen Wirkungsprinzips die Kapazi
tät ab. Es läßt sich dadurch, verglichen mit dem Ausgangszu
stand, das Signal längs der Leitung 60 beschleunigen, also
die Verzögerungszeit einer sich längs der Leitung 60 ausbrei
tenden Signalflanke ist im programmierten Zustand der Fuse
kürzer als im unprogrammierten Zustand.
Eine wiederum alternative Ausführung für eine programmierbare
Verzögerung oder Beschleunigung ist in Fig. 4 dargestellt.
Fig. 4A zeigt die Beschaltung für eine Beschleunigung. Ent
sprechende Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Signalleitung 70 weist einen P-Kanal-Feldeffekttransistor
72 und einen N-Kanal-Feldeffekttransistor 73 aufweisenden In
verter auf. Versorgungspotentialseitig ist der Transistor 72
über einen weiteren P-Kanal-Feldeffekttransistor 74 mit dem
Versorgungspotential VDD verbunden, der Transistor 73 ent
sprechend über einen weiteren N-Kanal-Transistor 75 mit einem
Anschluß für Massepotential VSS. Die Signalleitung 70 steuert
den Eingang des Inverters 71 an und wird an dessen Ausgang
weitergeführt. Der Eingang und der Ausgang des Inverters 71
sind über einen weiteren Inverter 76 gekoppelt. Die
strompfadseitigen Transistoren 74, 75 werden von einem Fuse-
Latch 77 angesteuert. Ein Inverter 78 sorgt für komplementäre
Ansteuerung der Transistoren 74, 75. Wenn die Fuse nicht pro
grammiert ist, das Fuse-Latch daher einen Low-Pegel aufweist,
dann sind die Transistoren 74, 75 gesperrt und der Inverter
71 ist nicht wirksam. Wenn die Fuse programmiert ist und das
Fuse-Latch 77 daher einen High-Pegel abgibt, sind die Transi
storen 74, 75 leitend und schalten den Inverter 71 zusätzlich
auf die Leitung 70. Die Treiberfähigkeit der Leitung 70 ist
dadurch erhöht und eine sich längs der Leitung 70 ausbreiten
de Flanke eines der Steuersignale A1, . . ., E wird beschleu
nigt. In Fig. 4B ist die Ansteuerungspolarität für die Tran
sistoren 74, 75 umgekehrt ausgeführt, wobei ein Inverter 79
den Transistor 75 ansteuert, während der Transistor 74 direkt
vom Fuse-Latch 77 angesteuert wird. Durch eine Programmierung
der Fuse kann hier die Verzögerungszeit längs der Leitung 70
erhöht werden, es erfolgt also eine Signalverzögerung für das
längs der Leitung 70 sich ausbreitende Steuersignal.
In Fig. 5 ist gestrichelt ein Anschluß 55 dargestellt, der
an den Anschluß 52, welcher den Eingang des flüchtigen Spei
cherelements 48 bildet, angeschlossen ist. Der Anschluß 55
ist alternativ zur Fuse 51 und den Transistoren 53, 54 zu se
hen. Der Anschluß 55 wird während des Betriebs, vorzugsweise
während der Initialisierungsphase des Halbleiterspeichers mit
einem einen logischen High- oder logischen Low-Pegel reprä
sentierenden Datenwert beaufschlagt. Dieser Datenwert wird im
flüchtigen Speicherelement 48, vorzugsweise einem Register,
zwischengespeichert. Somit kann beispielsweise während des
Tests des Halbleiterspeichers die Verzögerungszeit für die
von der Steuerungseinrichtung 22 ausgegebenen Steuersignale
variabel eingestellt werden.
Bezugszeichenliste
10
,
11
Bitleitung
12
Speicherzelle
13
Auswahltransistor
14
Speicherkondensator
15
,
26
Ausgleichtstransistor
16
,
17
Primärer Leseverstärker
18
Auswahleinrichtung
19
Sekundärer Leseverstärker
20
Schreibverstärker
21
Wortleitungsdecoder
22
Steuerungseinrichtung
24
Ausgangsanschluß
25
Bitleitungsdecoder
30
, . . .,
37
Verzögerungsschaltkreise
41
Anschlüsse
42
,
46
Signalpfade
43
,
44
Inverter
45
,
47
Schalter
48
Programmierbares Element
51
Fuse
52
Anschluß
53
,
54
Transistoren
55
Anschluß
60
Signalleitung
61
Knoten
62
,
63
Transistoren
64
,
66
Inverter
65
Fuse-Latch
70
Signalleitung
71
Inverter
72
, . . .,
75
Transistoren
76
, . . .,
79
Inverter
77
Fuse-Latch
VDD, VSS Versorgungspotentiale
A1, . . ., E Steuersignale
RADR Wortleitungsadresse
CADR Bitleitungsadresse
DQ Datensignal