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Vorrichtung zum Auspressen von Früchten od. dgl. Flüssigkeit enthaltenden
Massen Der Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Auspressen von Früchten
od, dgl. Flüssigkeit enthaltenden Massen mit einem das Preßgut aufnehmenden flüssigkeitsdurchlässigen
Siebbehälter, insbesondere einem Behälter aus gelochtem oder geschlitztem Blech,
und einer im Innern des Preßgutes angeordneten aufblähbaren Blase.
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Es sind schon derartige Vorrichtungen bekannt, bei denen der Behälter
in Form einer um seine horizontale Achse drehbar gelagerten Trommel ausgebildet
ist und in seinem Innern die später unter Preßdruck mit Gas zu füllende Blase so
angeordnet ist, daß diese in Richtung der inneren Trommelmantelwand allseitig vom
Preßgut umgeben ist, das beim Aufblasen der Blase in möglichst gleichmäßig dicker
Schicht gegen die durchlochte Wandung gedrückt wird. Bei einer solchen Einrichtung
kommt der ausgepreßte Saft in dünner Schicht an der Oberfläche der Trommel mit der
Luft in Berührung, was unerwünscht ist, weil dadurch der z. B. aus Weintrauben oder
anderen Früchten ausgepreßte Saft den schädlichen Einflüssen des Luftsauerstoffes
ausgesetzt ist. Die vorliegende Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, diesen
aus Weintrauben und anderen Früchten ausgepreßten Saft vor den schädlichen Einflüssen
des Luftsauerstoffes zu schützen, zu welchem Zweck der Siebbehälter von einem vollwandigen
Mantel umgeben ist, wie er an sich bei Kolbenpressen bekannt ist, wodurch ein während
des Pressens vom durchfließenden Saft weitgehend ausgefüllter Hohlraum nach außen
luftdicht abgeschlossen ist. Es wird also innerhalb des Hohlraumes zwischen Außen-
und Innenmantel eine gewisse Stauung des ausgepreßten Saftes vorgenommen, so daß
dieser Hohlraum während des Preßvorganges ständig mit Saft ausgefüllt i,st. Der
Saft wird jedoch lediglich so weit zurückgehalten, daß dieser kleine Raum ständig
mit Flüssigkeit ausgefüllt bleibt, so daß praktisch kein. Staudruck entsteht. Irgendeine
Druckveränderung innerhalb der Presse wird dadurch nicht hervorgerufen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
wird der Siebbehälter als eine ein-oder beiderseitig gerillte und/oder vorteilhaft
durchlochte Gummihülle od. dgl. vorgesehen, auf deren Innenseite gegebenenfalls
ein oder mehrere Preßtücher aufgelegt sind.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist als Behälter
ein vollwandiger Mantel vorgesehen und sind innerhalb des Mantels Preßtücher angeordnet,
deren für den Saftabfluß erforderlicher Abstand vom Mantel durch Stege, Klötze od.
dgl. aufrechterhalten oder vergrößert wird. Gegebenenfalls kann das Preßtuch direkt
auf der vorteilhaft mit Ablaufrillen versehenen Innenwandung des vollwandigen Mantels
aufliegen.
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Bei den verschiedensten bekannten Pressen, die zum Auspressen von
Früchten dienen, bietet der Saft beim Austreten aus der Presse der Luft die größte
Angriffsfläche, da er in viele kleine Rinnsale und Tropfen aufgeteilt über die Außenwand
der Pressen herabfließt oder herabtropft. Es wurde daher bei den bekannten Einrichtungen
z. B. versucht, das Spritzen des Saftes zu verhüten, und hat man zu diesem Zweck
an Stelle der bis dahin gebräuchlichen Schlitze, welche durch den Abstand der Korblatten
gebildet wurden, senkrechte röhrenförmige Kanäle in den Korblatten angewandt, in
welche der Saft von der Innenseite des Preßkorbes her eintritt und dann nach unten
in eine Sammelrinne abfließt. Diese Kanäle liegen jeweils an der Stelle, wo die
Kelterlatten aneinanderstoßen, und werden dadurch gebildet, daß die Latten an dieser
Stelle mit einer senkrechten Rille versehen sind, welche am Zusammenstoß der Latten
den erwähnten röhrenförmigen Kanal bilden. Da die Luft aber hierbei von oben und
meist auch von der Seite durch den äußeren Schlitz zwischen den Latten Zutritt hat,
kann durch diese Maßnahme eine Luftfernhaltung nicht oder nur in sehr unvollkommener
Weise erreicht werden, so daß von einem Luftabschluß nicht gesprochen werden kann.
Man hat auch schon vorgeschlagen, die verschiedenen Einrichtungen mit einem vollen
Mantel zu umgeben, doch kann auch durch einen solchen ein entsprechender Luftabschluß
nicht erreicht werden, weil der Hohlraum im Innern dieses Mantels stets weitgehend
mit Luft ausgefüllt ist.
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Bei einer Vorrichtung gemäß dem Vorschlag der Erfindung ist es jedoch
möglich, das Auspressen des Saftes aus den Früchten oder anderen, Flüssigkeit
enthaltenden
Massen unter praktisch vollkommenem Luftabschluß vorzunehmen. Dies kann nach einem
weiteren Vorschlag der Erfindung noch besonders dadurch gefördert werden, daß an
dem unteren Teil des vollwandigen Mantels eine gegebenenfalls abnehmbare, nach einer
Kopfseite des Mantels geneigte Rinne angeschlossen ist, die mit einer Auffangwanne,
vorzugsweise unter Anordnung eines Ausgleichsgefäßes, verbunden ist.
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Nach einer anderen Bauweise kann innerhalb des vollwandigen Mantels,
in seinem unteren Teil, eine mit Öffnungen versehene Abdeckung angeordnet sein,
wobei die zwischen der Abdeckung und dem Mantel gebildete Ablaufrinne mit einer
Auffangwanne verbunden ist. Schließlich kann man die Auffangwanne und das Ausgleichsgefäß
geschlossen ausführen und mittels mindestens einer Schlauchleitung mit der Ablaufrinne
verbinden.
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Bei einer anderen Bauform gemäß der Erfindung ist der die Sammelrinne
gegenüber dem Preßtuch bzw. dem Siebbehälter abdeckende Teil des vollwandigen Mantels
durchlöchert, insbesondere siebartig ausgebildet. Schließlich kann man die Einrichtung
so treffen, daß der vollwandige Mantel mit einer vorzugsweise über die ganze Länge
der Trommel gehenden luftdicht v°rschließbaren Öffnung versehen. ist, deren Verschlußteil
gegebenenfalls. auf der Innenseite mit einem seiner Größe entsprechenden Siebbehälter
ausgestaltet ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen und den Ansprüchen.
Es zeigt Fig.1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit außen liegender Abflußrinne
und Schlauchanschluß, halb im Längsschnitt nach Linie A-A in Fig. 2, halb in Seitenansicht
(Deckel um 90° versetzt), Fig.2 dieselbe Vorrichtung im Schnitt nach der Linie B-B
in Fig. 1, Fig.3 eine andere Bauweise mit innenliegender Abfluß rinne, Fig. 4 einen
Schnitt senkrecht zur Trommelachse in Fig. 3, Fig. 5 bis 9 verschiedene Ausführungsmöglichkeiten
bei der Ausgestaltung des Innenmantels.
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Der um die Achse 8 drehbar angeordnete vollwandige Außenmantel 130
mit Verschlußdeckel 30 enthält in seinem Innern eine parallel seiner Mittelachse
gespannte Blase 7. Zwischen Außenmantel 130 und Blase 7 ist unter Bildung eines
dem Ablauf dienenden Hohlraumes 137 ein Siebmantel 132 angeordnet (eingesetzt oder
eingelegt), z. B. aus Metallblech, Kunststoff, Gummi od. dgl. '.Material, der auch
aus einzelnen Segmenten bestehen kann. Unter dem Behälter 130 ist, mit diesem fest
verbunden, eine Sammel- oder Ablaufrinne 138 vorgesehen.
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In den Ausführungsformen nach Fig. 1 und 2 läuft der Saft aus dem
die Ablauf- oder Sammelrinne 138 abdeckenden gelochten Bodenteil 143 des Behälters
130 direkt in die Sammelrinne 138 ab, welche mit einem Hahn mit Schlauchanschluß
140 am tiefer liegenden Ende 139' der Sammelrinne 138 versehen. ist.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 dagegen ist zwischen Sammelrinne
138 und Schlauchanschluß 140 ein Ausgleichsgefäß 141 vorgesehen, in welches über
den Saftablauf 142 der Saft, der aus dem die Sammelrinne 138 abdeckenden gelochten
Bodenteil 143 des Behälters 130 kommt, abfließt.
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In den Ausführungsformen nach Fig. 5 bis 8 besteht der in seinem Innern
glatte Außenmantel 130 aus flüssigkeits- und gasdichtem Material, z. B. aus Blech,
Holz, Kunststoff od. dgl., und wird durch Ringe 3 - zusammengehalten, sofern mangels
ausreichender Wandstärke des Behälters 130 dies erforderlich ist.
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Bei Fig. 5 kommen an Stelle des Siebmantels 132 ein oder mehrere übereinandergelegte
grobfädige Preßtücher 131 als Einlage auf der Innenseite des luftdichten Außenmantels
130 zur Anwendung.
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Bei den Ausführungsformen nach Fig. 6 oder 7 besitzt der gelochte
Innenbehälter auf einer, bei der Ausführungsform nach Fig. 8 auf beiden Seiten Ablaufrinnen
133, die in Richtung der Trommelrundung angeordnet sind und hier vorteilhaft durch
Querrillen (nicht gezeichnet) miteinander in Verbindung stehen können. Man kann
bei dieser Ausführungsform aber zusätzlich auch noch ein Preßtuch 131 einlegen.
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Eine andere Ausführungsform nach Fig. 9 besteht darin, daß der Außenmantel
130 selbst auf seiner Innenseite mit Rillen 134 versehen ist, welche in Richtung
der Trommelwandung verlaufen und zweckmäßig durch Querrillen 135 miteinander in
Verbindung stehen. Die Rillen können in die Trommelwandung 130 eingefräst sein.
Sie können aber auch durch aufgelegte Rippen 136 gebildet werden, oder das für den
Außenmantel 130 verwendete Material kann entsprechend wellblechartig geformt sein.
Auch bei diesen Ausbildungsarten können zusätzlich Preßtücher 131 oder ein besonderer,
aus eingelegten gelochten Segmenten bestehender Behälter 132 Verwendung finden,
innerhalb dessen sich das Preßgut und in seinem Innern die Preßblase 7 befindet.
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Die an der tiefsten Stelle der Trommel angeordnete, über ihre ganze
Länge gehende Abflußrinne kann entweder innerhalb des Außenmantels an dessen tiefster
Stelle als selbständiges Element angeordnet sein oder aber von dem unteren Teil
des Außenmantels selbst gebildet werden, in welchem Fall in seinem Innern ein saftdurchlässiger
gewölbter Deckel eingeschoben ist. Die Abflußrinne kann auch als abnehmbares selbständiges
Element ausgebildet sein, in welchem Fall der darüberliegende Teil des Trommelmantels
die Abdeckung der Rinne bildet, wobei er dann mit Durchflußöffnungen oder Schlitzen
oder auch nur mit einem einzigen über die ganze Trommellänge gehenden Schlitz versehen
ist. Eine solche abnehmbare Abflußrinne hat den Vorteil, daß sie leicht gereinigt
werden kann, abgesehen davon, daß man auch ihren Boden nach einer Seite hin geneigt
ausbilden kann. Man kann die Einrichtung auch so treffen, daß die Neigung der Ablaufrinne
veränderbar ist, so daß die Möglichkeit gegeben ist, den Abfluß langsamer oder rascher
vor sich gehen zu lassen. Auch kann durch die Veränderung der Neigung der Abflußrinne
an den Kopfenden erreicht werden, daß der Abfluß einmal nach der einen, das andere
Mal nach der anderen Kopfseite des Behälters erfolgt. Bei einer entsprechend gelenkigen
Ausführung der Auffangrinne kann die austretende Flüssigkeit auch nach beiden Kopfenden
des Behälters abgeführt werden. Schließlich kann man die Einrichtung auch so treffen,
daß die Rinne einen absinkenden Boden hat und daß sie dann, wenn man den Abfluß
nach der anderen Seite des Behälterendes haben will, um eine gedachte Achse um 180°
verschwenkt, so daß dann der Abfluß nach der anderen Kopfseite erfolgt. Die Abflußrinne,
die an einer oder mehreren Stellen Schlauchanschlüsse oder Ausflußöffnungen zur
Ableitung des Saftes aufweist, steht erforderlichenfalls mit einem Ausgleichsgefäß
in Verbindung, durch welches der Saft vor seiner Ableitung
in Behälter
fließt. Als Ausgleichsgefäß kann auch gegebenenfalls die unterhalb der Trommel angeordnete
Auffangwanne dienen. Diese Auffangwanne 45 und das Ausgleichsgefäß 141 können entweder,
wie in Fig. 3 und 4 dargestellt, offen unterhalb des vollwundigen Mantel angeordnet
oder aber, wie in Fig. 1 gezeigt, durch einen Deckel abgeschlossen sein. In diesem
Fall leitet man mit einem oder mehreren Schläuchen die ausgepreßte Flüssigkeit durch
in dem Deckel belassene Öffnungen in die Auffangwanne bzw. in das Ausgleichsgefäß.