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Käsepresse
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Käsepresse der im Oberbegriff
des Hauptanspruchs angegeben Gattung. Derartige Käsepressen sind bekannt.
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Bei der Käseherstellung findet auch ein Pressen statt, vor allem
bei der Herstellung der eigentlichen Hartkäse, wie beispielsweise Emmentaler, und
der weicheren, als Schnittkäse bezeichneten Hartkäsearten, wie beispielsweise Edamer,
Gouda, Tilsiter und Geheimratskäse. Zum Pressen von Käsemasse, welche in der Regel
aus Milch über eine Dicklegung durch Labzusatz gewonnen wird, sind bereits verschiedene
Arten von Käsepressen bekannt, in welchen die in Preßformen eingefüllte Käsemasse
mittels eines von einer in der Regel pneumatischen Kolben/Zylinder-Einheit betätigbaren
Preßstempels komprimiert wird. Dazu gehören die bekannten Tunnelpressen, welche
ein oberes Feld stehender, in zueinander parellelen Reihen angeordneter Kolben/Zylinder-Einheiten
mit jeweils einem nach unten gerichteten Preßstempel aufweisen, und in welche die
Preßformen auf einem Wagen hineingefahren werden können, auf welchem sie in einer
entsprechend matrizenartigen Anordnung aufgestellt sind. Beim Pressen stützt
sich
die waagerechte Tragplatte des Wagens für die Preßformen am Gestell der jeweiligen
Tunnelpresse ab, so daß der Wagen, abgesehen von der Tragplatte, keine Kräfte aufzunehmen
hat.
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Daneben sind Käsepressen der im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen
Gattung bekannt. Sie weisen einen um seine waagerechte Längsachse drehbaren Korb
auf, welcher m wesentlichen aus zwei an den beiden Enden vorgesehenen Ringen und
zwei zur Korblängsachse parallelen, einander diametral gegenüberliegenden Längsstreben
besteht, welche die beiden Ringe miteinander verbinden. Sowohl auf der einen als
auch auf der anderen Seite des Längstrebenpaares sind jeweils mehrere, im Abstand
voneinander angeordnete und in Richtung der Korblängsachse verteilte Querbügel vorgesehen,
welche sich jeweils von einer Längs strebe zur anderen Längsstrebe erstrek-LL, mit
diesen beiden tängestreben verbunden sind und ene Kolben/Zylinder-Einheit mit einem
Preßstempel tragen. Der Korb weist also zwei einander diametral gegenüberliegende
Reihen von Kolben/Zylinder-Einheiten auf, wobei die Preßstempel der einen Reihe
den Preßstempeln der anderen Reihe gegenuberliegen. Weiterhin ist der Korb mit Aufnehmern
-für Preßformen versehen, und zwar werden diese in zwei Reihen zwischen den beiden
Lärigsstreben des Korbes angeordnet, wobei die beiden Reihen Rücken an Rücken liegen.
Die Preßformen in jeder Reihe sind jeweils einem Preßstempel bzw. einer Kolben/Zylinder-Einheit
derjenigen Reihe von Kolben/Zylinder-Einheiten zugeordnet, vor welcher sich die
jeweilige Preßformreihe erstreckt.
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Der Korb ist mit den beiden endständigen Ringen auf Rollen eines Bodenrahmens
drehbar gelagert. Das Pressen erfolgt in zwei Abschnitten, zwischen denen der Korb
einmal um 1800 gedreht wird, so daß jede Preßformenreihe einmal oben und einmal
unten
liegt, also die Käsemasse in jeder Preßform einmal von oben
und einmal von unten durch den zugehörigen Preßstempel komprimiert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Käsepresse der im
Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen Gattung zu schaffen, welche sich insbesondere
durch einen geringen Platzbedarf bei einem hohen Käsemasseaufnahmevermögen auszeichnet
und auch sehr hohe Preßdrücke zustandekommen lassen kann, und zwar bei einer außergewöhnlich
günstigen Molkeverteilung in den Preßformen während des Pressens.
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Diese Aufgabe ist durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs
angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den restlichen Ansprüchen gekennzeichnet.
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Die erfindungsgemäße Käsepresse ist im Hinblick auf ihr Leistungsvermögen
sehr kompakt und kann trotz der Fähigkeit, auch hohe Preßdrücke aufzubringen, relativ
leicht gebaut werden, da aufgrund der zur Korblängsachse symmetrischen Ausgestaltung
die beim Pressen auftretenden Kräfte sich gegenseitig aufheben. Sie ist also sehr
wirtschaftlich und universell verwendbar und kann sowohl stationär als auch transportabel
ausgebildet werden. Bei der erfindungsgemäßen Vereinigung des Preßformwende- und
Preßvorganges ist eine hervorragende Molkeverteilung in den Preßformen bzw. deren
Inhalt gewährleistet, und auch die Möglichkeit eröffnet, DoppelpreB-formen zur Aufnahme
von jeweils zwei Käsemasseblöcken einzusetzen. Vorzugsweise wird der Korb in einem
geschlossenen Zylinder angeordnet. Dies vermittelt weiterhin die Vorteile, daß keine
besonderen Auffangeinrichtungen für die aus den
Preßformen ablaufende
Molke vorgesehen werden müssen, daß eine GIP-Reinigung, also eine Selbstreinigung
an Ort und Stelle möglich ist und auch die Preßformen in der Eäsepresse selbst gereinigt
werden können, und daß das Pressen im Vakuum stattfinden kann, was eine geringere
lochbildung im Käse zur Folge hat. Gegenüber herkömmlichen, horizontalen Käsepressen
ist der Platzbedarf auf beispielsweise ein Drittel vermindert Nachstehend ist eine
Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Käsepresse anhand der Zeichnung beispielsweise
beschrieben. Darin zeigen schematisch: Fig. 1 eine Seitenansicht, wobei der Zylinder
teilweise weggebrochen und nur die gerade untere Reihe von Eolben/Zylinaer-EiSheiten
des Korbes nebst zugehörigen Aufnehmern für die Preßformen dargestellt ist; und
Fig. 2 die in Fig. 1 linke Stirnansicht, wobei der vordere Boden des Zylinders ebenfalls
teilweise weggebrochen ist.
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Ein Korb 1 ist um die waagerechte Korblängsachse 2 in einem stationaren,
geschlossenen Zylinder 3 drehbar. Der Korb 1 weist eine durchgehende, mittlere,
sich in Eorblängsrichtung erstreckende Achse 4 auf, welche mit den beiden Eaden
5 und 6 jeweils in einem Drehlager 7 bzw. 8 aufgenommen ist. Die beiden Drehlager
7 und 8 sind außerhalb des Zylinders 3 vor dessen beiden Böden 9 angeordnet, durch
welche sich die beiden Enden 5 und 6 der Achse 4 in das Drehlager 7 bzw. 8 erstrecken,
gegenüber dem jeweiligen Boden 9 abgedichtet. Die Drehlager 7 und 8 sind jeweils
oben an einem senkrechten, von Streben 10 gebildeten Bock eines auf dem Boden ruhenden
Traggestells angebracht, welches auch den Zylinder 3 trägt. Der Korbf 1 ist durch
einen Motor 11 über ein entsprechendes Getriebe 12 im Zylinder 3 schrittweise drehbar;
darüber hinaus kann der Korb 1 auch kontinuierlich gedreht werden, wie noch geschildert.
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Der Zylinder 3 ist unten mit mindestens einem Flüssigkeitsauslaß
13 für den Molkeablauf versehen, ferner mit einem Anschluß 14 für eine Vakuumquelle.
Weiterhin sind im Zylinder 3 Düsen 15 angeordnet, welche mit Reinigungsflüssigkeit
beaufschlagbar sind. Die Düsen 15 sind im dargestellten Fall an der Achse 4 des
Korbes 1 vorgesehen, entlang der Achse 4 und um die Achse 4 herum verteilt. Die
Achse 4 ist hohl ausgebildet, und die Bohrung 16 der Achae 4 kommuniziert mit den
Düsen 15. An dem dem Motor 11 und dem Getriebe 12 abgewandten Ende 6 der Achse 4
ist die Bohrung 16 mit einer Reinigungsflüssigkeitsquelle verbunden, ferner kann
dort Luft zugeführt werden.
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Statt dessen ist es auch möglich, die Düsen 15 innen an der Umfangswand
des Zylinders 3 anzubringen, um eine CIP-Reinigung zu ermöglichen Der Korb 1 weist
mehrere zur Korblängsachse 2 parallele und gleichmäßig um diese herum verteilte
Reihen A, B, C, ... von pneumatischen Kolben/Zylinder-Einheiten 17 mit Preßstempel
18 auf. Die Eoben/Zylinder-Einheiten 17 sind in jeder Reihe A bzw. B bzw. C bzw.
... im Abstand voneinander angeordnet und gleichmäßig verteilt, wie besonders deutlich
aus Fig. 1 ersichtlich ist, so daß sich mehrere in demselben Abstand voneinander
entlang der Korblängsachse 2 verteilte Kränze von in Umfangsrichtung gleichmäßig
verteilten Kolben/Zylinder-E;nheiten 17 ergeben, wobei jeder Kranz koaxial zur Korblängsachse
2 liegt, und sich dessen Kolben/Zylinder-Einheiten 17 gemäß Fig. 2 radial zur Korblängsachse
2 erstrecken, und zwar derart, daß die Preßstempel 18 von der Eorblängsachse 2 weg
auf den Korbumfang 19 zu gerichtet sind. Diese zur Korblängsachse 2 rotationssymmetrische
Anordnung der Eolben/Zylinder-Einheiten 17 am Korb 1 ist wesentlich. Im dargestellten
Fall weist weder Kranz eine gerade Anzahl von Kolben/Zylinder-Einheiten 17 auf,
wobei jeweils zwei Kolben/Zylinder-Einheiten 17 einander diametral gegenüberliegen.
Somit sind am Korb 1 mehrere gleichmäßig um die Korblängsachse 2 verteilte Paare
einander diametral gegenüberliegender Reihen A und G bzw. B und H bzw. ... von
Kolben/Zylinder-Einheiten
17 vorhanden, nämlich gemäß Fig. 2 zwölf Reihen A, B, C, ... von gemäß Fig. 1 jeweils
zehn Kolben/Zylinder-Einheiten 17, also insgesamt 120 Kolben/Zylinder-Einheiten
17, so daß 120 Preßformen 20 aufgenommen werden können und die darin jeweils befindliche
Käsemasse gepreßt werden kann. Zwar ist diese gerade Reihenanzahl und die paarweise
diametral gegenüberliegende Reihenanordnung bevorzugt, jedoch auch eine ungerade
Reihenanzahl möglich.
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Es ist eine Fördereinrichtung 21 zum Ein- bzw. Abführen der Preßformen
2G in Korblängsrichtung vorgesehen, und zwar im Zylinder 3, welcher an den beiden
Böden 9 jeweils eine vor der Fördereinrichtung 21 angeordnete Tür 22 zum Ein- und
Abführen der Preßformen 20 aufweist. Die Türen 22 decken jeweils eine Öffnung in
dem zugehörigen Boden 9 ab und sind daran mittels eines Scharniers 23 angelenkt.
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Die Fördereinrichtung 21 weist ein endloses Börderband 24 auf, welches
zwei Umlenkrollen 25 umschlingt, sich unter dem Korb 1 parallel zur Korblängsachse
2 über die g.-samte Korblänge erstreckt und in einer unteren Längsrinne 26 des Zylinders
3 angeordnet ist, von welcher der bzw die Flüssigkeitsauslässe 13 abgehen. Das Förderband
24 bzw. dessen Gestell, an welchem die Umlenkrollen 25 drehbar gelagert sind, ist
aus der in der Zeichnung wiedergegetenen, unter Stellung in der Längsrinne 26 anhebbar
und in diese dargestellte Stellung auch wieder absenkbar, wozu das Gestell senkrecht
beweglich geführt und darunter beispielsweise ein Parallelogramgestänge 27 vorgesehen
ist, welches Stützrollen aufweist, auf denen das Gestell des Förderbandes 24 ruht,
und welches durch mindestens eine pneumatische Eolben/Zylinder-Einheit 28 zum Anheben
und Absenken des Förderbandes 24 verschwenkbar ist.
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Am Korb 1 sind Aufnehmer 29 für die Preßformen 20, deren Inhalt komprimiert
werden soll, vorgesehen. Die Aufnehmer 29 sind von Längsstreben 30 am Korbumfang
19 gebildet, und zwar werden die Aufnehmer 29, welche einer Reihe A bzw. B bzw.
C bzw. ... von Kolben/Zylinder-Einheiten 17 zugeordnet sind, von einem Paar zueinander
paralleler, im Abstand voneinander angeordneter Längsstreben 30 gebildet.
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Diese weisen einen gegenseitigen Abstand größer als die Breite des
Förderbandes 24 auf. Weiterhin sind am Korb 1 seitliche Stützen 31 für die Preßformen
20 vorgesehen, welche von Stangen gebildet sind, die sich über die gesamte Korblänge
erstrecken.
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Der Korb 1 ist im Zylinder 3 derart schrittweise drehbar, daß eine
Reihe A bzw. B bzw. C bzw. ... von Kolben/Zylinder-Einheiten 17 mit der zugehörigen
Reihe von Aufnehmern 29 bzw. dem zugehörigen Paar von Längsstreben 30 nach der anderen
in die in der Zeichnung für die Reihe A wiedergegebene Stellung gelangt, also zwischen
db beiden Türen 22 und über die Fördereinrichtung 21 mit Förderband 24. Da dieses
eine Breite kleiner als der gegenseitige Abstand jedes Paares von Längsstreben 30
am Korb 1 aufweist, kann es beim Anheben mittels der Kolben/Zylinder-Einheit 28
zwischen dem darüber befindlichen Paar von Längsstreben 30 hindurchlaufen, um mit
dem oberen Trum über diesem Paar von Längsstreben 30 zu liegen.
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Werden bei angehobenem Förderband 24 also Preßformen 20 durch die
in Fig. 1 linke Tür 22 in den Zylinder 3 eingegeben, beispielsweise über eine vor
der Tür 22 angeordnete, äußere Fördereinrichtung, dann befördert das Förderband
24 diese in Richtung des Pfeiles 32, bis die endständige, vorlaufende Preßform 20
an einem Anschlag an dem in Fig. 1 rechten Ende des Korbes 1 zur Anlage kommt und
eine Reihe von im dargestellten Fall zehn Preßformen 20 in den Korb 1 eingeführt
ist.
Dann wird das Förderband 24 in die in der Zeichnung wiedergegebene Stellung abgesenkt,
so daß sich die Preßformen 20 auf die beiden darunter befindlichen Längsstreben
30 ab setzen, worauf die Preßstempel 18 der unteren Reihe, im dargestellten Fall
der Reihe A, von Kolben/Zylinder-Einheiten 17 ausgefahren werden. Der Korb 1 kann
dann um einen Schritt weitergedreht werden, so daß die nächste Reihe von Preßformen
20 auf die geschilderte Art und Weise eingeführt werden kann. Das Abführen der Preßformen
20 aus dem Zylinder 3 geschieht vorteilhafterweise durch die in Fig. 1 rechte Tür
22 hindurch, hinter welcher zweckmäßigerweise eine äußere Fördereinrichtung vorgesehen
wird. Dabei wird das Förderband 24 zunächst aus der zeichnerisch wiedergegebenen
Stellung angehoben, um die darüber befindliche Reihe von Preßformen 20 von den zugehörigen
Aufnehmern 29 bzw. Paar von Längsstreben 30 abzuheben.
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Die Aufnehmer 29 und seitlichen Stützen 31 können so ausgestaltet
und angeordnet sein, daß Preßformen 20 unterschiedlicher Gestalt in den Korb 1 eingesetzt
werden können.
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So sind in der Zeichnung breitere, flachere Preßformen 20 und schmalere,
höhere Preßformen 20 strichtpunktiert angedeutet.
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Auch ist es möglich, statt eines Förderbandes 24 mehrere Förderbänder
hiflereinander unter dem Korb 1 parallel zur Eorblängsachse 2 anzuordnen, oder aber
den Korb 1 tangential zu beschicken und zu entleeren, also ein Förderband oder mehrere,
nebeneinander angeordnete Förderbänder vorzusehen, welches bzw. welche sich senkrecht
zur Zeichnungsebene von Fig. 1 erstreckt bzw. erstrecken. Ferner können die Eolben/Zylinder-Einheiten
17 jeder Reihe A bzw. B bzw. C bzw. ... an einem Support zu einer Batterie zusammengefaßt
sein, welche mit dem Korb 1 lösbar verbunden ist und durch die Türen 22 leicht aus
dem Zylinder 3 herausgenommen und in diesen eingebracht werden kann, so daß ein
Auswechseln von außen her möglich ist.
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Die erfindungsgemäße Käsepresse wird nacheinander mit allen Reihen
von Preßformen 20 beschickt, wobei jeweils das Förderband 24 zwischen das untere
Paar von Längs streben 30 am Korb 1 gehoben ist und anschließend abgesenkt wird,
worauf die Preßstempel 18 der unteren Reihe von Kolben/Zylinder-Einheiten 17 ausgefahren
werden, um die Preßformen 20 auf diesen Längs streben 30 zu halten, und dann der
Korb 1 um einen Schritt weitergedreht wird, so daß die nächste Preßformenreihe nach
Anheben des Förderbandes 24 eingebracht werden kann. Das Pressen erfolgt, sobald
sämtliche Preßformenreihen in den Korb 1 eingeführt sind. Dann werden die Kolben/
Zylinder-Einheiten 17 voll mit Druck beaufschlagt, um den jeweils gewünschten Preßdruck
über die Preßstenipel 18 hervorzubringen, und der Korb 1 wird kontinuierlich umlaufen
gelassen, so daß die Käsemasse in den Preßformen 20 nicht nur gepreßt, sondern auch
kontinuierlich gewendet wird, was auch einen außergewöhnlich gut verteilten Molkeablauf
gewährleistet. Es kann beim Preßvorgang jeder gewünschte Preßdruckverlauf eingestellt
werden. Die Käsepresse ist für ein programmiertes, automatisches Arbeiten hervorragend
geeignet.