DE974582C

DE974582C - Fruchtpresse

Info

Publication number: DE974582C
Application number: DES21256A
Authority: DE
Inventors: Gebhard Satzinger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-01-13
Filing date: 1950-12-14
Publication date: 1961-02-16
Also published as: CH283362A; GB693190A; FR1030375A

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 16. FEBRUAR 1961

S 21256 Ib j 58b

Fruchtpresse

Die bekannten Fruchtpressen mit Preßschnecken konnten nur zum Entsaften von Fruchtarten mit einem bestimmten Saftgehalt verwendet werden. Diese beschränkte Verwendbarkeit solcher Schneckenpressen hing im wesentlichen von der Ableitemöglichkeit der Trester ab. Die Regulierung des Tresterausstoßes mittels einer Schraube, durch welche der Durchgang des Tresterkanals verkleinert oder vergrößert werden konnte, war nicht ausreichend. Oft verstopfte sich der Tresterkanal, oder die Trester, die durch den Tresterkanal ausgestoßen wurden, waren ungenügend ausgepreßt. Auch der Fruchtsaft war mitunter stark mit Fruchtmark durchsetzt, was bei Fruchtsaft sehr unerwünscht ist, insbesondere, wenn Fruchtsaft zur Weinbereitung verwendet werden soll. Es war daher die Aufgabe zu lösen, eine Fruchtpresse zu schaffen, mit der es durch eine wirksame Tresterreguliervorrichtung möglich ist, die verschiedenen Obst-, Beeren- und Kräutersorten zu entsaften.

Durch die Erfindung ist diese Aufgabe gelöst. Die Trester werden bei der Fruchtpresse gemäß der Erfindung durch eine besondere Tresterreguliervorrichtung abgeleitet. Verstopfungen in der Tresterableitung können nicht mehr auftreten, weil die Trester, bevor diese in die für den Tresteraustritt vorgesehenen Durchbrüche gelangen, von dem Schneckengangende überschert und dadurch aufgelockert werden. Eine besondere, unter einstellbarem Federdruck stehende Druckscheibe deckt die Durch-

109 512/12

bräche für den Tresterdurchgang ab und bringt den auszustoßenden Trestern den erforderlichen Widerstand entgegen. Der eingestellte, auf die Druckscheibe wirkende Federdruck hat auf den Wirkungsgrad der Fruchtpresse wesentlichen Einfluß. Das Preßgehäuse ist außen mit einer trichterförmigen Tr ester ableitung versehen. Durch das Sieb fließt in Förderrichtung der Preßschnecke dünnflüssiger Saft und daneben das Fruchtmark ab.
ίο Wenn innerhalb des Preßgehäuses bei besonders ungünstigem Preßgut Überdruck entsteht, was die Preßwirkung ungünstig beeinflussen würde, so ist als Druckausgleich ein Pressensieb vorgesehen, das auf einem Rahmen angeordnet ist und in eine im Preßgehäuse angeordnete Öffnung eintaucht. Die Eintauchtiefe ist durch Stellschrauben regelbar. Eine solche Siebanordnung hat noch den Vorteil, daß der Rahmen mit Sieb von außen abgenommen werden kann und dadurch leicht zu reinigen ist. Als Druckausgleich kann aber auch eine Überdruckschiene im Preßgehäuse vorgesehen sein, wodurch der Durchgangsquerschnitt an der Stelle, wo der Überdruck innerhalb des Preßgehäuses auftritt, vergrößert wird. Die Überdruckschiene ist durch Federdruck belastet und reguliert sich dadurch von selbst.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι die Teilansicht eines Fruchtpreßgehäuses, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Tresterausmündung des Preßgehäuses der Fig. ι bei abgenommener Regulierschraube, Feder und Druckscheibe,

Fig. 3 die Teilansicht eines Preßgehäuses mit abgenommenem Sieb und Fangschalen, Fig. 4 eine Ansicht des Siebes mit Rahmen und Fangschalen,

Fig. 5 eine Schnittansicht von oben in das Gehäuse einer großen Fruchtpresse mit zwei zusammenwirkenden Preßschnecken und Preßgehäuse, aus Stäben gebildet,

Fig. 6 eine Seitenansicht einer großen Fruchtpresse, Fig. 7 eine Teilansicht auf das Preßgehäuse und Überdruckschiene, von oben gesehen.

Im Preßgehäuse ι (Fig. ι und 3) befindet sich die Preßschnecke 2, die mit ihrem Lagerzapfen 3 im Lagerteil 4 gelagert ist. Der Abschluß 5 des Preßgehäuses ι mit Lagerteil 4 besteht aus Material von hoher Festigkeit. Der Abschluß 5 des Preßgehäuses weist die Durchbrüche 6 für den Tresterausfluß auf. Die Durchbrüche 6 werden vom Ende des Schneckenganges der Preßschnecke 2 überschert. Das Lagerteil 4 ist verlängert und hat Außengewinde. Die Druckscheibe 7 deckt die Durchbrüche 6 ab. Zwischen der Druckscheibe 7 und der Regulierschraube 8 befindet sich die Feder 9. Die Druckscheibe 7 ist also durch Federdruck belastet. Durch die Regulierschraube 8 läßt sich der Federdruck, der auf die Druckscheibe 7 wirkt, beliebig einstellen. Wenn nun die Trester durch die Durchbrüche 6 mit entsprechendem Druck hindurchfließen, so drückt sich dadurch die Druckscheibe 7 zurück, und die Trester fließen nach außen und werden durch die trichterförmige Ausmündung 10 abgeleitet. Die Tresterregulierung kann auch als Einzelstück am Preßgehäuse mit einer oder mehreren Preßschnecken 2 und 2 α angeschraubt oder angeflanscht sein. Bei Fruchtpressen mit beispielsweise zwei Preßschnecken, wie Fig. 5,6 und 7 zeigen, befinden sich die Durchbrüche 6 im Bewegungsbereich der ausmündenden Schneckengänge, wodurch die auszuscheidenden Trester überschert und dadurch aufgelockert werden. Auf der Außenseite werden die Durchbrüche (Fig. 5 und 6) von der durch den Druck der Feder 9 belasteten Druckscheibe 7 abgedeckt. Durch die Regulierschraube 8, die gegen die Feder 9 drückt, läßt sich der auf die Druckscheibe 7 wirkende Federdruck beliebig einstellen.

Im Preßgehäuse 1 befindet sich die Öffnung 11 (Fig. 3) für die Aufnahme des Rahmens 12 (Fig. 4) mit dem Sieb 13. Der Rahmen 12 ist von außen in die Öffnung 11 in das Preßgehäuse einsetzbar und wird durch die Halter 14 mit dem Preßgehäuse zusammengehalten. Der Rahmen 12 kann beliebig im Preßgehäuse durch die Schrauben 15 verstellt werden, wodurch der Durchgangsquerschnitt im Preßgehäuse an beliebigen Stellen verändert werden kann. Der Rahmen 12 liegt mit seinen Auflagestellen 16 im Halter 14. Am Rahmen 12 können gleichzeitig eine oder mehrere Fangschalen 17, 18 und 19 angeordnet sein, und zwar kann von den Fangschalen 17 dünnflüssiger Saft, 18 dickflüssiger Saft und 19 Mark entnommen werden. Es kann als Druckausgleich im Preßgehäuse auch eine Überdruckschiene 27 vorgesehen sein, die seitlich von einem Führungsrahmen 28 umgeben ist. Die Überdruckschiene ist an verschiedenen Stellen durch die Federn 29 belastet. Sobald nun beim Pressen von schwierig zu pressenden Produkten Überdruck im Preßgehäuse entsteht, drückt sich die Überdruckschiene 27 nach außen und vergrößert den Durchgangsquerschnitt des Preßgehäuses.

Claims

Patentansprüche:

i. Fruchtpresse mit Preßschnecke und Sieb, bei der am Austrittsende des Preßgehäuses ein belasteter Verschlußkörper vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßgehäuse (1) im Bewegungsbereich des ausmündenden Schneckenganges von einer oder mehreren Preßschnecken (2, 2 a) mehrere Durchbrüche (6) für den Tresteraustritt aufweist, die auf der Innenseite von dem ausmündenden Schneckengang unmittelbar überschert werden, und der Verschlußkörper aus einer durch einstellbaren Federdruck belasteten Druckscheibe (7) besteht, welche die Durchbrüche auf der Außenseite unmittelbar abdeckt.

*2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine trichterförmige Ausmündung (10) für den Tresterabfluß vorgesehen ist.

3. Presse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in einem Rahmen (12) angeordnete Sieb (13) in eine entsprechende Öffnung (11) im Preßgehäuse von außen einsetzbar und der Rahmen mit Sieb durch das Preßgehäuse

umgreifende Halter (14) mit dem Preßgehäuse zusammengehalten ist, ferner mittels Schrauben (15) der Rahmen mit Sieb, mehr oder weniger tief im Preßgehäuse eingreifend, eingestellt werden kann. 4. Presse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch einen Ausschnitt in das Preßgehäuse eintauchende, unter dem Druck von Federn (29) stehende Überdruckschiene (27) vorgesehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 317 788, 617 432, 638, 705 292, 737 214;
USA.-Patentschriften Nr. 1 971 546, 2 323 747.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

1 109 512/12 2.61