BESCHREIBUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft ein direkt auf Dachsparren verlegbares Unterdachelement.
Ein bekanntes Isolations-Unterdach weist auf Sparren angeordnete, viereckige Dachplatten auf, welche je aus einem Hartbelag, einer mit diesem verbundenen lockeren Isolierschicht und einem in der letzteren eingebetteten, mit dem Hartbelag fest verbundenen Verstärkungskörper gebildet ist. Dabei steht der Hartbelag anje zwei von einer Ecke der Isolierschicht ausgehenden Seiten über den Rand der Isolierschicht hinaus vor und übergreift jeweils die benachbarten Dachplatten. (CH-PS 601 598)
Eine andere bekannte Unterdachplatte für ein Isolations Unterdach hat einen rechteckigen plattenförmigen Träger, an dessen Unterseite eine Isolationsschicht aus einem Wärmedämmstoff und einen in die Isolationsschicht eingebetteten Verstärkungskörper.
Dabei ist der Verstärkungskörper durch sich kreuzende, vom Träger abstehende Rippen gebildet. (CH-PS 644 921)
Es ist weiterhin eine verstärkte Unterdachplatte bekannt, die im wesentlichen den gleichen Aufbau aufweist, welche durch entsprechende Verbindungen der Ober- und Unterschicht ein stabileres, zum Teil jedoch wärme- bzw. kältebrückenbildendes Gebilde darstellt. (US-PS 2 029 352)
Diese bekannten Elemente sind im montierten Zustand in dem Sinne nicht wasserdicht, als deren Stossfugen und Überdeckungen ein Eindringen von Wasser ermöglichen, was sich nachteilig auf die Wärmedämmung auswirken kann.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines Unterdachelementes, welches bei bester Wärmedämmung, ohne den Nachteil von Kältebrücken, bei üblichen Dimensionen zusätzlich als selbsttragendes Element ausgebildet ist und welches ermöglicht, ein zu erstellendes Dach durch Verbindung der obersten Schicht der Unterdachelemente nach aussen hin wasserdicht abzuschliessen.
Ein derartiges Unterdachelement zeichnet sich aus durch die Kombination einer flexiblen Unterdachbahn oder einer Schutzfolie auf einer Tragschicht und einer aus Faserdämmstoff bestehenden, durch Stege versteiften Kernschicht sowie einer als Dampfbremse wirkenden Untersichtschicht.
Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand einer Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Unterdachelement in perspektivischer Darstellung in Seitenansicht,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Stossstelle zweier Unterdachelemente in Seitenansicht,
Fig. 3 einen Ausschnitt aus der Seitenansicht nach Fig. 1
Fig. 4 einen Ausschnitt aus einem Dachstock, mit teilweise erstelltem Unterdach und teilweise gelegtem Ziegeldach, in perspektivischer Darstellung.
Ein Unterdachelement 1 setzt sich grundsätzlich zusammen aus einer obenliegenden Dichtungsbahn 2, 'welche mit einem darunterliegenden Faserdämmstoff 5 verklebt ist, so dass nach dem Erhärten zwischen der Dichtungsbahn 2 und dem Faserdämmstoff 5 eine tragende Klebbeschichtung 3 entsteht. In dieser Klebbeschichtung 3 sind, wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, Verstärkungsstege 6 mit ihrem Ende 10 verankert. Sie erstrecken sich, wie Fig. 1 zeigt, in Längsrichtung des Unterdachelementes 1. Als unterste Schicht ist eine Untersichtschicht 7 vorgesehen, die als Dampfsperre dient und, wie die Dichtungsbahn 2, mit einer Klebbeschichtung 3' mit dem Faserdämmstoff 5 verbunden ist.
Wie in Fig. 3 angedeutet, sind die Aussenflächen der Verstärkungsstege 6 ganz oder teilweise mit einer Klebbeschichtung, die einen Rippenbelag 9 bildet, versehen, was die Stege 6 mechanisch verstärkt und sie zudem mit dem Faserdämmstoff klebend verbindet.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die Längsseiten des Unterdachelementes 1 mit einem Kamm 12 bzw. einer Nut 13 versehen, was einen einfachen und wirkungsvollen gegenseitigen Zusammenbau dieser Elemente erlaubt.
Beim Verlegen wird in die Fuge (Fig. 2) ein Dichtungsstreifen 14 eingelegt, um sicherzustellen, dass unter keinen Umständen Feuchtigkeit in unzulässigem Mass in die Kernschicht gelangt. Jedes Unterdachelement weist auf seiner einen Längsseite einen Dichtungsbahnüberstand 16 auf, der beim Zusammenbau der Elemente auf das nächste Unterdachelement zu liegen kommt und dort mit dessen Dichtungsbahn 2, z. B. durch Klebung oder Schweissung verbunden wird. (Fig. 2)
In Fig. 4 ist der Teil eines Dachstuhls 20 mit Dachsparren 21 ersichtlich, welche auf der Oberseite mit einem Dichtungsband 22 belegt sind. Auf diesen ruhen die Unterdachelemente 1, deren Dichtungsbahnen 2 in erläuterter Weise miteinander verbunden sind, beispielsweise durch Schweissung, und ein fugenloses Unterdach ergeben.
Dieses wird mittels Konterlatten 23 in dargestellter Weise auf die Dachsparren 21 genagelt und ermöglicht anschliessend das Belegen mit Ziegeln zu einem Ziegeldach 24.
Dieses Unterdachelement besteht mithin aus einer wärmedämmenden Kernschicht mit dem Faserdämmstoff 5, der eine Steinwolle- oder GlÅaswolle-Platte, gegebenenfalls eine Kunststoffaserplatte sein kann. Diese wärmedämmende Kernschicht ist beidseitig beschichtet und mit vornehmlich zwei bis vier Verstärkungsstegen 6 versehen. Als untere Abschlussschicht dient eine Dampfbremse sowie eine Untersicht resp. eine Kombination aus Dampfbremse und Untersicht.
Wird als Faserdämmstoff 5 eine Steinwollplatte gewählt, so beträgt deren Druckspannung bei 10% Stauchung 2N/cm2 bzw. 2 104 Pa. Eine andere charakteristische Grösse ist die Dichte, welche, im Gegensatz zu den bekannten Faserdämmstoffen anderer Elemente, weit über 30 kg/m3 liegt, nämlich bei mindestens 60, normalerweise aber bei 85 kg/m3. Die Dichtungsbahn 2 besteht vorzugsweise aus PVC-weich und weist eine Dicke von 0,5 bis 2 mm auf. Als Verstärkungsstege können Holz-, Pavatex-, Kunststoff-Hartschaumstreifen oder Streifen aus wärmedämmenden Materialien, wie z. B. Polyurethan von beispielsweise 5 mm Dicke dienen, welche sich über die ganze Elementlänge erstrecken und parallel oder gegebenenfalls geneigt zueinander verlaufen.
Eine sog. Dampfbremswirkung wird mittels Aluminiumfolien, PVC-Tapeten, Verbundfolien u. dgl. erreicht, welche zum Teil zusätzliche Untersichten aus verschiedenen Materialien in Plattenform, wie Gips, mineralisierte Holzwolleplatten u. dgl. aufweisen. Die Unterdachbahn 2 wird über den als Klebstoff wirkenden Polyester mit dem Faserdämmstoff 5 verbunden. Die gehärtete Polyesterschicht wirkt, wie erläutert, festigkeitsverbessernd.
Die Verstärkungsstege 6 sind mit dem als Platte ausgebildeten Faserdämmstoff 5 sowie der Dichtungsbahn 2 verklebt.
Unterseitig sind die Verstärkungsstege 6 vornehmlich im Faserdämmstoff 5 eingebettet. Zwischen diesen Stegen 6 und der Untersichts-Schicht 7 besteht, wie Fig. 3 zeigt, keine Verbindung. Es ist aber möglich, eine solche mit Hilfe der Klebbeschichtung bzw. des Rippenbelages 9 herzustellen.
Die Dampfbremse-Untersicht, als Schicht 7 bezeichnet, ist längsseitig im Randbereich hochgezogen, so dass, zusammen mit einem Dichtungsband (Fig. 2), eine durchgehende Dichtungsebene von Element zu Element erreicht wird. Die obere Abdichtung in Form einer verschweissbaren Unterdachbahn 2 erlaubt die Ausführung eines fugenlosen Unterdaches.
Dabei werden die Unterdachelemente, wie Fig. 4 zeigt, vornehmlich direkt auf die Dachsparren 21 verlegt. Die Verlegung erfolgt von unten nach oben, so dass der stumpfe Plattenstoss mit der Nut 13 immer auf die Tragkonstruktion zu liegen kommt, wobei vorgängig auf die Tragkonstruktion ein Dichtungsband 22 zur Sicherung der Dampf- und Luftdichtheit aufgebracht wird. Auch längsseitig wird in die spezielle Randausbildung zur Sicherung der Dampf- und Luftdichtheit ein Dichtungsband eingelegt (Fig. 2). Anschliessend wird die Dachhaut durch Verschweissung der Dichtungsbahnen 2 zu einem fugenlosen Unterdach zusammengebaut.
Die Befestigung der Unterdachelemente 1 erfolgt mittels der Konterlatten 23, die direkt in die Sparren 21 genagelt werden.
Da sämtliche Schichten, wie die Dichtungsbahn, Wärmedämmung, Dampfbremse und Untersicht in einem Verbundelement 1 vereinigt sind, ermöglicht dieses Unterdachelement eine rationelle Herstellung von wasser- und winddichten, hochwertig wärmegedämmten Unterdächern. Dabei erfolgt eine durchgehende Wärmedämmung ohne Wärmebrücken, wobei der beschriebene Aufbau gute statische Festigkeitseigenschaften aufweist und die Elemente damit selbsttragend macht. Die Wärmedämmung kann durch entsprechende Materialwahl unbrennbar gestaltet werden, wobei sie gleichzeitig einen guten Schallschutz bilden kann.
Dank fugenlosen Unterdaches treten bei derartigen Unterdächern keine Feuchtigkeitsschäden in den Elementen selbst auf, noch erfolgt ein Luftdurchströmen bzw. Nachströmen in deren Stossbereich, da durch innenseitige Luftdichtung und kaltseitige, fugenlose Abdeckung eine Vermeidung von Wärmeverlusten und Kondensat erfolgt. Eine aufkaschierte Dampfbremse gewährleistet bauphysikalisch richtigen Aufbau. Trotz all diesen technischen Vorteilen kann die Untersicht in verschiedenen Ausführungen auch nach ästhetischen und geschmacklichen Gegebenheiten erstellt werden.