CH655251A5 - Muellerei-walzenstuhl mit einer produkt-speiseregelvorrichtung sowie verfahren zum betrieb des muellerei-walzenstuhles. - Google Patents

Muellerei-walzenstuhl mit einer produkt-speiseregelvorrichtung sowie verfahren zum betrieb des muellerei-walzenstuhles. Download PDF

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CH655251A5 CH2796/80A CH279680A CH655251A5 CH 655251 A5 CH655251 A5 CH 655251A5 CH 2796/80 A CH2796/80 A CH 2796/80A CH 279680 A CH279680 A CH 279680A CH 655251 A5 CH655251 A5 CH 655251A5
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Werner Winteler
Hans Oetiker
Robert Linzberger
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Description

Die Erfindung betrifft einen Müllerei-Walzenstuhl mit einer Produkt-Speiseregelvorrichtung, welche einen Dosierschieber für das Produkt sowie einen mit diesem in Wirkverbindung stehenden, vom zugeführten Produkt beaufschlagten mechanischen Signalgeber aufweist, sowie ein Verfahren zum Betrieb des Müllerei-Walzenstuhles.
Je nach Beschaffenheit des Rohmaterials, der Mahlvorbereitung und Umgebungseinflüssen wie Feuchtigkeit, Temperatur usw. variiert der Mehlanfall bei jedem Plansichter in kürzeren bzw. grösseren Intervallen, entsprechend z.B. den täglichen Temperaturschwankungen bzw. den Wetteränderungen. Hinzu kommen Störfaktoren aus den Produktfliess-eigenschaften. Die einzelnen Variationen können sich im negativen Sinne addieren oder auch ausgleichen. Die Produktdurchsatzvariationen liegen bei gleicher Mischung vielfach unter 10% von einem mittleren Wert, teilweise aber in einem Bereich von 10% bis 30%. Bei extremem Mischungswechsel kann die Variation über 50% eines mittleren Wertes betragen. Bei den hinteren Schrotpassagen sowie bei allen Plattwalzen müssen die Mahlwalzen auseinandergerückt werden, wenn kein Mahlgut gespiesen wird, da sonst die Mahlwalzen, die eine grosse Relativgeschwindigkeit untereinander haben, mit vollem Druck aufeinander laufen und sich zerstören würden.
Die Produktspeiseregelvorrichtung bei einem Müllerei-Walzenstuhl hat nicht, wie das üblicherweise zutrifft, die Aufgabe einer Konstanthaltung des Produktdurchsatzes. Da jeder Walzenstuhl ein Glied in der ganzen Verfahrenskette ist, muss er die ankommenden Produktmengen voll übernehmen und verarbeiten. Das Hauptziel der Produktspeiseregelvorrichtung ist die Erzeugung eines gleichmässigen Produktschleiers auf die ganze Länge der Mahlwalzen.
Allgemein haben sich zwei Grundfunktionen für den automatischen Betrieb des Müllerei-Walzenstuhles ergeben:
- Regelung des Produktdurchsatzes
- Automatische Ein- und Ausrückung einer Mahlwalze
Für die beiden Funktionen sind schon eine grosse Anzahl Vorschläge gemacht worden, wobei einige Lösungen in der Praxis sich sehr gut bewährt haben. Beide Funktionen, sowohl die Regelung des Produktdurchsatzes wie die automatische Ein- und Ausrückung der Mahlwalzen, müssen in Abhängigkeit der Produktspeisung resp. eines entsprechenden Fühlelementes gesteuert werden. An und für sich wäre es naheliegend, ein Fühlelement zu konstruieren, das die notwendigen Steuerbefehle für beide Funktionen abgibt. In der Praxis hat sich jedoch die vollständige Doppelausführung der Steuerung der produktdurchsatzabhängigen Elemente eher durchgesetzt.
Bei dem rein hydraulischen System wird das Steuersignal in der Regel durch mechanische Sonden, einem sogenannten «Christbaum» bzw. einem Wellblech oder einem Prallblech direkt im Speiseraum gewonnen und dann mit hydraulischen Servo-Mitteln verarbeitet. In der Fachwelt ist es allgemein anerkannt, dass die rein hydraulischen Lösungen gut funktionieren und betriebssicher sind. In den vergangenen zwanzig Jahren dürfte die hydraulische Lösung, soweit der Anmelderin bekannt, die meist verkaufte Lösung sein.
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.Die hydraulische Lösung bietet als enormen Vorteil eine Servoverstärkung an. Für jede Verstellung am Walzenstuhl können mit verhältnismässig kleinen Hydraulik-Zylindern grosse Kräfte in Wirkung gebracht werden, sodass der mechanische Impulsgeber z.B. als «Christbaum» leicht gebaut werden kann. Die Schaltkraft für die Servosteuerung kann extrem klein sein. Die Sondenkonstruktion kann dadurch einfach und die Schaltkraft im Bereich von einigen N sein. Dies bietet den Vorteil, dass die Sonden nur wenig Widerstand aufweisen und als selbstreinigende Konstruktion ausgebildet sein können. Gegen hydraulische Lösungen wird im Bereich der Müllerei immer wieder vorgebracht, dass das Öl als Fremdstoff im Mahl verfahren unbemerkt zu Kontamination z. B. des Mehles führen kann und deshalb grundsätzlich vermieden werden sollte. Die hydraulische Lösung hat ferner den Nachteil, dass der bauliche Aufwand enorm ist und einer gewissen ständigen Wartung bedarf. Vereinzelt wurde auch festgestellt, dass Störungen auftraten, die auf Viskositätsänderung der verwendeten Öle zurückzuführen waren.
Der Erfindung wurde nun die Aufgabe zugrunde gelegt, eine Lösung zu finden, die sozusagen alle Vorteile der Lösungen des Standes der Technik in sich vereinigt, aber alle Nachteile so weit wie möglich vermeidet. Für die Lösungen des Standes der Technik können etwa folgende Nachteile genannt werden:
- rein mechanisch
Grosser baulicher Aufwand, Automatisierung fraglich, (besonders für Fernbetätigung)
Vorteil: eine übersichtliche, auch dem weniger qualifizierten Fachmann verständliche Regelung
- rein hydraulisch
Verwendung von Fremdstoff, extrem grosser baulicher Aufwand, Hydraulikpumpe arbeitet immer gegen benötigten Hydraulikdruck - Energieverschleiss Vorteil: Betriebssicher
- rein pneumatisch
Bis heute konnten nur Steuerfunktionen, z.B. Ein- und Ausrückung der Mahlwalzen realisiert werden. In der Praxis ist eine brauchbare Regelung, z.B. der Speisung, nicht bekannt geworden, entsprechende Regelungen waren zu unruhig und belasteten die Mahlwalzen Vorteil: jede pneumatische Lösung ist explosionsgeschützt
- rein elektrisch
Baulich sehr aufwendig und teuer, vor allem bei heutiger Tendenz von Ex-Schutz Vorteil: leicht fernsteuerbar
Die Erfindung hat alle beteiligten Fachleute überrascht, indem nicht nur die einfachste Lösung gefunden, sondern darüber hinaus tatsächlich alle wesentlichen Vorteile der bisherigen Lösungen vereinigt werden konnten.
Die erfindungsgemässe Lösung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber aus einer Sonde, einer Drehachse und einem Geberteil besteht und zur Betätigung eines pneumatischen Ventiles ausgebildet ist, dessen Ausgang mit dem Eingang einer Servoeinrichtung zum Verstellen des Dosierschiebers und/oder zum Aus- und Einrücken der Mahlwalzen verbunden ist.
Bei den bisherigen Lösungen wurde vielfach ein mechanisches Speise-Regelsignal in Abhängigkeit der Produktzufuhr erzeugt. Dieses Speise-Regelsignal wurde dann aber über hydraulische oder mechanische Mittel für die Regelung einzelner Funktionen, insbesondere des Produktdurchsatzes verwendet. In einzelnen Fällen wird der mechanische Regelsignalgeber kombiniert mit weiteren mechanischen Mitteln,
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die dann als Grenzwertgeber z. B. für das Einrücken und Ausrücken der Mahlwalzen benützt werden (z. B. DE-OS 2 148 134).
Die erfindungsgemässe Umwandlung eines mechanischen Regelsignales in ein pneumatisches Regelsignal erlaubt nun aber eine ganze Reihe vorteilhafter Weiterausbildungs-gedanken.
Ein überraschend einfacher Realisierungsgedanke liegt in der Umwandlung des mechanischen Regelsignales durch eine mechanisch/pneumatische Einheit, wobei der mechanische Signalgeber über ein Geberteil, das pneumatische Ventil betätigt und dieses mit der Servoeinrichtung derart in Wirkverbindung steht, dass es jeder Bewegung des Geberteiles mit Verzögerung nachläuft. Die Regelfunktion kann besonders einfach dadurch übertragen werden, indem das pneumatische Ventil mittels eines Armstückes und eines Stössels in eine Einschalt-, eine Ausschalt- und, zwischen beiden, in eine Nullstellung schaltbar ist, in der Eingang-, Ausgang- und Ventilentlüftung geschlossen sind.
Die Umwandlung des mechanischen Regelsignales in ein pneumatisches Signal kann als Analogsignal beibehalten werden, z.B. in der Art eines wegabhängigen Druckminder-ventiles. Die Wegabhängigkeit kann jedoch sehr vorteilhaft dadurch wiedergegeben werden, indem die Umwandlungsstufe von dem rein mechanischen Leistung-Weg-Regelsignal über einen bestimmten Wegbereich direkt in das pneumatische Regelsignal übertragen wird und durch schrittweises Verstellen der Umwandlungselemente bzw. dem Nachlaufen eines pneumatischen Ventiles dem Geber des mechanischen Speise-Regelsignales, ein teils digitales, teils analoges pneumatisches Signal erhalten wird.
Der digitale Schritt wird dann vorzugsweise dadurch ausgenützt, indem der digitale Anteil direkt für eine Verstellfunktion ausgenützt wird, der analoge Anteil zur Haltung einer bestimmten Position.
Die erfindungsgemässe Lösung hat damit aber einen neuen Aspekt der Speiseregulierung einerseits und der Steuerung einzelner Funktionen des Walzenstuhles anderseits aufgezeigt. Bis anhin galt der Grundsatz, dass eine der Hauptaufgaben der Speiseregulierung die Konstanthaltung eines gewissen Produktpegels in einem Speiseraum über der Speisevorrichtung liege, indem die Speisevorrichtung selbst entsprechende Steuer- bzw. Regelimpulse erhält. Die Erfindung erlaubt z. B. im Falle einer verhältnismässig konstanten Produktzuleitung eine Konstanthaltung des Produktniveaus in dem Speiseraum, darüber hinaus aber bei starken Produktdurchsatzschwankungen diese durch die Speiseregulierung etwas zu glätten. Kurzzeitige Stossbelastungen in der Produktspeisung werden etwas verzögert weitergegeben, indem verhältnismässig schnell eine kurzzeitige Produktdurchsatzänderung festgestellt, die Durchsatzänderung dann aber durch die ganze Regelvorrichtung durch Suchen einer grösseren oder kleineren Austrag- bzw. Dosiermenge durch das analoge Regelsignal angestrebt wird.
Eine erste grobe Einstellung bzw. Verstellung wird durch die sogenannte Nachlaufregulierung, die Feineinstellung jedoch durch ständige Wirkung eines ins pneumatische umgewandelte Analog-Regelsignal erreicht.
Insbesondere wenn die Servomittel kraftschlüssig an den Verstellmitteln für durchsatzbestimmende Elemente des Walzenstuhles angreifen, ergibt sich aus der Regeleinheit zusammen mit dem Geber des Speise-Regelsignales eine Art mechanisch/pneumatische Wäge- bzw. Tariersystem,
Die jeweils mittlere, dem Walzenstuhl zugeführte Produktmenge bewirkt eine entsprechende Gleichgewichtslage, in die die Nachlaufsteuerung fährt, und von der Gleichgewichtslage aus wird der momentane Regelimpuls verwertet. Durch vorhandene Reibungen usw., welche noch durch
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künstliche Widerstände erhöht werden, kann auf einfache Weise das pneumatische Regelsignal gedämpft werden, was tatsächlich durch eine ständige Wiederholung von ruhigen Gleichgewichtslagen bzw. eine sehr ruhige Speisung zu den Mahlwalzen bewiesen wird.
Im weiteren ist es möglich mit wenig bewegten Teilen über die Servomittel die Speiseregelung zu regeln, vorzugsweise durch Einstellung eines Dosierschiebers und/oder einer Speisewalzendrehzahl. Damit konnte ein Gedanke realisiert werden, der bis heute an den zu grossen baulichen Aufwendungen gescheitert ist, nämlich die Speiseregelung über ein Dosiersegment oder die Speisewalzendrehzahl oder beide gleichzeitig. Es hat sich gezeigt, dass bei mehligen oder gries-sigen Produkten eine Segmentverstellung optimale Ergebnisse bringt. Wenn jedoch ein grösserer Anteil an Kleie gegeben ist, z.B. bei den ersten Passagen, konnten mit der alleinigen Segmentverstellung zum Teil keine befriedigenden Resultate erzielt werden. Die Erfindung bietet nun aber über die Servomittel auf sehr einfache Art eine genügende Kraft auch für eine Drehzahlregulierung.
Bevorzugt wird der Produktdurchsatz auf die Mahlwalzen direkt durch die mechanische Kraft des Hebelarmes gesteuert, durch mechanische Verstellung des Dosiersegmentes und/oder der Speisewalzendrehzahl.
Das als pneumatisches Signal umgeformte Regelsignal bietet sich nun sehr vorteilhaft direkt an, um auch die Walzenein- und Ausrückung zu steuern, indem mit dem Steuerdruck des pneumatischen Ventiles ein zweites Ventil betätigt wird, das seinerseits die Walzenein- und Ausrückung steuert.
Gleichzeitig kann mit dem Steuerdruck des zweiten Ventiles die Ein- bzw. Ausrückung der Mahlwalzen optisch angezeigt werden.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb des Müllerei-Walzenstuhles und ist dadurch gekennzeichnet, dass das vom mechanischen Signalgeber erzeugte Regelsignal im pneumatischen Ventil in ein pneumatisches Regelsignal umgewandelt und als Eingangssignal an die Servoeinrichtung geleitet wird, welche den Dosierschieber verstellt und/oder die Mahlwalzen aus- und einrückt.
Eine besonders einfache Lösung konnte gefunden werden mit einem pneumatischen Steuerventil, das eine mittlere Stellung aufweist, bei der Eingang, Ausgang und Entlüftung geschlossen sind, wobei ganz besonders bevorzugt das mechanische Regelsignal in ein digitales pneumatisches Regelsignal umgewandelt wird.
Vorteilhaft ist ferner, wenn das pneumatische Ventil als Membranventil ausgebildet ist, welches durch einen Stössel oder Rollenhebel geschaltet wird, der eine Entlüftungsöffnung aufweist. Bei der bevorzugten Ausführung werden das pneumatische Ventil sowie die Servomittel an einem einseitig am Walzenstuhl angelenkten Hebelarm gekoppelt, wobei ferner das pneumatische Ventil am äusseren Ende des Hebelarmes befestigt wird, derart, dass das Schaltelement des pneumatischen Ventiles in Funktionsverbindung mit dem mechanischen Signalgeber der Produktspeiseregelvorrichtung ist.
Ein weiterer bevorzugter Ausbildungsgedanke liegt darin, dass die Servomittel einen Pneumatikzylinder aufweisen, dessen Zylinder an dem Walzenstuhl und dessen Kolbenstange an dem Hebelarm gelenkig befestigt ist, wobei der Kolben des Pneumatikzylinders auf der einen Seite mit einem im wesentlichen konstanten Speisedruck oder einer Federkraft und auf der anderen Seite mit dem Regeldruck des pneumatischen Ventiles beaufschlagt wird, sodass der Hebelarm mit dem pneumatischen Ventil über die Kolbenstange durch die zwei Drucksysteme fest eingespannt ist.
Sowohl von der Seite der Funktionssicherheit wie auch der baulichen Aufwendungen hat sich bis heute als beste Lösung erwiesen, wenn das an einem Hebelarm befestigte pneumatische Ventil dem mechanischen Signalgeber nachlaufend ausgebildet ist.
Die produktmengenabhängige Fühl Vorrichtung mit dem mechanischen Signalgeber einerseits und einen Hebelarm mit dem pneumatischen Ventil und daran angreifenden pneumatischen Zylindern andererseits, können nun eine Art Tariereinheit bilden, mit dem Zweck, dass durchsatzabhängige Elemente des Walzenstuhles in veränderbare Gleichgewichtsperioden gebracht werden könnten.
Die Erfindung wird nun anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele etwas detailliert erklärt.
Die Figur 1 zeigt schematisch einen Müllerei-Walzenstuhl, teils im Schnitt, teils in Ansicht.
Die Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Speiseregelvorrichtung.
Die Figur 3 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführung einer Speiseregelvorrichtung.
Die Figuren 4 und 5 zeigen einen gemessenen Druckverlauf des pneumatischen Regelsignales zu einer Ausführung gemäss Figur 3.
Die Figur 6 zeigt eine Vorrichtung für eine automatische Walzenein- und Ausrückung.
Die Figur 7 zeigt ein vollständiges Steuerschema für einen Walzenstuhl mit Speiseregelvorrichtung, kombiniert mit automatischer Ein- und Ausrückung.
Die Figur 8 zeigt ein pneumatisches Ventil zur Umwandlung eines mechanischen Regelsignales in ein pneumatisches Regelsignal.
In der Folge wird nun auf Figur 1 Bezug genommen.
Ein Müllerei-Walzenstuhl wird in der Regel in Doppelausführung, d.h. mit zwei Paaren von Mahlwalzen 1, l'bzw. 2,2', wie dargestellt, gebaut. Die Mahlwalzen 1,1', 2,2' sind in einem Ständer 3 gelagert, wobei der ganze Walzenstuhl mit einer Verschalung 4 nach aussen abgeschlossen ist. Das Mahlgut wird durch einen, meistens in Plexiglas ausgeführten Speisezylinder 5, in einen erweiterten Speiseraum 6 zugeleitet.
Am unteren Ende des Speiseraumes 6 befindet sich eine Verteilschnecke 7 sowie eine Speisewalze 8. Die Speisewalze 8 bildet zusammen mit einem Speisesegment 9 den mechanischen Teil einer Dosiereinheit. Unterhalb der Mahlwalzen 1, 1', 2,2' ist eine Trimelle 10 für vermahlenes Gut. In der Verschalung 4 befindet sich ferner eine Servicetüre 11 für die Speiseseite der Mahlwalzen 1,1', 2,2' sowie eine Kontrolltü-re 12, durch die die Qualität und Beschaffenheit des vermah-lenen Gutes überwacht werden kann. Im bzw. über dem Speiseraum 6 ist eine Sonde 13 angeordnet, welche um eine Drehachse 14 einen Geber 15 bewegt. Die Bewegung des Gebers 15 ist einerseits von der Produktmenge und auch der kinetischen Energie der strömenden Produktmasse abhängig und andererseits mit einer Rückstellfeder 16 beeinflusst. Da das Wegkraftverhalten der Rückstellfeder 16 wählbar bzw. vorbekannt ist, ergibt sich bei dem Geber 15 ein zum Produktdurchsatz analoges Signal, das wie bei einer mechanischen Waage als mechanisches Signal vorliegt. Der Geber 15 ist in direkter Wirkverbindung mit einem pneumatischen Ventil 17 bzw. einem Rollenhebel oder Stössel des Ventiles 17. Das mechanische Signal des Gebers 15 wird in dem pneumatischen Ventil 17 in ein pneumatisches Regelsignal umgewandelt, wobei die dem pneumatischen Ventil 17 zugeführte Druckluft mit dem pneumatischen Ventil 17 in ein zum Produktdurchsatz analoges Druck-Regelsignal umgewandelt wird. Das Druck-Regelsignal, das Speise-Regelsignal ist nun die Aufgabenfunktion zur Steuerung und Regelung einzelner oder aber vorzugsweise mehrerer durchsatzabhängiger Elemente des Walzenstuhles. Das Speiseregelsignal kann nun zur eigentlichen Speiseregelung ausge4
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nützt werden, zur Verstellung der Drehzahl der Speisewalzen 8 oder zur Verstellung eines Dosierspaltes durch Verstellung des Speisesegmentes 9. Das Speise-Regelsignal kann gleichzeitig zur automatischen Steuerung der Walzenein- und Ausrückung über einen Zylinder 18 und zur Anzeige der jeweiligen Walzenposition ausgenützt werden. Ferner kann das Speise-Regelsignal zur Anpassung der Mahlwalzeneinstellung durch eine automatische Einsteilvorrichtung 19 ausgewertet werden. Die Einsteilvorrichtung 19 kann dabei kombiniert werden mit einem Handeinstellrad, oder im Falle eines weiteren automatischen Ausbaues, mit entsprechender rechnergesteuerten Fernsteuerung z.B. gemäss CH-PS 418 791 der Anmelderin.
Im Vordergrund ist zur Zeit die kombinierte Regelung des Produktdurchsatzes einerseits und der Walzenein- und Ausrückung anderseits. Beide Teile stützen sich auf einen gemeinsamen pneumatisch/mechanischen Servokreis ab.
Es wird nun auf die Figur 2 Bezug genommen, welche schematisch die baulichen Elemente der Speiseregelung zeigt. Die linke Bildhälfte zeigt die Zone des Speiseraumes des Müllerei-Walzenstuhles im Schnitt entsprechend Figur 1. Die rechte Bildhälfte zeigt schematisch die Zuordnung der Speisewalze zu den Mahlwalzen.
Das Mahlgut wird über einen Glaszylinder 30 in einen Speiseraum 31 gegeben, der unten durch Speisesegment 32 und eine Speisewalze 33 abgeschlossen ist. Die Speisewalze 33 und das Speisesegment 32 bilden zusammen einen Dosierspalt «Sp». Direkt nach der Speisewalze 33 ist eine Verteilwalze 34 angeordnet, welche für eine gleichmässige Verteilung des Produktes über die ganze Walzenlänge sorgt. Im Speiseraum 31 ist eine Sonde 35 über einen entsprechenden Wägebalken an einem Träger 36 gelenkig befestigt. Der Träger 36 kann zusammen mit der Sonde 35 eine Kippbewegung um die Achse 37 machen. Dem Gewicht sowie dem Impuls des Mahlgutes, welche den Träger 36 im Uhrzeigersinn belasten, wirkt eine Zugfeder 38 entgegen. Je nach Wahl der Zugfeder und Hebelabstände des Trägers 36 sowie Vorspannung der Zugfeder kann das produktdurchsatzabhängige Spiel der Sonde 35 vobestimmt werden. Sinngemäss zu der Figur 1 wirkt auch hier ein mechanisch erzeugtes Regelsignal über das linke Armstück 36' des Trägers 36 als Geber auf ein pneumatisches Ventil 39. Das pneumatische Ventil 39 kann z.B. wie in Figur 8 dargestellt ist, ausgeführt sein. Das pneumatische Ventil 39 wandelt das mechanische Regelsignal in ein analoges pneumatisches Drucksignal um, welches über eine Steuerleitung 40 auf die eine Seite eines Pneumatikzylinders 41 als wirksame Steuer- bzw. Druckkraft gegeben wird. Auf den Kolben 42 bzw. die Kolbenstange 43 wirken auf der einen Seite der Druck einer Feder 44 und auf der anderen Seite der Druck entsprechend einem analogen Regelsignal des pneumatischen Ventiles 39. Die Kolbenstange 43 ist gelenkig mit dem Speisesegment 32 verbunden, derart, dass das Speisesegment 32 durch die Kolbenstange 43 um einen Drehpunkt 45 verstellt und dadurch der Dosierspalt «Sp» eingestellt werden kann. Über die genannten Elemente, insbesondere das pneumatische Ventil 39, den Pneumatikzylinder 41 als Servomittel und das Speisesegment 32 einerseits sowie das Kräftespiel Mahlgut - Sonde ist damit ein geschlossener Servo-Speiseregelkreis gebildet, für den ausser der Druckluft keine andere Fremdenergie notwendig ist.
Die Funktionsweise ist an sich sehr einfach. Ist das Produktniveau im Speiseraum 31 unterhalb der Sonde z. B. bei «A», wird von dem Mahlgut keine Kraft an die Sonde 35 abgegeben. Die Zugfeder 38 zieht das Armstück 36' bzw. den mechanischen Geber nach unten. Der Stössel 46 des pneumatischen Ventiles 39 wird entlastet, und in der Steuerleitung 40 ist kein Druck. Die Kraft der Druckfeder drückt das Speisesegment 32 an die Speisewalze, bzw. an einen nicht dargestellten Anschlag, sodass der Dosierspalt «Sp» Null oder nahezu Null ist. Wird nun Mahlgut durch den Glaszylinder 30 dem Walzenstuhl zugeführt, entsteht eine Impuls-und Gewichtskraft auf die Sonde 35. Der Geber drückt den s Stössel 46 proportional dem momentanen Produktdurchsatz in dem Speisezylinder 5 nach oben, sodass in dem pneumatischen Ventil 39 ein entsprechendes Drucksignal gebildet wird, das wiederum über den Servozylinder 41 den Dosierspalt «Sp» vergrössert. Das Speisesegment 32 wird solange io geöffnet bzw. bewegt, bis zwischen der in den Speisezylinder 5 zugeführten Produktmenge über den Speiseraum 31 und der unten abgezogenen Dosiermenge Gleichgewicht entsteht. Bei Gleichgewicht zwischen den beiden Mengen bleibt der Mahlgutpegel im Speiseraum 31 etwa konstant. 15 Wie nun aus der rechten Bildhälfte der Figur 2 ersichtlich ist, geht von der Steuerleitung 40 eine Abzweigleitung 41 direkt auf einen zweiten Servozylinder 50, der auf der Achse einer Vario-Scheibe 51 befestigt ist. Von einer der Mahlwalzen 1,1', 2,2', welche über einen nicht dargestellten Haupt-20 motor angetrieben werden, wird über einen Vario-Riemen-antrieb 52 die Speisewalze 33 angetrieben. Ist nun kein Druck auf der Abzweigleitung 41, verschiebt eine Feder 53 die eine bewegliche Hälfte 51' der Riemenscheibe gegen die feste Hälfte 51". Der Abstand zwischen den zwei Scheiben-25 hälften wird dadurch kleiner und der in Keilform ausgebildete Riemen eines Riemenvariators wird nach aussen gedrückt. Gleichzeitig verlangsamt sich die Speisewalzendrehzahl durch Vergrösserung des wirksamen Durchmessers der angetriebenen Riemenscheibe. Steigt nun der Druck in der 30 Abzweigleitung 41 wirkt er durch entsprechende Verbindungsbohrungen 54 auf die Gegenseite des Servozylinders 50, reduziert die Kraft der Feder 53, sodass der Abstand zwischen den zwei Hälften der Riemenscheiben vergrössert und der Antriebskreis für den Riemen verkleinert wird. Damit 35 erhöht sich automatisch die Speisewalzendrehzahl sinngemäss zu der Vergrösserung des Dosierspaltes «Sp». Die Funktionsweise des pneumatischen Ventiles 39 ist, wie in Figur 8 in grösserem Massstab dargestellt, im Prinzip ein Weg-Druck-Wandler. Eine Wegwanderung wird in ein analoges 40 pneumatisches Signal umgewandelt. Die Wirkungsweise ist wie folgt:
Bei Hineindrücken des Stössels 61 wird die Druckfeder 62 gespannt. Der Federschuh 63 drückt die Kugel auf den Sitz der Vorsteuerdüse 64. Danach steigt (von Zuluft 60 ge-45 speist) der Druck in Kammer 65 proportional mit der Federkraft bzw. dem Federweg. Die Membrane des angebauten Leistungsverstärkers wird nach unten gedrückt und öffnet das Kugelventil 67 so lange bis sich in Kammer 66 der gleiche Druck aufgebaut hat. Beim Entspannen der Druckfeder so 62 öffnet die Vorsteuerdüse 64. In Kammer 65 wird der Druck abgebaut. Der sinkende Druck in Kammer 65 bewirkt, dass die Membrane durch den Druck in Kammer 66 nach oben gedrückt wird und das Kugelventil 68 öffnet.
Die Figur 3 zeigt eine weitere besonders vorteilhafte Aus-55 führungsform der Erfindung. Es ist in der Figur schematisch die Produkt-Speiseregelung gezeigt. Auf der linken Bildhälfte ist der Speiseraum 70, der unten durch eine Verteilwalze 71, einer Speisewalze 72 sowie ein Speisesegment 73 abgeschlossen ist. Im Speiseraum 70 ist eine Sonde 74, welche 60 über einen Träger 75 an einem Drehbolzen 76 abgestützt ist. Der Träger 75 weist einen Geber 77 auf, der durch eine Zugfeder 78 sowie einen Rollenhebel 79 eines pneumatischen Ventiles 80 in Wirkverbindung steht. Das pneumatische Ventil 80 ist eingangsseitig an eine Druckluftleitung 81 ange-65 schlössen. Eine Steuerleitung 82 führt von dem pneumatischen Ventil 80 an einen Servozylinder 83, zur Beaufschlagung des Kolbens 84 auf einer Seite. Die Kolbenstange 85 ist endseitig mit einem Gelenkbolzen 86 an einem Hebelarm 87
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befestigt. Der Hebelarm 87 seinerseits ist um ein Drehgelenk 88 gelenkig an der festen Rahmenkonstruktion 89 fixiert. Das pneumatische Ventil 80 ist am anderen Ende des Hebelarmes 87 befestigt. Das pneumatische Ventil 80 folgt damit entsprechend den Hebelgesetzen der Bewegung der Kolbenstange 85 bzw. dem Hebelarm 87. An dem Hebelarm 87 ist ferner ein Speisesegment 73 über eine Verbindungslasche 91 bzw. Bolzen 92 und 93 kraftschlüssig verbunden. Das Speisesegment 73 ist um ein Drehlager 94 kippbar. Je nach momentaner Stellung des Speisesegmentes 73 ergibt sich zwischen Speisesegment 73 und der Speisewalze 72 ein Dosierspalt. Das ganze System wird von einer Druckluftversorgung 95 gespiesen. Die Druckluft für die Steuerseite kann zusätzlich über einen Handschalter 98 unterbrochen werden, z.B. für Servicearbeiten. Der Systemdruck wird durch die genannte Versorgung ständig auf einem konstanten Druck gehalten, ein entsprechender konstanter Druck von z.B. 6 Bar wird über eine Leitung 99 als Gegendruck auf die dem Steuerdruck abgekehrte Seite des Kolbens 84 gegeben. Anstelle des genannten konstanten Druckes über die Leitung 99 kann auch eine Feder 100 oder beides verwendet werden. Die Feder 100 hat den Vorteil, dass bei Ausfall der Druckluft das Speisesegment 73 sich schliesst.
Die Figur 4 zeigt den Druckverlauf des Regelsignales, wie er in der Steuerleitung 82 mit einem Druckschreiber festgestellt werden konnte. Die Messung wurde an einem Walzenstuhl einer B-Passage gemacht. Während einer ersten Phase von 50 Sekunden war er auffallend stabil und wurde nur kurzzeitig bei etwa 20 Sekunden durch eine kurze Druckerhöhung unterbrochen. Der horizontale Verlauf der Kurve zeigt, dass ganz kurzzeitige Produktdurchsatz-Varia-tionen in dem Regelsignal weitergegeben werden. Die Mahlwalzen 1,1' wurden bei dem Zeitpunkt «50 Sekunden» auseinandergerückt, dadurch der Regelkreis unterbrochen, sodass das Regelsignal sofort auf den Wert «Null» gefallen ist. Das rasche Ansprechen der Regelung auf eine entsprechende Störfunktion ist vorteilhaft. Ganz besonders wichtig ist aber der Beginn der Regelung nach dem Einrücken der Mahlwalzen. Das Auslaufen des Regelsignales dauert gemäss dem Druckschreiber ca. 1 Sekunde. Der Wiederbeginn des Signales ist sozusagen ohne Zeitverzug und was regelungstechnisch besonders interessant ist, das Signal geht sofort in einen etwa mittleren Wert und pendelt dann während 10 Sekunden um diesen Wert und geht dann sofort wieder in ein stabiles Regelverhalten. Hervorstechend ist dabei die schnelle Reaktion bei Veränderung, fast ohne jegliches Übersteuern und ohne Aufschaukelungen. Die Figur 4 zeigt ständig wiederkehrende konstante Regelperioden von 5-10 Sekunden, welche gesamthaft in einem verhältnismässig engen Regelbereich liegen. Für die Mahlwalzen und für die Walzenlagerung ist dies sehr wichtig, da damit durch die Speiseregelvorrichtung eine Schwingungsaufschaukelung durch ständig wechselnde Mahlkräfte verhindert wird. Beim Mahlgut selbst konnte zwar keine direkte Verbesserung festgestellt werden. Dies auch deshalb, weil zuvor schon eine optimal arbeitende, mechanische Regelvorrichtung eingesetzt war. Gemäss der älteren Erfahrung ergibt die neue Regelung einen günstigen Beitrag für die Vermahlung.
Die Fig. 5 zeigt das Regelsignal bei einer C-Passage, das heisst bei einer hinteren Passage, bei der die dem Walzenstuhl zugeführte Produktmenge über kürzere und längere Perioden fast nicht variiert. Dieser Fall ist regelungstechnisch leichter beherrschbar. Etwa fünf Sekunden nach Messbeginn war die Produktzufuhr kurzzeitig gestört, was sich in einem entsprechenden Abfall bei dem Regelsignal bestätigt.
Der in der Folge sich eingestellte Kurvenverlauf stellt regelungstechnisch einen Idealverlauf dar. Auch bei dieser Messung wurden nach etwa hundertfünfzehn Sekunden die Mahlwalzen kurzzeitig von Hand aus- und eingerückt. Hier ist es erstaunlich, dass sich nach einer sehr geringen Übersteuerung, schon nach ein bis zwei Sekunden, der gleiche Regelwert wie vor der künstlichen Störung wieder einstellt und die ursprüngliche Kurve fortgesetzt wird.
Die Fig. 6 zeigt einen sehr vorteilhaften weiteren Ausbildungsgedanken der Erfindung. Sinngemäss zu der Fig. 3 betätigt hier eine Sonde 74 einen Geber 77. Auf den Geber 77 wirkt eine Zugfeder 78, welche den Geber 77, wenn kein Produkt dem Walzenstuhl zugespiesen wird, von dem Schaltkontakt 79 eines pneumatischen Ventiles 80 abhebt. Vom pneumatischen Ventil 80 führt eine Steuerleitung 82 zu einem Verstärkerventil 116. Das pneumatische Ventil 80 wandelt das mechanische Regelsignal des Gebers 77 in ein pneumatisches Drucksignal um. Proportional zum ankommenden Produktdurchsatz auf die Sonde 74 wird ein pneumatisches Regelsignal gebildet. Das Verstärkerventil 116 ist nun aber so eingestellt, dass es bei einem bestimmten Druckwert des pneumatischen Regelsignales in der Steuerleitung 82 den vollen Netzdruck aus der Druckleitung 99 in einen Pneumatikzylinder 118 freigibt, z.B. 6 Bar.
Ist der eingestellte Schwellwert des Drucksignales für das Verstärkerventil 116 noch nicht erreicht, ist die linke Fläche des Kolbens 120 drucklos. Auf die rechte Fläche wirkt dagegen der volle Netzdruck, sodass der Kolben 120 in der ausgerückten Position steht. Übersteigt der Druck in der Steuerleitung 82 den eingestellten Wert von z. B. 2 Bar, wird der volle Netzdruck auf die linke Kolbenfläche gegeben, somit fährt der Kolben 120 aus. Mit dem zentralen Steuerventil 96 können alle Walzen Wa 1,2, Wa V, 2' mit Hilfe der Schnellentlüfter 97 ausgerückt werden.
Der Kolben 120 ist über eine Stange 121 mit der beweglichen Walze 1,2 resp. dem entsprechenden Walzenlager gekoppelt, sodass die beschriebene Bewegung durch das Regelsignal direkt zur Einrückung und Ausrückung der Mahlwalzen verwendet wird. Die Druckluftversorgung kann bei Figur 6 sinngemäss zu der Figur 3 ausgeführt werden. Entsprechend sind die übereinstimmenden Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen.
Die Regelfunktion für den Produktdurchsatz ist naturge-mäss sehr verschieden von der Funktion der Walzenein- und Ausrückung. Von der Regelfunktion für den Produktdurchsatz wird erwartet, dass sie eher sanft erfolgt. Die Ein- und Ausrückung dagegen soll schlagartig erfolgen, allerdings ohne Aufeinanderschlagen der Walzen.
Die Lösung, die die Erfindung hier anbietet, hat auf Anhieb eine echte optimale Funktionsweise ergeben. In Fig. 4 und in Fig. 5 ist auf dem Druckniveau 2 Bar je ein Punkt S-aus und S-ein eingetragen. Damit ist als Beispiel ein Schwellwert eingezeichnet, bei dem das Regelsignal eingezeichnet ist, bei dem das Regelsignal die Schaltung des Verstärker-ventiles 116 verursacht, welches die Ein- und Ausrückung der Mahlsalzen bewirkt. Der Schaltpunkt für das Verstärkerventil 116 ist bewusst wesentlich tiefer gewählt als der normale Arbeitsbereich entsprechend dem Produktdurchsatz. Die Fig. 4 und die Fig. 5 zeigen anschaulich wie aus dem Verlauf der Druckkurve die Ausrückung, besonders aber die Einrückung der Mahlwalzen nahezu gleichzeitig ausgeführt wird, wie Öffnung eines Speisesegmentes, welches mit dem Punkt «X» bezeichnet ist. Beide Funktionen werden in einem Durchzug erledigt. Würden die Mahlwalzen eingerückt bevor Produkt gespiesen wird, so liefen die Glattwalzen aufeinander, was sehr schädlich wäre.
Die Fig. 7 zeigt eine besonders vorteilhafte Kombination. Im wesentlichen ist hier die in Fig. 3 gezeigte Speiseregulierung kombiniert mit einer Walzenein- und Ausrückung gemäss Fig. 6. Entsprechend der Fig. 1 ist in Fig. 7 das Schema für einen typischen Müllereiwalzenstuhl dargestellt, also mit Doppelausführung, der eigentlichen Vermahlungseinheit. Zusätzlich ist auch dargestellt, dass der Servozylinder
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118 für die Walzenein- und Ausrückung für jedes Walzenende, also gesamthaft, 4-fach angeordnet ist.
Die Funktionsweise eines Müllerei-Walzenstuhles gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung entsprechend Fig. 1 und Fig. 7 ist wie folgt:
Der Mahlspalt der Mahlwalzen, 1,1', 2,2' wird über ein Handrad entsprechend dem zu vermählenden Gut vorgewählt. Wird über den Speisezylinder 5 noch kein Mahlgut zugespiesen, wird die Sonde 13 resp. 74 über eine Zugfeder 16 resp. 78 nach oben gedrückt. Der Geber 15 resp. 77 berührt den Schaltkontakt 79 des pneumatischen Ventiles 17 resp. 80 nicht, sodass in der Steuerleitung 82 kein Druck ist. Die Feder 100 oder der Druck aus der Leitung 99 oder beide, je nach Wahl des Systems, drücken den Hebelarm 87 im Gegenuhrzeigersinn, und drücken das Speisesegment 9 resp. 73 in eine geschlossene Stellung. Der Dosierspalt ist Null, sodass auch kein Produkt auf die Mahlwalzen 1,1', 2,2' dosiert wird. Bei Ausbleiben eines Regelsignales in der Steuerleitung 82 resp. 115 steht auch am Verstärkerventil 116 kein Steuerdruck an, entsprechend sind die Mahlwalzen 1,1', 2, 2' über die Servozylinder 118 in ausgerückter Position.
Wird nun Mahlgut über den Speisezylinder 5 dem Walzenstuhl zugeführt, wirkt sofort der Impuls des strömenden Gutes resp. eine entsprechende Gewichtskomponente auf die Sonde 13 resp. 74, welche dadurch nach unten gedrückt wird. Der Geber 77 bewegt sich nach rechts, drückt den Schaltkontakt 79 ein, und erzeugt dadurch ein Regelsignal.
In der Steuerleitung 82 baut sich ein Druck auf, der jedoch vorerst keine Änderung verursacht. Sobald jedoch der Druck einen eingestellten Schwellwert erreicht, werden, wie zu der Ausführung gemäss Fig. 6 beschrieben, die Mahlwalzen eingerückt. Es handelt sich hierbei um einen dynamischen Vorgang. Die Sonde 13 bzw. 74 ist mit dem Geber 15 bzw. 77 in Bewegung, d.h. der Schaltkontakt 79 wird in einem Zug voll auf das pneumatische Ventil 17 resp. 80 gedrückt. Vom Geber 15 resp. 77 wird, insbesondere wenn es sich bei dem pneumatischen Ventil 80 um ein sehr empfindliches Membranventil handelt, schon durch Mikrobewegun-gen der maximale Regeldruck in die Steuerleitung 82 eingestellt. Daraus resultiert, dass die Kolbenstange 85 mit dem Hebelarm 87 sowie dem pneumatischen Ventil 80 in einem Zeitraum von Hundertstel- oder Zehntel-Sekunden in Bewegung gesetzt werden, das direkt angelenkte Speisesegment 32 beginnt sich zu öffnen, und Produkt wird auf die Mahlwalzen gespiesen. Sowohl der Servozylinder 118, wie der Zylinder 83 sind pneumatische Servozylinder. Ein pneumatischer Zylinder hat den grossen Vorteil, dass die Arbeitskräfte schnell, aber nicht schlagend erzeugt werden. Die Luft im Zylinder bildet im Gegensatz zu Hydraulikmedien eine Art Stossdämpfer.
Es hat sich gezeigt, dass durch geeignete Wahl der Zugfeder und dem Druck einer Feder der Querschnitte in den pneumatischen Leitungen, sowie entsprechender Vorspannung der Federn ein von den betroffenen Maschinenelementen aus gesehen vollkommener Gleichlauf der Steuer- bzw. Regelfunktionen erreicht wird. Dies sowohl beim Einlauf-wie beim Auslauffall.
Sehr interessant ist nun der weitere Bewegungsablauf wie in Fig. 3 und Fig. 7.
Der Hebelarm 87 hat bei Einsetzen der Produktspeisung als erste Phase eine kleine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn gemacht. Gleichzeitig mit der Schwenkbewegung ist auch der Schaltkontakt 79 vom Geber 77 weggelaufen. Die Zugfeder 78 spannt sich proportional zu dem Wegstück des Gebers 77. Wird nur eine geringe Produktmenge über den Glaszylinder gespiesen, stellt sich zwischen Mahlgutkräften auf die Sonde 13 resp. 74 sehr rasch ein Gleichgewicht ein, bei dem das Speisesegment 73, der Hebelarm 87 und das
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pneumatische Ventil 80 in der Position verharren. Gleichzeitig aber sind Geber 77 und der Schaltkontakt 79, der über eine Feder in das pneumatische Ventil 80 eingeschoben werden kann, in ständiger Wirkverbindung, bei der Mikrobewe-gungen spielen. Die entsprechenden Mikrobewegungen haben nun, als wesentlichen Vorteil des neuen Systems, keinen direkten Einfluss auf das umgewandelte pneumatische Regelsignal. Das pneumatische Ventil 80 verweilt in dieser Phase in einer sogenannten Nullstellung, bei der alle Ein- und Ausgänge verschlossen sind. Dadurch bleibt der in der ersten Phase erzeugte Druckwert des pneumatischen Regelsignals unverändert erhalten, und der Kolben 84 bleibt durch die stabilen Druckverhältnisse auf beiden Kolbenseiten mit verhältnismässig grossen Kräften starr eingespannt. Das Speisesegment 32 verweilt ruhig in der Position.
Wenn nun die Zuführung des Gutes durch den Glaszylinder 5 gesteigert wird, oder einfach die in den Speiseraum zugeführte Menge grösser ist als die durch das Speisesegment 32 abgeführte Menge, verschiebt sich der Geber 77 resp. 15 weiterhin in Richtung auf den Schaltkontakt 79, resp. das pneumatische Ventil 80. Das pneumatische Ventil 80 läuft dem Geber 77 resp. 15 nach und gibt einen eingestellten Schwellwert erneut ein entsprechendes Regelsignal als erhöhten Druckwert in die Steuerleitung 82 ab. Je nach Gegebenheit, z.B. auch, wenn es sich um einen Anfahrvorgang handelt, usw., wird ein pneumatisches Regelsignal, z.B. entsprechend der Fig. 4 resp. der Fig. 5 vorgegeben. Je nach Vorbedingungen kann sich ein stabiles Gleichgewicht über einen gleichmässigen Signalverlauf einstellen, wie in Fig. 5. Oder bei ständig schwankenden Zuführleistungen wechseln einzelne Perioden von stabilen Lagen, in der das pneumatische Ventil 80 an irgendeiner beliebigen Stellung des Hebelarmes 87, in der Nullstellung ab. Die neue Regelung ist damit imstande, entweder ein sehr gleichmässiges Regelsignal zu erzeugen (Fig. 5), oder aber bei sehr variablem Produktdurchsatz ein Signal von wiederholt stabilen Phasen umzuwandeln (Fig. 4).
Wie in Fig. 7 ersichtlich, kann der Steuerdruck in der Leitung 119 zur optischen Anzeige der jeweiligen Stellung der Walzen ausgenützt werden. Mit der Druckluft kann z. B. ein farbiges Auge hinter einem Glasauge 120 verschoben werden, sodass die Ein- bzw. Ausrückung der Mahlwalzen durch entsprechende zwei Farben, z.B. rot und grün, erscheint. Wie ferner aus der Fig. 7 ersichtlich ist, kann das pneumatische Regelsignal in der Steuerleitung 82 verwendet werden, um die Mahlwalzen durchsatzabhängig einzustellen. Zum Beispiel kann der Mahlspalt bei Erhöhung der Produktspeisemenge durch Erhöhung des Mahldruckes konstant gehalten, oder aber auch verkleinert oder vergrössert werden. Die entsprechende Mahlspaltregelvorrichtung 19 kann direkt aus einem Pneumatikzylinder 118 oder aber anderen mechanischen oder elektrischen Mitteln bestehen, welche zugleich auch an eine Fernsteuervorrichtung, z. B. einem Computer, angeschlossen sind, welcher dann für die jeweilige Mahlaufgabe einen Grundwert vorgibt, der durchsatzabhängig durch das pneumatische Regelsignal dem momentanen Durchsatz im Walzenstuhl angepasst wird.
Selbstverständlich erlaubt die Erfindung andere Weiterausbildungen oder auch andere Funktionen, z.B. für Grenzwert oder Sicherheitsschaltungen usw.
Eine besonders vorzugsweise Ausbildung der Erfindung liegt darin, dass der Druck zwischen den Mahlwalzen in Abhängigkeit des Produktdurchsatzes bzw. mittels des pneumatischen Regelsignales gesteuert wird.
Ferner ist es sehr vorteilhaft, wenn mit dem pneumatischen Regelsignal gleichzeitig sowohl des Produktdurchsatzes geregelt, bzw. die Ein- und Ausrückung der Mahlwalzen gesteuert werden.
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7 Blatt Zeichungen

Claims (11)

655 251 PATENTANSPRÜCHE
1. Müllerei-Walzenstuhl mit einer Produkt-Speiseregelvorrichtung, welche einen Dosierschieber für das Produkt sowie einen mit diesem in Wirkverbindung stehenden, vom zugeführten Produkt beaufschlagten mechanischen Signalgeber aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber aus einer Sonde (13, 35,74), einer Drehachse (14,37,76) und einem Geberteil (15, 36,77) besteht und zur Betätigung eines pneumatischen Ventiles (17, 39,80) ausgebildet ist, dessen Ausgang mit dem Eingang einer Servoeinrichtung zum Verstellen des Dosierschiebers (9,32,73) und/oder zum Aus-und Einrücken der Mahlwalzen (1, V, 2,2') verbunden ist.
2. Müllerei-Walzenstuhl nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mechanische Signalgeber über das Geberteil (77), das pneumatische Ventil (80) betätigt und dieses mit der Servoeinrichtung (83) derart in Wirkverbindung steht, dass es jeder Bewegung des Geberteils (77) mit Verzögerung nachläuft (Fig. 3,7).
3. Müllerei-Walzenstuhl nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das pneumatische Ventil (39) mittels eines Armstückes (36') des Geberteils (36) und eines Stössels (46) in eine Einschalt-, eine Ausschalt- und, zwischen beiden, in eine Nullstellung schaltbar ist, in der Eingang, Ausgang und Ventilentlüftung geschlossen sind (Fig. 2).
4. Müllerei-Walzenstuhl nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Servoeinrichtung einen Pneumatik-Zylinder (83,118) mit Kolben (84,120) und Kolbenstange (85) aufweist, der einerseits am Gehäuse des Walzenstuhles befestigt und dessen Kolbenstange (85) andererseits direkt mit Versteilgliedern (86,91 bis 93,121) für den Dosierspalt («Sp») bzw. für die Mahlwalzeneinrückung verbunden ist, wobei die Kolbenstange (85) auf ihrer einen Seite mit einer Feder (100) und auf ihrer anderen Seite mit dem Steuerdruck des pneumatischen Ventiles (80) derart beaufschlagt wird, dass bei Nullstellung des pneumatischen Ventiles (80) die steuerseitige Druckluft eingeschlossen und der jeweils letzte Steuerdruck aufrechterhalten bleibt (Fig. 3,6,7).
5. Müllerei-Walzenstuhl nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit seinem Ende an der Rahmenkonstruktion (89) des Walzenstuhles angelenkter Hebelarm (87) vorgesehen ist, der mit seinem freien Ende an dem Gehäuse des pneumatischen Ventils (80) befestigt und an den direkt die Kolbenstange (85) des Servozylinders (83) angelenkt ist (Fig. 3,7).
6. Müllerei-Walzenstuhl nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites vom Steuerdruck des pneumatischen Ventiles (80) beaufschlagtes Steuerventil (96) zum Steuern des Ein- und Ausrückens der Mahlwalzen (1,1', 2,2') vorgesehen ist (Fig. 3, 6,7).
7. Verfahren zum Betrieb des Müllerei-Walzenstuhles nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das vom mechanischen Signalgeber erzeugte Regelsignal im pneumatischen Ventil (17,39, 80) in ein pneumatisches Regelsignal umgewandelt und als Eingangssignal an die Servoeinrichtung geleitet wird, welche den Dosierschieber (9, 32,73) verstellt und/oder die Mahlwalzen (1,1', 2,2') aus-und einrückt.
8. Verfahren nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mechanische Regelsignal in ein digitales pneumatisches Regelsignal umgewandelt wird.
9. Verfahren nach Patentanspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass auch der Druck zwischen den Mahlwalzen in Abhängigkeit von dem pneumatischen Regelsignal gesteuert wird.
10. Verfahren nach Patentanspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass jede Änderung des mechanischen Regelsignales sogleich in eine entsprechende Änderung des pneumatischen Regelsignales umgesetzt und dieses sodann zeitabhängig wieder in Richtung auf seinen Ausgangswert vor Eintritt der Änderung zurückgeführt wird.
11. Verfahren nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das pneumatische Regelsignal schrittweise in Richtung auf seinen Ausgangswert zurückgeführt wird.
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