DE19651836A1 - Speisemodul für einen Walzenstuhl - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Speisemodul für einen Walzenstuhl, insbesondere einen Müllerei-Walzenstuhl zur Herstellung von Getreidemahlprodukten u. dgl. in Getreide­ mühlen, Futtermühlen und anderen Mühlenbetrieben.

Walzenstühle zur Herstellung von Mahlprodukten, insbesondere bei der Vermahlung von Getreide weisen zumeist Speiseeinrichtungen mit Speisewalzen zur möglichst gleichmäßigen Verteilung des zu mahlenden Gutes auf die gesamte Länge der Mahl­ walzen auf. So beschreibt die EP-B-38054 eine Produkt-Speiseregelung, bei der Ge­ treide aus einem Speiseraum auf eine Verteilwalze und eine Speise- bzw. Auflocke­ rungswalze gelangt. Auf diese folgt ein Dosierschieber, der wiederum mit einem Si­ gnalgeber im Speiseraum verbunden ist, um mittels des Dosierschiebers einen Do­ sierspalt einzustellen. Der Zugang zu dieser Speiseeinrichtung ist sowohl über eine Kontrolltür als auch eine Kontrollklappe in begrenztem Masse gegeben. Um eine wei­ tergehende Zugänglichkeit für Reinigungs- und Wartungszwecke zu erreichen, müssen diverse Verkleidungen u. a. entfernt werden. Weitere, z. B. in den DE-PS 20 11 783, DE-PS 2 40 351, DE-A-24 62 414 oder DE-A-34 04 732 beschriebenen Speiseeinrichtun­ gen gehen über diesen Stand der Technik nicht hinaus.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Speiseeinrichtung eines gattungsgemäßen Müllerei-Walzenstuhles, z. B. gemäß DE-C-27 30 166 oder EP-B- 334919 so weiterzuentwickeln, daß bei einfachem und funktionssicherem Aufbau eine wesentliche Verbesserung der Sanitation und Zugänglichkeit erreicht werden. Diese Aufgabe wird an Hand der kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Speiseeinrichtung ist als Speisemodul ausgebildet, der als ganze Baugruppe schwenkbar angeordnet ist. Hierbei sind die Speise- und die Verteilwalze in einem segmentförmigen Rahmen zusammen mit dem Dosierschieber und den entspre­ chenden Leitblechen aufgenommen. Der Rahmen ist um einen obenliegenden Dreh­ punkt schwenkbar angeordnet.

Die Erfindung erlaubt darüber hinaus weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen, die in den Unteransprüchen dargelegt sind. So ist es gleichfalls möglich, wenn auch an sich vor­ bekannt, gleichzeitig oder separat die übrigen Frontabdeckungen bzw. -verkleidungen seitlich bzw. nach oben (vgl. WO 93/13857) schwenkbar zu gestalten.

Ergänzend hierzu ist eine an sich übliche Mahlspaltaspiration gemäß der DE-A- 24 03 351 so ausgebildet, daß Schleppluft über den Mahlwalzen gestoppt werden kann. Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel an Hand einer Zeich­ nung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen die

Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Vierwalzenstuhles

Fig. 2 den erfindungsgemäßen Speisemodul in Arbeitsstellung und ausgeschwenkt

Fig. 3 ein Walzenpaket (Walzenpaar).

Ein gattungsgemäßer Müllereiwalzenstuhl mit zwei nebeneinander angeordneten Walzenpaaren 1 oder auch je zwei, in jeder Hälfte des Walzenstuhles (direkt) überein­ ander angeordneten Walzenpaaren 1 enthält einen Rahmen 3, auf dem die Walzen­ paare 1 in an sich bekannter Weise (vgl. DE-C-27 30 166 u. a.) abgestützt sind. Der Walzenstuhl weist ferner eine auf dem Rahmen 3 befestigte Tragkonstruktion 7 auf oder ist Teil dieses Rahmens 3. Diese Konstruktion ist üblicherweise von einer Ver­ schalung 2 umgeben. Ein Produktzuführkanal 4 ist so angeordnet, daß er in die Wal­ zenstuhlmitte mündet. Auf beiden Walzenstuhlhälften sind Kontrolltüren 5, 6 und je eine Speiseeinrichtung vorgesehen. Verschalung 2 und die gesamte Produktspeisung (4, 8) sind an der Tragkonstruktion 7 aufgenommen. Die Speiseeinrichtung 8 beinhaltet im wesentlichen eine Verteilwalze 9 und eine Speisewalze 10 sowie einen Dosier­ schieber 11 (als Dosiereinrichtung) und Leitbleche 12 für das Mahlgut, wobei diese Elemente in einem segmentförmigen Rahmen 13 aufgenommen und geführt sind. Der Rahmen 13 ist um einen Drehpunkt 14 schwenkbar. Die Verteilwalze 9 und die Spei­ sewalze 10 werden in an sich üblicher Weise mittels Übertrieb und/oder Direktantrieb betrieben (nicht dargestellt). Ebenso in bekannter Weise, z. B. (elektro-) pneumatisch (und daher nicht dargestellt) erfolgt der Antrieb des Dosierschiebers 11.

Wird nun Mahlgut in den Produktzuführkanal 4 eingespeist, stellt ein nicht explizit dar­ gestellter Sensor das ankommende Mahlgut fest und rückt die Walzen der Walzen­ paare 1 ein. Manuell oder automatisch wird in üblicher Weise der Mahlspalt eingestellt. Wird ein Produkt erstmals vermahlen, so wird die Kontrolltür 5 geöffnet, es werden an mehreren Stellen über die Walzenlänge Produktmuster gezogen und es können ent­ sprechende Nachstellungen in erforderlichen Zeitintervallen vorgenommen werden.

Der grundsätzliche Aufbau des erfindungsgemäßen Walzenstuhles und dessen Funk­ tion ist entsprechend DE-C-27 30 166 bzw. auch EP-B-3 34 919 zu sehen (in Ausbildung als üblicher 4- bzw. 8-Walzenstuhl).

Vorteilhaft wird ergänzend zum vorbeschriebenen Speisemodul jedes Walzenpaar in Form eines an sich aus der DE-C-27 30 166 vorbekannten Walzenpaketes ausgebildet, wobei in dessen Weiterbildung mittels eines Doppelexzenters 20 Überlastsicherung 21 und Spannexzenter 22 kombiniert sind. Der Raumbedarf kann so verringert werden.

Claims (5)

1. Speisemodul für einen Walzenstuhl, insbesondere einen Müllerei-Walzen­ stuhl zur Herstellung von Getreidemahlprodukten mit einer Verteilwalze (9) und einer Speisewalze (10) sowie einer Dosiereinrichtung für das Mahlgut, die in Verlängerung eines Produktzuführkanales (4) oberhalb eines Mahlwalzenpaares (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilwalze (9) und die Speisewalze (10) zusammen mit der Dosiereinrich­ tung in einem Rahmen (13) angeordnet sind, der wiederum um einen Drehpunkt (14) schwenkbar angeordnet ist.

2. Speisemodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (13) segmentförmig ist.

3. Speisemodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierein­ richtung ein Dosierschieber (11) ist.

4. Speisemodul nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er als separate Baugruppe ein- und ausbaubar ist.

5. Speisemodul nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das ein- und ausschwenken manuell und/oder motorisch erfolgt.