Reguliervorrichtung für die Segmentspeisung eines Walzenstuhles. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Reguliervorrichtung für die,Segmen.t- speisung eines Walzenstuhles, wobei ein mit dem Speisesegment durch eine Hebelüber. trageng verbundenes, durch das Mahlgut be einflusstes Regulierelement bestrebt ist, das Speisesegment zu öffnen, während eine Schliessfeder bestrebt ist, dasselbe zu schliessen.
Bei den bisher bekannten Segmentspeisun- gen von Walzenstühlen ist. die Reguliervor richtung für das Speisesegment im allgemei nen derart empfindlich gebaut, da.ss durch diese Vorrichtung eine sogenannte Pumpwir- kung, das heisst ein pulsierendes Öffnen und Schliessen des Speisesegmentes auftritt., was sich auf den Kraftbedarf des Walzenstuhles und der gesamten Mühle sehr ungünstig auswirkt.
Zudem haben die bisher bekannten Regu lierelemente, welche fast durchwegs als weit in den Speiseraum hineinragende, mehr oder weniger geneigte Klappen- oder -Kniehebel- bleche, oder auch bis in den Glaszylinder hin aufragende, christbaumartige Giebelbleche ausgebildet sind, den grossen Nachteil, dai; sich unter diesen Regulierelementen Produkt ansammlungen und lästige Mottennester aus bilden, welche den Regulierweg beeinträchti gen, also ein maximales Öffnen des Speise segmentes verhindern.
Auch muss bei einzel nen Reguliervorrichtungen das Mahlgut im Speiseraum bis hoch in den Glaszylinder hin auf aufgestaut werden, damit dasselbe auf die ;ante Länge der Speisewalzen verteilt werdet. kann.
Diese Nachteile sollen durch die erfin dungsgemässe Reguliervorrichtung dadurch behoben werden, dass das Regulierelement durch mindestens ein freihängend in- der Mahlgutzuführung angeordnetes Wellblech gebildet ist, dessen Wellen wenigstens an nähernd parallel zu den Speisewalzen ver laufen, so dass das auf die gewellten Flächen wirkende Mahlgut ein gleichmässig sanftes öffnen und Schliessen des Speisegutes bewirkt.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch den Speiseraum eines Walzenstuhles bei geöffnetem Speisesegment im Betrieb und Fig. 2 ist ein Längsschnitt nach der Linie 11-II der Fig.1 mit Darstellung der Produkt Aufstauung im Speiseraum.
Als Speiseraum 1 wird der Raum über den Speisewalzen 2 und den beiden feststehenden Abschlusswänden 3 und 4 bezeichnet, mit. 5 der Speisetrog. Das Speisesegment 6 besitzt nach oben einen festverbundenen Hebel i mit einstellbarem Gleitrollenträger 8 für eine Gleitrolle 8'.
Anderseits wirkt auf das Speisesegment 6 eine regulierbare Zugfeder 9 ein, welche be strebt ist, dasselbe in der Schliessstellung zu halten. An einer Regulierweile 10 ist ein Hebel 11 mit einer Gleitbahn für die Rolle 8' sowie ein Deckblech 12 befestigt, welch letzteres über die ganze Länge des Speiseraumes 1 reicht, das heisst der Länge der Speisewalzen ent- ,pricht.
Am Deckblech 12 sind zwei Tragarme 1:3 befestigt, auf denen ein zweiteiliges Regulier element 14 mittels einer Verbindungsstange<B>16</B> unmittelbar über der rechten Speisewalze 2 im Speiseraum freipendelnd aufgehängt ist. Jeder Teil des Regulierelementes 14 besteht aus einem Wellblech, dessen Wellen parallel zu den Speisewalzen 1, 2 verlaufen oder gegen deren Ende hin etwas geneigt sein können. Die gewellten Flächen bilden ungefähr einen Winkel von 30 zur Senkrechten.
Die Stange 16 ist in Einschnitten der Tragarme 13 ein gesetzt, so dass sie zusammen mit den Well blechen 14 -leicht ausgehängt werden kann. Die Abschlusswand 4 ist fest, jedoch leicht aiLshebbar angeordnet. Über dem Speiseraum 1 ist ein Glaseinlaufzylinder 15 bekannter Bau art angeordnet, durch welchen das Speisegut in den Speiseraiun gelangt.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Reguliervorrichtung ist wie folgt: Da das Deckblech 12 hier so weit verkürzt ist, dass sich unter ihm und der Abschluss- wand 4 praktisch kein Mahlgut mehr ansam meln kann, so ist der ganze Speiseraum 1 all seitig frei von lästigen Schikanen, und das ein strömende Mahlgut kann ungehindert bis zum Speisesegment 6 gelangen.
Die beiden durch die Stange 16 miteinander verbundenen, vertikal hängenden Regulierbleche 14 stören den Durchfluss des Speisegutes nicht, sondern sie unterstützen im Gegenteil die gleichmässige Verteilung des Mahlgutes auf die ganze Länge der Speisewalze 2.
Wenn das Mahlgut sich im Speiseraum 1 anhäuft, wirkt es durch Seitendritek auf die Wellen der Regulierbleche 14 ein und ist be strebt, diese langsam entgegen der Wirkung der Feder 9 abwärts zu ziehen. Das. Speisesegment 6 wird daher langsam und sanft geöffnet. Bei Ab nahme der Füllung im Speiseraum reagiert das Regulierelement 14 verzögert, so dass das Speisesegment nur langsam und allmählicl wieder geschlossen wird.
Bei unregelmässiger Zuführung des -Mahl gutes zum Speiseraum 1 reagiert das Regulier element 14 nicht oder nur so wenig, dass praktisch keine Pumpwirkung bzw. pulsie rende Speisung stattfindet. Beim Entleeren des Speiseraumes 1 wirkt das Gut noch auf die untersten Wellen der Regulierbleche 14, so dass das Speisesegment 6 noch etwas offen gehalten wird, bis der Speiseraum praktiseli ganz entleert ist.
Befindet sich kein Mahlgut. mehr im Speiseraum 1, so stehen die Regulierbleche 14 mit den beiden Tragarmen 13 in ihrer obersten Lage und das Speisesegment 6 ist ganz ge schlossen. Bei Vollbelastung des Walzenstuh les dagegen befinden sie sich in ihrer tiefsten Lage, ohne jedoch die sieh drehende Speise walze 2 zu berühren. Die Stauhöhe des -.Mahl gutes im Speiseraum 1 kann durch Ver änderung der Stärke der Feder 9 des Speise segmentes 6 nach Wunsch eingestellt werden. Normalerweise soll das Mahlgut im Betrieb zur Kontrolle für den Müller noch im untern Teil des Glaszylinders sichtbar sein.
Der Abstand zwischen den beiden Regulier blechen 14 ist bei kurzen Stühlen etwas kleiner und bei langen Stühlen ungefähr gleich dem Durchmesser des Glaszylinders 15. Dieser Ab stand sowie die Breite der Bleche ist für eine gute Verteilung des Mahlgutes über die ganze Länge des Speiseraumes 1 massgebend.
Kraftmessungen haben ergeben, dass ein mit der beschriebenen neuen Reguliervorrich tung ausgerüsteter Walzenstuhl weniger An triebsleistung benötigt als im Walzenstuhl mit einer bisher bekannten Reguliervorrichtung, bei der infolge der pulsierenden bzw. pumpen den Speisung lästige Belastun gssehwankungen auftreten.