CH649010A5 - Spritzeinrichtung zum aufbringen von koernigem gut auf flaechen und eine fahrbare strassenmarkiermaschine. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spritzeinrichtung zum Aufbringen von körnigem Gut auf Flächen, insbesondere zum Aufbringen von Glasperlen auf Fahrbahnmarkierungen und eine fahrbare Strassenmarkiermaschine mit einer Spritzeinrichtung.
Beispielsweise zum Auftragen von für die Lichtreflektion notwendigen Glasperlen auf das frisch aufgetragene noch nicht trockene Markierungsmaterial von Verkehrsleitlinien sind verschiedenartige Vorrichtungen bekannt und in Gebrauch.
So gibt es Vorrichtungen bei denen die Glasperlen durch ihr eigenes Gewicht im freien Fall auf die zu beperlende Fläche fallen. Bei diesen Vorrichtungen hat der sogenannte Walzenperlstreuer eine besondere Bedeutung erlangt, der nach dem Prinzip der Zellenradschleuse arbeitet und eine Walze mit Längsnuten oder anderen Vertiefungen aufweist, die sich mit dem von oben zugeführten Perlenmaterial füllen und dieses beim Weiterdrehen der Walze bzw. des Zellenrades im freien Fall auf die zu beperlende Markierung fallen lassen.
Der Vorteil dieser Vorrichtung liegt vor allem darin, dass in Abhängigkeit von der Drehung des Zellenrades eine immer genau definierte Materialmenge ausgebracht wird. Koppelt man die Drehgeschwindigkeit der Walze mit der Fahrgeschwindigkeit der Maschine z.B. durch einen auf der Fahrbahn abrollenden Reibradantrieb, dann bleibt die pro Flächeneinheit aufgetragene Perlmenge auch bei Geschwindigkeitsänderungen stets konstant. Diesem Vorteil steht der Nachteil gegenüber, dass die Energie in den frei fallenden Perlen sehr gering ist, so dass sie, insbesondere bei schon angetrocknetem Markierungsmaterial nicht tief genug in dieses Material eindringen können um sicher zu haften. Auch besteht bei starkem Wind die Gefahr, dass die Perlen aus der geraden Fallrichtung abgelenkt oder gar weggetragen werden.
Um diese Nachteile zu vermeiden, werden die Materialperlen auch mit Spritzpistolen, in denen ein Luftstrom die Perlen beschleunigt, aus einer Düse mit hoher Geschwindigkeit auf die Markierungsflächen aufspritzt. Hierbei dringen die Perlen zwar auch bei schon stark angetrocknetem Material tief genug in dieses ein um sicher zu haften, der Nachteil dieser Vorrichtungen besteht aber darin, dass der Materialvolumenstrom bei unveränderter Geometrie der Pistole nur vom Luftstrom abhängig ist und auch bei Änderung der Fahrgeschwindigkeit der Maschine konstant bleibt, es sei dann, man sieht ein aufwendiges besonderes Regelsystem hierfür vor.
Die Schwierigkeiten für ein derartiges Regelsystem, welches deshalb auch noch nicht bekannt geworden ist, liegen in folgendem. Allen Perlpistolen gemeinsam ob sie nun mit direkter Einblasung des Luftstromes in den Perlenvorrat oder mit Ejektorwirkung arbeiten, ist die Abhängigkeit der pro Zeiteinheit geförderten Perlenmenge bei sonst unveränderten Bedingungen vom Luftdruck und von der Beschaffenheit der Perlen. Unter letzterem ist nicht nur die Grösse der Perlen zu verstehen, sondern auch die Gleichmässigkeit der Grössen-verteilung innerhalb des Perlenvorrates. Dieser ist im allgemeinen stark schwankend weil allein durch Vibrationen an den Verarbeitungsmaschinen Entmischungsvorgänge stattfinden, die zu einer Ungleichmässigkeit der Grössenvertei-lung führen. Die Grössenverteilung ist aber von Einfluss auf den Fliesswiderstand der Perlen in der Zuführungsleitung zur Pistole. Vergrössert sich der Widerstand, so verringert sich der Perlenstrom. Die Grösse des Perlenstromes ist bei ungleichmässiger Perlgrössenverteilung also stets schwankend.
Bei sonst unveränderten Bedingungen lässt sich einem bestimmten Luftstrom ein bestimmter Perlenstrom zuordnen. Letzteren wiederum kann man einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit der Maschine zuordnen, so dass man eine bestimmte gewünschte Perlmenge pro Flächeneinheit der zu beperlenden Fläche erhält. In der Praxis ist dies ausserordentlich schwer durchführbar, weil durch umfangreiche Messungen erst ein Diagramm für diese Abhängigkeiten ermittelt werden muss und weil durch die verschiedenen Einflüsse wie Änderung von Reibungsverhältnissen, Leitungslängen, Änderung der Glasperlenmischung und -Zusammensetzung mehr oder weniger grosse Abweichungen von der Soll-Kurve eines durch Messungen einmal ermittelten Diagramms ergeben. Ausserdem muss bei Fahrgeschwindigkeitsänderungen der Maschine der Perlenstrom durch Änderung des Luftdruckes stets an den Perlenbedarf angepasst werden, wenn die Perlmenge pro Flächeneinheit bzw. pro Einheit des zurückgelegten Fahrweges konstant bleiben soll. Dies ist besonders bei abrupten und ständigen Geschwindig-
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keitsänderungen ohne eine komplizierte Regelanlage, kaum möglich.
Durch die vorliegende Erfindung sollen nun die geschilderten Nachteile der bekannten Perlauftragseinrichtungen vermieden und die Aufgabe gelöst werden, eine einfache und 5 betriebssichere Spritzeinrichtung zu schaffen, die die Vorteile der bekannten Einrichtungen in sich vereinigt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass die Spritzeinrichtung der eingangs geschilderten Art, die im kennzeichnenden Teil des Patentanspru- 10 ches 1 angeführten Merkmale aufweist. Vorzugsweise kann die Dosiervorrichtung als Walzenstreuer ausgebildet und unmittelbar im Gehäuse der Ejektorspritzpistole oberhalb der Ejektorluftdüse angeordnet sein.
Die erfindungsgemässe fahrbare Strassenmarkiermaschi- 15 ne ist durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 7 angeführten Merkmale gekennzeichnet.
Der Antrieb für die Dosiervorrichtung kann eine auf der Fahrbahn laufende Reibrolle sein, die zur Unterbrechung der Markierung gegebenenfalls abhebbar ausgebildet ist 20 oder ein vom Antrieb der Maschine abgeleiteter Antrieb,
dessen Drehzahl der Fahrgeschwindigkeit der Maschine proportional ist.
Um die pro Fahrstreckeneinheit geförderte Perlmenge verändern zu können, kann in das Antriebssystem entweder 25 ein Verstellgetriebe mit stufenlos verstellbarer Übersetzung eingebaut sein oder auch ein Rollenkettentrieb, bei dem die Übersetzungsänderung durch Austausch entsprechender Kettenräder vorgenommen wird.
Zur Unterbrechung des Spritzgutstromes in den Strich- 30 Unterbrechungen einer unterbrochenen Verkehrsleitlinie,
kann entweder das auf der Fahrbahn laufende Reibrad für den Antrieb der Dosiereinrichtung angehoben oder auch ein Abdeckblech über den Walzenstreuer geschoben werden,
durch das dessen Füllung verhindert wird. Als besonders 35 vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, die Dosiervorrichtung mit einer pneumatischen oder hydraulischen Kupplung zu verbinden, bei welcher bei Beaufschlagung eines Kolbens mit unter Druck stehendem Medium eine auf der Antriebs-
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welle befestigte Reibscheibe mit einer auf der Welle der Dosiervorrichtung befestigten Reibscheibe kraft- oder formschlüssig in Verbindung gebracht wird.
An Hand der Zeichnung, die eine beispielsweise Ausführungsform der Spritzeinrichtung nach der Erfindung zeigt, soll diese nachfolgend noch näher erläutert werden. Auf der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Schnitt durch das Gehäuse einer erfindungs-gemässen Spritzpistole und
Fig. 2 einen Schnitt durch die gleiche, aber um 90° gedrehte Spritzpistole.
Wie die Figuren erkennen lassen, befördert ein Zellenrad 11, dessen auf dem Umfang angebrachte Kammern sich oberhalb der Dichtleisten 12 mit dem durch die Zufuhröffnung 13 zugeführten zu verspritzenden Gut füllen, das Spritzgut bei Drehung an den Dichtleisten 12 vorbei in den Raum unterhalb des Zellenrades. Hier entleeren sich die Kammern von selbst durch die Schwerkraft des Spritzgutes. Teils durch die eigene Schwerkraft, teils durch den aus der Luftdüse 14 unter Überdruck austretenden Luftstrom verursachten Sog sammelt sich das Spritzgut in der trichterförmigen Öffnung der Ausblasdüse 15. Das Spritzgut wird durch den expandierenden Luftstrom erfasst, beschleunigt und kegelförmig mit hoher Geschwindigkeit ausgetragen. Der Antrieb des Zellenrades 11 erfolgt derartig, dass die Drehgeschwindigkeit stets proportional zur Fahrgeschwindigkeit der Maschine ist, an welcher diese Perlenauftragevorrichtung befestigt ist. Dieses kann entweder über eine auf die Fahrbahn gedrückte Reibrolle geschehen oder über einen von der Maschine abgeleiteten Antrieb, dessen Drehzahl proportional der Fahrgeschwindigkeit ist.
Zur Unterbrechung des Spritzgutstromes in den Strichunterbrechungen einer unterbrochenen Verkehrsleitlinie kann eine pneumatisch oder hydraulisch betätigte Kupplung dienen, durch welche bei Beaufschlagung des Kolbens 16 mit unter Druck stehendem Medium die auf der Antriebswelle 17 befestigte Reibscheibe 18 mit der auf Zellenradwelle 20 befestigte Reibscheibe 19 kraft- oder formschlüssig verbunden wird.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Spritzeinrichtung zum Aufbringen von körnigem Gut auf Flächen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spritzpistole mit Ejektorwirkung (10) mit einer mechanischen Dosiereinrichtung (11) zu einer Baueinheit verbunden ist.
2. Spritzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Dosiervorrichtung als Walzenstreuer (11) ausgebildet und unmittelbar im Gehäuse der Spritzpistole (10) oberhalb der Ejektorluftdüse (14) angeordnet ist.
3. Spritzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Antrieb der Dosiervorrichtung (11) ein Verstellgetriebe mit stufenlos verstellbarer Übersetzung eingeschaltet ist.
4. Spritzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Antrieb der Dosiervorrichtung (11) ein Rollenkettengetriebe mit austauschbaren Kettenrädern eingeschaltet ist.
5. Spritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Antrieb der Dosiervorrichtung (11) eine pneumatisch oder hydraulisch zu betätigende Kupplung angeordnet ist.
6. Spritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung (11) unmittelbar mit einer pneumatischen oder hydraulischen Kupplung verbunden ist, bei welcher bei Beaufschlagung eines Kolbens (16) mit unter Druck stehendem Medium eine auf der Antriebswelle (17) befestigte Reibscheibe (18) mit einer auf der Welle (20) der Dosiervorrichtung befestigten Reibscheibe (19) kraft- oder formschlüssig in Verbindung gebracht wird.
7. Fahrbare Strassenmarkiermaschine mit einer Spritzeinrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung (11) der Spritzpistole mit einem von der Fahrgeschwindigkeit der Strassenmarkiermaschine abhängigen Antrieb verbunden ist.
8. Fahrbare Strassenmarkiermaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für die Dosiervorrichtung (11) eine auf der Fahrbahn laufende gegebenenfalls wahlweise abhebbare Reibrolle ist.
9. Fahrbare Strassenmarkiermaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für die Dosiervorrichtung (11) ein vom Antrieb der Maschine abgeleiteter Antrieb ist, dessen Drehzahl proportional der Fahrgeschwindigkeit der Maschine ist.
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