CH410283A - Verfahren zur Gewinnung von genuinem Aescin aus Extrakten der Rosskastanie - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von genuinem Aescin aus Extrakten der RosskastanieInfo
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Description
Verfahren zur Gewinnung von genuinem Aescin aus Extrakten der Rosskastanie Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von für therapeutische Zwecke brauchbarem und vorteilhaftem Aescin aus Extrakten der Rosskastanie, insbesondere den Samen der Rosskastanie. Das Vorhandensein von Aescin in Extrakten der Rosskastlanie, insbesondere von Samen der Rosskastanie, ist ebenso wie die therapeutische Wirkung des Aescins insbesondere sein antiödematöser Effekt, bekannt. Die Gewinnung von Aescin aus Extrakten der Rosskastanie geschah bisher auf verschiedene Weise, z. B. durch Säurespaltung oder durch Behan dem des Extraktes mittels Ionenaustauscher. Bei solcher Behandlung erhält man Aescinfraktionen unterschiedlicher Qualität. Auch andere bekannte Verfahren sind mit Übelständen behaftet. So ist bekannt, dass eine Spaltung von Rosskastaniensaponincholesterin in siedendem Xylol (Kp. 1400) möglich sei, nicht jedoch in Äther. Es wurde nun gefunden, dass ein reines genuines Aescin aus Rosskastanienextrakt mit guter Ausbeute dann gewonnen werden kann, wenn man einen wässrigen oder alkohoJlisch-wässrigen Rosskastanienextrakt mit Cholesterin in fester Form oder in Lösung vermischt, bei erhöhter Temperatur so lange rührt, bis die Lösung keine Hämolyse mehr zeigt, den Aescin Cholesterin-Niederschlag abtrennt und sodann nach dem Waschen und Trocknen mit Äther erschöpfend extrahiert, den unlöslichen Rückstand in einem or ganischen Lösungsmittel aufnimmt und das Lösungsmittel durch Destillation entfernt. Das beim Abdampfen des Lösungsmittels zurückbleibende feste Produkt ist reines - von anderen Saponinen freies - genuines Aescin. Dieses genuine Saponin ist gegen Temperatureinwirkung sehr empfindlich, was sich z. B. daraus ergibt, dass ein Trocknen der Substanz bei 1000 zu Abbauprodukten führt, die papierchromatographisch nachzuweisen sind. Die freie Säure dieses genuinen Aescins erleidet in wässriger Lösung sogar schon bei 600 eine Spaltung in zwei Isomere. Das erfindungsgemäss erhältliche genuine Aescin ist in Form der freien Säure wasserlöslich und weist einen bestimmten Drehwert auf und unterscheidet sich insofern von Produkten, die nicht als genuines Aescin anzusprechen sind, und auch durch die Tatsache, dass eine hydrolytische Spaltung bei dem erfindungsgemäss erhältlichen genuinen Aescin nicht eintritt. Das Behandeln von Rosskastanienextrakt mit Cholesterin zur Herstellung eines Adduktes von Saponin und Cholesterin und Abtrennen dieses Adduk tes zur Gewinnung eines Rosskastanienextraktes, der dieses Saponin nicht enthält und also ohne Hämolys gefahr in die Blutbahn injiziert werden kann, ist bekannt; dabei hatte man dem entfernten Saponin keine Aufmerksamkeit geschenkt. Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung einer hohen selektiven Wirkung des Cholesterins und auf der Feststellung, dass aus dem abgetrennten Addukt das genuine Aescin frei von anderen Saponinen durch schonendes Extrahieren mit Äther erhalten werden kann. Es ist bekannt, dass das im Samen des Rosskastanienbaumes (Aesculus hippoeastanum L.) vorhandene Saponin wertvolle therapeutische Eigenschaften besitzt. Es sind daher schon viele Wege zur Reindarstellung von Rosskastaniensaponinen beschrie ben worden. Durch die hohe Wasserlöslichkeit und das ähnliche Verhalben der Begleitstoffe (Flavonolglykoside) bedingt, gelang es bisher jedoch nicht, diese in genuiner Form zu isolieren. So führten die Verfahren wie Bleifällung, Ätherfällung, Dialyse, Säurehydrolyse oder Ionenaustausch zu Fraktionen oder Abbauprodukten, die in Schmelzpunkt, Löslichkeit, Drehwert oder hämolytischem Index nicht mit dem genuinen Saponin Aescin identisch waren. Bei dem Verfahren der Erfindung dagegen erhält man eine weisse, stark hygroskopische Substanz vom Smp. 250 bis 252G, deren Analyse zeigt, dass das Natriumsalz der Saponinsäure Aescin vorliegt. In wässriger Lösung über einen Kationenaustauscher gegeben, lässt sich aus ihr die freie wasserlösliche Säure vom Smp. 222 bis 2230 herstellen. Aescin: C6aHgl023 H2O (1119,3) Ber. C 57,95 H 7, 74, Gef. C 58,03 H 7,74, (a) 2D = - 18,10, (c = 5, in absol. Methanol); HI = 1:30000. Ein Molekül Aesdn enthält je ein Mol Aescigenin, u-Methyi-Ähydroxybutyrat, Acetat, Xylose, Glucose und Glucuronsäure sowie Wasser. Die Substanz liegt im Rosskastanienextrakt in ihrer stabilen Natriumsalzform vor; in ihrer freien Säureform in wässriger Lösung lässt sie sich durch Erwärmen in ein leicht- und ein schwerlösliches Isomeres spalten. Das genuine Saponin ist in seiner Natriumsalzform gut löslich in Wasser und Methanol, schlecht löslich in Aceton und unlöslich in Äther und Kohlenwasserstoffen. In wässrigen Lösungen bildet sich beim Schütteln noch in Verdünnungen von 1 :20 000 kräftig Schaum. (Die Substanz schmeckt bitter, reizt die Schleimhäute heftig und besitzt eine Wirkung auf das Gefässsystem.) Es hat mannigfaltige therapeutische Wirkung, so konnte eine Hemmung auf die Ödem- sowie auf die Kapillarfragilitätsbildung festgestellt werden; auch lässt sich das Histaminasthma beeinflussen. Gegenüber den bekannten Verfahren zur Gewinnung von Rosskastaniensaponin weist das vorliegende Verfahren die wesentlichen Vorteile auf, dass beispielsweise im neutralen bis schwach sauren (pH 5), wässrigen oder wässrig-alkoholischen Medium mit dem selektiven Fällungsmittel Cholesterin (fest oder gelöst) Rosskastaniensaponin innerhalb verhältnismässig kurzer Zeit, z. B. 1 Stunde, gebunden wird und das gewaschene und getrocknete Cholesterin-Saponin Addukt unter sehr milden, eine Schädigung ausschliessenden Bedingungen mit Äther in Cholesterin und das genuine Saponin wieder gespalten werden kann. Beispiel 1 100 kg lOSiger alkoholisch-wässriger Rosskastanienextrakt wird mit einer ätherischen Lösung von 1 kg Cholesterin versetzt und die Emulsion unter Abdampfen des Äthers 1 Stunde bei 900 gerührt. Der wasserunlösliche Saponin-Cholesterin-Niede?scllag wird abzentrifugiert und so lange mit kaltem Wasser gewaschen, bis die Waschflüssigkeit farblos ist. Der Niederschlag wird bei Zimmertemperatur an der Luft getrocknet. Das staubfeine Pulver wird 10 Tage im Soxhlet mit Äther extrahiert, der Rückstand mit 20 kg Methanol behandelt und vom Unlöslichen filtriert. Die gelbliche Lösung wird so lange mit Aktivkohle behandelt, bis sie farblos ist. Das Methanol wird im Vakuum abgezogen und der Rückstand bei höchstens 1 Torr über P205 getrocknet. Die Ausbeute an Natriumäscinat beträgt etwa 0,8 kg = 8, m. Beispiel 2 In 100 kg 10 %eigen wässrigen Rosskastanienextrakt wird 1 kg fein zerriebenes Cholesterin in Susc pension gebracht und 1 Stunde bei 900 gerührt. Der wasserunlösliche Saponin-ChoWesterin-Niederschlag wird abzentrifugiert und so lange mit kaltem Wasser gewaschen, bis die Waschfl'üssigkeit farblos ist und dann bei Zimmertemperatur an der Luft getrocknet. Das staubfeine Pulver wird 3mal mit je 5 kg Äther gewaschen, um die Hauptmenge des Cholesterins zu entfernen. Nun extrahiert man noch 7 Tage im Soxhlet mit Äther und behandelt den Rückstand wie in Beispiel 1.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinnung von Aescin, dadurch gekennzeichnet, dass man einen wässrigen oder alko holisch-wässrigen Rosskastanienextrakt mit Cholesterin in fester Form oder in Lösung vermischt, bei erhöhter Temperatur so lange rührt, bis die Lösung keine Hämolyse mehr zeigt, den Aescin-Cholesterin-Niederschlag abtrennt und sodann nach dem Waschen und Trocknen mit Äther erschöpfend extrahiert, den unlöslichen Rückstand in einem organischen Lösungsmittel aufnimmt und das Lösungsmittel durch Destillation entfernt.UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Cholesterin in Äther gelöst mit dem Rosskastanienextrakt vermischt wird.2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Temperatur von 900 gerührt wird.3. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet dass etwa eine Stunde gerührt wird.4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Aescin-Cholesterin-Niederschlag durch Zentrifugieren abgetrennt wird.5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der unlösliche Rückstand in Methanol aufgenommen wird.
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