DE2915160C2 - - Google Patents
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- DE2915160C2 DE2915160C2 DE2915160A DE2915160A DE2915160C2 DE 2915160 C2 DE2915160 C2 DE 2915160C2 DE 2915160 A DE2915160 A DE 2915160A DE 2915160 A DE2915160 A DE 2915160A DE 2915160 C2 DE2915160 C2 DE 2915160C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H15/00—Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
- C07H15/20—Carbocyclic rings
- C07H15/24—Condensed ring systems having three or more rings
- C07H15/256—Polyterpene radicals
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- Seasonings (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Periandrine, die als süßschmeckende
Substanzen in der Natur vorkommen.
Pflanzen der Gattung Periandra sind Sträucher, die zur Familie
der Leguminosen gehören und die wild in den nördlichen und
mittleren Teilen Brasiliens wachsen. In diesen Gebieten werden
die Wurzeln dieser Pflanzen von den Eingeborenen "Alcaqus de
terra" genannt, was "einheimisches Süßholz" bedeutet. Diese
Wurzeln sind seit langer Zeit für medizinische Zwecke, beispielsweise
als Expectorantien, verwendet worden. Die Wurzeln dieser
Pflanzen besitzen Süße und auch einen erheblichen Anteil an
Bitterstoffen. Deshalb konnten die durch Extrahieren dieser
Wurzeln mit Wasser, Alkohol usw. erhaltenen Extrakte nicht als
solche für Süßungsmittel oder Süßungshilfsmittel, wie
Lakritzen- oder Süßholzextrakte, verwendet werden.
Im übrigen findet sich in "Chemical Abstracts", 36 (1942), S. 3319,
der Hinweis, daß der in den Wurzeln von Periandra-Pflanzen
vorliegende süßschmeckende Stoff Glycyrrhizin ist.
Vorliegender Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, diese
süßschmeckenden Stoffe bereitzustellen. Die Erfindung löst diese
Aufgabe.
Gegenstand der Erfindung sind Periandrine der allgemeinen Formel Ia
in der R ein Rest der allgemeinen Formeln I bis IV
ist und M Wasserstoffatome, Alkalimetall-, Ammonium- und/oder
Calciumionen bedeuten.
Die Periandrine mit den Resten der allgemeinen Formeln I bis IV
werden nachstehend als Periandrine I, II, III und IV bezeichnet.
In den Zeichnungen bedeuten die Fig. 1 bis 4 die Infrarotspektren
der Periandrine I bis IV.
Bei den Untersuchungen lagen die Periandrine I und II in Form
der freien Säuren und die Periandrine III und IV in Form ihrer
Monoammoniumsalze vor.
Nachstehend werden die chemischen Strukturformeln und die
physikalischen und chemischen Eigenschaften der Periandrine
I, II, III und IV angegeben.
Periandrin I in Form seiner freien Säure (M = H) hat die nachstehenden
physikalischen und chemischen Eigenschaften:
- (a) Schmelzpunkt: < 300°C (wird bei etwa 190°C schwarz);
- (b) Drehung: -23,0° (c = 1,0 in Wasser);
- (c) Molekulargewicht: 822 (Massenspektrum nach der Felddesorptionsmethode: M⁺ · H · Na = 846);
- (d) Analyse für C42H62O16 · 4 H₂O:
ber.:C 56,36 H 7,88%, gef.:C 56,52 H 7,61%; - (e) Summenformel: C42H62O16;
- (f) IR-Spektrum (KBr): n max 3400, 3200, 1700, 1600, 1400, 1100, 625 cm-1 (Fig. 1);
- (g) Löslichkeit:
leicht löslich in Wasser,
löslich in Pyridin,
schwer löslich in Methanol und Äthanol; - (h) Dünnschichtchromatographie:
- (1) n-Butanol-Benzol-Methanol-28%iger Ammoniak = 4 : 3 : 2 : 3; Rf-Wert: 0,18
- (2) Methylenchlorid-Methanol-Äthanol-40%ige Essigsäure = 8 : 4 : 1 : 2; Rf-Wert: 0,44;
- (3) Äthylacetat-n-Propanol-Wasser = 7 : 5 : 4; Rf-Wert: 0,17;
- (i) UV-Spektrum: Endabsorption;
- (j) Aussehen: farblose, rechteckige Plättchen (aus einem Wasser-Methanol-Gemisch)
Periandrin II in Form seiner freien Säure (M = H) hat die nachstehenden
physikalischen und chemischen Eigenschaften:
- (a) Schmelzpunkt: 216 bis 220°C (Zers.);
- (b) Drehung: +37,0° (c = 0,27 in Wasser);
- (c) Analyse für C42H62O16 · 3 H₂O:
ber.:C 57,52 H 7,82%, gef.:C 57,93 H 7,80%; - (d) Summenformel: C42H62O16;
- (e) IR-Spektrum (KBr): ν max 3400, 3200, 2950, 1710, 1600, 1400, 1060 cm-1 (Fig. 2);
- (f) Löslichkeit:
leicht löslich in Wasser,
löslich in Pyridin,
schwer löslich in Methanol und Äthanol; - (g) Dünnschichtchromatographie:
- (1) n-Butanol-Benzol-Methanol-28%iger Ammoniak = 4 : 3 : 2 : 3; Rf-Wert: 0,18
- (2) Methylenchlorid-Methanol-Äthanol-40%ige Essigsäure = 8 : 4 : 1 : 2; Rf-Wert: 0,44;
- (3) Äthylacetat-n-Propanol-Wasser = 7 : 5 : 4; Rf-Wert: 0,15;
- (h) UV-Spektrum: Endabsorption;
- (i) Aussehen: farblose, rechteckige Plättchen (aus einem Wasser-Methanol-Gemisch)
Periandrin III in Form seiner freien Säure (M = H) hat die nachstehenden
physikalischen und chemischen Eigenschaften:
- (a) Schmelzpunkt: < 300°C;
- (b) Drehung: -24,5° (c = 1,1 in Wasser);
- (c) Analyse für C42H64O16 · 2 H₂O:
ber.:C 58,59 H 7,96%, gef.:C 58,07 H 8,17%; - (d) Summenformel: C42H64O16;
- (e) IR-Spektrum des Monoammoniumsalzes (KBr): νmax 3400, 2930, 1700, 1600, 1408, 1040 cm-1 (Fig. 3);
- (f) Löslichkeit:
leicht löslich in Wasser,
löslich in Pyridin,
schwer löslich in Methanol und Äthanol; - (g) Dünnschichtchromatographie:
- (1) n-Butanol-Benzol-Methanol-28%iger Ammoniak = 4 : 3 : 2 : 3; Rf-Wert: 0,15
- (2) Methylenchlorid-Methanol-Äthanol-40%ige Essigsäure = 8 : 4 : 1 : 2; Rf-Wert: 0,40;
- (3) Äthylacetat-n-Propanol-Wasser = 7 : 5 : 4; Rf-Wert: 0,14;
- (h) UV-Spektrum: Endabsorption;
- (i) Aussehen: farbloses, kristallines Pulver.
Periandrin IV in Form seiner freien Säure (M = H) hat die nachstehenden
physikalischen und chemischen Eigenschaften:
- (a) Schmelzpunkt: < 300°C;
- (b) Drehung: +96,0° (c = 2,5 in Wasser);
- (c) Analyse für C42H64O16 · 3 H₂O:
ber.:C 57,39 H 8,03%, gef.:C 57,01 H 7,70%; - (d) Summenformel: C42H64O16;
- (e) IR-Spektrum des Monoammoniumsalzes (KBr): ν max 3400, 2920, 1700, 1600, 1407, 1045 cm-1 (Fig. 4);
- (f) Löslichkeit:
leicht löslich in Wasser,
löslich in Pyridin,
schwer löslich in Methanol und Äthanol; - (g) Dünnschichtchromatographie:
- (1) n-Butanol-Benzol-Methanol-28%iger Ammoniak = 4 : 3 : 2 : 3; Rf-Wert: 0,15
- (2) Methylenchlorid-Methanol-Äthanol-40%ige Essigsäure = 8 : 4 : 1 : 2; Rf-Wert: 0,40;
- (3) Äthylacetat-n-Propanol-Wasser = 7 : 5 : 4; Rf-Wert: 0,19;
- (h) UV-Spektrum: Endabsorption;
- (i) Aussehen: farbloses, kristallines Pulver
Die vorgenannten Periandrine kommen in den Wurzeln von Pflanzen
der Gattung Periandra vor, von denen typische Vertreter
Periandra mediteranea und Periandra dulcis sind. Die Wurzeln
dieser Pflanzen oder die getrockneten Wurzeln werden gegebenenfalls
nach einem Zerkleinern oder Mahlen einer Extraktion unterworfen.
Die Extraktion wird gewöhnlich durch Anwendung von
- (a) Wasser oder einem Gemisch aus Wasser und einem hydrophilen bzw mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, wobei der Gehalt an diesem hydrophilen oder mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel nicht über 80% liegt und als organische Lösungsmittel beispielsweise Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Aceton oder Methyläthylketon unter der Bedingung eines pH-Wertes nicht unter 3 in Betracht kommen, oder
- (b) einem Wasser enthaltenden oder einem wäßrigen hydrophilen organischen Lösungsmitttel, z. B. Äthanol mit einem Gehalt von nicht über 15% Wasser, unter sauren Bedingungen, und zwar eines pH-Wertes unter 3,
als Extraktionsmittel durchgeführt.
Die Temperatur für die Extraktion ist nicht in bsonderem Maße
beschränkt und kann im Bereich zwischen dem Gefrierpunkt und
dem Siedepunkt des Lösungsmittels liegen. Die Extraktion bei
einer niedrigen Temperatur ist insofern vorteilhaft, als der
erhaltene Extrakt einen geringen Anteil an Verunreinigungen
aufweist, obwohl eine längere Extraktionszeit erforderlich ist.
Bei einer höheren Temperatur wird die Extraktionszeit vorteilhafterweise
abgekürzt. Die Dauer der Extraktion kann gegebenenfalls
entsprechend der Art des Extraktionsmittels, der Extraktionstemperatur
und anderer Bedingungen ausgewählt werden.
Die Wirksamkeit der Extraktion kann durch Mitverwenden von
Alkaliverbindungen, Polyphosphaten und/oder grenzflächenaktiven
Verbindungen im Extraktionsmittel gesteigert werden.
Die Gewinnung und Reinigung der Periandrine aus den erhaltenen
Extrakten kann mittels einer Kombination geeigneter üblicher
Reinigungsverfahren durchgeführt werden, wie
- (a) mittels Säurefällung,
- (b) mittels Extrahieren mit einem Wasser enthaltenden oder mit einem wäßrigen, sauren, hydrophilen oder mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln bei einem pH-Wert unter 3,
- (c) mittels Ausfällen unter Verwendung von hydrophilen oder mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln bei einem pH-Wert nicht unter 3,
- (d) mittels Ionenaustauscher- oder Adsorptionschromatographie,
- (e) mittels Behandlung mit Molekularsieb- oder Dialyse- Membranen oder
- (f) durch Umkristallisieren
Die Ausführungen der typischen Reinigungsverfahren werden nachstehend
näher erläutert.
Periandrine werden aus ihren wäßrigen Lösungen unter sauren
Bedingungen, d. h. einem pH-Wert unter 3, ausgefällt. In diesem
Fall verbleibt der größte Teil der Bittersubstanzen, die den
Extrakt verunreinigen, in Lösung, so wie sie sind. Wenn Mineralsäuren,
wie Chlorwasserstoffsäure oder Schwefelsäure, zu einer
wäßrigen Lösung gegeben werden, die unmittelbar aus dem Extrakt
zur Durchführung der Säurefällung hergestellt worden ist, werden
die Periandrine zusammen mit Proteinen und zahlreichen
säureunlöslichen Substanzen ausgefällt.
Um ein Mitausfällen der Proteine und dergleichen zu verringern,
ist es möglich, je nach Erfordernis eine Vorbehandlung durchzuführen,
wie
- (a) Umwandeln der säureunlöslichen Substanzen, wie Proteine, in säurelösliche Peptide oder Aminosäuren mittels einer Behandlung mit Enzymen, wie Protease,
- (b) Erhitzen der Proteine auf 70° oder höher, um sie zu koagulieren und zu entfernen, und
- (c) Zufügen einer Lösung von Metallhydroxiden, wie Calciumhydroxid, Magnesiumhydroxid oder Aluminiumhydroxid, oder Zufügen zuerst einer Lösung von organischen Salzen dieser Metalle und dann Einstellen der Lösung auf einen alkalischen pH-Wert, wobei sich Metallhydroxide in der Lösung bilden, wodurch die Proteine ausgefällt und entfernt werden können.
Im Fall der Säurefällungsbehandlung kann die Ausbeute an dem
ausgefällten Produkt durch Aussalzen in Gegenwart von Neutralsalzen,
wie Natriumchlorid, Natriumsulfat, Natriumsulfat, Natriumnitrat,
Natriumformiat oder Natriumacetat, erhöht werden.
Unter pH-Bedingungen im Bereich von schwach sauer, d. h., einem
pH-Wert von 3 oder höher bis zu alkalischen Bedingungen, ist
die Löslichkeit der Periandrine in einem Lösungsmittel
mit einem Gehalt von etwa 85% oder mehr hydrophilen oder mit
Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln niedrig, jedoch
sind die Bittersubstanzen darin löslich, wodurch die Periandrine
und die bitter schmeckenden Substanzen getrennt werden
können. Demzufolge kann ein Periandrin als Niederschlag abgetrennt
gesammelt werden, indem man ein hydrophiles oder ein
mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel in einer Menge
von 85% oder mehr, vorzugsweise 95% oder mehr, zu dem wäßrigen
Extrakt, zu einer konzentrierten Lösung oder zu dem Feststoff
einer abgetrennten und gereinigten Extraktlösung oder zu
einer solchen Lösung zugibt, die durch Neutralisieren und Auflösen
des Niederschlags aus der vorgenannten Säurefällungsstufe
hergestellt worden ist. Das Periandrin kann man als Niederschlag
auch aus einem Extrakt erhalten, der nach dem Extraktionsverfahren
mit Wasser enthaltenden, hydrophilen organischen
Lösungsmitteln eines pH-Wertes unter 3 erhalten worden ist, indem
man in einfacher Weise den pH-Wert des Extrakts mittels
alkalischer Verbindungen auf 3 oder höher einstellt.
Da das Periandrin bei einem pH-Wert unter 3 in Wasser enthaltenden
(oder wäßrigen) hydrophilen (oder mit Wasser mischbaren)
organischen Lösungsmitteln, wie wäßrigem Äthanol, löslich ist,
wird der wäßrige Extrakt eingeengt und auf einen sauren pH-Wert
eingestellt, oder der nach der vorgenannten Säurefällungsbehandlung
gebildete Niederschlag wird gesammelt und dann mit
einem hydrophilen organischen Lösungsmittel in einer solchen
Menge versetzt, daß die Konzentration an dem Lösungsmittel 85%
oder höher, vorzugsweise 95% oder höher, beträgt. Dadurch
können Periandrine extrahiert werden. Bezühlich eines Verfahrens
zur Herstellung einer wäßrigen Lösung des Periandrins aus
dem erhaltenen Extrakt werden unlösliche Rückstände aus dem
Extrakt entfernt, und entweder wird der Extrakt als solcher
oder nach einer Einengung in Wasser suspendiert und dann durch
Neutralisieren gelöst, oder zu dem Extrakt werden nicht-hydrophile
(oder mit Wasser nicht mischbare) organische Lösungsmittel
gegeben, die mit den hydrophilen oder mit Wasser mischbaren
organischen Lösungsmitteln mischbar sind, um das Periandrin
in Form eines Niederschlags zu erzeugen, der dann in Wasser
gelöst wird.
Die Abtrennung der Periandrine von anderen Verunreingungen
oder die Trennung der Periandrine voneinander kann dadurch
erfolgen, daß man eine Periandrine enthaltende Lösung einer
fraktionierten Absorptionsbehandlung oder einer fraktionierten
Eluierungsbehandlung mit Ionenaustauschern, wie schwach basischen
anionischen Austauscherharzen oder vernetzten Diäthylaminoäthyldextranen,
oder mit Adsorptionsmitteln, wie synthetischen
Adsorptionsmitteln, Silikagel, granulierten Polyamiden,
Aktivkohle, aktiviertem Aluminiumoxid, aktiviertem Ton oder
Diatomeenerde, unterwirft. Die Durchführung dieser Behandlungen
erfolgt gewöhnlich mittels Säulenchromatographie. Die
Arbeitsweisen und die Bedingungen können in geeigneter Weise
entsprechend den Arten der verwendeten Trägermaterialien und
anderer Faktoren ausgewählt und angewendet werden.
Die Reinigung wird in den nachstehenden Beispielen näher
erläutert.
20 kg Wurzeln von Periandra dulcis werden in kleine Stücke
geschnitten, die 24 Stunden mit 100 Liter Wasser bei 70 bis
80°C extrahiert werden. Die Extraktion wird zweimal wiederholt.
Dann wird der Extrakt filtriert. Die Filtrate werden vereinigt
und unter vermindertem Druck auf 8 Liter eingeengt. Der konzentrierten
Flüssigkeit wird dann das 11fache Volumen Äthanol
(88 Liter) unter Rühren zugegeben. Das Gemisch läßt man über
Nacht bei 5°C abkühlen. Der gebildete Niederschlag (1,06 kg)
wird abfiltriert und wieder in 4 Liter Wasser gelöst. Zu dieser
Lösung fügt man unter Rühren das 11fache Volumen Äthanol (44
Liter) hinzu und läß das Gemisch über Nacht bei 5°C abkühlen.
Die gleiche Arbeitsweise wird wiederholt. Man erhält 870 g
einer süßschmeckenden Rohfraktion, die mittels Säulenchromatographie
an Silikagel gereinigt wird. 150 g der süßschmeckenden
Rohfraktion werden an einer äquivalenten Menge Silikagel (Kieselgel
60′′) adsorbiert. Dann wird diese an Silikagel adsorbierte
Fraktion auf eine Säule von 6 cm Durchmesser und 70 cm Länge
gegeben, die zuvor mit 1 kg Silikagel gefüllt worden ist. Anschließend
eluiert man die süßschmeckende Fraktion mit einem
Lösungsmittelgemisch aus n-Butanol, Benzol, Methanol und 28prozentigem
Ammoniak im Verhältnis 4 : 3 : 3 : 2 : 2. Auf diese Weise
erhält man eine Fraktion mit den Periandrinen I und II und eine
andere Fraktion mit den Periandrinen III und IV.
Man wiederholt zwei- bis dreimal die Chromatographie an Silikagel
mit dem vorgenannten Lösungsmittelgemisch bei der Fraktion
mit den Periandrinen I und II, bis die Periandrine I und II
bei der Dünnschichtchromatographie einen einzigen Fleck zeigen.
Als Laufmittel verwendet man ein Gemisch aus Methylenchlorid,
Methanol, Äthanol und 40prozentiger Essigsäure im Verhältnis
8 : 4 : 1 : 2 und ein Gemisch aus Äthylacetat, n-Propanol und
Wasser im Verhältnis 7 : 5 : 4. Nach der Bestätigung, daß die
Substanzen bei der Dünnschichtchromatographie eine einzige Substanz
zu sein scheinen, erhält man aus heißer Essigsäure 860 mg
Periandrin I und aus einem Wasser-Alkohol-Gemisch 240 mg Periandrin
II.
Die Fraktion mit den Periandrinen III und IV (1,1 g) wird an
einer äquivalenten Menge Silikagel adsorbeirt. Diese an Silikagel
adsorbierte Fraktion wird dann auf eine Säule von 6 cm
Durchmesser und 70 cm Länge gegeben, die zuvor mit 1 kg Silikagel
gefüllt worden ist. Die Säule wird dann mit einem Lösungsmittelgemisch
aus Chloroform, Methanol und Wasser im Verhältnis
25 : 17 : 3 eluiert. Man wiederholt die Chromatographie an
Silikagel zwei- bis dreimal mit dem Elutionsprodukt, bis die
Periandrine III und IV bei der Dünnschichtchromatographie einen
einzigen Fleck zeigen. Als Laufmittel verwendet man Äthylenchlorid,
Methanol, Äthanol und 40prozentige Essigsäure im Verhältnis
8 : 4 : 1 : 2 und Äthylacetat, n-Propanol und Wasser im Verhältnis
7 : 5 : 4. Nach der Bestätigung, daß die erhaltenen Substanzen
aufgrund der Dünnschichtchromatographie eine einzige
Substanz zu sein scheinen, erhält man aus Wasser 40 mg Periandrin
III und 19 mg Periandrin IV als kristalline Pulver.
30 kg Wurzeln von Periandra dulcis werden in kleine Stücke
geschnitten und dann 24 Stunden bei Raumtemperatur mit 150
Liter 94prozentigem Äthanol extrahiert, der mittels Chlorwasserstoffsäure
auf pH 2,0 bis 2,5 eingestellt worden ist. Die Extraktion
wird zweimal wiederholt. Dann wird der Extrakt filtriert.
Die Filtrate werden vereinigt, mit alkalichen Verbindungen
neutralisiert und unter vermindertem Druck auf 6
Liter eingeengt. Zu der eingeengten Flüssigkeit wird unter Rühren
das 11fache Volumen Äthanol (66 Liter) gegeben. Dann läßt
man das Gemisch über Nacht bei 5°C abkühlen. Der gebildete
Niederschlag wird abfiltriert und dann in 3 Litern Wasser gelöst.
Zu dieser Lösung fügt man unter Rühren das 11fache Volumen
Äthanol (33 Liter) hinzu. Dann läßt man das Gemisch über
Nacht bei 5°C abkühlen. Der gebildete Niederschlag (430 g)
wird abfiltriert.
Die derart erhaltene süßschmeckende Rohfraktion wird mittels
Säulenchromatographie an Silikagel gereinigt. 100 g der süßschmeckenden
Rohfraktion werden an einer äquivalenten Menge
Silikagel ("Kieselgel 60′′) adsorbiert. Diese an Silikagel
adsorbierte Fraktion wird anschließend auf eine Säule von 4,5 cm
Durchmesser und 80 cm Länge gegeben, die zuvor mit 500 g Silikagel
beschickt worden ist. Die süßschmeckende Fraktion wird
mit einem Gemisch aus n-Butanol, Benzol, Methanol und 28prozentigem
Ammoniak im Verhältnis 4 : 3 : 2 : 2 eluiert. Man erhält
eine Fraktion mit den Periandrinen I und II und eine Fraktion
mit den Periandrinen III und IV.
Mit der Fraktion mit den Periandrinen I und II wird die Säulenchromatographie
an Silikagel mit dem vorgenannten Lösungsmittelgemisch
ein- bis zweimal wiederholt, bis die Periandrine I und
II bei der Dünnschichtchromatographie einen einzigen Punkt
zeigen. Als Laufmittel verwendet man ein Gemisch aus Methylenchlorid,
Methanol, Äthanol und 40prozentiger Essigsäure im Verhältnis
8 : 4 : 1 : 2 und ein Gemisch aus Äthylacetat, n-Propanol
und Wassser im Verhältnis 7 : 5 : 4. Nach der Bestätigung,
daß die Substanzen aufgrund der Dünnschichtchromatographie
eine einzige Substanz zu sein scheinen, erhält man aus heißer
Essigsäure 700 mg kristallines Periandrin I und aus einem Wasser-
Alkohol-Gemisch 170 mg kristallines Periandrin II
Die Fraktion mit den Periandrinen III und IV (1,5 g) wird
an einer äquivalenten Menge Silikagel adsorbiert. Die an Silikagel
adsorbierte Fraktion wird dann auf einer Säule von 4,5 cm
Durchmesser und 90 cm Länge gegeben, die zuvor mit 600 g Silikagel
beschickt worden ist. Die Säule wird dann mit einem
Gemisch aus Chloroform, Methanol und Wasser im Verhältnis
25 : 17 : 3 eluiert. Das Eluat wird nochmals ein- oder zweimal
einer Chromatographie an Silikagel unterworfen, bis die Periandrine
III und IV bei der Dünnschichtchromatographie einen
einzigen Fleck zeigen. Als Laufmittel verwendet man ein Gemisch
aus Methylenchlorid, Methanol, Äthanol und 40prozentiger Essigsäure
im Verhältnis 8 : 4 : 1 : 2 und ein Gemisch aus Äthylacetat,
n-Propanol und Wasser im Verhältnis 7 : 5 : 4. Nach der
Bestätigung, daß die Substanzen aufgrund der Dünnschichtchromatographie
eine einzige Substanz zu sein scheinen, erhält man
aus Wasser 23 mg kristallines Periandrin III und 9 mg kristallines
Periandrin IV.
Der Geschmack der Periandrine ist erfrischend und wohlschmeckend
süß. Die Ergebnisse von Untersuchungen hinsichtlich des
Süßgrades werden in dem folgenden Vergleichsbeispiel erläutert.
Es wird eine Reihe von Standardlösungen mit Süßstoffen hergestellt.
Die fünf Klassen von wäßrigen Lösungen enthalten auf
jeweils 100 ml 0,3 g, 0,5 g, 1 g, 2 g und 3 g Saccharose. Getrennt
davon werden wäßrige Lösungen hergestellt, die jeweils
in 100 ml 10 mg bzw. 20 mg der Periandrine I bis IV enthalten.
Zu Vergleichszwecken werden wäßrige Lösungen mit 10 mg bzw.
20 mg Glycyrrhizin je 100 ml hergestellt.
Der Grad der Süße dieser wäßrigen Lösungen mit einem Gehalt
an den süßschmeckenden Substanzen wird im Vergleich mit den
Saccharoselösungen durch eine Gruppe von 15 Gutachtern bewertet.
Der Grad der Süße als ein mehrfaches des Grades von Saccharose
wird als Durchschnittswert der 15 Gutachter berechnet.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß die Periandrine praktisch
die gleiche Süße wie Glycyrrhizin besitzen. Im Hinblick auf
den Vergleich der Süße besitzen die Periandrine nur einen
sehr schwachen oder gar keinen bitteren Geschmack, wohingegen
Glycyrrhizin einen bitteren Geschmack aufweist. Es wurde ferner
festgestellt, daß die Süße von Periandrinen schneller empfunden
wird. Demzufolge sind die Periandrine sehr wertvoll als natürliche
Süßstoffe von guter Qualität.
Bei den vorgenannten Beispielen ist die Dünnschichtchromatographie
an Silikagel "Kieselgel 60 F254" durchgeführt worden.
Claims (1)
- Periandrine der allgemeinen Formel in der ein Rest der allgemeinen Formeln I bis IV und ist und M Wasserstoffatome, Alkalimetall-, Ammonium- und/oder Calciumionen bedeuten.
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