DE2614115C2 - Echinatin-Glucoside und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Echinatin-Glucoside und Verfahren zu ihrer Herstellung

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DE2614115C2 DE2614115A DE2614115A DE2614115C2 DE 2614115 C2 DE2614115 C2 DE 2614115C2 DE 2614115 A DE2614115 A DE 2614115A DE 2614115 A DE2614115 A DE 2614115A DE 2614115 C2 DE2614115 C2 DE 2614115C2
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Miyuki Ube Yamaguchi Kobayashi
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/203Monocyclic carbocyclic rings other than cyclohexane rings; Bicyclic carbocyclic ring systems

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Description

2. Verfahren zur Herstellung der Echinatin-Glucoside der in Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise ein 4-Hydroxy-acetophenon der allgemeinen Formel
R1O
mit einem 2-Methoxy-4-hydroxy-benzaldehyd der allgemeinen Formel
OCH3
OHC
OR2
(Π)
in denen R1 und R2 Wasserstoff oder Axylglucopyranosyl gemäß der in Anspruch 1 für R5 und R6 angegebenen Zuordnung bedeuten, umsetzt und das erhaltene Produkt gegebenenfalls mit einem Acylglucopyranosylhalogenid umsetzt und das erhaltene Produkt entacyliert.
3. Verfahren zur Herstellung von Echinatin-4-gIucosid der in Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel, in der R5 ein Wasserstoffatom ist, dadurch gekennzeichnet, daß man KaIIi von Giycyrrhiza echinata L. (Leguminosae) in einem Nährmedium kultiviert und das in den Kalli oder in der Kulturlösung angereicherte Echinatin-4-glucosid gewinnt.
Gegenstand der Erfindung sind Echinatin-Glucoside der allgemeinen Formel
i-OR6
R5O
mit folgender Substituenten-Bedeutung und Zuordnung:
R'1
Glucopyranosyl
Wasserstoff
Glucopyranosyl
Wasserstoff Glucopyranosyl Glucopyranosyl
(ΠΙ)
fDie Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur Herstellung der genannten Glucoside.
Bei dem Echinatin, das gemäß Furuya et aL (Tetrahedron Letters 27,2567 (1971) in Gewebekulturen der zu den pi Leguminosen gehörenden Glycyrrhiza echinata L. vorkommt, handelt es sich um eine vielversprechende Sub-
stanz mit bedeutender pharmakologischer Wirkung.
Die technische Verwendung von Echinatin selbst war bisher wegeu seiner äußerst geringen Wasserlöslichkeit
Iji schwierig.
H Hinwegen sind die erfindungsgemäßen Echinatin-Glucoside im Vergleich zum Echinatin selbst sehr leicht
fi wasserlöslich und stellen neue Substanzen mit pharmakologischer Wirkung dar. So wirkt das Echinatin-4'-gluco-
|; sid inhibierend auf das Lymphoblastoidwachstum beim Menschen.
p. Die Echinatin-Glucoside der allgemeinen Formel III können auf eine der folgenden Weisen hergestellt
f~. werden:
ψ a) in an sich bekannter Weise durch Umsetzung eines 4-Hydroxy-acetophenons der allgemeinen Formel I
( R'°<VCHi
& O
'?:
mit einem 2-Methoxy-4-hydroxy-benzaidehyd der allgemeinen Formel II
OCH3
OHC-f V-OR2 (D)
in denen R1 und R2 Wasserstoff oder Acylglucopyranosyl gemäß der in Anspruch 1 für R5 und R6 angegebenen Zuordnung bedeuten.
b) durch Biosynthese, wobei Kalli von Glycyrrhiza echinata L. (Leguminosae) in einem Nährmedium unter Ausbildung von Echinatin-Glucosiden in den KiIIi und der Kulturlösung kultiviert werden.
Im folgenden werden die Herstellungsverfahren im einzelnen erläutert. Die Umsetzung zwischen den Verbindungen der Formel I und Il wird durchgeführt, indem man die Verbindungen in einem organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise Methanol, Äthanol oder Aceton löst, ein Alkalihydroxid, wie beispielsweise Natrium- oder Kaliumhydroxid, zusetzt und anschließend das Gemisch bei einer Temperatur von nicht über 400C unter kontinuierlichem Rühren reagieren läßt.
Bei der Umsetzung des Produktes der Umsetzung zwischen den Verbindungen der Formeln I und II mit einem Acylglucosylhalogenid werden das Produkt und die Halogenide analog, wie oben beschrieben, in einem organischen Lösungsmittel, wie Methanol, Äthanol oder Aceton, gelöst, wonach Alkalihydroxid, wie beispielsweise Natrium- oder Kaliumhydroxid, zugesetzt wird und die Komponenten bei einer Temperatur von nicht über 400C unter kontinuierlichem Rühren miteinander reagieren gelassen werden. Falls eine Entacylierung des Reaktionsgemisches erforderlich ist, so kann diese Behandlung auf übliche Weise, wie beispielsweise mit Hilfe eines Alkalihydroxids, durchgeführt werden.
Die Verbindungen gemäß der Formel 111 werden gewonnen, indem man die Echinatin-Glucoside aus dem Umsetzungsgemisch durch Neutralisation des Umsetzungsgemisches, Lösungsmittelextraktion oder Säulenchromatografie abtrennt und anschließend das Produkt nötigenfalls durch Entsalzung mit Ionenaustauschern oder Umkristallisieren reinigt.
Für die Herstellung der Verbindungen der Formel I ist das Ausgangsmaterial beispielsweise 4-Hydroxy-acetophenon, während für die Verbindungen der Formel II beispielsweise von 2-Methoxy-4-hydroxy-benzaldehyd ausgegangen wird. Um Glucosylreste an die Verbindungen zu binden, werden die Verbindungen mit einem Acylglucosyl-halogenid, beispielsweise 2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-alpha-D-glucopyranosylbromid, umgesetzt.
Die Verbindung der Formel III ist ein Echinatin-4'-glucosid, wenn R5 ein Glucosylrest ist, und ein Echinatin-4'-glucosid, wenn R6 ein Glucosylrest ist, sowie ein Echinatin-4,4'-diglucosid, wenn beide Reste Rs und R6 Glucosylreste darstellen.
Bei der Biosynthese werden Kalli von Glycyrrhiza echinata L. (Leguminosae) auf einem Nährmedium unter Ausbildung von Echinatin-Glucosiden in den Kalli und der Nährlösung kultiviert. Insbesondere werden die Kalli erhalten, indem man Zellen oder Gewebe aus Keimwurzeln, Hypocotylen, Keimblättern und Sproßknospen (Plumulae) junger Pflanzen oder Wurzeln, Stengeln, Blättern und Blüten erwachsener Pflanzen von Glycyrrhiza echinata L (Leguminosae) auf einem Nährmedium, dem Auxine, Zucker und Vitamine zugesetzt sind, kultiviert.
Die Auxine oder Wuchsstoffe können beispielsweise 2,4-DichIorphenoxy-essigsäure, Naphthalin-1-essigsaure, lndol-3-essigsäure, Indol-3-propionsäure oder Kinetin sein; als Zucker können beispielsweise Monosaccharide, wie beispielsweise Glucose, Galactose, Sorbit oder Glycerin, Disaccharide, wie Maltose und Saccharose, oder Oligosaccharide, wie Dextrine, verwendet werden, während die Vitamine Myo-Inosit, Thiamin-hydrochlorid, Nicotinsäure und Pyridoxinhydrochlorid sein können. Ferner können nötigenfalls auch Aminosäuren, wie beispielsweise Glycin und Natriummonoglutamat, verwendet werden.
Die Kultivierung wird auf einem bekannten Medium, wie beispielsweise Murashige-Skoog Medium und White Medium durchgeführt, wobei die oben erwähnten Wuchsstoffe und Vitamine dem Medium zugesetzt
werden. Bevorzugt ist jedoch ein Nährmedium, dem mindestens einer der folgenden natürlich vorkommenden Bestandteile zugesetzt ist: Hefe, Chlorella, Chrysalis, Bonito, Malz, Tomaten oder Sojabohnen bzw. deren Produkte, beispielsweise Caseinhydrolysat, Pepton, Fischpreßwasser (erhalten bei der Herstellung von Fischmehl), Maisquellflüssigkeit (corn steep liquor), Kokosmilch oder deren Extrakte. Der Temperaturbereich für die Kultivierung liegt zwischen 20 und 34° C und vorzugsweise zwischen 24 und 30° C. Die Kultivierung wird innerhalb von 1 bis 10 Wochen entweder bei einer statischen oder einer unter Rühren belüfteten Kultur im Hellen oder Dunkeln durchgeführt.
Da sich im allgemeinen nicht nur Echinatin-Glucoside in den KaIIi bilden, die durch die obenerwähnte Kultivierung erhalten werden, sondern auch Echinatin, können die Echinatin-Glucoside nötigenfalls mit Wasser oder organischen Lösungsmitteln extrahiert und anschließend abgetrennt und durch Chromatographieren oder Umkristallisation gereinigt und gesammelt werden. Im Falle einer flüssigen Kultur können die Echinatin-Glucoside auch ebenso wie in den Kalli in der Kulturlösung angereichert werden.
Die Wasserlöslichkeit von Echinatin-Glucosiden bei 15° C ist um das Mehrtausendfache höher als die von
Echinatin selbst, die unter 0,0001% beträgt Beispielsweise beträgt die Wasserlöslichkeit von Echinatin-4'-glucosid 1%, die von Echinatin-4-glucosid 0,1% und die von Echinatin-4,4'-digIucosid 0,5%. Die Wasserlöslichkeit der Echinatinglucoside, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden, läßt sich durch Behandlung mit Glucosidase oder Transglucosidase frei erstellen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher erläutert, in denen sich Angaben über Teile und Prozente auf das Gewicht beziehen, sofern nicht anders angegeben.
Beispiel 1
3,0 Teile 4-0-2',3',4',6'-Tetra-O-acetyl-alpha-D-glucopyranosylacetophenon wurden in 5,0 Teilen 90%igem Äthanol gelöst und das Gemisch mit 15 Teilen 60%iger Kalilauge unter Kühlen in einem Eisbad versetzt und 5 Minuten beständig und gründlich durchgeführt, wonach das erhaltene Gemisch mit 1,0 Teilen 2-Methoxy-4-hydroxybenzaldehyd und 6 Teilen 60%iger Kalilauge versetzt und unter beständigem Rühren und Kühlen 48 Stunden umgesetzt wurde. Nach Vervollständigung der Umsetzung wurde das erhaltene Produkt auf das 2fache seines Volumens mit Wasser verdünnt und mit etwa 10%iger Salzsäure auf einen Wert zwischen dem Neutralpunkt und schwachsaurer Reaktion neutralisiert, wobei ein gelber Niederschlag erhalten wurde. Der Niederschlag wurde abfiltriert und durch Säulenchromatografie in Chloroform/Methanol (7 :3) an Silicagel fraktioniert Die Fraktionen der gelben Zone, die auf diese Weise erhalten wurden, wurden konzentriert und anschließend aus Essigester umkristallisiert, und man erhielt 0,5 Teile Echinatin-4'-glucosid in Form von gelben Kristallnadeln vom Schmelzpunkt 163 bis 165°C (Zers.), im folgenden als Produkt HI bezeichnet
Analyse (C22H24O9; MG. 432,431)
ber. C 61,11, H 5,59,
gef. C 59,85, H 5,84
IR vK*r cm"1: 3380 (OH), 1638 (alpha-beta ungesätt. C=O);
UV Λ£°" nm (log ε): 373 (4,37), 305 (4,06);
UV A..eUH aUL ! nm (log ε): 435 (4,51), 278 (4,12);
NMR (db-DMSO/D2O, 100 MHz)O (ppm): 3,2-3,6 16H, Glucose, H — C-OH, ,
3,6-3,8 (5H, Glucose, C-OH), 3,91 (3H^2), OCH3), 4,99 (1 H,dJ = 7,0, Glucose, (1 )/?jt
633 (1 H,dJ = 1,5, (5)), 6,38 (1 H.dJ=8,0, (3)), 7,07 (2H,d,J=7 A (3', 5'),
746 (1 H,d,i = 16. («)), 7,69 (1 H,d,j =83, (5)), 7,8S (1 H,d,J = 15,6, {#),
8,00 (2H,dJ=8,4, (2,6)), 10,10 (1H, (4) OH).
Das Produkt war in Form seiner wäßrigen Lösung neutral, besaß eine Wasserlöslichkeit bei 15° C von etwa 1 % und wies bei Dünnschichtchromatografie in Chloroform/Methanol (7 :3) einen Rf-Wert von etwa 04 auf. Wurde das Dünnschichtchromatogramm ultraviolettem Licht von 365 nm ausgesetzt so zeigte der Fleck von Echinatin-4'-glucosid eine grüne Fluoreszenz. Mit 2n Natronlauge wurde das Produkt brillantgelb, mit 2n Schwefelsäure orange und beim Erhitzen auf 110° C orange/braun.
Beispiel 2
Analog dem Herstellungsverfahren von Echinatin-4'-glucosid wurden 045 Teile 2-Methoxy-4-O-2'.3',4',6'-tetra-O-acetyl-glucopyranosyi-benzaldehyd und 0,15 Teile 4-Hydroxyacetophenon umgesetzt und das erhaltene Produkt gereinigt (vgl. Beispiel 1), und man erhielt 035 Teiie gelber Kristallnadeln aus Echinatin-4-glucosid, einem weiteren Produkt gemäß Formel 111 vom Schmelzpunkt 200 bis 202° C (Zers).
Analyse (C22 H24O9; 432,431)
ber. C 61,11, H 5,59,
gef. C 59,60, H 5,74
IR vüü: cmH: 3360 (OH), 1640 (alpha-beta ungesät.t. C = O);
UV /C:1" nm (log ε): 358 (4,40), 250 (4,20);
UV J1MeOH-NaOCH1 nm (|Qg & ^5 ^ ^ m (4QQ).
/ H \
NMR (da-DMSO/D2O, 100 MHz) δ (ppm): 3,2-3,6 (6H, Glucose, H —C-OH =>C —OH),
V = 'H J
3,6-3,8 (5H, Glucose, C-OH), 3,84 (3H,S,(2), OCH3), 4,87
(1 H,d,j = 8,1, Glucose, {\)ß), 6,62 (1 H.dJ -1,5, (3)), 6,67 (1 H,d,j = 8,1, (5)), 6,85 (2H,d,J = 8,0, (3', 5')), 7,65 (1 H,d,J = 16,2 («)), 7,80 (1 H,d,J = 8,0, (6)), 7,96(lH,d,J = 16,1,(/T)), 7,97(lH,d,J =8,2,(2,6)), 10,20(1H,4',OH).
Das Produkt war in Form seiner wäßrigen Lösung neutral, seine Wasserlöslichkeit bei 15°C betrug etwa 0,1 % und das Dünnschichtchromatogramm in Chloroform/Methanol (7 :3) wies einen Rf-Wert von etwa 0,5 auf. Der Fleck aus Echinatin-4-glucosid auf dem Dünnschichtchromatogramm zeigte bei Bestrahlung mit ultraviolettem Licht von 365 nm eine grüne Fluoreszenz. Mit 2n Natronlauge wurde das Produkt gelb, mit 2n Schwefelsäure orange und beim Erhitzen auf 110° C orange/braun.
Beispiel 3
Analog wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden 0,5 Teile 4-0-2', S'^'.e'-Tetra-O-acetyl-alpha-D-glucopyranosylacetophenon und 0,5 Teile 2· Methoxy-4-0-2',3',4',6'-tetra-O-acetyl-glucopyranosyl-benzaldehyd umgesetzt, neutralisiert, durch Säulenchromatografie an Silicagel fraktioniert und unter vermindertem Druck konzentriert, worauf man 0,38 Teile gepulvertes gelbgefärbtes Echinatin-4,4'-diglucosid, ein weiteres Produkt der Formel III vom Schmelzpunkt 159 bis 161 °C (Zers.) erhielt, das die folgenden Spektraldaten aufwies:
IR v™[ cm"': 3360 (OH), 1640 (alpha-beta ungesätt."C = O);
UV AlI"' nm (log £·): 360 (4,80), 308 (4,53), 250 (4,48);
UV A,^,eOH""NaOCHi nm (log ε): 358 (4,70), 300 (4,55);
NMR (d6-DMSO/D2O, 100 MHz) ö (ppm): 3,2-3,6 (l2H, Glucose, H —C —OH, ~>C —OHJ ^
3,6-4,2 (8H, Glucose, C-OH), 3,88 (3H,S^2), OCH3), 5,02 (2H, Glucose, (\)ß), 6,68 (1 H,d,J = 8,0, (5)), 6,74 (1 H,dJ=3,0, (3)), 7,45 (2H,dJ=8,1, (3', 5')), 7,72 (lHdJ 160())785(lHd] 79(6))797(lHdJ CO))
8,04 (2H,d,J = 8,2, (2',6')).
Das Produkt war in Form seiner wäßrigen Lösung neutral, seine Wasserlöslichkeit bei 15°C betrug etwa 0,5%, und das Dünnschichtchromatogramm in Chloroform/Methanol (7 :3) besaß einen Rf-Wert von etwa 0,1. Der Echinatin-4,4'-diglucosid-FIeck auf dem Dünnschichtchromatogramm wies bei Bestrahlung mit ultraviolettem Licht von 365 nm eine grüne Fluo£eszenz auf. Mit 2n Natronlauge wurde das Produkt gelb, mit 2n Schwefelsäure schwach orangefarben und beim Erhitzen auf 11 ö= C braun bis dunkelbraun.
Beispiel 4
0,2 Teile des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Echinatin-^-glucosids und 1 Teil 2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-alpha-D-glucopyranosylbromid wurden in 2^ Teilen Aceton gelöst und die Lösung in einem Eisbad gekühlt und allmählich mit 1,1 Teilen 9%iger Natronlauge versetzt und 45 Minuten gerührt, wonach das Gemisch unter beständigem Rühren allmählich mit 2,2 Teilen Aceton versetzt und 14 Stunden lang reagieren gelassen wurde. Danach wurde das Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck und einer Temperatur von nicht über 30° C konzentriert und ω das Konzentrat sechsmal mit je etwa 15 Teilen Wasser gewaschen. Danach wurde das erhaltene Produkt dreimal aus Methanol/Wasser umkristallisiert Das Produkt wurde auf übliche Weise entacetyliert und analog der Vorschrift in Beispiel 3 gereinigt worauf man 0,1 Teile eines schwachgelben Produktes erhielt das sich als mit Echinatin-4,4'-diglucosid identisch erwies.
Beispiel 5
400 ml Anteile von modifiziertem White-Kulturmedium, hergestellt durch Zugabe von 0,1 ppm 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, 0,1 % (Gew/Vol.) Hefeextrakt 2,08% (Gew/Vol.) Saccharose, 1,0% (Gew/Vol.) Agar-Agar zu
einem White-Kulturmedium mit den unten aufgeführten Bestandteilen, wurden jeweils in 250 cm3 Erlenmeyer-Kolben eingebracht, mit Kalli von Sproßknospen (Plumulae) von Glycyrrhiza echinata L. (Leguminosae) beimpft und anschließend in dem Kolben 6 Wochen tang einer statischen Züchtung im Dunkeln bei einer Temperatur von 26° C unterzogen, worauf die Kalli abgetrennt wurden.
Zusammensetzung des White-Kulturmediums je Liter entionisiertes Wasser:
Kaliumnitrat 80 mg
Kaliumchlorid 65 mg
Calciumnitrat · 4 H2O 300 mg
ίο Magnesiumsulfat ■ 7 H2O 720 mg
Natriumsulfat 200 mg
Natriumsulfat 200 mg
Natriumdihydrogenphosphate ■ H2O 16,5 mg
Eisen(III)-sulfat 2,5 mg
Mangansulfat · 4 H2O 7 mg
Zinksulfat · 7 H2O 3 mg
Kaliumjodid 0,75 mg
Borsäure 1,5 mg
Die durch Eintauchen der Kalli in Methanol erhaltenen Extrakte wurden eingedampft und nach Zugabe von Wasser und Essigester in eine wäßrige (A) und eine Essigesterschicht (B) aufgetrennt. Der wäßrigen Phase (A) wurde mit Wasser gesättigtes n-Butanol zugesetzt, worauf eine Fraktionierung in eine wäßrige und eine Blutanolphase erfolgte. Die n-Butanolphase wurde eingedampft und das Konzentrat durch Säulenchromatografie an Silicagel fraktioniert Danach wurde das Fraktionat eingedampft und dreimal mit geringen Mengen Wasser umkristallisiert, worauf man 150 mg gelber Kristallnadeln erhielt.
Die Eigenschaften des Produktes stimmten mit denen der gemäß Beispiel 2 synthetisierten neuen Verbindung Echinatin-4-glucosid überein. 750 mg gelber Echinatin-Kristalle vom Schmelzpunkt 210 bis 212°C wurden durch Fraktionierung der aus Phase (B) erhaltenen Konzentrate und dreimaliges Umkristallisieren aus Wasser/Methanol erhalten. Die Wasserlöslichkeit des Echinatins bei 150C war nicht höher als 0,0001 %.
Beispiele
eines modifizierten Murashige-Skoog-Kulturmediums, hergestellt durch Zugabe von 0,1 ppm lndol-3-Es-
sigsäure, 5 ppm Kinetin, 0,1% (GewyVol.) Maisquellwasser und 2% (GewVVol.) Maltose zu einem Murashige-Skoog-Kulturmedium der unten aufgeführten Zusammensetzung, wurden in einem Rüttelfermenter mit Kalli analog der Vorschrift des Beispiels 5 beimpft und im Hellen bei einer Temperatur von 27°C 2 Wochen lang bebrütet
Zusammensetzung des Murashige-Skoog-Kulturmediums je Liter entionisiertes Wasser:
Ammoniumnitrat 1650 mg
Kaliumnitrat 1900 mg
Kaliumchlorid · 2 H2O 440 mg
Magnesiumsulfat · 7 H2O 370 mg
Kaliumdihydrogenphosphat 170 mg
Ferrosulfat · 7 H2O 27,8 mg
Natriumäthylendiamintetraacetat 37,3 mg
Mangansulfat · 4 H2O 22,3 mg
Zinksulfat · 7 H2O 8,6 mg
Kobaltchlorid · 6 H2O 0,025 mg
Kupfer(II)-sulfat · 5 H2O 0,025 mg
Natriummolybdat · 2 H2O 0,25 mg
Kaliumjodid 0,83 mg
Borsäure 6,2 mg.
Die Kulturlösung wurde durch Filtrieren in die Kalli (C) und das Filtrat (D) aufgeteilt Die Kalli (C) wurden analog der Vorschrift von Beispiel 5 behandelt, worauf man 83 mg Echinatin-4-glucosid erhielt, dessen Eigenschaften mit denen des Produktes in Beispiel 5 übereinstimmten. Bei der Behandlung des Filtrates (D) wurde, ähnlich wie in Beispiel 5 beschrieben, eine Phase (A) erhalten, aus der 112 mg Echinatin-4-glucosid gewonnen wurden, das die gleichen Eigenschaften aufwies wie das Produkt gemäß Beispiel 5.
Beispiel 7
Inhibierende Wirkung von Echinatin-4'-glucosid auf das Lymphoblastoidwachstum beim Menschen
Menschliche Lymphoblastoidzellen (E.B.-3-Zellen des Burkitt-Lymphoms) wurden in einer Suspensionskultur gezüchtet und in 2 ml des Mediums R.P.M.11614 der Flow Laboratories Ina USA, die durch 30%iges Serum vom fetalen Kalb ergänzt waren, bei einer Temperatur von 37° C in Petrischalen von 20 mm Durchmesser gehalten. Am vierten Tag nach Beginn der Züchtung wurden der Kulturlösung 100 μπι Echinatin~4'-glucosid je ml
Medium zugesetzt und das Ganze mit einer Kulturlösung verglichen, der kein Echinatin-4'-glucosid zugesetzt
war.
Hierzu wurden die menschlichen Lymphoblastoidzellen nach der Methode, die zum Zählen der Leukozyten
mit Hilfe von Bürkers Blutzählplatte angewandt wird, ausgezählt.
Wie sich aus der Figur ergibt, besitzt das Echinatin-4'-glucosid eine inhibierende Wirkung auf das Wachstum
menschlicher Lymphoblastoidzellen.
In analoger Weise wurden das Echinatin-4-glucosid und das Echinatin-4,4'-diglucosid hinsichtlich ihrer Wirkung gegenüber demselben Lymphoblastoid untersucht, wobei ähnliche Ergebnisse erzieU wurden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen io

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Echinatin-Gluccside der allgemeinen Formel
    OR6
    (ffl)
    mit folgender Substituenten-Bedeutung und Zuordnung:
    R5
    Glucopyranosyl
    Wasserstoff
    Glucopyranosyl
    Wasserstoff Glucopyranosyl Glucopyranosyl
DE2614115A 1975-04-17 1976-04-01 Echinatin-Glucoside und Verfahren zu ihrer Herstellung Expired DE2614115C2 (de)

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