CH411235A - Verfahren zur Gewinnung von zwei Äscin-Isomeren aus Extrakten der Rosskastanie - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von zwei Äscin-Isomeren aus Extrakten der Rosskastanie

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CH411235A
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ascine
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CH625561A
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Nat Wagner Josef Dipl-Chem Rer
Nat Bosse Joachim Dipl-Che Rer
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Klinge Co Chem Pharm Fab
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    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
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Description


  
 



  Verfahren zur Gewinnung von zwei   Äscin4someren    aus Extrakten der Rosskastanie
Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von zwei   Ascin-Isomeren,      a- und    ss-Äscin, in Form der freien Säure, aus genuinem   Rosskastanien-Äscin.   



   Es ist bekannt, dass aus wässrigen Rosskastanienextrakten in saurem Milieu kristallines, wasserunlösliches und hochhämolytisches Saponin in Ausbeuten von 2-2,5   O/o    gewonnen wird, was auf verschiedene Weise durchgeführt werden kann.



   Es wurde nun gefunden, dass genuines (natürliches) Aescin aus Rosskastanienextrakt, insbesondere dem Extrakt aus Rosskastaniensamen, dadurch in zwei Isomere a und ss zerlegt werden kann, dass Aescin mittels Ionenaustausch in die freie Säureform übergeführt und die Lösung so lange stehen gelassen wird, bis die Fällung von ss-Äscin in Form der freien Säure abgeschlossen ist,   a-Ascin    in Form der freien Säure gelöst und   ss-Ascin    in Form der freien Säure ungelöst getrennt, und unter milden Bedingungen   ge    trocknet werden.



   Man lässt die genannte saure Lösung zweckmässig bei einer Temperatur von   50-90 ,    vorzugsweise   60-85 ,    und insbesondere   65-75 ,    so lange stehen, bis sich das ss-Äscin in Form der freien Säure abgeschieden hat, was gewöhnlich in einer verhältnismässig kurzen Zeit, z. B. innerhalb 20 Minuten, geschiebt, wobei das   a-Ascin    in Form der freien Säure in Lösung bleibt.



   Auf diese Weise kann die Trennung der beiden Isomeren verhältnismässig leicht herbeigeführt werden. Statt der Behandlung z. B. bei Temperaturen von   50 -90     während verhältnismässig kurzer Zeit kann auch eine Behandlung bei tieferen Temperaturen, z. B. Raumtemperatur, bei verhältnismässig langer Zeit angewendet werden.



   Als Ausgangsprodukt für die gleichzeitige Darstellung von   a- und      ss-Ascin    wird zweckmässig das aus dem Cholesterin-Saponin-Addukt isolierte natürliche Äscin, das von anderem Saponin abgetrennt worden ist, verwendet.



   Bei bekannten Verfahren zur Gewinnung von Saponin durch Behandlung von Rosskastanienextrakt mit Säure (pH2) in der Wärme, oder Behandlung von Rosskastanienextrakt mit Kationenaustauscher, kann nur das wasserunlösliche Aescin-Isomere in mehr oder weniger reiner Form erhalten werden.



   Man wollte daher zur Gewinnung von Äscin von dem bekannten Cholesterin-Saponin-Addukt aus Rosskastanienextrakt ausgehen, das durch Behandlung eines wässrigen oder wässrig-alkoholischen Rosskastanienextraktes, insbesondere Rosskastaniensamenextraktes, mit Cholesterin, gegebenenfalls in Lösung, und Abtrennen der Fällung erhalten werden kann. Durch Behandeln dieses Adduktes mit Äther gelingt die Isolierung eines reinen natürlichen Äscins in guter Ausbeute.



   Das a-Äscin wirkt weniger hämolysierend (Hämolyse-Index   1:20 000)    und kann für die Bewirkung der bekannten therapeutischen Effekte des Ascins in den Fällen mit besonderem Vorteil be nutzt werden, in denen die hämolytische Wirkung, z. B. beim Einspritzen in die Blutbahn, so gering als möglich gehalten werden soll. Ist die Einhaltung des Mindestmasses der Hämolyse nicht entscheidend, so können dem a-Äscin gewünschte Mengen von ss-Äscin (1:40 000) zugesetzt werden, wodurch der hämolytische Index naturgemäss steigt, da das.   ss-Äscin    stark hämolytisch wirkt. a- und   ss-Äscin    unterscheiden sich nicht in der molekularen Zusammensetzung von natürlichem   Ascin,    weisen jedoch Differenzen in   Schmelzpunkt,    Löslichkeit, Drehwert und hämolytischem Index auf.



   Da die Trennung quantitativ verläuft, wird - auf   Rosskastanienextrakt umgerechnet - eine Ausbeute von etwa 4   O/o    a-Äscin und 4   O/o    ss-Äscin erhalten.    a-Äscin    stellt ein weisses amorphes Pulver vom Schmelzpunkt   225-2270    dar. Der Schmelzpunkt des Natriumsalzes ist   250-2520.      (a)25D=-13,50,    (c=5, in absol. Methanol); HI = 1:20 000. Es ist leicht löslich in Wasser und Methanol, wenig löslich in Aceton, unlöslich in Äther und Kohlenwasserstoffen.



     ss-2iscin    stellt weisse blättchenförmige Kristalle dar (aus wässrigem Äthanol) vom Schmelzpunkt   222-223 .    Der Schmelzpunkt des Natriumsalzes ist   250-252".      (a)27D=-23,70,    (c=5, in absol. Methanol); HI = 1:40 000. Es ist leicht löslich in Methanol, wenig löslich in Aceton, sehr schlecht löslich in Wasser und unlöslich in Äther und Kohlenwasserstoffen.



   Durch Zugeben äquivalenter Mengen Natronlauge lassen sich von beiden Isomeren die in Wasser leicht löslichen Natriumsalze herstellen. Die beiden Isomeren weisen qualitativ die gleichen pharmakologischen Eigenschaften auf, wie das natürliche Äscin, unterscheiden sich aber quantitativ in ihrer Wirkung.



  So betragen die hämolytischen Indices bei Äscin   1:30000;    bei   a-Ascin      1:20000    und bei ss-Äscin   1:40 000.   



   Beispiel 1
100 g Natriumäscinat, in 2 Liter Wasser gelöst, werden über einen Kationenaustauscher (200 ml  Dowex 50   xM )    gegeben und die sauer abfliessende Lösung auf 800 erwärmt. Ab   60     tritt bereits eine Fällung ein, die bei   80"    innerhalb 15 Min. vollständig ist.



   Der Niederschlag   (ss-Äscin    wird von der Lösung (a-Äscin) durch Zentrifugieren oder Filtrieren abgetrennt; beide Fraktionen werden unter milden Bedingungen scharf getrocknet.



   Ausbeute: 52 g   a-Äscin;    45 g ss-Äscin.



   Beispiel 2    100 g    Natriumäscinat werden in 2 Liter Wasser gelöst und mit 200 ml Kationenaustauscher 1/2 Stunde gerührt. Anschliessend wird der Austauscher abfiltriert und die Lösung wie oben weiter behandelt.



   Beispiel 3
100 g Natriumäscinat werden nach Beispiel 1 oder 2 in wässrig-alkoholischer Lösung in die freie Säureform übergeführt, dann die Lösung im Vak. vom Alkohol befreit und einige Tage bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Während dieser Zeit scheidet sich das wasserunlösliche   fi-Äscin    quantita  tivab.   



   Das Natriumäscinat wurde bei allen drei Beispielen auf folgende Weise erhalten:    100 kg      10-proz.    alkoholisch-wässriger Rosskastanienextrakt wird mit einer ätherischen Lösung von 1 kg Cholesterin versetzt und die Emulsion unter Ab  dampfen    des Ethers 1 Stunde bei   90"    gerührt. Der wasserunlösliche   Saponin-Cholesterin-Niederschlag    wird abzentrifugiert und solange mit kaltem Wasser gewaschen, bis die Waschflüssigkeit farblos ist. Der Niederschlag wird bei Zimmertemperatur an der Luft getrocknet. Das staubfeine Pulver wird 10 Tage im Soxhlet mit Äther extrahiert, der Rückstand mit 20 kg Methanol behandelt und vom Unlöslichen filtriert. Die gelbliche Lösung wird solange mit Aktivkohle behandelt, bis sie farblos ist.

   Das Methanol wird im Vak. abgezogen und der Rückstand bei höchstens 1 Torr über   P2O    getrocknet. Die Ausbeute an Natriumäscinat beträgt etwa   8 0/0.      

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinnung von zwei Äscin Isomeren, a- und ss-Äscin, in Form der freien Säure aus genuinem Rosskastanien-Äscin, dadurch gekennzeichnet, dass Äscin mittels Ionenaustauschs in die freie Säureform übergeführt und die Lösung so lange stehen gelassen wird, bis die Fällung von ss-As- cin in Form der freien Säure abgeschlossen ist, a-Äscin in Form der freien Säure gelöst und ss-Äscin in Form der freien Säure ungelöst getrennt und unter milden Bedingungen getrocknet werden.
    UNTERANSPRUCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine wässrige Ascin-Lösung über eine Kationenaustauschersäule gegeben wird.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine wässrige Äscin-Lösung mit einem Kationenaustauscher geschüttelt oder gerührt wird.
    3. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine wässrig-alkoholische Lösung mit einem Kationenaustauscher behandelt und der Alkohol anschliessend durch Destillation entfernt wird.
    4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine wässrige Lösung des Äscins in Säureform bei Zimmertemperatur bis zur vollständigen Fällung des ss-Äscins stehen gelassen wird.
    5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine wässrige Lösung des Äscins in Säureform bis 80" erwärmt und bis zur vollständigen Fällung des ss-Äscins stehen gelassen wird.
    6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Lösung bei Temperaturen von 50-900, vorzugsweise 60-850 und insbesondere 65-75 , hält.
    7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man das in Form der freien Säure gelöste a-Äscin von dem in Form der freien Säure ungelösten p-Äscin durch Filtrieren trennt.
CH625561A 1960-06-14 1961-05-30 Verfahren zur Gewinnung von zwei Äscin-Isomeren aus Extrakten der Rosskastanie CH411235A (de)

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