Verfahren zur Herstellung von Farbbildern mit Hilfe von Mehrschichtenmaterialien Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von subtraktiven Farbbildern unter Verwendung von Mehrschichtenmaterialien mit dif fusionsfesten Farbkupplern, wobei die Farbbilder durch Farbentwicklung entstehen. Bekannte Mate rialien dieser Art bestehen aus drei Emulsionsschich- ten, die jeweils für den blauen, grünen und roten Teil des Spektrums empfindlich sind und diffusions feste Farbkuppler für Gelb, Purpur und Blaugrün enthalten.
Die Emulsionsschichten liegen entweder unmittelbar aufeinander oder sind durch Filterschich ten oder farblose Gelatineschichten oder beide von einander getrennt. Die Filterschichten haben den Zweck, eine selektive Belichtung der Barunterliegen den Schichten zu gewährleisten. Gelatinetrennschich- ten dagegen sollen verhindern, dass an den Berüh rungsflächen von kupplerhaltigen Emulsionsschichten eine Vermischung bzw. eine Verzahnung auftritt und dadurch in dieser Zone bei der Farbentwicklung kein reiner Farbton entsteht.
Die Anwendung von Trenn schichten zwischen den Emulsionsschichten, seien es Filter- oder Gelatineschichten, soll demnach die ab solute Farbtrennung in den Schichten, die durch die diffusionsfesten Komponenten und die selektive Sen- sibilisierung der Schichten allein noch nicht völlig gewährleistet ist, sichern.
Es hat sich nun herausgestellt, dass die Farb- trennung bei solchen farbenphotographischen Mehr schichtenmaterialien, die die genannten Filter- und Trennschichten enthalten, nicht immer den gestellten Anforderungen entspricht. Der Grund dafür ist fol gender: Die Farbbildung bei der Farbentwicklung kommt dadurch zustande, dass bei der Reduktion des be lichteten Halogensilbers das entstehende Oxydations produkt der Farbentwicklersubstanz mit dem Kupp- ler zu Farbstoff zusammentritt. Es ist bekannt (vgl. z. B.
Bromberg und Wilenski, Journal für ange wandte Chemie [russ.] 22, 128), dass das kupplungs fähige Oxydationsprodukt eine gewisse Beständigkeit aufweist, so dass es, falls es am Orte seiner Bildung keine Möglichkeit zur Umsetzung findet, durch Dif fusion an eine andere Stelle gelangen und, bei An wesenheit von Komponente, dort Farbstoff bilden kann.
Eine Beschränkung der Farbbildung auf die betreffende Schicht ist demnach nur dann gegeben, wenn eine zur völligen Umsetzung der in der Schicht entstehenden Oxydationsprodukte zu Farbstoff hin reichende Menge an Farbkuppler vorhanden ist, und wenn der Farbkuppler auch reaktionsfähig genug ist, um sich mit dem gesamten Oxydationsprodukt umzu setzen, bevor dieses durch Diffusion in die Nach barschicht gelangt.
Auch wenn diese beiden Forderungen - genü gende Kupplermenge in der Schicht und hohe Kupp lungsgeschwindigkeit - gewährleistet sind, zeigt sich, dass trotzdem ein gewisses Ausdiffundieren von Ent- wickleroxydationsprodukten und damit Farbbildung in der benachbarten Schicht auftreten, und zwar an den Stellen stärkerer Belichtung bzw. höherer Farb- dichte. Dort tritt also eine Verschwärzlichung der betreffenden Grundfarbe auf.
Der Anteil des ausdif- fundierenden Oxydationsproduktes stammt aus den Grenzgebieten der entwickelten Schicht.
Wesentlich stärker ins Auge fallend wird die durch Ausdiffundieren von Farbentwickler-Oxyda- tionsprodukt verursachte Farbverschwärzlichung, wenn Farbkuppler geringeren Reaktionsvermögens Verwendung finden. Solche Farbkuppler zeichnen sich aber häufig durch wertvolle Eigenschaften in anderer Hinsicht aus, z. B. durch den besonders er- wünschten Verlauf der spektralen Absorption der aus ihnen erhaltenen Farbstoffe. Auf die Anwen dung solcher Farbkuppler musste man bisher ver zichten oder aber ihnen einen Teil reaktionsfähiger Kuppler beimischen, wobei man allerdings die er wünschten Eigenschaften des Farbkupplers mit dem geringeren Reaktionsvermögen nur zum Teil aus nutzen konnte.
Erfindungsgemäss erreicht man eine vollständige Farbtrennung dadurch, dass man mindestens zwi schen zwei benachbarten farbkupplerhaltigen Emul- sionsschichten mindestens eine Gelatineschicht anord net, die mit kupplungsfähigen Farbentwickler-Oxy- dationsprodukten reagierende diffusionsfeste Farb kuppler enthält.
Der Gehalt an Farbkuppler sowie die Dicke der Zwischenschichten werden zweckmässig so gewählt, dass in diesen das ganze eindiffundierende Entwickleroxydationsprodukt oder wenigstens der grösste Teil davon durch Farbkupplung festgehalten wird. Dabei ist es nicht nötig, dass der in der Gelatine schicht gebildete Farbstoff chemisch identisch oder im Farbton völlig gleich dem in der zugeordneten Emulsionsschicht entwickelten sein muss. Man kann vielmehr in der Gelatineschicht zum Beispiel einen reaktionsfähigeren Farbkuppler anwenden, um die Schicht möglichst dünn halten zu können.
Man kann auch bewusst der Gelatineschicht einen Farbkuppler zufügen, der zu einem etwas andern Farbton führt, um zugleich der Erscheinung zu begegnen, dass ein Farbstoff in höherer Konzentration seinen Farbton ändert.
Die Anzahl der zu verwendenden kupplerhaltigen Gelatineschichten richtet sich nach den jeweiligen Gegebenheiten. Unter Umständen kann schon mit einer einzigen solchen Schicht, insbesondere einer purpurkupplerhaltigen Schicht zwischen der Blau grün- und Purpurschicht, eine wesentliche Verbes serung des Farbbildes erreicht werden. Auch können andern Zwecken dienenden Gelatineschichten, z. B. Filterschichten, Farbkuppler in erfindungsgemässem Sinne zugegeben werden.
<I>Beispiel l</I> Auf einem Acetylcellulose-Schichtträger wird eine rotempfindliche Bromjodsilber-Emulsionsschicht mit und als oberste Schicht eine gelbkupplerhaltige, op tisch nicht sensibilisierte Bromsilberemulsion. Nach der Belichtung entwickelt man in üblicher Weise mit einem Farbentwickler. Die Rotwiedergabe mit einem solchen Material ist gegenüber dem gleichen Mate rial ohne purpurkupplerhaltige Gelatinezwischen- schicht wesentlich verbessert.
einem diffusionsfesten Blaugrünkuppler aufgetragen. Darüber wird eine dünne Gelatineschicht angeordnet, die den gleichen Farbkuppler in der gleichen Kon-. zentration wie in der Emulsion enthält. Vor Auftra gen der grünempfindlichen, purpurkupplerhaltigen Emulsion wird eine purpurkupplerhaltige Gelatine- schicht zwischengelegt und eine gleiche Gelatine schicht auch über die grünempfindliche Emulsions- schicht gegossen.
Dann wird eine einen gelben Filter farbstoff sowie einen Farbkuppler für Gelb enthal tende Gelatineschicht aufgetragen und darauf schliess lich eine gelbkupplerhaltige blauempfindliche Emul- sionsschicht gegossen. Die Herstellung der Farbbil der erfolgt in der üblichen Weise mit einem Farb- entwickler. Die Farbwiedergabe ist wesentlich besser als bei Anwendung des gleichen Mehrschichtenmate- rials ohne die zusätzlichen Gelatineschichten und den Farbkuppler in der Filterschicht.
<I>Beispiel 2</I> Ein Mehrschichten-Kopiermaterial zeigt folgen den Aufbau: Auf dem Schichtträger liegt eine gelb- kupplerhaltige blauempfindliche Bromjodsilber-Emul- sionsschicht. Darüber befinden sich eine rotsensibili sierte, einen Farbkuppler für Blaugrün enthaltende Chlorsilber-Emulsionsschicht und zwischen dieser und der obern grünempfindlichen, einen Purpurkupp- ler enthaltenden Chlorsilberemulsionsschicht eine Gelatineschicht,
die den gleichen Purpurkuppler ent hält wie die obere Emulsionsschicht. Nach der Be lichtung entwickelt man in üblicher Weise mit einem Farbentwickler. Die Farbwiedergabe ist wesentlich besser als bei Verwendung des gleichen Kopiermater rials ohne zusätzliche Gelatineschicht. <I>Beispiel 3</I> Ein Mehrschichten-Farbpapier trägt, übereinan der angeordnet, die rotompfindliche, einen Blau grünkuppler enthaltende Chlorsilberemulsionsschicht, eine Gelatineschicht,
der als Farbkuppler für Pur pur 3-Pentadecyl-l-phenyl-pyrazolon-4'-sulfonsäure einverleibt ist, eine grünsensibilisierte Chlorsüber- emulsionsschicht, die als Farbkuppler für Purpur ein Kernsubstitutionsprodukt des (,)-Cyanacetonphenons folgender Konstitution enthält:
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