CH300030A - Verfahren zum Pickeln von Blössen und Pelzfellen. - Google Patents

Verfahren zum Pickeln von Blössen und Pelzfellen.

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CH300030A
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water
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pelts
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Dr Friedrich Schmitt
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Boehme Fettchemie Gmbh
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description


  <B>Verfahren</B>     zum        Pickeln   <B>von Blössen</B>     und        Pelzfellen.       Unter Pickeln versteht man in der Leder  herstellung und Pelzveredlung einen Arbeits  vorgang, der unter Einsatz von Säuren und       Neutralsalzen    durchgeführt wird. Durch das  Pickeln sollen, die Felle auf den für die Ger  bung geeigneten     p11-Wert    von etwa 3 bis 5  eingestellt werden. Ausserdem soll die Pickel  säure den beim     Äschern,    in die Haut gelang  ten und an die     Kollagenfaser    fest.     .gebundenen     Kalk entfernen.

   Als     Pickelsäure    wird bis jetzt  hauptsächlich Schwefelsäure, Salzsäure, zum  Teil auch Ameisensäure und Essigsäure ver  wendet. Bei Anwendung von anorganischen  Säuren muss eine genügende Menge Neutral  salz zur Verhinderung von Schwellungser  scheinungen beim Pickeln zugesetzt werden.  Bei Ameisensäure, Essigsäure und andern or  ganischen Säuren ist die Gefahr der Schwel  lung zwar geringer, aber auch bei Anwendung  dieser Mittel ist. erhöhte Aufmerksamkeit er  forderlich, um unerwünschte Schwellungs  erscheinungen zu vermeiden.  



       Gegenstand    des vorliegenden Patentes ist  ein Verfahren zum Pickeln von Blössen. und  Pelzfellen, das dadurch gekennzeichnet ist,  dass man     Pickelbrühen    verwendet, die neben       Neutralsalzen    Säuregemische enthalten, die  den     niedrigmolekularen,    wasserlöslichen An  teilen der bei der Oxydation des Paraffins ent  stehenden Säuren     entsprechen.     



  Solche Säuregemische, die man zusammen  mit. zugesetzten     Neutralsalzen    oder auch teil-    weise neutralisiert. mit     vorzüglicher    Wirkung       verwenden    kann, finden sich vorzugsweise in  den Kühlerwässern.. Diese     enthalten    beispiels  weise etwa 12<B>%</B>     Ameisensäure,    etwa 13 %  Essigsäure und. etwa 6  /o     Propionsäure    nebst       geringen    Mengen höherer Homologer. Mit  ähnlichem     Erfolg    wie die Kühlerwässer aus  den an die Oxydationsöfen angeschlossenen  Kondensatoren kann man auch Waschwässer  verwenden, die beim     Auswaschen    der rohen  Fettsäuren mit Wasser anfallen.

   Bei Verwen  dung     dieser    Säuregemische kann die Neutral  salzmenge um fast die Hälfte im Vergleich  zum     Schwefelsäurepickel    bei     Einsatz    von     äqui-          valentenSäuremengen    verringert werden.

   Dies  ist, bei der     Chromgerbung    deshalb sehr wich  tig, :da bekanntlich bei einer steigenden Zu  gabe von     Neutralsalz    die Chromaufnahme sei  tens der Haut geringer     wird.    Gegenüber den  in bekannter Weise     unter        Verwendung    anor  ganischer oder organischer Säuren     gepickelten     Blössen zeigen die beispielsweise mit Kühler  wasser behandelten ein besonders feines, ge  schlossenes Aussehen des     Narbens.    Es zeigte  sich ferner, dass eine anschliessend durchge  führte mineralische bzw.

   vegetabilische Ger  bung rascher verläuft, die     Gerbbrühen    besser  erschöpft werden und die Gerbstoffe sich in  den einzelnen     Hautschichten    gleichmässiger  als beiden bisher     üblichen,    Arbeitsweisen ver  teilen.

   Die     erfindungsgemäss        gepickelten     Blössen enthalten nach der     Chramgerbung    in           der        Regel        ungefähr        10        bis        20        %        mehr        Chrom-          oxyd    als bei Anwendung der bisher üblichen       Pickelsäuren.    Besonders vorteilhafte Wirkun  gen ergeben sieh insbesondere bei Verwen  dung von Kühlerwasser zur Herstellung der       Pickelbrühe.    Dies dürfte nicht nur auf das  

  Vorhandensein von     Propionsäure    und gerin  gen     -Mengen        höhermolekularer    organischer  Säuren neben Ameisensäure und Essigsäure  zurückzuführen sein, sondern     ist    wahrschein  lich auch durch die Anwesenheit von andern       Verbindungen,    wie Alkoholen, Aldehyden  usw., bedingt. Es ist anzunehmen, dass die  geringen Mengen Aldehyd bei der anfangs  alkalisch reagierenden Blösse eine milde An  gerbung der Hautoberfläche bewirken, wo  durch besonders der Narben widerstandsfähi  ger wird.  



  <I>Beispiel 1:</I>  Die Prozentangaben der Beispiele 1 bis 3  beziehen sich auf das     Blössengewicht.     



  100 kg Kalbsblössen, die wie üblich vorbe  handelt sind, werden nach der Beize gespült  und im Fass wie folgt     gepickelt:          100--15011/o    Flotte von etwa 20 ,       1,5-2,5        %        Kühlerwasser        30%ig,     berechnet als Essigsäure,       -1-6        %        Kochsalz.     



  Dauer: 1-2 Stunden.  



  Wird das Pickeln in .der Haspel durch  geführt, so beträgt die Flottenmenge 200 bis       500%.     



  Im Anschluss daran kann     eine        Chromger-          bumg    entweder in frischer Flotte oder unter       1litverwendung        von        50        %        der        obigen        Pickel-          brühe    durchgeführt werden. Die Leder wer  den auf     Boxealf    verarbeitet.  



       Beispiel   <I>2:</I>  100 kg     Schafsblössen    werden. nach der  Beize mit       0,51/o        Fettalkoholsulfonat    mit     331/o    Fett  alkoholgehalt (aus einem Alkohol  gemisch mit 4 bis 10 Kohlenstoff  atomen aus dem Vorlauf der     Kokos-          fettalkohole    hergestellt),         1,5-21/o    Kühlerwasser     30a/oig,          3-.-51/o        Kochsalz    in       100-150'1/o    Flotte bei l.8=32  im Fass     ge-          piekelt.     



  Ein Zusatz von     Fettalkoholsulfonat    bei  dem Pickel wirkt sich vorteilhaft aus, indem  der Narben fein und geschlossen bleibt und  das fertige Leder eine hohe Reissfestigkeit       und    bessere Narbenelastizität. besitzt. Dieses       Pickelv    erfahren     eignet    sieh besonders für  Blössen, die anschliessend mit vegetabilischen  und synthetischen     CTerbstoffen    gegerbt werden  sollen, zum Beispiel Futterleder,     Portefeuille-          leder    usw.  



  <I>Beispiel 3:</I>  100 kg wie üblich vorbehandelte     Rinds-          häute        werden        in        100-200%        Flotte        mit          2-3%        Kühlerwasser,        das        mit        Ammoniak     auf einen     pii-Wert    von etwa 3,5  abgestumpft ist,

   und       3-4        %        Kochsalz     1-2 Stunden bei     18-25         gepickelt.     Durch das teilweise Abstumpfen des Küh  lerwassers mit Ammoniak oder sonstigen     Alka-          lien    oder organischen Basen wird die Schwell  wirkung des Säuregemisches noch weiter ver  mindert.

   Es ist deshalb nur noch ein gering  fügiger Zusatz von     Neutralsalz        erforderlich.          Auch        bei        diesem        Pickel        kann        0,5%        Fett-          alkoholsulfonat,    wie in Beispiel 2 angegeben,  zugesetzt werden. Die Blössen können auch  über Nacht in der     Piekelbrühe    liegenbleiben.       Beispiel   <I>1:</I>  Die nachfolgenden Angaben beziehen sieh  auf 1 Liter Flotte.  



  Lamm- oder     Kaninfelle    werden mit folgen  dem Pickel behandelt       25-35    g Kochsalz oder entsprechende       Mengen    Glaubersalz,       3-6        em3        Kühlerwasser        30%ig,        auf        Essig-          säure    berechnet,  Temperatur:     25-28 .     



  Das Kühlerwasser kann auch vorher auf  einen     pH-Wert    von etwa     3,.3    abgestumpft  werden. In diesem Fall     beträgt    die     Salzzugabe     nur 20-30 g pro Liter Flotte. Das Pickeln      erfolgt in der Kufe oder in der Haspel. Nach  dem man die Felle in der Flotte etwa 1 Std.  bewegt hat, bleiben dieselben über Nacht in  der Flotte liegen und werden dann am näch  sten Tage     zentrifLigiert    oder in     Presskästen          abgepresst.     



  Die so     gepickelten        Felle    eignen sich beson  ders für folgende Art der     Chromgerbung:          llan    verwendet hierzu in     frischer    Flotte:  20 g Kochsalz       4-6        g        Chromsalz        4112        basisch,        25-28%     Chromoxyd.  



  Nach ungefähr '5 Stunden wird nochmals  2-3     g    Chromsalz je Liter Flotte nachgegeben.  Nach weiteren     3-4    Stunden     wird    mit:     calci-          nierter    Soda     abgest.Lunpft.    -Die benötigte Soda  menge ist von der Wasserhärte abhängig und       beträgt.    bei weichem     Wasser    etwa     9a4,,

      bei       hartem        Wasser        bis        zu        etwa        13%        Na2C03.        Die     Soda wird hierbei im Verhältnis 1:10 in  Wasser gelöst und langsam unter steter  Bewegung der Flotte zufliessen gelassen. Die  Felle bleiben dann noch über Nacht in der  Flotte liegen und werden dann am folgenden  Tage wie üblich weiterbearbeitet.  



  Bei der Verwendung von Kühlerwasser an  Stelle von Essigsäure oder Ameisensäure allein  zum Pickeln von Pelzfellen kann die Salz  menge im Pickel vermindert, werden, da das  Kühlerwasser eine geringere Schwellwirkung  auf die Hautsubstanz ausübt als etwa äquiva  lente Mengen Ameisensäure oder Essigsäure.  Nach dem     Kühlerwasserpickel    nehmen die  Pelzfelle das Chromsalz besser auf. Nach  Fertigstellung besitzt das Leder einen beson  ders weichen, wattigen Griff und eine beson  ders gute Narbenelastizität.  



  In ähnlicher Weise können andere Pelz  felle, wie Hamster-, Eichhörnchen-, Katzen-,       Schaffelle    usw., behandelt werden. Auch für  Edelfelle, wie Marder, Iltis, Bisam,     Skunks,       Fuchs, .Seehund     sowie    Fohlen, kann das neue       Pickelverfahren    Anwendung finden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Pickeln von Blössen und Pelzfellen, dadurch gekennzeichnet, dass man Pickelbrühen verwendet, die neben Neutral salzen Säuregemische enthalten, die den nie drigmolekularen, wasserlöslichen Anteilen der bei der Oxydation des Paraffins entstehenden Säuren entsprechen. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man das bei der Paraffinoxydation anfallende Kühlerwasser verwendet. 2.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man Waschwässer verwendet, die beim Auswaschen der rohen Paraffinoxydationsfettsäuren mit Wasser er halten werden. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Säuregemische teilweise neutralisiert werden. 4. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Säuregemische teilweise neutralisiert werden und ohne wei teren Zusatz von Neutralsalzen verwendet werden. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Säuregemische teilweise mit anorganischen Basen neutrali siert werden. 6.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Säuregemische teilweise mit organischen Basen neutralisiert werden. 7. Verfahren nach Patentanspruch, ge kennzeichnet durch die Mitverwendung von Sulfonierungserzeugnissen aliphatischer ein wertiger Alkohole mit 4-10 Kohlenstoff atomen.
CH300030D 1942-11-05 1943-10-09 Verfahren zum Pickeln von Blössen und Pelzfellen. CH300030A (de)

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FR899855A (fr) 1945-06-13
BE453228A (fr) 1943-12-31

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