CH197107A - Verfahren zur Darstellung haltbarer therapeutischer Präparate aus Darmschleimhaut. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung haltbarer therapeutischer Präparate aus Darmschleimhaut.

Info

Publication number
CH197107A
CH197107A CH197107DA CH197107A CH 197107 A CH197107 A CH 197107A CH 197107D A CH197107D A CH 197107DA CH 197107 A CH197107 A CH 197107A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
intestinal mucosa
preparation
water
therapeutic preparations
intestinal
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Aktiengesellsc Farbenindustrie
Original Assignee
Ig Farbenindustrie Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ig Farbenindustrie Ag filed Critical Ig Farbenindustrie Ag
Publication of CH197107A publication Critical patent/CH197107A/de

Links

Landscapes

  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)

Description


  Verfahren zur Darstellung haltbarer therapeutischer Präparate aus Darmschleimhaut.    Bekanntlich übt die Darmschleimhaut  einen entgiftenden     Einfluss    auf die durch  bakterielle und andere Spaltungsvorgänge  im Darmkanal entstehenden Giftstoffe aus.  Über die Natur dieses entgiftenden Prinzips  herrscht noch keine Klarheit. Zum Teil führt  man die Entgiftung auf die in der Darm  schleimhaut vorhandene, das toxisch wirkende  Histamin abbauende     Histaminase    zurück.  Von einem Verfahren zur Gewinnung thera  peutisch anwendbarer, entgiftend wirkender  Präparate aus     Darmschleimhaut    ist bisher  nichts bekannt geworden.

   Der Grund hierfür  dürfte in dem Umstand zu suchen sein, dass  aus Datenschleimhaut gewonnene Extrakte  infolge bakterieller und anderer Zersetzung  schon nach kurzer Zeit unwirksam werden.  



  Es wurde nun gefunden, dass man zu  haltbaren therapeutisch anwendbaren, hoch  wirksamen Präparaten aus Darmschleimhaut  gelangen kann, wenn man Darmschleim mit  einer Pufferlösung     hydrolysiert,    das so er-         haltene    Produkt filtriert, zu dem Filtrat ein  wasserlösliches organisches Lösungsmittel fügt  und die so entstandene Fällung abtrennt.  Durch die Behandlung mit der Pufferlösung  wird das Eiweiss, wie Versuche ergaben,  soweit     hydrolysiert,    dass der     Wirkstoff    in  Lösung geht. Um eine vorzeitige Zerstörung  der wirksamen Substanz zu verhindern, ist  es zweckmässig, die Darmschleimhaut gleich  nach ihrer Gewinnung mit einem Desinfek  tionsmittel zu behandeln und einzufrieren.

    Das so behandelte Ausgangsmaterial kann  dann zu einem beliebigen Zeitpunkt gemäss  dem Verfahren der Erfindung der Einwirkung  der Pufferlösung unterworfen werden. Anstatt  schlachtfrische     Schleimhäute    kann man auch  den nach     Vorweichen    der Därme in kaltem  Wasser erhaltenen Abfallschleim, wie oben  angegeben ist, konservieren und als Aus  gangsprodukt für das erfindungsgemässe Ver  fahren verwenden. Als Desinfektionsmittel  können die verschiedensten Substanzen ver-      wendet werden, zum Beispiel komplexe     Queck-          silberverbindungen,        Anürie        höherer    Fett  säuren und andere.  



  Hat man den     Darmschleim    mit Puffer  lösung behandelt und zu     der        filtrierten    Lösung  ein organisches wasserlösliches     Lösringsrnittel          gegeben,    so fallen die wirksamen     Stoffe,    in  der Regel zusammen mit einem Teil der  verwendeten Puffersubstanz aus und können  durch Filtration oder     Absehleudern        isoliert     werden.

   Wenn die wirksame Substanz auf  der verwendeten     Puffersubstanz    als Träger  substanz     niedergeschlagen    wird, ist die Halt  barkeit des wirksamen Produktes, wie Ver  suche ergaben, bedeutend     erhöht.    .  



  Bei der Behandlung des     Darmycbleimes     mit Pufferlösungen wählt     rnan        zweckmässig     eine neutrale bis schwach alkalische Wasser  stoffionenkonzentration. Die Behandlung wird  zweckmässig zunächst längere Zeit     bei    tiefer       Temperatur    und dann zum     Schlul:

  ,    bei höherer,       twa    45" nicht     übersteigender        Temperatur          durchgeführt.    Zur Erzielung keimfreier Prä  parate ist es vorteilhaft, die Filtration des       Hydrolysats    mit bakteriendichten Filtern       bezw.        sogenannten        Seitzfiltern    auszuführen.  



  Die Ausbeute     lälät    sich steigern, wenn  die zur Fällung der     Wirkstoffe    benutzten  wasserlöslichen organischen Lösungsmittel  unter<B>00,</B> beispielsweise auf - 5 bis - 10  gekühlt     sind.    Um zu ganz reinen Produkten  zu gelangen, kann es     zweckmässig    sein, die  ausgefällten Produkte erneut in     Pufferlösungen     zu lösen und diese     Lösungen    entweder erneut  mit wasserlöslichen     organischen    Lösungs  mitteln zu versetzen oder sie,     zweckaiiil iger-          weise    nach     Vorkonzentrieren    durch Vakuum  destillation, auf besonders schonende Weise,

    zum Beispiel durch Verwendung von     Vakieum-          walzentrocknern.        Vakuumzerstäubung    oder  durch Trocknen unter vermindertem Druck,  in gefrorenem Zustand zur Trockne zu  bringen.  



  Als     Puffersubstanzen    lassen sich die übli  chen Stoffe dieser blasse, zum Beispiel Na  triumphosphat-,     Amrrioniumehlorid-,        Aninio-          niak-,        Glykokollpuffer    und andere verwenden.  Die Pufferlösungen können Stoffe wie Gly-         zerin    und     andere    zugesetzt enthalten.

   Als       wasserlö        slic:he        organische    Lösungsmittel     kom-          inen        beispielsweise    niedermolekulare     alipha-          tische    betone, wie Aceton,     11lethyläthy        lketon,     Äther mehrwertiger Alkohole wie     (lykol-          nionoiitllyJä        ther,        (-lyzeririmonoäthyläther    und  andere in     Betracht.     



  Das     Verfahren    ist nicht auf die Anwen  dung frischer Darmschleimhaut beschränkt.  Es lassen sich reit gleichem     Eifolge    auch  die bei der     Entschleimung    der Därme zum  Zwecke der Wurstbereitung     abfallenden     Schleimhäute verwenden.  



  Die nach dem Verfahren erhaltenen Pro  dukte sind wasserlöslich und     können        peroral     oder     parenteral    verabfolgt werden. Die Ein  stellung der Präparate auf einen bestimmten  Wirkungswert kann durch Bestimmung der       Histaminzerstörung,    durch Bestimmung der       Zer störiin:;

  @    der     H-Substanz        (anaphylaktisches          CTift)    oder durch     Bestimmung    der für die  Verhinderung des     anaphylaktischen        Schockes     bei     Reinjektion    von     sensib    linierten Tieren       erforderlichere    Dosis erfolgen.  



  Die     eifindungsgemäss    erhältlichen Präpa  rate besitzen, wie Versuche ergaben, die  Eigenschaft, den     normalen    und insbesondere  den krankhaft gesteigerten     Blutarninosäure-          spiegel    zu senken, über dessen     pathophysio-          logische        Bedeutung    zusammenfassende An  gaben zum Beispiel im     .,Handbuch    der Bio  chemie,     Ergänzungswerk    Band 3,

       1G36\\        iri     einem Referat von     Gottschalk        vorliegen.     Weiterhin vermögen die so gewonnenen Prä  parate den infolge erhöhter Resorption von       Stoffwechselschlacken    oder infolge mangel  hafter Entgiftung im Dünndarm erhöhten       Xantlioproteinspiegel    im Blut, wie er bei  einer Reihe von Erkrankungen, zum Beispiel  Rheumatismus und bei Leberschädigung auf  tritt, zu senken.  



  <I>Beispiele:</I>  1. 50 kg Schleimhaut von     frischen    Schweine  dünndärmen werden sofort nach der Gewin  nung mit einer     wässrigen    Lösung von 100 g  eines Gemisches, das zur     Hälfte    aus Koch  salz     und    zur Hälfte aua dem salzsauren Salz      des aus     Palmkernölfettsäure    erhältlichen       Amingemisches    besteht, verrührt und einge  froren.

   Nach dem Zermahlen im Fleischwolf  wird mit 100 Liter n10     Phosphatpuffer          (pri    etwa 7,4) über Nacht bei niederer Tem  peratur, dann noch eine Stunde bei     38'    ver  rührt,     abgeschleudert    und die Lösung durch  ein     Entkeimiingsfilter,    beispielsweise ein so  genanntes     Seitzfilter,    filtriert. Das Filtrat  wird ausgekühlt und mit dem     1,5-fachen     Volumen auf ---<B>5"</B> vorgekühltem Aceton  gefällt. Die erhaltene Fällung wird sofort       abgeschleudert,    je zweimal mit Aceton und  mit Äther gewaschen und im Vakuum ge  trocknet.  



  2. 50 kg Schleimhaut, wie sie bei der       Darmschleimerei    nach     Vorweichen    in eis  kaltem Wasser anfällt, werden analog Bei  spiel 1 verarbeitet. Das erhaltene Trocken  produkt wird nochmals in     Phosphatpuffer     gelöst, die Lösung durch     Seitzfilter    filtriert,  im Vakuum auf etwa     Vio        vorkonzentriert,     wobei die Temperatur nicht über 20 o beträgt,  und das so erhaltene Konzentrat wird unter  vermindertem Druck in gefrorenem Zustand  getrocknet. Man erhält ein sehr lockeres    nicht hygroskopisches Pulver, das in Wasser  spielend leicht und klar löslich ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung haltbarer the rapeutischer Präparate aus Darmschleimhaut, dadurch gekennzeichnet, dass man den Darm schleim durch Behandlung mit einer Puffer lösung hydrolysiert, das so erhaltene Produkt filtriert, das Filtrat mit einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel versetzt und die so entstandene Fällung abtrennt. UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass für die Ausfällung der Wirkstoffe aus dem Hydrolysat unter 0 o abgekühlte wasserlösliche organische Lösungsmittel verwendet werden. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösung der Wirkstoffe bei niederer Temperatur zur Trockne gebracht wird.
CH197107D 1935-08-01 1936-07-29 Verfahren zur Darstellung haltbarer therapeutischer Präparate aus Darmschleimhaut. CH197107A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE197107X 1935-08-01

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH197107A true CH197107A (de) 1938-04-15

Family

ID=5756187

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH197107D CH197107A (de) 1935-08-01 1936-07-29 Verfahren zur Darstellung haltbarer therapeutischer Präparate aus Darmschleimhaut.

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH197107A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2512746C3 (de) Verfahren zur Herstellung von keimarmem, faserfreiem Pankreatin
CH197107A (de) Verfahren zur Darstellung haltbarer therapeutischer Präparate aus Darmschleimhaut.
AT152396B (de) Verfahren zur Darstellung haltbarer therapeutischer Präparate aus Darmschleimhaut.
DE384134C (de) Verfahren zur Herstellung eines Kamillenextraktes
DE1076888B (de) Verfahren zur Gewinnung atmungsfoerdernder Wirkstoffe fuer therapeutische Zwecke
DE702722C (de) Verfahren zur Darstellung haltbarer therapeutischer Praeparate aus Darmschleimhaut
DE950594C (de) Verfahren zur Gewinnung von Heparin
DE2846482A1 (de) Ein verfahren zur gewinnung eines neoplasmen gegenwirkenden praeparates aus angesaeuertem, alkalischen hydrolysat von torf
DE1084433B (de) Verfahren zur Herstellung von reinen Loesungen des Kallikrein-Inaktivators
DE128419C (de)
DE940133C (de) Verfahren zur Gewinnung hochwirksamer Organextrakte
DE719026C (de) Verfahren zur Herstellung von Praeparaten, die das Kreislaufhormon Kallikrein enthalten
AT200257B (de)
DE576446C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Inaktivators eines Blutkreislaufhormons
DE565065C (de) Verfahren zur getrennten Gewinnung einer blutdruckerhoehenden Substanz und einer aufden Uterusmuskel zusammenziehend wirkenden Substanz aus dem Hypophysenhinterlappen
DE2103772C3 (de) Verfahren zur Gewinnung eines Peptidase-Inhibitor-Präparates
AT117987B (de) Verfahren zur Gewinnung von physiologisch wirksamen Extrakten.
DE441614C (de) Verfahren zur Herstellung eines antidiabetisch wirksamen Praeparates aus Pankreasdruesen
DE739003C (de) Gewinnung von Pflanzenprotein
DE711720C (de) Verfahren zur Anreicherung und Gewinnung eines die Steigerung der Leukocytenbildung bewirkenden Stoffes
DE706578C (de) Verfahren zur Gewinnung von Praeparaten, die das Kreislaufhormon Kallikrein enthalten
DE651435C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Vitaminpraeparates
DE681216C (de) Verfahren zur getrennten Darstellung des thyreotropen und gonadotropen Hormons des Hypophysenvorderlappens
DE662219C (de) Verfahren zur Herstellung eines zur Behandlung von Bronchialasthma und Emphysem geeigneten Arzneimittels
DE1617741C (de) Verfahren zur Herstellung eines Glyco peptides aus Magenschleimhaut oder Zwölf fmgerdarm von Schweinen