DE711720C - Verfahren zur Anreicherung und Gewinnung eines die Steigerung der Leukocytenbildung bewirkenden Stoffes - Google Patents

Verfahren zur Anreicherung und Gewinnung eines die Steigerung der Leukocytenbildung bewirkenden Stoffes

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DE711720C
DE711720C DEB183658D DEB0183658D DE711720C DE 711720 C DE711720 C DE 711720C DE B183658 D DEB183658 D DE B183658D DE B0183658 D DEB0183658 D DE B0183658D DE 711720 C DE711720 C DE 711720C
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DE
Germany
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water
enrichment
formation
solutions
leukocytes
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Expired
Application number
DEB183658D
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English (en)
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Dr Edwin Baumann
Dr Adolf Hagedorn
Dr Erich Rabald
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Roche Diagnostics GmbH
CF Boehringer und Soehne GmbH
Original Assignee
Boehringer Mannheim GmbH
CF Boehringer und Soehne GmbH
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Anreicherung und Gewinnung eines die Steigerung der Leukocytenhildung bewirkenden Stoffes Vorliegendes Verfahren hat die AnreichLerung und Gewinnung eines die Bildung der weißen Blutkörperchen fördernden Wirkstoffes zum Gegenstand.
  • Während über die Eigenschaften und das Verhalten des die Eythrocytenbildung fördernden Faktors schon Näheres bekannt ist, sind die Eigenschaften des die Leuksocytenbildung fördernden Faktors so gut wie unbekannt.
  • Anläßlich einer systematischen Untersuchung der Einwirkung der verschiedensten Extrakte aus Magen- oder Darmschleimhaut, Blut oder gelbem Knochenmark auf die Blutbildung wurde gefunden, daß der die Leukocytose fördernde Faktor in Wasser und wäßrigen Lösungen löslich ist, daß er aber aus den wäßrigen Lösungen durch Zusatz wasserlöslicher organischer Lösungsmittel gefällt werden kann, wenn die Konzentration der Lösungen reicher an dem organischen Lösungsmittel wird. So wird dieser Faktor z.B. durch 60- bis gooioigen Mkohol oder durch Acetoliösungen etwa gleicher Konzentration gefällt. Fernerhin hat sich gezeigt, daß der Faktor recht beständig gegen die Einwirkung hoher Temperaturen ist, indem ler z. B. 70, So, 9c° und selbst noch höhere Temperaturen verträgt. Diese Hitzebeständigkeit wie auch seine Fällbarkeit durch konzentriertere Lösungen organisciher Lösungsmittel in Wasser erlauben es, ihn aus tierischen Organen abzuscheiden und zu gewinnen.
  • Das Verfahren vorliegender Erfindung zur Anreicherung und Gewinnung eines die Leukocytcse fördernden Faktors, insbesondere für Injektionszwecke. besteht demgemäß darin. daß man ihn enthaltende Flüssigkeiten oder Extrakte von Magen- oder Darmschleimhaut, Blut oder gelbem Knochenmark in Wasser oder verdünnten wäßrigen Lösungen organischer Lösungsmittel nach Enteiweißung durch Zusatz mit Wasser mischbarer organischer Lösungsmittel fällt, die Fällungsprodukte in Wasser oder verdünnten wäßrigen organischen Lösungen löst, Fällung und Wiederauflösung gegebenenfalls ein oder mehrmals wiederholt und die zuletzt erhaltenen Lösungen dann sterilisiert. Gegebenenfalls kann man sich bei dem Verfahren einer Kontrolle der in Frage kommenden Lösungen und Fraktionen auf ihren Gehalt an dem die Leukocytose fördernden Faktor durch Auszählung eines nach Injektion der Lösung gewonnenen Blutbildes bedienen.
  • In der österreichischen Patentschrift 152 396 ist ein Verfahren zur Darstellung eines den Darmkanal entgiftenden Wirkstoffes aus D,armschleimhaut beschrieben; hiernach werden die Darmschleimhäute nach Vorbehandlung mit Desinfektionsmitteln und Einfrieren mit Pufferlösungen behandelt, die filtrierten Lösungen mit gekühltem wasserlös]ichem ,organischem Lösungsmittel versetzt und die ausgefällten Stoffe auf Puffersubstanzen niedergeschlagen. Infolge von den gegenüber dem vorliegenden Verfahren abweichenden Maßnahmen wird dabei ein Produkt erhalten, das sich, abgesehen von seiner anders artigen physiologischen Wirkung. von dern Leukocytosefaktor durch seine Unbeständigkeit gegen höhere Temperaturen unterscheidet.
  • Beispiele I. 3,6kg gelbes Knochenmark von Rindern werden mit sol Wasser zum Sieden erhitzt.
  • Dann wird die Lösung durch Zugabe von goccm fünffach normaler Essigsäure und weiteres Erhitzen für etwa 5 Minuten auf 95 enteiweißt. Man trennt von der wäßrigen Flüssigkeit das Fett ab, filtriert heiß und neutralisiert mit Natriumbicarbonat. Es werden dann 201 Aceton zu der abgekühlten Lösung unter Umrühren zugefügt. Der hierbei ausfallende Niederschlag wird abgesaugt. er kann gegebenenfalls nochmals in Wasser gelöst und mit etwa dem dreifachen Volunien Aceton erneut gefällt werden. Dann wird mit Aceton und Äther getrocknet. Die erhaltene Substanz stellt ein rein weißes Pulver vor, das zu 6o mg, in 2 ccm Wasser gelöst, innerhalb von 4 bis 6 Stunden eine Leukocytensteigerung von óooo bis 8000 auf 16 000 bis 22 000 hervorruft. Die Injektionslösung wird durch kurzes Kochen sterilisiert.
  • 2. 1 kg von entfettetem gelbem Knochenmark wird mit 201 Wasser von einem pI: von 9 extrahiert, worauf kurze Zeit erhitzt ; wird. Das Filtrat wird mit Äthylalkobol verrührt und die Fällung sviederum in Wasser von pH = 9 aufgelöst. Diese Lösung wird auf ein PH von 4,8 gebracht. die entstandene Flockung abfiltriert und das Filtrat mit.thylalkohol verrührt. Der so gefällte Wirkstoff ergibt in Dosen von 30 mgi'2 ccm eine Steigerung der Leukocytenzahl von 5200 auf 13 500.
  • 3. 65o g von Schweinemagen oder Zwölfüngerdarni werden fein zerkleinert und in 31 Wasser, das, um einer zu starken Quelilung entg-egenzuwirken, zweckmäßig schwach alkalisch gehalten wird (PH etwa = 9 bis bis IO,, unter öfterem Umschütteln und unter Zusatz von etwas Chloroform 4 Tage im Eisschrank stehengelassen. Dann wird die SIasse durch ein Koliertuch gepreßt, worauf das enteiweißte Filtrat mit Salzsäure neutralisiert und mit etwa 61 Aceton verrührt wird.
  • Der Niederschlag wird nochmals mit schwach alkalisch gemachtem Wasser gelöst und aus der Lösung durch Zugabe des etwa fachen Volumens Aceton erneut gefällt. Man sterilisiert die wäßrige Lösung des zuletzt erhaltenen Fällungsproduktes, dessen Wirksamkeit der des Verfahrensproduktes gemäß Beispiel 1 entspricht, in der Hitze. Man kann aber auch statt dessen oder zusätzlich sterili sierend wirkende Stoffe, wie Trikresol usw., zusetzen.
  • 4. I kg von frischem Magen werden gut zerkleinert und mit 8 1 Wasser von einem PH von 9,7 ausgezogen, worauf kurze Zeit erhitzt wird. Das Filtrat wird mit Aceton oder Alkohol gefällt. Die entstehende Fällung wird gut abgesaugt und in Wasser von einem pH von 8 bis 10 aufgenommen. Man stellt darauf auf ein PH von 4,8 ein und trennt von der dabei entstehenden Ausflokkung ab. Aus dem Filtrat wird der Wirkstoff in hochkonzentrierter Form durch Zugabe von Lösungsmitteln. wie Aceton, Alkohol u. dgl., gefällt. Der getrennte Wirkstoff stellt ein in Wasser lösliches weißes Pulver vor, dessen Lösungen in üblicher Weise sterili siert werden können. Eine Injektion voli 20 mg dieses Pulvers. in 2 ccm Wasser gelöst, bewirkt beim Menschen eine Steigerung der Leukocytenzahl von öooo auf 16 000.
  • Statt von zerkleinertem frischem Magen kann auch von Magentrockenpulver ausge gangen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Anreicherung und Gewinnung eines die Leukocytenbildung för dernden Faktors, insbesondere für Injektionszwecke, dadurch gekennzeichnet, daß man ihn entllaltende Flüssigkeiten oder Extrakte von Magen- oder Darmschleimhaut, Blut oder gelbem Knochenmark in Wasser oder verdünnten wäßrigen Lösungen organischer Lösungsmittel nach Enteiweißung durch Zusatz mit Wasser mischbarer organischer Lösungsmittel fällt, die Fällungspnodukte in Wasser oder verdünnten wäßrigen Lösungen organischer Lösungsrnittel löst Fällung und Wiederauflösung gegebenenfalls lein- oder mehrmals wiederholt und die zuletzt erhaltenen Lösungen sterilisiert.
DEB183658D 1938-06-26 1938-06-26 Verfahren zur Anreicherung und Gewinnung eines die Steigerung der Leukocytenbildung bewirkenden Stoffes Expired DE711720C (de)

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