CH181255A - Verfahren zur Herstellung von weissem Leder. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von weissem Leder.

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CH181255A
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leather
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tanning
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Inventor
Bocciardo C-S A Sebastiano
Original Assignee
Sebastiano Bocciardo & C S A
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description


  Verfahren zur Herstellung von weissem Zeder.    Es ist bereits bekannt, Häute und Felle  durch Behandlung mit Aldehyden, insbeson  dere Formaldehyd, zu gerben. Bei einer sol  chen Behandlung erhält man jedoch ein fla  ches Leder. Das gleiche gilt für die Behand  lung von Hautblössen mit einer Formal  dehydlösung, der man Stickstoffbasen zuge  setzt hat. Eine solche Lösung wirkt, infolge  der Bildung von     Aminokondensationsproduk-          ten,    wie     Hexamethylentetramin    und derglei  chen, ebenso wie eine verdünnte Formal  dehydlösung.  



  Man hat auch bereits versucht, durch Be  handlung der Hautblössen mit Wasserglas  und     nachherige    Zugabe eines geeigneten       Fällungsmittels,    zum Beispiel Essigsäure, die       Gerbung    durchzuführen. Diese     Gerbmethode     hat sich, infolge der plötzlichen Fällung der  Kieselsäure innerhalb der Felle, als völlig  unbrauchbar erwiesen.  



  An sich wirkt Wasserglas bekanntlich  nicht gerbend, wohl aber aus Wasserglas  durch Zusatz von Säure ausgefällte Kiesel-    säure, die bei     ihrer    Entstehung in kolloidaler  Form vorliegt.  



  Die     Gerbung    mit dieser kolloidalen     Kie-          selsäurelösung    verläuft sehr langsam, dabei  wird infolge der fortschreitenden Fällung der  Kieselsäure diese unbrauchbar, bevor die  Felle durchgegerbt sind.  



  In     gepickelten    Blössen wird die Kiesel  säure durch das Salz des Pickels noch schnel  ler ausgefällt, wodurch sich die Poren ver  stopfen und die weitere     Gerbung        verhindert     wird.  



  Bei     ungepickelten    Blössen verursacht die  freie Säure der     Gerblösung    eine Säure  schwellung.  



  Das mit Kieselsäure allein hergestellte  Leder ist hart und flach und entspricht daher  nicht den Anforderungen des Handels.  



  Anderseits besitzt ein mit angesäuerter       Wasserglaslösung    hergestelltes Leder eine  sehr klare weisse Farbe, so dass man sich  eifrig bemüht hat, diese     Gerbmethode    durch  eine     Vorbehandlung    der Hautblössen zu ver  bessern, insbesondere durch eine Vorbe-           handlung    mit     Aluminiumsalzen.    Diese Me  thode arbeitet zu langsam     und    ergibt kein  glattes Leder, da, bei der Nachbehandlung  mit Kieselsäure, eine starke Schrumpfung  des     Narbens    eintritt.  



       Eine        Vorbehandlung    mit Chromsalzen er  gibt wohl ein Leder von an sich zufrieden  stellender Qualität, jedoch nicht von weisser  Farbe, so dass also durch diese     Vorbehand-          lung    gerade der durch die     Kieselsäureger-          bung    erreichte Fortschritt hinsichtlich der  Erzielung eines besonderen klaren weissen  Farbtones verloren geht.  



  Es     wurde        nun    gefunden, dass man ein Le  der von vorzüglichen Eigenschaften hinsicht  lich Elastizität und     Wiederstandsfähigkeit     erhält, wenn man die     Kieselsäuregerbung     mit der     Formaldehydgerbung        in    folgender       Weise    kombiniert:

   Die für die     Gerbung    fer  tigen Hautblössen werden zunächst mit einer       Formaldehydlösung        vorgegerbt,    darauf wird  das     pH    der Brühe durch     Alkalizusatz    auf  zwischen 3 und 9,8 gebracht, dann     wird    mit  Wasser ausgewaschen und mit einer kolloi  dalen     Kieselsäurelösung    nachgegerbt.  



       Zweckmässigerweise    werden die     gerbfer-          tigen    Hautblössen mit der     Formaldehydlö-          sung    leicht     vorgegerbt,    also nicht vollstän  dig durchgegerbt, worauf nach Erhöhung  der     pH-Zahl    auf 3     bis    9,8 und nach dem  Auswaschen mit Wasser     vorteilhafterweise     mit einer angesäuerten     Wasserglaslösung    die  eigentliche     Durchgerbung    erreicht wird.  



  Durch diese     Kombinationsgerbung    erhält  man weisses Leder, das alle Eigenschaften  des auf dem Markt befindlichen Leders auf  weist und     insbesondere    einen hohen Schrump  fungsgrad (85   C) besitzt und besonders  wasserfest ist.  



  Will man ein Leder von besonderer  Weichheit erzeugen, so empfiehlt es sich, die  mit Formaldehyd vorbehandelten Hautblössen  mit     Alkalilösungen    auf die     pg-Zahl    von 7 bis  9,8 einzustellen. Man     kann    hierfür     Natrium-          carbonat,    Borax oder     Bicarbonatlösungen     verwenden. Je grössere Mengen von Formal  dehyd in der Faser fixiert werden und je    höher der     pH-Wert    des Felles ist, desto wei  cher fällt das Leder aus.  



  Die für die     Gerbung    verwendete Kiesel  säurelösung weist zweckmässig     einen    gerin  gen     Säureüberschuss    auf. Durch die voraus  gegangene Behandlung mit Formaldehyd  sind die Hautfasern soweit     unempfindlich    ge  macht, dass sie durch die in der Wasserglas  lösung vorhandenen freien Säuren, zum Bei  spiel Salzsäure, Schwefelsäure oder organi  sche Säuren, nicht angegriffen werden.  



  An Stelle von angesäuerten Wasserglas  lösungen kann man auch jede auf anderem  Wege, zum Beispiel durch Dialyse, herge  stellte kolloidale     Kieselsäurelösung    für die       Gerbung    benutzen.  



  Je mehr Kieselsäure das Fell angenom  men hat, desto weicher ist seine Qualität.  Es hat sich als besonders     vorteilhaft    er  wiesen, die mit Formaldehyd und angesäuer  ten     Wasserglaslösungen    aasgegerbten Leder  noch mit einer     Natriumsulfitlösung    nachzu  behandeln, da hierdurch die Reissfestigkeit  des Leders wesentlich erhöht     wird.    Durch die  Nachbehandlung mit     --\-atriumsulfitlösungen     will man     einerseits    die Säure im Leder neu  tralisieren, anderseits erhöht man die Auf  nahmefähigkeit der Kieselsäure durch die  Haut und bindet den in der Haut noch vor  handenen     ungebundenen    Formaldehyd.  



       -Ausf        iihrunysbeispiel:     Die Häute werden zunächst in     bekannter     Weise gebeizt und dann     gepickelt.    Eine       Pickelung    ist jedoch nicht unbedingt not  wendig. Hierauf werden die Felle ins Fass  gebracht in ein     Formaldehydbad    folgender  Zusammensetzung:  85 % Wasser und 2 % Formaldehyd (be  zogen auf das     Blössengewicht).     



  Man lässt das Fass während einer Stunde  laufen und fügt dann allmählich im Laufe  von ungefähr 4 Stunden 3,5 bis 4,0 n     Na2C03-          Lösung    hinzu, bis die Felle einen     konstanten          pH-Wert    erreicht haben, der beispielsweise  für ein weiches Oberleder zwischen 7 und 9,8  liegt.  



  Sobald der gewünschte     pH-Wert    erreicht  ist, lässt man das     Gerbfass    noch zwei Stun-      den laufen. Hierauf lässt man die Häute in  der Brühe noch zirka 12 Stunden liegen.  



  Darauf lässt man das Fass 10 Minuten  laufen, spült ungefähr 1 Stunde lang in  fliessendem Wasser aus, nimmt die Häute aus  dem Fass, reckt dieselben aus, falzt und  wiegt für die darauf nachfolgende     Gerbung     mit der angesäuerten     Wasserglaslösung.     



  Die zum Gerben verwendete Wasserglas  lösung wird in der Weise hergestellt, dass  man zu einer verdünnten     Salzsäurelösung     unter Bewegung eine     Natriumsilicatlösung     zusetzt, welche nach folgenden Gewichtsver  hältnissen hergestellt ist: 62,5 % Wasser (be  zogen auf das Falzgewicht) und eine solche  Menge     Natriumsilicat,    dass der     Si02-Gehalt     der Lösung     7"5%    des     Falzgewichtes    der  Haut beträgt.  



  Die Menge der benötigten Salzsäure hängt  von der     Alkalimenge    des angewandten     Sili-          cates    ab und kann auf Grund einer voran  gegangenen Analyse des letzteren errechnet  werden. Man muss so viel Salzsäure anwen  den, dass in der hergestellten     Gerbbrühe     0,15 bis 0,20     Mol    freie Salzsäure pro Liter  vorhanden ist.  



  Zu dieser angesäuerten     Wasserglaslösung     werden nun die mit Formaldehyd vorbehan  delten Blössen zugegeben und das Fass wei  tere 4 Stunden bewegt. Hierauf setzt man       Natriumsulfit    in einer Menge von 2 % (be  zogen auf das Falzgewicht) zu, lässt das Fass  noch eine weitere Stunde laufen, spült  hierauf die Häute mit fliessendem kaltem  Wasser gut nach und richtet die Leder in  der allgemein üblichen Weise zu.    Die so behandelten Häute enthalten un  gefähr<B>15%</B>     Si02    (bezogen auf das trockene  Gewicht     derselben)    und besitzen die Eigen  schaften von gutem Oberleder. Die Schrump  fungstemperatur beträgt 85   C.

   Bei der Her  stellung von weissem Leder ist     naturgemäss     darauf zu achten, dass für die     Fettung    ein  farbloses Fett oder ein solches von heller  Farbe angewendet wird.  



  Soll das Verfahren für die Herstellung  von Sohlenleder benutzt werden, so ist eine  grössere Menge Kieselsäure anzuwenden, so  dass die von den Häuten aufgenommene       SiO2-Menge    etwa 15 bis<B>920%</B> des trockenen  Gewichtes beträgt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von weissem Leder, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Gerbung fertigen Hautblössen zunächst mit einer Formaldehydlösung vorgegerbt werden, darauf das px der Brühe durch Alkalizusatz auf zwischen 8 und 9,8 ge bracht, dann mit Wasser ausgewaschen und mit einer kolloidalen Kieselsäurelösung nach gegerbt wird. UNTERANSPRUCH: Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Leder noch mit einer wässrigen hTatriumsulfitlösung nachbe handelt wird.
CH181255D 1934-11-23 1934-11-23 Verfahren zur Herstellung von weissem Leder. CH181255A (de)

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