CH178554A - Verfahren zur Herstellung eines Kondensationsproduktes aus Harnstoff, Formaldehyd und Hexamethylentetramin. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Kondensationsproduktes aus Harnstoff, Formaldehyd und Hexamethylentetramin.

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CH178554A
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  Verfahren zur Herstellung eines Kondensationsproduktes aus     Harnstoff,     Formaldehyd und     Hegamethylentetramin-.       Bisher wurde Harnstoff und Formal  dehyd entweder sauer kondensiert oder al  kalisch     vorkondensiert    (bei Verwendung von       Ätzalkalien)    und sauer weiterbehandelt. Die  saure Kondensation von Harnstoff und Form  aldehyd führt immer zu unbrauchbaren Pro  dukten. Wird mit einem Überschuss an Form  aldehyd kondensiert, so entstehen Gallerten,  die das vorhandene gesamte Wasser ein  schliessen und deren Trocknung ausserordent  liche Schwierigkeiten bereitet.

   Die aus Pro  dukten dieser Art hergestellten     Presslinge     zerspringen beim Erwärmen, also zum Bei  spiel während des     Pressvorganges    in der  Heisspresse oder aber beim Herausnehmen aus  der     Pressform    oder auch nachträglich beim  Stehen. Wird nicht mit Formaldehyd im  Überschuss     gearbeitet,    so bilden sich kreidige  Produkte, die überhaupt     unpressbar    sind. In  Gegenwart saurer Kontaktmittel wurde auch  Harnstoff und     Thioharnstoff    in     äquimoleku-          larer    Menge mit Formaldehyd kondensiert.

      Die auf diese Weise erhältlichen Produkte  sind jedoch sehr temperaturempfindlich und  dürfen in der Heisspresse nicht über 145   er  hitzt werden, weil sie .sich sonst zersetzen:  Als nachteilig erweist sich die Verwendung  grösserer Mengen an     Thioharnstoff    auch we  gen dessen verhältnismässig hohen Preises. Es  wurde- auch Harnstoff in Gegenwart von  Ammoniak oder     Hexamethylentetramin    kon  densiert. Die nach diesem Verfahren erhält  lichen Produkte härten schlecht und langsam  und sind überdies sehr wasserempfindlich.  



  Gegenstand vorliegender Erfindung ist  nun ein Verfahren zur Herstellung eines  Kondensationsproduktes aus Harnstoff, Form  aldehyd und     Hexamethylentetramin,    dadurch  gekennzeichnet, dass die - Kondensation unter  Zusatz saurer Kontaktmittel durchgeführt  wird.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren weist  gegenüber den bekannten Verfahren den Vor  zug auf, dass es zu     einem    Produkt führt, das      sich leicht und innerhalb kürzester Zeit       (Schnellpresszeit)        verpressen    lässt und inner  halb weiter Grenzen temperaturunempfind  lich ist. Die aus diesem Produkt hergestell  ten     Presslinge    gelangen ausserordentlich hart  aus der Heisspresse und sind absolut wasser  unempfindlich und von hohem Glanz.  



  Statt des     Hexamethylentetramins    selbst  können auch entsprechende Mengen an Am  moniak und Formaldehyd verwendet werden,  in welchem Falle     Hexamethylentetramin    in  der Reaktionslösung entsteht.  



  Das Mengenverhältnis von Harnstoff zu       Hexamethylentetramin    wird zweckmässig  derart gewählt, dass 3 Moleküle Harnstoff  oder mehr und zwar vorzugsweise in einem       ganzzahligen    Vielfachen von 3 Molekülen auf  je 1     Molekül        Hexamethylentetramin    kommen.  



  Auf 1     Mol.    Harnstoff wird mindestens  1     Mol.,    jedoch höchstens 2     Mol.    Formaldehyd  verwendet.  



  Da     Hexamethylentetramin    bekanntlich  alkalisch reagiert, muss dafür Sorge getragen  werden, dass es den     gewünschten    sauren Re  aktionsverlauf nicht hindert.  



  Das Verfahren kann auf die nachstehend  angegebenen Arten ausgeführt werden:  1.     Man    kann von Anfang an sämtliche  Kondensationsanteile und die sauren Kon  taktmittel in den erfindungsgemäss vorge  sehenen Mengen zusammen bringen. Da bei  dieser Ausführungsform jedenfalls zum Auf  bau des Moleküls grössere Mengen an     Hexa-          methylentetramin    verwendet werden als zur  Salzbildung mit der vorhandenen Säure  menge nötig ist, so tritt alkalische Reaktion  ein. Die alkalische Reaktion geht durch Er  wärmen in die saure über. Die Geschwindig  keit dieser Umwandlung ist eine Funktion  der     Wasserstoffionenkonzentration    und der  Temperaturhöhe.  



  2. Wird mit sehr grossen Wasserstoff  ionenkonzentrationen     gearbeitet,    die grösser  gehalten werden als einem PH von 3,0 ent  spricht (gemessen im Ausgangsformaldehyd),  so muss die Wärmezufuhr nach Erreichung  der sauren Reaktion unterbrochen und die       Masse    abgekühlt werden,     weil    andernfalls bei    längerer Dauer des     Erhitzens    oder selbst bei  kurz dauerndem Erhitzen auf hohe Tempe  raturen unbrauchbare Produkte entstehen  können. Der weitere Prozess verläuft also  zweckmässig ohne Wärmezufuhr.     Die    Ergeb  nisse sind umso günstiger, je niedriger die       Umwandlungstemperatur    ist.

   Dieses Verfah  ren lässt sich trotz Vorhandenseins gro  sser     Wasserstoffionenkonzentrationen    einfa  cher gestalten, wenn vorerst nur ein Teil des  Harnstoffes und des Formaldehyds mit der  Gesamtmenge an     Hexa.methylentetramin    un  ter Erwärmen kondensiert wird. In diesem  Falle erhält man als Zwischenprodukt eine  sauer reagierende     unhärtbare    und deshalb  zum     Verpressen    nicht geeignete Masse.  



  Nach Abkühlung auf Zimmertemperatur  wird die sauer reagierende Masse mit den  restlichen Mengen an Harnstoff und Formal  dehyd versetzt und ohne Wärmezufuhr zu  nunmehr     pressbaren    Produkten weiterkonden  siert.  



  3. Es wird vorerst nur in Teil der vor  gesehenen Mengen an Harnstoff und Form       aldehyd    mit der Gesamtmenge an     Ilexa-          methylentetramin    kondensiert. Diese Kon  densation, führt zu nicht     härtbaren    Zwi  schenprodukten. Im besonderen zeichnen sich  diese Produkte dadurch aus, dass sie von Was  ser weitgehend befreit werden können, dass  sie schmelzbar, in Wasser ohne weiteres oder  nach vorhergehender     Quellung    löslich sind.

    Die restlichen Mengen an Harnstoff und  Formaldehyd werden für sich allein bei nor  malem oder     vermindertem    Druck bei Ab  wesenheit von sauren Kontaktmitteln kon  densiert und geben ein gleichfalls zum     Ver-          pressen    ungeeignetes lösliches und schmelz  bares Zwischenprodukt, das auch entwässert       werden    kann. Beide Produkte, die bei Raum  temperaturen praktisch dauernd löslich blei  ben und bei Wärmezufuhr schmelzen, wer  den vereinigt, wonach sie ihre Löslichkeit  und     Schmelzbarkeit    allmählich verlieren und  bei Wärmezufuhr in ein rasch     härtbares    Pro  dukt übergehen.

   Der Zusatz .der sauren Kon  taktmittel kann in einem beliebigen Stadium  der Herstellung des Produktes erfolgen.      4. Es wird bei grösseren Wasserstoff  ionenkonzentrationen als einen PH von 3,0 ent  spricht, zunächst nur ein so geringer Teil der       vorgesehenen    Gesamtmenge an     Hexamethy-          lentetramin    eingebracht,     dass    die Reaktion  sauer bleibt. In diesem Falle muss zur Ver  meidung schädlicher     exothermer    Reaktionen  mit Kühlung gearbeitet werden (ungefähr  20   C).

   Es entsteht als Zwischenprodukt  eine entweder gerade noch tropfbare oder  dickrahmige,     bezw.    dickkleisterige Masse, die  zum Pressen ungeeignet ist, weil sie nicht ge  nügend     fliesst.    Keinesfalls darf so lange kon  densiert werden, dass sich eine kreidige, leicht       zerreibliche    oder harte Masse bildet.     Die     dickrahmige oder dickkleisterige Masse wird  mit weiteren Mengen an     Hexamethylentetra-          min    versetzt, wobei der Zusatz derart ge  regelt werden kann,     da.ss    entweder die saure  Reaktion erhalten bleibt oder alkalische Re  aktion eintritt.

   Das     Hexamethylentetramin     kann nach jeder .dieser beiden Arbeitsmetho  den entweder auf einmal oder in einzelnen  Portionen hintereinander zugesetzt werden.  Um aus einer etwa vorhandenen alkalisch  reagierenden Masse eine solche saurer Reak  tion zu erhalten, kann die alkalische Masse  mit einer sauer reagierenden Masse vermischt  werden. Die erhaltene Masse sowohl saurer,  als auch alkalischer Reaktion wird bei Ver  meidung von Wärmezufuhr einem     Reifungs-          prozess    überlassen, wobei eine salbenartige  Masse entsteht.  



  5. Es werden Harnstoff und Formaldehyd  bei Abwesenheit von     Hexamethylentetramin     bei     Wasserstoffionenkonzentrationen,    die grö  sser sind als einem PH von 3;0 entspricht, un  ter Wärmeentzug, das ist bei Kühlung auf  Temperaturen nicht über 20' C kondensiert.  Die Kondensation des Harnstoffes und Form  aldehyds wird soweit geführt, bis gerade  eine noch tropfbare oder dickrahmige oder  dickkleisterige Masse entstanden ist, ehe je  doch eine kreidige, leicht     zerreibliche    oder  harte Masse sich gebildet hat. Nunmehr wird  die Gesamtmenge an     Hexamethylentetramin     entweder auf einmal oder in einzelnen Por  tionen hintereinander zugesetzt.

   Durch ent-    sprechende Dosierung des     H.examethylen-          tetraminzusatzes    kann eine Masse entweder  von saurer oder alkalischer Reaktion erhal  ten werden. Man kann an eine alkalisch  reagierende Masse auch eine solche saurer  Reaktion ankuppeln, so dass die Reaktion der  Mischmasse wieder sauer wird. Die mit       Hexamethylentetramin    versetzte Masse wird       einem    Reifungsprozess ohne Wärmezufuhr  überlassen, wobei sich eine salbenartige  Masse bildet.  



  An sauren Kontaktmitteln können anor  ganische und organische Säuren, Säuren ab  spaltende     Verbindungen,    sauer     reagierende     Salze entweder gesondert oder im Gemisch  miteinander Verwendung finden. Der Zusatz  kann auf einmal oder     portionenweise    erfolgen.  Es ist immer zweckmässig, das saure Kon  taktmittel in Formaldehyd zu lösen, ehe die       andern    Ausgangsstoffe zugefügt werden.  



  Das Kondensationsprodukt kann     ge-          wünschtenfalls    in irgend einem Stadium der  Weiterverarbeitung ganz oder teilweise neu  tralisiert oder alkalisch gestellt werden.  



  Das wie oben beschrieben erhältliche  Kondensationsprodukt wird gegebenenfalls  mit Fasern und sonstigen Füll- und Farb  stoffen vermischt, hierauf getrocknet und  zerkleinert. Im Gegensatz zu den     bekannten     Kondensaten, die aus Harnstoff allein in       Gegenwart    von sauren Kontaktmitteln herge  stellt sind, zeichnet sich das erfindungs  gemäss hergestellte Kondensat dadurch aus,  dass es ohne Gefahr der Beeinträchtigung     der          Pressbarkeit    und leichten     Flussfähigkeit        leicht     und ohne Vorsichtsmassregeln getrocknet wer  den kann.

   Es ist sogar ohne weiteres möglich,  das erfindungsgemäss hergestellte Konden  sationsprodukt noch vor dem Vermischen  mit Füllstoffen trotz Vorhandenseins saurer  Reaktion durch Vakuumdestillation weit  gehend von Wasser zu befreien. Die Trock  nung wird zweckmässig bei Temperaturen  unter 100   entweder im Vakuum oder durch       Darüberblasen    von warmer Luft oder auf  andere     bekannte    Weise vorgenommen. Die       Überführung    in den Endzustand erfolgt in  der     Flitze    oder unter Hitze und Druck. Der           Pressdruck    beträgt zirka 100 bis 150 kg/cm,  die     Presstemperatur    kann sich zwischen 130  und 160   C bewegen.

   Die Härtung erfolgt in       Schnellpresszeiten.     



  Die Härtung kann auch in     Gussformen    er  folgen.  



       Beispiel        .T     180     Gewichtsteile    Harnstoff, 14 Ge  wichtsteile     Hexamethylentetramin,    364 Ge  wichtsteile 40 volumenprozentiger Formal  dehyd, der 1,5 bis 2 Gewichtsteile Zitronen  säure gelöst enthält, werden zum Kochen er  hitzt und wenige Minuten hindurch unter       Rückfluss    weiter erhitzt. Die nach -dem Mi  schen der Ausgangsstoffe zunächst vorhan  dene alkalische     Reaktion    geht beim Erhitzen  rasch in eine kräftig saure Reaktion über.  Die klare und dünnflüssige Kondensations  lösung wird mit Faser- und Füllmaterialien  gemischt und im Vakuum oder unter Da  rüberblasen von Luft bei einer Temperatur  unter 70   C getrocknet und dann zerkleinert.

    Es wird ein trotz des Säuregehaltes sehr gut  fliessendes und in der Heisspresse sehr rasch  härtendes und     wenig    temperaturempfind  liches     Presspulver    erhalten. Die     Presslinge     sind gegen den Angriff von Wasser sehr       widerstandsfähig.     



  Bei gleichem Reaktionsverlauf wird das  gleiche Ergebnis erzielt, wenn von 180 Ge  wichtsteilen Harnstoff; 28 Gewichtsteilen       Hexamethylentetramin,    364 Gewichtsteilen  40 volumenprozentigen Formaldehyds, der  3' bis 4 Gewichtsteile Zitronensäure enthält,  ausgegangen wird.  



  <I>Beispiel 2:</I>  120 Gewichtsteile Harnstoff, 244 Ge  wichtsteile 40 volumenprozentiger Formal  dehyd, 9,3 Gewichtsteile     Hexamethylentetra-          min,    0,5 , Gewichtsteile     Oxalsäure    werden  81/2 bis 9 Stunden auf<B>50'</B> C erwärmt,     bis     saure Reaktion eingetreten ist und sieh     hy-          drophobe    Produkte abscheiden. Die Masse  wird auf Raumtemperatur abgekühlt, wobei  sich die Menge der abgeschiedenen Harze  noch     vermehrt.    Die Masse wird weiter     einige       Tage bei Raumtemperatur stehen gelassen.  Nachher wird sie mit Füllmaterialien ver  mischt und bei Raumtemperatur getrocknet  und zerkleinert.  



  <I>Beispiel 3:</I>  . 30 Gewichtsteile Harnstoff, 14 Gewichts  teile     Hexamethylentetramin,    60 Gewichts  teile 40 volumenprozentiger Formaldehyd,  der 0,5 Gewichtsteile     Oxalsäure    gelöst ent  hält, werden 1 bis 2 Stunden auf 70   C un  ter dauerndem Rühren und bei möglichst  grosser Oberfläche erhitzt. Es bildet sich ein  gelatiniertes, wasserarmes, in heissem Wasser  leicht lösliches glasklares Produkt, das fein  zerkleinert wird (Zwischenprodukt A).  150     Gewichstteile    Harnstoff, 303 Gewichts  teile 40     volumenprozentiger    neutralisierter  Formaldehyd werden bis zum Siedepunkt  von 120'. C bei normalem Druck einge  dampft.

   Es entsteht ein weissgetrübtes, leicht       aufschmelzbares    und in heissem Wasser lös  liches Produkt, das in der Hitze dünnviskos  und in -der Kälte gut plastisch ist (Zwi  schenprodukt<I>B). A</I> und B werden auf er  wärmten     Walzen    unter Zusatz von Zellulose  und sonstigen Füllmassen miteinander ho  mogen gemischt und auf den erwärmten  Walzen solange bearbeitet, bis die anfangs  sehr dünnflüssige Harzmischung die zum  Pressen nötige     Flussfähigkeit    erhält.  



  <I>Beispiel 4:</I>  30 Gewichtsteile Harnstoff, 14 Gewichts  teile     Hexamethylentetramin,    60 Gewichts  teile 40 volumenprozentiger Formaldehyd,  welcher 1 Gewichtsteil     Oxalsäure    gelöst ent  hält, werden im Vakuum bei 30 bis 50 mm  und bei     Aussenheiztemperaturen    von 60- bis  <B>90'</B> C destilliert. Es gehen 40     Volumteile     Flüssigkeit über. Das destillierte Harz ist in  der Hitze dünnflüssig, in der Kälte sehr  plastisch und     glasklar    (Zwischenprodukt A).  



  150     Gewichtsteile    Harnstoff, 303 Ge  wichtsteile neutraler Formaldehyd werden  im Vakuum wie das Zwischenprodukt A ein  destilliert. Es gehen 185 Volumenteile Flüs  sigkeit über. Das destillierte Harz ist etwas      getrübt, in der Hitze leicht aufschmelzend,  in der Kälte gut plastisch (Zwischenprodukt  <I>B). A</I> und<I>B</I> werden miteinander und mit       Zellulose    auf heissen     Kalandern    in gleicher  Weise gemischt wie in Beispiel 3.  



  <I>Beispiel 5:</I>  Die Lösung von 120 Gewichtsteilen  Harnstoff, 1 Gewichtsteil     Hexamethylen-          tetramin,    1 Gewichtsteil     Oxalsäure    in 244  Gewichtsteilen 40 volumenprozentigen Form  aldehyds wird unter Kühlung 8 Stunden hin  durch sich selbst überlassen. Es wird dafür  gesorgt, dass die Temperatur nicht über 6   C  steigt. Es resultiert eine     milchige,    noch  tropfbare Masse, in welche die Auflösung  von 9,3 Gewichtsteilen     Hexamethylentetra-          min    in wenig Wasser unter Rühren einge  bracht wird, durch welchen Zusatz die Masse  alkalische     Reaktion    annimmt.

   Nun bleibt die  Masse einige Zeit, etwa 24 Stunden, ohne  Wärmezufuhr stehen, worauf sie mit Füll  materialien gemischt, getrocknet und zer  kleinert wird. Bleibt die ursprüngliche Kon  densationsmasse länger als 8 Stunden sich  selbst überlassen, so nimmt sie die ange  gebene Menge an     Hexamethyltetramin    und  selbst grössere Mengen unter Erhaltung der  sauren Reaktion auf.  



  Die Fähigkeit der ursprünglichen Kon  densationsmasse, später noch     Hexalmethylen-          tetramin    aufnehmen zu können, hängt von  dem Zustand ab, in dem die Masse sich ge  rade befindet. Die erwähnte milchige, noch  tropfbare Kondensationsmasse kann auch in  kürzerer Zeit als in 8     Stunden    erzielt wer  den, wenn bei höherem     PH    oder bei etwas  höherer Temperatur gearbeitet wird. Um  gekehrt     wird    die Kondensationszeit verlän  gert, wenn bei niedrigerem PH oder niedri  gerer Temperatur kondensiert wird.

      <I>Beispiel 6:</I>  Die Lösung von 120 Gewichtsteilen  Harnstoff, 1 Gewichtsteil     Hexamethyltetra-          min,    1,5     Gewichtsteilen        Oxalsäure    in 244 Ge  wichtsteilen 40     volumenprozentigen    Formal  dehyds wird 15 Stunden lang stehen gelas-         sen,    wobei die Temperatur nicht über 6   C  steigen soll. Es entsteht eine dickkleisterige  Masse, die 18,6 Gewichtsteile     Hexamethylen-          tetramin    unter     Aufrechterhaltung    der .sauren  Reaktion aufnimmt. Die weitere Behandlung  erfolgt gemäss dem Beispiel 5.  



       Beispiel     Die Lösung von 120 Gewichtsteilen  Harnstoff, 1 Gewichtsteil     Hexamethylen-          tetramin,    1 Gewichtsteil     Oxalsäure    in 244  Gewichtsteilen 40     volumenprozentigem    Form  aldehyds wird unter Kühlung 8 Stunden  stehen gelassen. Die kleisterige Masse wird  mit 9,3     Gewichtsteilen        Hexamethylen-          tetramin    versetzt, worauf alkalische Reak  tion eintritt.

   Diese alkalische Lösung wird  nach vorhergehender     Mischung    mit Zellulose  und     Eindampfung    im Vakuum mit einer sau  ren Kondensationsmasse zusammengebracht,  die aus 12,0 Gewichtsteilen Harnstoff, 1 Ge  wichtsteil     Hexamethyltetramin,    1 Gewichts  teil     Oxalsäure    und 244 Gewichtsteilen Form  aldehyd durch achtstündiges Stehenlassen  unter Kühlung gewonnen wurde. Die al  kalische Reaktion geht durch .die Vermi  schung in die saure über.    <I>Beispiel 8:</I>  Die Lösung von 120 Gewichtsteilen Harn  stoff und 0,5 Gewichtsteilen     Oxalsäure    in  244 Gewichtsteilen 40 volumenprozentigen  Formaldehyds bleibt unter Kühlung 4 Stun  den stehen, wobei sie dickrahmige Kon  sistenz annimmt.

   In diese Masse werden 4,5  Gewichtsteile     Hexamethylentetramin    einge  tragen. Die     Reaktion    bleibt sauer. Die Masse  wird nun noch etwa 24 Stunden ohne Wär  mezufuhr stehen gelassen, bis sie     salben-          förmige    Konsistenz annimmt, worauf sie mit  Füllmaterialen gemischt, getrocknet und zer  kleinert wird.  



       Werden    statt der später zugesetzten  4,5 Gewichtsteile     Hexamethylentetramin     9,3     Gewichtsteile    zugesetzt, so resultiert eine  alkalisch reagierende Masse, die aber ebenso  wie die saure Masse ein     Schnellpresspulver     ergibt.

   Wird die     Einwirkungszeit,des    sauren           Formaldhyds    auf den Harnstoff bei gleich  zeitiger Kühlung verlängert, so werden die  erwähnten 9,3 Gewichtsteile     11egamethylen-          tetramin    und sogar mehr an     Hegamethylen-          tetramiu    unter Erhaltung der sauren Reak  tion     aufgenommen.     



  Die mechanischen, physikalischen und       chemischen    Eigenschaften der nach irgend  einer der oben beschriebenen Ausführungs  formen des Verfahrens erhaltenen     Presskör-          per    sind     ausgezeichnet.     



  Das Kondensationsprodukt kann aber  auch .durch Giessen weiter verarbeitet werden  und ergibt auch bei dieser Art .der Behand  lung ein Erzeugnis von hervorragenden  Eigenschaften.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Konden- sationsproduktes aus Harnstoff, Formaldehyd und Hegamethylentetramin, dadurch gekenn zeichnet, dass die Kondensation unter Zusatz saurer Kontaktmittel .durchgeführt wird. Das neue Produkt lässt sich innerhalb Schnellpresszeiten verpressen und ist inner halb weiter Grenzen temperaturunempfind lich; die daraus hergestellten Presslinge ge langen ausserordentlich hart aus der Heiss presse und sind absolut wasserunempfindlich und von hohem Glanz. UNTERANSPRÜCHE: 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, .dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 3 Mole küle Harnstoff auf je 1 Molekül Hega- methylentetramin verwendet werden. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf 1 Molekül Harnstoff mindestens 1 Molekül Formaldehyd verwendet wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass auf 1 Molekül Harnstoff nicht mehr als 2 Molekül Formaldehyd verwendet werden. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, dass die Kondensation minde- stens zum Teil unter dem Einflusse von Wärme durchgeführt wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 bis 4, .dadurch gekenn zeichnet, dass die Kondensation bei Was serstoffionenkonzentrationen, die, gemes sen im Ausgangsformaldehyd, grösser sind als einem Pg von 3,0 entspricht, unter Erwärmen-so lange durchgeführt wird, bis .saure Reaktion erreicht ist,
    worauf ungefähr auf Zimmertemperatur abge kühlt und der weitere Kondensations- prozess ohne Wärmezufuhr zu Ende ge führt wird. 6. Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 5, dadurch gekennzeich net, dass zunächst so geringe Mengen an Harnstoff und Formaldehyd mit der Ge samtmenge an Hegamethylentetramin unter Erwärmen kondensiert werden, dass ein sauer reagierendes, im übrigen zum Verpressen nicht geeignetes Produkt ent steht; dass hierauf abgekühlt und nach Zugabe der restlichen Menge an Harn stoff und Formaldehyd, ohne Wärmezu fuhr zu Ende kondensiert wird. 7.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass ein Teil der vorgesehenen Mengen an Harnstoff und Formaldehyd mit der Gesamtmenge an Hegamethylen- tetramin in Gegenwart saurer Kontakt mittel kondensiert und das entstehende wasserlösliche schmelzbare und nicht härtbare Produkt mit dem aus .den rest lichen Mengen an Harnstoff und Form aldehyd neutral hergestellten Kondensa tionsprodukt vereinigt und vermischt wird, und dieses Gemisch einer Polymeri- sation unterworfen wird. B.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass ein Teil der vorgesehenen Mengen an Harnstoff und Formaldehyd mit der Gesamtmenge an Hegamethylen- tetramin in Abwesenheit saurer Kontakt mittel kondensiert und .das entstehende wasserlösliche, schmelzbare und nicht hartbare Produkt mit dem aus den rest lichen Mengen an Harnstoff und Form aldehyd neutral hergestellten Kondensa tionsprodukt vereinigt und vermischt wird, und dieses Gemisch in Gegenwart saurer Kontaktmittel einer Polymerisa- tion unterworfen wird. 9.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, dass die Kondensation bei Was serstoffionenkonzentrationen des Aus gangsformaldehyds, die grösser sind als einem P$ von 3,0 entspricht, unter Wärmeentzug mit so wenig Ilegamethy- lentetramin eingeleitet wird, dass die Re aktion sauer bleibt, und dass dann :
    die Kondensation unter dauerndem Wärme entzug weitergeführt wird, bis eine ge rade noch tropfbare oder dickrahmige oder dickkleisterige Masse entstanden ist, ehe jedoch eine kreidige leicht zerreib liehe oder harte Masse sich gebildet hat, dass hierauf weitere Mengen an Hexa- methylentetramin zugesetzt werden und das erhaltene Produkt ohne Wärmezu fuhr einem Reifungsprozess ausgesetzt wird. 10.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, dass die Kondensation von Harnstoff und Formaldehyd bei Wasser stoffionenkonzentrationen des Ausgangs formaldehyds, die grösser sind als einem PH von 3,0 entspricht, unter Wärme entzug so weit geführt wird, bis eine ge- rade noch tropfbare oder dickrahmige oder dickkleisterige Masse entstanden ist, ehe jedoch eine kreidige, leicht zerreib liehe oder harte Masse sich gebildet hat, dass hierauf Hegamethylentetramin zu gesetzt und das entstandene Produkt ohne Wärmezufuhr einem Reifungspro zess ausgesetzt wird. 11.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un- teransprüch-en 1 bis 3, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge an Heaamethylentetramin in einzelnen Portionen hintereinander in die Reak tionsmasse eingebracht wird. 12. Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 bis 3 und 9 bis 11, da durch gekennzeichnet, dass so viel Hega- methylentetramin zugesetzt wird, dass die saure Reaktion erhalten bleibt. 13.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 bis 3 und 9 bis 11, da durch gekennzeichnet, dass so viel Hega- methylentetramin zugesetzt wird, dass eine alkalisch reagierende Masse entsteht:. 14. Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 bis 3, 9 bis 11 und 13, _ dadurch gekennzeichnet, dass an die ge mäss Unteranspruch 13 gebildete al kalisch reagierende Masse so viel der ge mäss Unteranspruch 12 hergestellten sauer reagierenden Masse gekuppelt wird, ,dass die Mischung der beiden Komponen ten .sauer reagiert.
CH178554D 1932-11-25 1933-11-16 Verfahren zur Herstellung eines Kondensationsproduktes aus Harnstoff, Formaldehyd und Hexamethylentetramin. CH178554A (de)

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