Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Schichten. Für die Erzeugung von lichtempfindlichen Schichten mittelst Azofarbstoffkomponenten, welche die Herstellung negativer Kopien er möglichen, sind bereits verschiedene Ver fahren angegeben worden. Nach der deutschen Patentschrift Nr. 82239 entwickelt man das beim Belichten einer Diazoschicht entstehende Zersetzungsprodukt mit einer Diazolösung zum Farbstoff. Die Verwendung im Licht farbstoffliefernder Diazoverbindungen wird in der deutschen Patentschrift Nr. 111416 und der Schweizer Patentschrift Nr. 103906 vor geschlagen.
Die deutsche Patentschrift Nr. 53455 verwendet die Umsetzungsprodukte von Diazoverbindungen mit Sulfiten, die so genannten Diazosulfonate, gemeinsam mit Phenolalkali oder salzsaurem bezw. freiem Amin. Bei allen diesen Verfahren werden beim Belichten unter einer Vorlage negative Kopien erhalten. Trotzdem haben diese Pro zesse bislang keine technische Verwendung erlangen können, da sie mit gewissen Män geln, wie zum Beispiel umständlicher An- wendung, unbefriedigender Haltbarkeit, trü bem Weiss und dergleichen mehr, behaftet sind.
Die Schweizer Patentschrift Nr. 140124 schlägt deshalb zur Herstellung von licht empfindlichen Schichten mit besserer Halt barkeit Schichten aus zwei oder mehreren Diazoverbindungen vor.
Es ist nun gefunden worden, dass man zu lichtempfindlichen Schichten für Negativ papiere von sehr guter Haltbarkeit gelangt, wenn man Umsetzungsprodukte von Diazo- verbindungen mit Sulfiten, sogenannte Diazo- sulfonate, gemeinsam mit einer oder mehreren Diazoverbindungen auf irgend eine Unter lage, z. B. Papier, Film, Holz, Zellulose hydratfolien usw. aufbringt. Anstatt die lichtempfindlichen Substanzen auf Unterlagen irgendwelcher Art aufzubringen, kann nian solche Unterlagen auch mit den genannten Verbindungen imprägnieren.
Das neue Ver fahren ermöglicht es, in Form von Diazo- sulfonaten auch solche Diazoverbindungen zu verwenden, die für sich leicht zersetzlich sind oder beim Lagern der lichtempfindlichen Schichten gefärbte Zersetzungsprodukte bil den, oder die für sich allein mit der bei gemengten Diazoverbindung reagieren. Hier durch ist eine beträchtliche Verbesserung des bekannten Verfahrens nach der Schweizer Patentschrift Nr. 140124 geschaffen. Bei Ausführung des neuen Verfahrens kann es gegebenenfalls zweckmässig sein, energisch kuppelnde Diazoverbindungen in Form ihrer Sulfonate zu verwenden.
Die kuppelnde Diazoverbindung kann als solche oder in Form von Doppelsalzen mit bei spielsweise anorganischen Salzen, wie Cad- miumchlorid und dergleichen verwendet wer den. Weiterhin ist es zweckmässig, als Diazo- verbindungen, die zusammen mit den Sul- forraten auf eine beliebige Unterlage aufge bracht werden, solche Verbindungen zu ver wenden, die beim Belichten gut kuppelnde Zersetzungsprodukte liefern. Die in Vor liegendem beanspruchten Schichten können gegebenenfalls die in der Diazotypie üblichen Zusätze enthalten. <I>Beispiele:</I> 1.
Zu einer Lösung von 1,3 Gewichts teilen des -Natriumsalzes der Naphtalin-ss- diazo-N-sulfosäure von folgender Formel
EMI0002.0015
in 10 Raumteilen 50 /oigen Alkohols wird eine Lösung von 1,2 Gewichtsteilen Cad- miumchlöriddoppelsalz des 1-Äthylamino-4- diazonaphtalins in 10 Raumteilen 50 o/oigem Alkohol unter gelindem Erwärmen hinzuge fügt. Nach dem Filtrieren wird die Lösung in üblicher Weise auf Barytpapier aufge tragen.
Beim Belichten unter einem Negativ werden ockerbraune, positive Bilder erhalten, die durch Wässern fixiert werden. Anstatt die Lösung auf eine Unterlage aufzubringen, kann man mit. ihr auch eine Unterlage, wie zurr Beispiel eine Zellulose hydratfolie, imprägnieren.
2. 2,1 Gewichtsteile Natriumsalz der 1-Benzoy larrrino-2,5-diäthoxy-4-diazobenzol-N- sulfosäure
EMI0002.0028
und 1,2 Gewichtsteile des- Cadmiumchlorid- doppelsalzes von 4-Diäthylamino-2-oxy-1- diazobenzol werden unter schwachem Er wärmen in 25 Raumteilen 50 o/oigem Alkohol unter Zusatz von 5 Raumteilen Butylalkohol und 1 Raumteil Glyzerin gelöst und nach dem Filtrieren wie üblich auf Barytpapier aufgetragen.
Beim Belichten unter einem Negativ wird eine positive Kopie in braunem Ton erhalten, die durch Auswässern fixiert wird. 3. 20 Gewichtsteile 4-chloranisol-2-diazo- N-sulfosaures Natrium werden zusammen mit 10 Gewichtsteilen des Cadmiumchloriddoppel- salzes von 4-Diäthylamirio-2-oxy-l-diazobenzol in 100 Raumteilen 50 o/oigem Alkohol gelöst und nach dem Filtrieren mit Tierkohle auf Barytpapier gestrichen. Beim Belichten unter einer Vorlage wird eine negative Kopie in gelbbraunem Ton erhalten, die durch Wäs sern fixiert wird.
Verwendet man in dein vorliegenden Bei spiel an Stelle des Cadnriumchloriddoppel- salzes des 4-Diäthylamino-2-oxy-l-diazoben- zols 8 Gewichtsteile 1-diazo-2-oxy-3-benzoe- saures Natron, so werden mit dieser Schicht Kopien in gelbroten Tönen erhalten.