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Oesterreichische PATENTSCHRIFT Nr. 7908.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Gesprächszähler, durch weiche alle von einer Theilnehmerstation an das Vermittlungsamt gesandten Anrufe, die von dem Amte beantwortet werden, selbstthätig registriert werden. Diejenigen Anrufe werden jedoch nicht registriert, welche ans irgend einem Grunde vom Vermittlungsamte nicht beantwortet werden, ebensowenig werden Verbindungen mit der Linienleitung registriert, die in Beantwortung des Anrufes einer anderen Theilnebmerstation hergestellt werden.
Die vorliegende Erfindung ist für Vielfachnmschatter anwendbar, auf denen jede Linienleitung auf jeder Abtheilung des Schalters eine Multipelklinke besitzt und auf einer der Abtheilungen noch eine besondere Abfrageklinke, welche bei der Beantwortung eines Anrufes benutzt wird. Die Multipelklinken, welche über die verschiedenen Abtheilungen des Klappenschrankes vertheilt sind, werden nur gestöpselt, wenn eine Verbindung mit der Linienleitung in Beantwortung eines Am'ufes einer anderen Leitung hergestellt wird.
Bei vorliegender Schaltung wird der Gesprächszähler durch einen polarisierten Elektromagneten fortgeschaltet, welcher zu seiner Bethätigung zweier aufeinanderfolgender Stromstösse von entgegengesetzter Richtung bedarf. Gesprächszähler dieser Art sind bekannt und bestehen in wesentlichen aus einem polarisierten Elektromagneten, desseu Anker nach der einen oder anderen Seite angezogen wird, je nach der Richtung des durch den Elektromagneten fliessenden Stromstosses, und welcher auf das Steigrad eines Uhrwerkes einwirkt, so dass die hin- und herschwingende Bewegung des Ankers das Steigrad absatzweise weitcrdroht. Es ist also eine volle hin-und hergehende Bewegung des Ankers notwendig, um das Zählwerk um eine Zahl weiterznschalten.
Die K) appenschränke nach dem System mit gemeinsamer Mikrophonbatterie sind auf dem Vermittlungsamt mit einer Batterie versehen, weiche mit jeder Linienleitung über die Contacte eines mit der Linienleitung verbundenen Unterbrechungsrelais verbunden ist. Ein Linienrelais, welches einen eine Signallampe enthaltenden Ortsstromkreis regelt, ist in den Stromkreis zwischen die Batterie und die Contacte des Unterbrechungsrelais eingeschaltet,
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durch Abnahme seines Fernhörers von dem Hakenumschalter schliesst. Wenn der Beamte des Vermittlungsamtes diesen Anruf dadurch beantwortet, dass er den Stöpsel in die Ah-
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des Unterbrechungsrelais geschlossen, und dadurch wird die Signalvorrichtung von der Linienleitung getrennt.
Wenn ein System mit Centralbattorie verwendet wird, wird der Strom zur Bethätigung des Mikrophons des Theilnehmers von einer Sprochbatterie geliefert, die in einer Brücke der Stöpselleitung liegt.
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Die vorliegende Erfindung ist für ein derartiges Fernsprechsystem bestimmt, und das gewünschte Resultat wird dadurch erzielt, dass dem polarisierten Magneten ein hoher Widerstand und eine hoho Selbstinduction gegeben wird, und dans derselbe in eine Drücke der Linieeleitung eingeschaltet wird, indem die Verbindung der Abfrageklinke jeder Linienleitung mit dieser umgekehrt angeordnet wird, wie diejenige der Linienklinken mit der Leitung, und indem die Polarität der Sprechbattcie, welche in einer Brücke der Stöpselschnur liegt, so gewählt wird, dass nach Einstecken eines Stöpsels in eine Abfragoklinke Strom von der Sprechbatterie über die Linienleitung in einer Richtung Hiessen muss, welche entgegengesetzt derjenigen ist, in welcher der Strom der Liniensignalbatterie vorher floss,
als der Theilnehmer zuerst seinen Fernhörer von dem Hakenumschalter herabnahm.
Der Stromstoss, welcher in die Linienleitung geschickt wird, wenn der Theilnehmer beim Anruf seinen Fernhörer von dem Hakenumschalter herabnimmt, oder wenn eine seiner Linienklinken bei der Herstellung der von einem anderen Theilnehmer verlangten Verbindung gestöpselt wird, ist der erste der zur Bethätigung des Zähtwerksmagneten erforder- lichen beiden Stromstösse und hat die Wirkung, dass er das Zählwerk in eine solche Lage bringt, dass ein folgender Stromstoss von entgegengesetzter Richtung die Registrierung vollendet. Durch zwei aufeinanderfolgende Stromstösse von gleicher Polarität kann dann selbstverständlich eine vollständige Registrierung nicht bewirkt werden.
Der zur Vollendung der Registrierung nothwendige, zweite Stromstoss von entgegengesetzter Richtung wird aber nur dann in die Linienleitung geschickt, wenn der Beamte einen seiner Stöpsel in dio Abfrageklinke steckt.
Um zu verhindern, dass das Zählwerk der angerufenen Theilnehmerstation durch einen Anrufwechselstrom des Vermittlungsamtes bethätigt wird, wenn ein Theilnehmer seinen Fernhörer von dem Hakenumschalter herabgenommen hat, während noch von dem Amte ein Anrufstrom zu dieser Station gesendet wird, wird dem polarisierten Zählwerksmagneten eine hohe Selbstinduetion und dem Anker desselben eine grosse Trägheit gegeben, so dass er auf den Wechselstrom nicht anspricht. Zu diesem Zwecke können die Enden der Polstücke des Magneten mit starken Ringen oder Hülsen von gut leitendem Material, beispielsweise Kupfer, umgeben werden, und der Anker des Magneten kann aus einem besonders schweren Stahlstücke bestehen.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der bei-
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sehen. Die Drähte 1 und 2 der Linienicitung endigen auf dem Vermittlungsamt in den langen und kurzen Federn n und o der Abfrageklinke a und sind mit den multipol- klinken b der verschiedenen Abtheilungen des Vielfachklappenschrankes in Vielfacbschaltuns verbunden. Die Verbindung der Linienleitung mit den Multipelklinken ist jedoch umgekehrt, wie diejenige der Leitung mit der Abfrageklinke, d. h. bei jeder Multipelklinke
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der Draht 2 mit der kurzen Feder o verbunden ist.
Die Verbindung zwischen den verschiedenen Klinken wird durch eine gewöhnliche
Stöpselschnur hergestellt, wobei die Spitze r eines jeden Stöpsels mit der kurzen Feder der Klinke in Berührung kommt, während der Ring s mit der langen Feder und die Hülse t mit dem Prüfungsringe in Berührung kommt. Die Spitze und die Ringcontacte eines jeden Stöpselpaares sind durch die Stöpselleitungen. 9 und 4 in der bekannten
Weise über einen Übertrager miteinander verbunden, wobei die centrale Sprechbatterie d in einer Brücke der Stöpselschnur zwischen den Spulen des Übertragers liegt. Die Ringe. s der Stöpsel sind hiebei mit dem positiven Pol der Batterie, die Spitzen r dagegen mit dem negativen Pol verbunden.
Auf der Theilnehmerstation A ist der polarisierte Elektro- magnet e, durch dessen Anker das Zählwerk v bethätigt wird, mit dem Drahte 1 der
Linienleitung verbunden, sowie mit dem Hakenumschalter f, so dass der Magnet bei
Benutzung des Telephons in einer Brücke der Linienleitung im Nebenschlüsse zu dem
Mikrophon 9 liegt.
Der Magnet e besitzt eine hohe Selbstinduction und ist sehr träge in seiner Wirkung, indem sein Anker u aus einem schweren Stahlstücke hergestellt ist, während seine Polstückc von starken Kupferringen K'umfasst werden. Der polarisierte Magnet des Zählwerks ist ähnlich eingerichtet wie der Magnet einer gewöhnlichen, polar- sierten Signalglocke. Sein in der Mitte drehbarer Anker ist mit dem Anker eines Stcig- rades verbunden und wird je nach der Richtung des durch den Magneten fliessenden
Stromes nach der einen oder anderen Seite gelegt Der Anker kann auch mit einer leichten Feder versehen sein, welche ihn für
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negativen Strom gebracht würde.
Die Registrierung wird dann bewirkt, wenn ein Strom- stoss von entgegengesetzter Richtung durch die Linienleitung geschickt wird, worauf der Anker durch die Feder in seine Normalstellung zurückgeführt wird.
Bei einem Klappenschranke der oben angegebenen Art ist es klar, dass die beiden Batterien, welche nacheinander mit dem polarisierten Ziiblwerke verbunden werden, nämlich erstens die Liniensignalbatterie, wonn der Theilnehmer seinen Fernhörer von dem Hakenumschalter herabnimmt, und zweitens die Batterie der Stöpselschnur, welche beim Stöpseln der Abfragekliilke in umgekehrter Weise mit den Linienleitungcn verbunden wird, die zur betätigung des Zählwerks erforderlichen, beiden Stromstösse von entgegengesetzter Richtung liefern, so dass in diesem Falle die Feder überflüssig sein würde.
Die beiden Drähte 1 und 2 der Linienleitung sind auf dem Vermittlungsamt über die beiden Contacte des Unterbrechungsrelais h an Erde gelegt, wobei in die Leitung 2
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die Spule eines Relais k eingeschaltet ist. Dieses Relais regelt einen Ortsstromkreis 5, in welchem die Signallampe y liegt. Die Linienaignalbatterie t ist auf diese Weise in einer Brücke der Linienleitung angeordnet, so dass die Signallampe y aufleuchtet, wenn der Stromkreis der Linienleitung auf der Theilnehmerstation durch Abnehmen des Fernhörers von dem Hakenumschalter geschlossen wird.
Wenn auf diese Weise ein Anruf zum Vermittlungsamte geschickt wird, fliesst der Strom der Batterie i durch die Spulen des polarisierten Zählwerksmagneten f, welcher auf der Theilnehmerstation in der gewöhnlich offenen Brücke der Linienteitung liegt, und dieser Strom hat eine solche Richtung, dass er den Anker des polarisierten Magneten in eine bestimmte Lage bringt. Diese Bewegung des Ankers kann als Anfangsbewegung angesehen werden, welche den Mechanismus zur Empfangnabme des zweiten, positiven Stromstosses bereit macht, durch welchen die Zahlung vollendet wird.
In manchen Fällen wird natürlich der Anker des Zählwerkselektromagneten bereits durch einen früheren negativen Stromstoss in die erwähnte Lage gebracht sein, welcher Stromstoss von der Sprechbatterie der Stöpselschnur bei einer früheren Verbindung mit einer Linienklinke in Ausführung eines Anrufes einer anderen Theilnebmerstation durch die Leitung gesendet wurde. In einem solchen Falle wird der von der Linienbatterie kommende, negative Stromstoss bei Beginn dos Anrufes keine Bewegung des Ankers veranlassen, da dieser bereits diejenige Stellung eingenommen hat, welche ihm der negative Stromstoss zu geben bestrebt ist.
Wenn der Beamte des Vermittlungsamtes in Beantwortung des Anrufes einen der Stöpsel in die Abfrageklinke a der anrufenden Linie steckt, Hiesst ein directer. positiver Strom von der Centralbatterie d über die Leitung 4, den Rmg s, die längero 'ontact-
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diesem über die Leitung 2 zur Batterie zurück.
Durch diesen positiven Stromstoss, welcher auf den vorher von der Liniensignalbatterie i ausgesendeten, negativen Strom folgt, wird der Anker des Zähtwerkselektromagneten in seine andere Lage gebracht, so dass das Zählwe@k um eine Zahl weitergeschaltet wird. Wenn jedoch ein Stöpsel in die Linienklinke gesteckt wird, um die Linienleitung auf den Anruf einer anderen Theilnehmerstation hin zu verbinden, so fliel3t von der Centralbatterie d ein negativer Strom über Leitung 1, welcher auf den Zählwerkselektromagneten keine Wirkung ausüben wird,"da der Anker bereits vorher durch einen über die Leitung J fliessenden, negativen Strom der Liniensignalbatterie i beeinflusst war.
Das Zählwerk wird nicht bethätigt werden, wenn der angerufene Theilnehmer seinen Fernhörer von dem Hakenumschalter herabnimmt, während ein Aurufstrom in seine Linienleitung gesendet wird, da der polarisierte Elektromagnet zu träge ist, um auf die schnellen Einwirkungen des Wechselstromes anzusprechen. Das Zählwerk irgend einer Thei1nehmnr- station wird daher nur bethätigt, wenn eine Verbindung der hotrefenden Linieuleitung auf dem Vermittlungsamt in Beantwortung eines Anrufes dieser Theilnohmerstation hergestellt wird.