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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu 16420. GUSTAF PAUL LAMBERT IN CHARLOTTENBURG.
Schaltungsanordnung für Fernsprechämter.
Vorliegende Erfindung bezweckt, in Fernsprechämtern das Ausschalten des Beamten- fernhörers selbsttätig zu bewirken, indem das Ausschalten vornehmlich vermittels der gleichen Taste, welche zum Anrufen des verlangten Teilnehmers betätigt werden muss, zustande gebracht wird. Es bestehen bereits Einrichtungen, bei welchen das Ausschalten des Beamtenfernhörers mit mehreren anderen Operationen zu einem Handgriff vereinigt und sozusagen selbsttätig bewerkstelligt wird. So z. B. wird in der deutschen Patentschrift Nr. 95745 ein Verfahren bekanntgegeben, bei welchem das Einführen des Verbindungsstöpsels in die verlangte Teilnehmerklinke sowohl das Anrufen des verlangten Teilnehmers als auch das dauernde Ausschalten des Beamtenfernhörers aus dem betreffenden Schnurpaar bewirkt.
Sowohl bei dieser Anordnung als auch bei der gemäss österreichisches Patent Nr. r) 146 besteht der Mangel, dass die Dauer des Alarmzeichons auf der angerufenen Teil- nehmorstelle nicht in die Hand des Beamten gelegt ist. Bei dem letzterwähnten Verfahren lautet es bei dem angerufenen Teilnehmer so lange, bis der Fernhörer vom Umschalthaken abgehoben wird. Bei dem ersterwähnten System findet entweder das gleiche statt oder alter der Wechselstrom wird durch die Einwirkung eines besonderen Relais nur für einen gewissen Zeitabschnitt eingeschaltet.
Es ist jedoch von grossem Wert. dass die Dauer des Glockenzeichens dem Beamten überlassen wird und deswegen soll bei der vorliegenden Anordnung vermieden werden, dass der Anruf des Teilnelmers bereits mit dem Augenblicke beginnt, in welchem der Verbindungsstöpsel die Teilnehmerklinke ausfüllt : vielmehr soll für den Anruf des gewünschten Teilnehmers ein besonderer Handgriff des Beamten erforderlich sein. Durch diesen Handgriff wird nun bei der vorliegenden Erfindung auch die selbsttätige Ausschaltung des Beamtenfernhörers bewirkt, und zwar unter Mitwirkung eines
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bleibt, bis die Verbindung zwischen den Teilnehmern getrennt worden ist.
Die Verbindung der selbsttätigen Ausschaltung des Fernhörers mit dem Drücken auf die Ruftaste statt mit dem Einstecken des Verbindungsstöpsels in die Teilnohmerklinke hat unter anderem den Vorzug, dass der Beamte auch nach dem Einstecken des Verbindungsstöpsels in die Teil-
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auf die Ruftaste etwa dazu verwenden kann, ihm mitzuteilen, dass der gewünschte Teilnehmer gerufen wird oder dass die gewünschte Verbindung hergestellt ist. Das wesentliche der Erfindung liegt also in der Art der Einschaltung des Relais o bezw. f und der Verbindung desselben mit der Rnftaste.
Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsformen in Fig. 1 und 2. Nach der ersten Figur wird der Boamtenfernhörer in das Schnurpaar eingeschaltet, wenn eine Verbindung hergestellt. werden soll, und aus demselben ausgeschaltet, wenn die Verbindung fertig ist.
Nach der zweiten Figur ist der Fernhörer im allgemeinen mit dem Schnurpaare verbunden und wird nur solange von demselben getrennt, wie die Verbindung ; zwischen den Teilnehmer dauert.
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sind. Die Leitungen k und l stellen die Verbindung zwischen den Doppelleitungen der beiden Teilnehmer, welche miteinander sprechen wollen, her, sobald der Stöpsel a in die Klinke (Abfrageklinke) des Anrufenden und der Stöpsel b in die lilinke des verlangten Teilnehmers gesteckt wird. Zwischen den Leitungen k und l als Brücke liegt die Leitung s, weiche an den zweiteiligen Anker t eines Relais g angeschlossen ist ; das Anziehen dieses Ankers schaltet das Abfragesystem des Beamten in die Leitung s ein. Dieses Abfrage-
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und das Telephon i des Beamten.
Die Mitte der Wicklung des Telephons ist zum Zwecke des Prüfens geerdet. Während der Elektromagnet 9 zum Einschalten des Deamtenfernhörers dient, bewirkt der Elektromagnet o das Ausschalten desselben. Auch dieser besitzt einen zweiteiligen Anker mit zwei. Kontakten fund q. Das Anrufen des verlangten Teilnehmers geschieht durch die Ruftaste m. Ein Niederdrücken derselben verbindet erstens die im . Stöpsel befindlichen Teile der Leitungen k und Z mit der Weckstromquelle x, zweitens hat das Niederdrücken von m die Schliessung des Kontaktes 11 zur Folge, dessen Bedeutung für das Ausschalten des Beamtenfernhörers nachstehend erläutert werden soll.
Die Stöpsel a, b enthalten noch eine dritte Leitung y, an welche ein Kontrollelement z angeschlossen ist, dessen Funktionen für die vorliegende Erfindung ohne Belang sind.
Ruft ein Teilnehmer das Amt an und steckt infolgedessen der Beamte den Abfragestöpsel a in die Teilnehmerklinke (Abfrageklinke), so schliesst die entlastete Feder c einen Kontakt, der mit Hilfe der Batterie e das Relais g betätigt. Der Strom läuft hiebei vom Pluspol der Batterie e über den Kontakt f, das Relais g, die Leitung 12, den Kontakt bei c und die Leitung 11 zum Drehpunkt der Feder d und von da aus sowohl durch den Draht als auch über die Feder d, den Draht 2 und das Relais o zum Minuspol von e zurück. Da jedoch der erstere von diesen beiden parallelen Stromwegen, der Draht 1, fast gar keinen Widerstand enthält im Vergleich zu dem Relais o, so ist o als kurzgeschlossen zu betrachten und wird durch diesen Strom nicht zum Ansprechen gebracht.
Der Beamte nimmt jetzt den Wunsch des anrufenden Teilnehmers über die Leitung k, s, oberen Kontakt von 11, Induktionsspule t, Fernhörer i, unteren Kontakt von/ < , Leitung s und Leitung entgegen. Hierauf hebt er den Stöpsel b von der federnden Unterlage d ab und setzt ihn in die Klinke des gewünschten Teilnehmers. Hiedurch wird der Kontakt d gelöst, so dass das Relais p nicht mehr durch den Draht 1, Feder d und Draht 2 kurzgeschlossen ist.
Wenn jetzt der Beamte auf die Ruftaste m drtickt, so wird erstens die Weckstromquelle x mit der Teilnebmerstelle über Stöpsel b in Verbindung gesetzt (Stromlauf : Von x über Kontakt 9, Feder 4 und Stöpsel b zum verlangten Teil- nehmer und von diesem über Stöpsel b, Feder 7 und Kontakt 8 nach x zurück), zweitens aber erhält durch Schliessung des Kontaktes it das Relais o Strom von der Batterie e (Stromlauf : Pluspol der Batterie, Leitung 10, Kontakt it, Relais o, Minuspol der Batterie e). Es findet jetzt eine Anziehung des Ankers von o statt, wodurch der Kontakt y unterbrochen wird. Das bisher vom Strom durchflossene Relais 9 wird daher stromlos und der Doppel- kontakt h aufgehoben.
Der Beamtenfernhörer i ist damit von dem ganzen System vollständig isoliert. Wenn nun der Druck auf die Taste m aufhört und der Kontakt n infolgedessen wieder geöffnet wird, so wird trotzdem o nicht stromlos, sondern erhält Strom von derselben Batterie über Kontakt q (Strollllauf : Pluspol von e, Draht 3, Kontakt q, Relais o, Minuspol von e). Der Beamtenfernhörer bleibt somit während der Dauer des Gespräches ausgeschaltet. Wenn aber, nachdem die Schlussklappe p gefallen ist, der Beamte die Stöpsel a und b aus den Klinken herausgezogen hat, so werden durch die Stöpsel der Kontakt c geöffnet und der Kontakt d geschlossen. Die Schliessung des Kontaktes d hat zur Folge, dass das Relais o kurzgeschlossen wird und daher seinen Anker loslässt.
Der Kontakt bei f ist dadurch wieder geschlossen und das ganze System damit wieder in die Anfangslage zurückgekehrt. Wenn während des Gespräches der Teilnehmer der Beamte mitzuhören wünscht, so schaltet ein Druck auf die Taste w den Beamtenfernhörer wieder ein, denn vom Pluspol der Batterie e fliesst dann ein Strom über w durch y, 12, c, 11 und Leitung 1 zum : Minuspol zurück und legt den Anker von 9 an die den Fernhörer ein. schaltenden Doppelkontakte/t.
In Fig. 2 ist die vorher geschilderte Anordnung in der Weise vereinfacht, dass das Relais g, die Taste w und der Kontakt f weggelassen sind. Die Kontaktfedern h sind direkt auf dem Anker des Relais o befestigt, welches letztere hier mit r bezeichnet ist.
Auch die Kontaktfeder c fällt hiebei fort. Durch diese Vereinfachung wird der Fernhörer i des Beamten mit den Leitungen kund 1 dauernd verbunden, solange das Stöpselpaar unbenutzt bleibt. Das Relais 'mit dreiteiligem Anker hat hiebei die Aufgabe, den Fernhörer abzuschalten, sobald durch das Drücken auf Taste m der verlangte Teilnehmer angerufen wird.
Wenn beide Stöpsel a und b in den Tüilnehmerklinken stecken und der Beamte die Taste in niederdrückt, so wird wie bei Fig. 1 ein Kontakt n geschlossen, welcher
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folgede8en werden die Kontakte h aufgehoben und dafür der Kontakt q geschlossen ; die Verbindung des Fernhörers mit den Leitungen k und l ist damit aufgehoben, dagegen der Pluspol von e über Kontakt q an das Relais r gelegt, welches nun dauernd vom Strom durchflossen wird und seinen Anker festhält, und zwar auch dann, nachdem durch Loslassen der Taste m der Kontakt n zu wirken aufgehört hat.
Ist das Gespräch beendet und b wiederum in die Ruhelage zurückgeführt, so schliesst der Kontakt d die Wicklung des Elektromagneten r kurz, das Relais wird stromlos und der Anker kehrt in seine Ruhelage zurück.
In beiden Figuren bedeutet 3 einen Vorschaltwiderstand, der einen unmittelbaren Kurz- schluss. der Batterie e in dem Augenblick verhüten soll, in welchem beim Anliegen des Ankers am Kontakte g der Kontakt durch den Stöpsel b hergestellt wird. Das Relais o bezw. r kann auch mit zwei Wicklungen hergestellt werden, von welchen die eine nach Fig. 1 und 2 nur mit Ausnahme der Verbindung zwischen Draht 2 und Kontakt 11 geschaltet ist und die andere zwischen den Kontakt it und den Minuspol der Batterie eingeschaltet ist, Die Wirkung dieser Schaltung ist dieselbe wie die der auf der Zeichnung angegebenen.