<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Darstellung von Küpenfarbstoffen der Anthrazenreihe.
DiedurchKondensationvono-halogensubstituiertenAminoanthrachinonenmitAminoanthrachinonen erhältlichen o-Aminodianthrachinonylamine lassen sich durch Oxydation leicht in Farbstoffe überführen, welche offenbar durch Austritt zweier Wasscrstoffatome und Ringschluss entstehen. und demnach dem Typus der Anthrachinonhydroazine angehören.
Die Reaktion wird durch folgendes Schema versinnbildlicht :
EMI1.1
Hiebei bedeuten A und t beliebige substitllierte oder nicht substituierte Anthrachinonroste (wobei jedoch bei A'eine Orthostellung zur NH-Gruppe frei sein muss), während R Wasserstoff, einen Azylrest oder einen Alkyl- oder Arylrest bedeutet.
Die Oxydation kann auf die mannigfachste Weise bewirkt werden, z. H. in konzentrierter Schwefelsäure mit Braunstein oder anderen ähnlich wirkenden Oxydationsmitteln oder auch durch konzentrierte oder rauchende Schwefelsäure allein. Ferner kann die Oxydation bewerkstolligt werden durch Erhitzen mit Alkalien oder Phenolaten. Auch kann man zum gleichen Ziel gelangen durch Erhitzen mit Nitrokörpcrn, mit oder ohne Zusatz eines Saucrstofüberträgers. Endlich kann man die Oxydation auch durch blosses Erhitzen auf höhere Temperatur bei Luftzutritt bewerkstelligen, wobei die Darstellung des Aminodianthrachinonylamins und seine weitere Oxydation zu einer einzigen Operation vereinigt werden kann.
Bemerkt sei ferner, dass unter Umständen eine weitere Oxydation des gebildeten lIydroazins zum entsprechenden Azin stattfinden kann. Man kann so eine mannigfaltige Menge von Farbstoffen der Anthrachinonhydroazinreihe darstellen, von denen viele, wie zum Beispiel die unsymmetrisch substituierten, auf anderem Wege bisher nicht zugänglich waren.
B e i s p i e !].
In eine Lösung, hergestellt aus 300 Teilen Phenol und 100 Teilen Ätzkali, werden bei 140 bis 150 30 Teile o-Amino-α-ss-dianthrimid eingetragen und die Mischung unter Rühren allmählich auf 190 bis 200 erhitzt. Die dünntlüssige, dunkelbraunschwarz gefärbte Schmelze wird nach zirka halbstündigem Erhitzen dickflüssig. Zur Beendigung der Reaktion wird zweckmässig noch eine weitere Stunde auf Temperatur gehalten. Dann lässt man auf zirka 140 bis 1500 erkalten und verdünnt die Schmelze vorsichtig mit Wasser, wobei sich das gebildete Indanthren in kristallisierter Form ausscheidet. Dasselbe wird filtriert, ausgewaschen und getrocknet.
Beispiel 2.
In 600 Teile Oleum von 80% SO8 werden bei gewöhnlicher Temperatur 30 Teile o-Amino-a--dianthrimid eingetragen und unter Umrühren gelöst. Die Umwandlung in das Azin des Indanthrens erfolgt sehr rasch und ist in der Regel in 2 bis 3 Stunden beendet.
Zur Isolierung des Reaktionsproduktes wird die Schmelze zunächst mit 1200 Teilen Schwefelsäure von 60 Bé verdünnt, wobei man durch Kühlung dafür Sorge trägt, dass die Temperatur 40 bis 500 nicht übersteigt und dann in mit Bisulfit angesäuertes Wasser
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
temperatur erhitzt.
Die rote Schmelze wird aUmählich grünblau, beim Erkalten scheiden sich blau gefärbte Nadeln von Metbylindanthm (siehe französisches Patent Nr. 418908) aus, welche man auf bekannte Weise durch Filtrieren, Auswaschen und Trocknen isoliert.
EMI2.2
Form blau gefärbter Kristallnädelchen ausgeschieden, Zur völligen Isolierung des Oxymethylindanthrens wird die Schmelze noch heiss mit Rohpyridin verdünnt und auf zirka 70 bis 800 erkalten gelassen, dann filtriert, ausgewaschen und getrocknet.
Das Oxymethylindanthren löst sich selbst in hochsiedenden organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Cbinolin äusserst schwer mit blaugrüner Farbe, in konzentrierter Schwefelsaure grün, durch Wasser werden aus dieser blaue Flocken gefällt. Durch Reduktion mit Hydrosulfit und Natronlauge entsteht eine bräunlich gelb gefärbte Küpe, welche Baumwolle in grünstichig blauen Tönen anfärbt.
Beispiel 5.
EMI2.3
bei 10 bis 200 mit einer Mischung von 10 Teilen Bräunstein in 100 Teilen Monohydrat verrührt. Die anfangs blau gefärbte Schmelze wird allmählich braungelb. Nach beendeter Reaktion wird die Schmelze in mit Bisulfit versetztes Wasser eingetragen, das Gemisch zum Kochen erhitzt und das ausgeschiedene Indanthren abfiltriert, ausgewaschen und getrocknet und von etwa anhaftenden Beimengungen durch Umkristallisieren aus Schwefelsäure gereinigt.