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Die Erfindung betrifft ein Riegelgetriebe für eine selbsttätige Mittelpufferkupplung für Schienenfahrzeuge, deren Kupplungskopf mit zwei starren Klauen und einem zwischen diesen Klauen angeordneten Kupplungsmaul für die formschlüssige Verbindung mit einer gleichartigen Gegenkupplung versehen ist und welcher
Kupplungskopf einen in Längsrichtung einsenkbaren Kupplungsriegel, an dem ein zweiteiliger, als Sperrklinke und als Lösehebel ausgebildeter Sperr- und Lösehebel und ein beweglicher Anzeiger zum Anzeigen der jeweiligen
Arbeitsstellungen des Kupplungsriegels verschwenkbar gelagert sind, sowie einen parallel zum Kupplungsriegel auf einem Schlosshalterbolzen im Kupplungskopf verschwenkbar und vertikal verschiebbar gelagerten Schlosshalter enthält,
welcher Schlosshalter stirnseitig ein von einer anzukuppelnden Gegenkupplung in den Kupplungskopf einschwenkbares Tastglied und an seinem hinteren Ende ein aus seiner Flachseite vorspringendes, in der
Kuppelstellung mit der am Kupplungsriegel angelenkten Sperrklinke zusammenwirkendes Sperrglied zum Verriegeln versehen ist, wobei dieser Schlosshalter ferner zwischen seinem Sperrglied und seiner ovalen Öffnung zur Aufnahme des Schlosshalterbolzens einen nach abwärts gerichteten Nocken besitzt, an welchem Nocken beim Entkuppeln ein aus der Seitenfläche des Lösehebels vorstehender Anschlag zur Anlage kommt und den
Kupplungsriegel zeitweilig bis zum gegenseitigen Ablösen der Kupplungen in seiner Lösestellung hält.
Es sind Riegelgetriebe bekannt, deren an einem Kupplungsriegelbolzen in den Kupplungskopf einschwenkbarer Kupplungsriegel nahe seiner Oberkante ein Hebellager mit einem in seinem Zentrum angeordneten Lagerzapfen aufweist, an welchem ein in sich geschlossen ausgebildeter Sperr- oder Lösehebel und ferner ein aus einer Anzeigeöffnung in der Rückwand des Gehäuses des Kupplungskopfes austretender Anzeiger gemeinsam gelagert sind. Der in sich geschlossen ausgebildete Sperr-oder Lösehebel hat nach dem vorgeschlagenen Ausführungsbeispiel eine Doppelfunktion zu erfüllen.
So hat der im wesentlichen konvex und nach hinten gekrümmte Bogenteil mit seiner am Ende befindlichen vertikalen Begrenzungskante und der waagrechten Unterkante die Aufgabe, sich nach Abschluss des Kupplungsvorganges auf das aus der Flachseite des eingedrückten Schlosshalters vorspringende Sperrglied aufzulegen und den Kupplungsriegel in seiner Schliessstellung zu sperren.
Der im wesentlichen nach unten und hinten verlaufende Winkelhebel des Sperr- oder Lösehebels hat die Aufgabe, beim an einer Betätigungseinrichtung ausgelösten Entkupplungsvorgang zunächst den im wesentlichen konvex und nach hinten gekrümmten Bogenteil von seiner auf dem Sperrglied des Schlosshalters aufliegenden Sperrstellung im Uhrzeigersinne herauszuschwenken und nachfolgend, nach Anlage an dem am Kupplungsriegel befindlichen Anschlagteil, diesen in das Gehäuse des Kupplungskopfes von seiner Schliessstellung in die Lösestellung zum Zwecke des Entkuppeln einzuschwenken.
Diese bekannten Riegelgetriebe mit in sich geschlossenen Sperr- oder Lösehebeln sind jedoch als unzweckmässig anzusehen, weil bei jedem Kupplungsvorgang mit einer Gegenkupplung der Sperrhebel bis zu seiner auf dem Sperrglied des Schlosshalters aufliegenden Sperrstellung bezogen auf den Kupplungsriegel eine Relativbewegung beschreibt, welcher der sich nach unten fortsetzende und nach hinten verlaufende Winkelhebel mit den an ihm befestigten Teilen der Betätigungseinrichtung zum Entkuppeln der Mittelpufferkupplung zwangsläufig folgen muss.
Beim Zurückfallen des Kupplungsriegels ergeben sich nun infolge der Schwere des in sich geschlossen ausgeführten Sperr- oder Lösehebels mit den an ihm befestigten Teilen der erwähnten Betätigungseinrichtung bei der Auflage des im wesentlichen bogenförmigen Sperrteiles auf das aus der Flachseite des eingedrückten Schlosshalters vorspringende Sperrglied verhältnismässig grosse Reibungen, die zu Verzögerungen bei der Verriegelung Anlass sein können, was sich insbesondere bei hohen Auflaufgeschwindigkeiten bemerkbar macht. Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der vorher aufgezeigten Mängel.
Ihre Aufgabe besteht darin, dass die durch den Sperrhebel während des Kupplungsvorganges bis zu seiner auf dem Sperrglied des Schlosshalters aufliegende Sperrstellung bezogen auf den Kupplungsriegel vollzogenen Relativbewegungen nicht mehr auf den mit Teilen der Betätigungseinrichtung verbundenen Lösehebel übertragen werden, anderseits aber der Lösehebel während des Entkupplungsvorganges den Sperrhebel aus seiner Sperrstellung verschwenkend heraushebt und anschliessend den Kupplungsriegel zum Zwecke des Entkuppeln der Mittelpufferkupplung in das Gehäuse des Kupplungskopfes einschwenkt.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass am nahe der Oberkante des Kupplungsriegels angeordneten Sperr- und Lösehebellager voneinander getrennt der Sperrhebel und der Lösehebel gemeinsam gelagert sind, wobei der Sperrhebel aus einer nach hinten gerichteten, an sich bekannten bogenförmigen Sperrklinke für die Auflage auf dem aus der Flachseite des Schlosshalters vorspringenden Sperrgliedes in der Kuppelstellung und mit einem von seiner Lagerbohrung ausgehenden, nach unten gerichteten, im wesentlichen L-förmig ausgebildeten und den Lösehebel übergreifenden Anschlag versehen ist, welcher Anschlag eine nach unten gerichtete und am Lösehebel anschlagende Mitnehmerfläche und ferner eine an einem Sperrhebelanschlag am Kupplungsriegel sich abstützende stirnseitige Anschlagfläche besitzt,
wobei der Lösehebel einen nach unten gerichteten Hebelarm mit einem Sperrhebelmitnehmer und einen etwa aus der Mitte des Hebelarmes nach hinten reichenden Lösearm für den Anschluss von Teilen der Betätigungseinrichtung für den Kupplungsriegel aufweist, so dass während des Entkupplungsvorganges der Kupplungen der nach unten gerichtete Hebelarm an einem Lösehebelanschlag an der Unterseite des Kupplungsriegels, zum Einschwenken desselben während des Entkuppeln, anschlägt.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen :
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Fig. 1 : das vollständige Riegelgetriebe innerhalb eines aufgeschnittenen Gehäuses eines Kupplungskopfes in der Kuppelbereitschaftslage, mit strichpunktiert dargestelltem Schlosshalter in der Kuppelstellung ; Fig. 2 : eine Draufsicht auf das in Fig. l dargestellte Riegelgetriebe innerhalb eines aufgeschnittenen Gehäuses eines Kupplungskopfes ; Fig. 3 : eine Ansicht des Sperrhenels ; Fig. 4 : eine Ansicht des Lösehebels ; Fig. 5 : Ansichten des zusammengebauten Sperr- und Lösehebels von der Seite und von hinten ; Fig. 6 : den Kupplungsriegel mit an ihm gelagertem Anzeiger in der Kuppelbereitschaftslage und Fig. 7 :
Darstellung wie Fig. 6 in Lösestellung.
Das Gehäuse des Kupplungskopfes --50-- ist zur Aufnahme des Riegelgetriebes in bekannter Weise im Bereich des Kupplungsmaules und der Stossklaue mit einer etwa in Kupplungslängsrichtung sich erstreckenden Riegelgetriebekammer --51-- und danebenliegend, durch eine Zwischenwand --53-- abgetrennt, mit einer Ausheberkammer-52-versehen. Die die beiden Kammern voneinander trennende Zwischenwand-53weist in ihrer oberen Hälfte einen bekannten Schlosshalterbolzen-54-zur Aufnahme des verschwenkbaren und vertikal beweglichen Schlosshalters-32-mit seinem im vorderen Teil befmdlichen Tastglied auf. Im
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--53-- imRiegelgetriebekammer--51--und die Ausheberkammer--52--in ihrer Querrichtung durchragt.
In der Oberseite der Riegelgetriebekammer --51-- ist am Gehäuse des Kupplungskopfes --50-- eine
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Keilleiste-61-mit--50-- im oberen Bereich mit einer dem geraden Anzeigerteil-20-des beweglichen Anzeigers-18zugeordneten Anzeigeröffnung --64-- und darunterliegend mit einer weiteren, nicht näher bezeichneten Öffnung für den Anschluss von Teilen einer Betätigungseinrichtung am Lösearm --97-- des Lösehebels --96-- versehen.
Der Kupplungsriegel --81-- besteht im wesentlichen aus einem plattenförmigen Körper, der an seiner Unterseite mit einer waagrechten Begrenzungsfläche versehen und stirnseitig von einer abgeschrägten Stossfläche
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hinten gerichteten Rollkörper --82-- aus, der für das Einschwenken des Kupplungsriegels --81-- mit einem den Kupplungsriegelbolzen--49-umschliessenden Langloch-83-versehen ist und mit seinem nach unten gerichteten Zahn-84-in eine Öffnung im Boden des Gehäuses des Kupplungskopfes-50eingreift. Dem nach unten gerichteten Zahn Rollkörper --82-- gegenüberliegend ist ein Lösehebelanschlag --88-- angeordnet, an welchem der eine Hebelarm-100-des Lösehebels-96- während des Entkupplungsvorganges zeitweilig zur Anlage kommt.
Der waagrechten unteren Begrenzungsfläche am Kupplungsriegel --81-- gegenüberliegend, ist in der dem Schlosshalter --32-- zugekehrten Flachseite nahe der Oberkante ein Sperr-und Lösehebellager--85-- eingesenkt, in seinem Zentrum befindet sich ein Lagerzapfen, welcher den Sperrhebel--90--und den Lösehebel --96-- gemeinsam lagert.
Hinter dem Sperr-und Lösehebellager--85--in etwa gleicher Höhe von der waagrechten unteren Begrenzungsfläche des Kupplungsriegels --81-- liegt ein weiteres Lager--86-- für die Aufnahme und Lagerung des in der Anzeigeröffnung--64--aufliegenden beweglichen Anzeigers
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vordere und mit einer Stufe versehene Begrenzungskante parallel zu der stirnseitigen abgeschrägten Stossfläche des Kupplungsriegels --81-- verläuft und die einen Sperrhebelanschlag --87-- bildet, gegen den sich der Sperrhebel --90-- mit seiner Anschlagfläche --93-- an dem den Lösehebel übergreifenden Anschlag --92-- abstützend anlegt.
Der Sperrhebel --90-- besteht aus einem von seiner Lagerbohrung --95-- ausgehenden, im
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ausgebildet ist. Der Lösehbel --96-- weist von seiner Bohrung --99-- ausgehend einen nach unten gerichteten Hebelarm --100-- und einen etwa aus der Mitte des Hebelarmes --100-- nach hinten reichenden Hebel, der als Lösearm --97-- bezeichnet ist und für den Anschluss von Teilen der Betätigungseinrichtung dient, auf.
Der zwischen dem Lösearm-97-und der Bohrung --99-- liegende Teil bildet einen Sperrhebelmitnehmer-98--, der sich an die Mitnehmerfläche-94-des Sperrhebels-90- beispielsweise während eines Entkupplungsvorganges abstützend anlegt und den Sperrhebel --90-- von seiner auf dem aus der Flachseite des Schlosshalters--32--vorspringenden Sperrglied aufliegenden Sperrstellung um
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weiteren Phase der Bewegungsvorgänge ein Einschwenken des Kupplungsriegels --81-- bis zu der in Fig. 7 gezeigten Lösestellung erfolgt.
Der Lösehebel --96-- besitzt ferner im unteren Teil seines Hebelarmes --100-- einen aus der dem Schlosshalter --32-- zugekehrten Flachseite vorstehenden, im wesentlichen rhomboidförmig geformten Nocken - 101--, der sich in der in Fig. 7 dargestellten Lösestellung des Kupplungsriegels --81-- an der zwischen
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--54-- undwährend des Entkupplungsvorganges zeitweilig in seiner Lösestellung hält, bis sich die Kupplungsköpfe-50-- untereinander gelöst und entkuppelt haben.
In Fig. 6 und 7 ist zur Erhöhung der Wirksamkeit bei der Beschleunigung der Bewegungsvorgänge des
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der bewegliche Anzeiger --18-- nahe seines Lagerzapfens am Lager --86-- mit einer Federanlage-102-- und der geradlinige Zeigerteil--20--unter Einfügung einer Zwischenscheibe --103- mit einer Beschleunigungsfeder--104--versehen, die unter ihrer Ausdehnung die Bewegung des zurückfallenden Kupplungsriegels--81--beschleunigt und solcherart das Intervall zwischen der Lösestellung und der Verriegelungsstellung zu verkürzen vermag.