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Verfahren zum Verlegen von Leiterseilen, insbesondere von Erdseilen, auf Mastspitzen
Da die Erdseile von Hochspannungsleitungen, insbesondere von Bündelleitungen, immer grössere Quer- schnitte annehmen und das Einheben dieser Leiterseile in die Tragklemme an der Mastspitze von Hand aus schwer und nicht mit der erforderlichen Sicherheit für das Montagepersonal erfolgen kann, werden Hilfsein- richtungen verwendet, die das Einheben der Leiterseile erleichtern sollen. Die bisher bekannten Hilfseinrich- tungen bestehen im wesentlichen aus in ihrer Höhenlage verstellbaren Montagerollen, aber die das Seil aus- gezogen wird und die dann in einer durch die Seilklemme gehenden Vertikalebene abgesenkt werden, so dass das Seil in die Seilmulde eingelegt wird.
Die Höhenverstellung der Rollen erfolgt entweder durch eine einfache Vertikalbewegung (s. österr. Patentschrift Nr. 198344) oder durch eine Schwenkbewegung um eine waagrechte Achse (s. österr. Patentschrift Nr. 201151 oder 202213).
Das bisher verwendete Verlegungsverfahren ist also dadurch gekennzeichnet, dass das Ausziehen des
Erdseiles über Montagerollen geschieht, die in einer durch die Seilmulde der an der Mastspitze befestigten Seilklemme verlaufenden Ebene liegen, so dass das Einlegen des Seiles einfach durch Absenken der
Montagerollen erfolgen kann. Es ist jedoch ein gewisser Nachteil dieses Verfahrens, dass, insbesondere bei Tiefzügen, ein Schleifen des Seiles an der Mastspitze im allgemeinen nur dadurch zu verhindern ist, dass man beidseitig der Mastspitze eine Montagerolle vorsieht. Besonders nachteilig und praktisch kaum anwendbar ist jedoch das bisher bekannte Verfahren dann, wenn das Erdseil in eine Seilklemme eingelegt wird, die in einem auf der Mastspitze befestigten C-förmigen Hängebock gelagert ist, der nur ein seitliches Heranbringen des Leiterseiles an die Tragklemme ermöglicht.
Zu einer solchen Erdseilbefestigung geht man jedoch in jüngster Zeit immer mehr über, weil man der Seilklemme eine gewisse Beweglichkeit bei Seilschwingungen geben will, die die mechanische Biegewechselbeanspruchung des Seiles an der Einspannstelle herabsetzt. Letzteres ist bei den in jüngster Zeit immer häufiger auch für das Erdseil verwendeten Stahlaluminiumseilen besonders wichtig, weil diese für Ermüdungsbrüche an der Einspannstelle besonders anfällig sind.
Es ist auch nach der USA-Patentschrift Nr. 2,613, 256 ein Hilfsgerät zum Verlegen von Leiterseilen bekannt, bei welchem die Montagerolle seitlich der durch die Mastmitte und den späteren Leitungsverlauf gegebenen Vertikalebene angeordnet ist. Bei diesem Hilfsgerät wird die Rolle schräg verschoben und liegt auch schräge.
Demgegenüber wird ein Verfahren zum Verlegen von Leiterseilen, insbesondere von Erdseilen, auf Mastspitzen vorgeschlagen, wobei die Verlegung des Leiterseiles über am Mast verstellbar befestigte Montagerollen erfolgt und diese zunächst seitlich der durch die Mastmitte und den späteren Leitungsverlauf-gegebenen Vertikalebene angeordnet sind, wobei erfindungsgemäss nach erfolgtem Seilzug durch
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Verschieben der Montagerollen in Richtung ihrer Achse, also in einer zu der genannten Ebene senkrechten Richtung, oder durch Verschwenken eines sie tragenden Rahmens um eine zu der genannten Ebene parallelen Achse in die durch die Seilklemme gehende Vertikalebene gebracht werden, worauf durch eine kleine an sich bekannte Absenkung der Montagerollen das Seil in die Klemmen eingelegt wird.
An Hand der beiliegenden Zeichnung soll das erfindungsgemässe Verlegungsverfahren näher erläutert werden und in ganz schematischer Darstellung die zur Durchführung dieses Verfahrens erforderlichen mechanischen Hilfseinrichtungen aufgezeigt werden. Gemäss den Fig. la und 1b ist die Montagerolle 1 in einer Gabel 2 gelagert, während die Gabel 2 selbst mit ihrem einen Ende in einem am Mast 3 befestigten Träger 4 um eine zur Leitungsrichtung senkrechte Achse verschwenkbar gelagert ist. Etwa in der Mitte der Gabel 2 greift, wie dies die Fig. 1b erkennen lässt, ein mit seinem andern Ende am Mast 3 angreifendes Zugorgan 5 an, das z. B. über Schraubengewinde in seiner Länge. veränderbar ist.
Die Montagerolle 1 ist, um die erfindungsgemäss vorgesehene Verschiebung in die endgültige Seilebene bewerkstelligen zu können, über ein auf ihre Achse 6 wirkendes Hebelgestänge 7 im Sinne der Pfeile 8 verschiebbar. Während des Seilziehens ist die seitlich des Mastes liegende Montagerolle durch Feststellen ihrer Achse an der sie tragenden Gabel 2 etwa durch eine Klemmschraube gesichert.
Die Fig. 2a und 2b zeigen eine etwas andere Konstruktion für die Bewerkstelligung der Bewegung der Montagerolle 1 aus der seitlichen Lage (in Fig. 2b strichliert angedeutet) in die Mastsymmetrieebene.
Nach dieser Variante sitzt die Montagerolle l'vermitteis einer Gabel auf dem einen Gelenkspunkt 10 eines Dreieckrahmens, dessen zwei andere Gelenkspunkte 11 und 12 schwenk- und drehbar am Mast 3 befestigt sind. Die eine Stange des Dreieckgelenkes ist etwa durch Schraubengewinde in ihrer Länge verstellbar, womit die Rolle 1 in der durch den Dreieckrahmen gegebenen Ebene heb-und senkbar wird. Die für das erfindungsgemässe Verlegungsverfahren charakteristische Verschwenkung in die endgültige Leitungsebene erfolgt also um die durch die Gelenkpunkte 11,12 gehende, parallel zur Vertikalebene oder eventuell auch in ihr liegende Achse. Natürlich muss bei dieser Schwenkbewegung die Rollenebene zu der durch die Mastmitte gehenden Vertikalebene stets parallel verbleiben, was durch geeignete Lagerung 13 der die Rolle tragenden Gabel sicherzustellen ist.
Die Vorteile des erfindungsgemässen Verlegungsverfahrens liegen vor allem darin, dass man wegen der seitlichen Lage der Montagerollen beim eigentlichen Leitungszug auch bei Vorhandensein starker Tiefzüge auch mit nur einer Montagerolle je Mast ein Schleifen des zu verlegenden Seiles am Mast nicht befürchten muss und dann vor allem eben auch darin, dass es auch bei Verwendung von in Hängeböcken gelagerten Seilklemmen, an die also das Leiterseil nur durch eine horizontale Verschiebung der Montagerolle herangeführt werden kann, anwendbar ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Verlegen von Leiterseilen, insbesondere von Erdseilen, auf Mastspitzen, wobei die Verlegung des Leiterseiles über am Mast verstellbar befestigte Montagerollen erfolgt und diese zunächst seitlich der durch die Mastmitte und den späteren Leitungsverlauf gegebenen Vertikalebene angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass nach erfolgtem Seilzug durch Verschieben der Montagerollen in Richtung ihrer Achse (also in einer zu der genannten Vertikalebene senkrechten Richtung) oder durch Verschwenken eines sie tragendenRahmens um eine zu der genannten Vertikalebene parallelen Achse in die durch die Seilklemme gehende Vertikalebene gebracht werden, worauf durch eine kleine an sich bekannte Absenkung der Montagerollen das Seil in die Klemme eingelegt wird.