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Fahrbare Vorrichtung zum eingrabenden Verlegen von Drähten, Kabeln
u. dgl. Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Vorrichtung, die es ermöglicht,
Drähte, Kabel u. dgl. in gewünschter Tiefe ins Erdreich zu verlegen, ohne daß ein
offener Graben hergestellt und dieser Graben nach dem Einlegen des Kabels od. dgl.
wieder zugefüllt werden muß. Hierzu dienende Vorrichtungen sind an sich schon bekannt,
und zwar als Pflug zum Eingraben von halbsteifen Rohren, wobei dieser Pflug mit
zwei unabhängig voneinander in der Höhe verstellbaren Rädern ausgestattet ist, die
es ermöglichen, Bodenunebenheiten auszugleichen oder mit der in dieser Weise fahrbar
gemachten Gerätschaft parallel oder geneigt zu einem Hang entlangfahren zu können.
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Zum eingrabenden Verlegen von Drähten, Kabeln u. dgl. ist ferner auch
schon eine fahrbare Vorrichtung bekannt, die einen höhenverstellbaren vorderen Gleitschuh
hat, um damit den Tiefgang der Vorrichtung verändern zu können. Hierbei fehlt jedoch
die Möglichkeit, diese Höhenverstellung während der fahrenden Arbeitsbewegung der
Vorrichtung vornehmen zu können, wie dies praktisch immer wieder erforderlich ist,
da andernfalls ein überqueren von im Erdreich liegenden Hindernissen, Rohrleitungen
u. dgl. ohne Unterbrechung der Arbeitsweise kaum erreicht werden kann.
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Eine in der genannten Hinsicht weiter vervollkommnete Vorrichtung
ergibt sich, wenn diese Vorrichtung, die im wesentlichen aus einer an einem Chassis
angeordneten und mit einem Kanal für das zu verlegende Kabel od. dgl. ausgerüsteten
Pflugschar und einem oder mehreren Vorschälern besteht, erfindungsgemäß an drei
einzeln und unabhängig voneinander kontinuierlich in der Höhe verstellbaren Punkten
gegenüber dem Erdboden abgestützt ist. Hierdurch erzielt man ein der Praxis erst
vollwertig entsprechendes Gerät, welches beachtliche verbessernde Vorzüge hat. Mit
Hilfe der der Erfindung entsprechend gegebenen Dreipunktlagerung kann nämlich der
auf dem Boden entlangstreichende, vorlaufende, höhenverstellbare Schuh, der normalerweise
ziemlich hoch sitzt, um die gewünschte Eingrabtiefe zu gewährleisten, beim Anfahren
gegen eine zu überquerende Leitung oder ein anderes querliegendes Hindernis gleichmäßig
kontinuierlich nach unten gestellt werden, so daß sich das Chassis der Vorrichtung
mehr oder weniger steil nach vorn aufrichtet. Dadurch bewegen sich beim Vorwärtsziehen
der Vorrichtung die Vorschäler und die Pflugschar in entsprechender Steigung mit
nach oben, und zwar so weit, daß diese Teile das Hindernis, ohne Schaden anzurichten,
übersteigen können. Wird sodann der vorlaufende Schleifschuh od. dgl. kontinuierlich
wieder zurückgestellt, so gelangen auch die Vorschäler und die Pflugschar allmählich
wieder in ihre gewünschte tiefe Arbeitsstellung, wie sie der Eingrabtiefe entspricht.
Eine solche verbesserte Arbeitsweise haben die bekannten Vorrichtungen wegen Fehlens
einer kontinuierlich höhenverstellbaren Dreipunktlagerung nicht.
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Die genannte Dreipunktlagerung kann vorteilhafterweise aus einem im
vorderen Teil des Chassis der Vorrichtung angeordneten und z. B. mittels Zahnstangentrieb
in der Höhe stetig verstellbaren Schuh oder Rad und den zwei am hinteren Teil des
Chassis angeordneten und wie an sich bekannt unabhängig voneinander höhenverstellbaren
Rädern bestehen. Es kommt dabei mit Vorteil ferner in Betracht, die am hinteren
Teil des Chassis angebrachten beiden Räder je von einer abwärts weisenden, um ihre
Lagerungsachse schwenkbaren Stütze tragen zu lassen, die einen z. B. mit Winde und
Seilzug versehenen Schwenkarm hat, der zu ihr in einem Winkel steht, dessen CSffnung
nach abwärts bzw. vorwärts zeigt. Baulich und wirkungsmäßig bietet diese Konstruktion
besondere Vorzüge. Dadurch kommt nämlich nicht nur ein wesentlich größerer Schwenkweg
für die unabhängig voneinander höhenverstellbaren Räder zustande, sondern das Verschwenken
der Räder kann dabei auch wie erwähnt mittels Winde und Seilzug in verbesserter
Art vorgenommen werden.
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Wenn auch die beste Arbeitsweise bei einem Gerät, das dem genannten
Zweck dient, mit einer möglichst großen Spurbreite der Räder erzielt wird, so kann
diese Spurbreite bei der der Erfindung entsprechenden Vorrichtung für den Transport
und bei etwa auftretenden Hindernissen (Bäumen, Bauwerken od. dgl.)
auch
verringert werden, was die Verlegungsarbeit deshalb auch nahe entlang von Häusern
oder Grundmauern gestattet.
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Gegenüber den bisher bekannten und für den besagten Zweck verwendeten
Pflugscharen und Vorschälern sind bei der Vorrichtung entsprechend der Erfindung
weiterbildend ferner zwei oder mehr hintereinander angeordnete Vorschäler vorgesehen,
die von vorn nach hinten eine zunehmende Länge aufweisen. Hierbei sind die Vorderkanten
der dem ersten Vorschäler nachfolgenden Vorschäler und die Pflugschar selbst von
ihrem unteren Ende her bis zur Höhe der Unterkante des vorhergehenden Vorschälers
mit einer Schneide und anschließend stumpf ausgebildet. Dies bringt den Vorteil
mit sich, daß das Erdreich bis zur vorgesehenen Tiefe etappenweise aufgebrochen
wird, wobei das vom ersten Vorschäler nur in geringer Tiefe aufgebrochene und gelockerte
Erdreich von der bis in diese Tiefe reichenden stumpfen Vorderkante des nachfolgenden
Vorschälers nach oben befördert wird, während die in dieser Tiefe beginnende Schneide
das darunter befindliche Erdreich in einer zweiten Etappe aufbricht. Für die nachfolgende
Pflugschar gilt dann dasselbe. Sie bricht mit ihrer sich über ihren unteren Teil
erstreckenden Schneide das Erdreich in einer dritten Etappe auf und fördert mit
dem sich der Schneide anschließenden stumpfen Teil der Vorderkante das aufgebrochene
Erdreich nach oben. Dies ist besonders auch von Vorteil für das über Querhindernisse
hinweg stattfindende Hochsteigen und das danach wieder erfolgende Tiefgehen der
Verlegungsbahn.
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Durch den Einbau eines Vibrators in die Pflugschar und eventuell auch
in einen oder alle der Vorschäler werden diese in Vibration versetzt, was den Vorteil
mit sich bringt, daß das die Pflugschar und den Vorschäler umgebende Erdreich gelockert
wird und dadurch leichter bewegt werden kann.
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Um nun diese Vibration nicht in ihrer vollen Stärke auf die ganze
Vorrichtung zu übertragen, sind die mit einem Vibrator ausgerüsteten Vorschäler
und die Pflugschar selbst gegenüber dem Chassis in Schwingmetall gelagert. Da insbesondere
bei der Pflugschar die Vibration lediglich an deren vorderem Teil im gewünschten
Sinne wirkungsvoll ist, ist dieser mit dem anschließenden Teil der Pflugschar unter
Zwischenschaltung von Schwingmetall gelenkig verbunden.
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Eine weitere neuartige Weiterbildung der Vorrichtung entsprechend
der Erfindung besteht noch darin, daß der den vorderen Teil der Pflugschar bildende
Balken zu beiden Seiten mit je einer sich bis an das hintere Ende des Chassis erstreckenden
und einen Hohlraum für die Kabelleitrollen bildenden Stahlblechwandung versehen
ist. Durch diese Maßnahme wird vor allem ein genügend großer und vom Erdreich freigehaltener
Raum geschaffen, der die Unterbringung der Leitrollen für die Zuführung des zu verlegenden
Kabels usw. gestattet.
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Nachstehend ist die Erfindung mit ihren weiteren Einzelheiten in einem
Ausführungsbeispiel an Hand von Zeichnungen noch näher erläutert und beschrieben.
Es zeigt F i.g. 1 die Vorrichtung in einer Seitenansicht in der Transportstellung,
F i g. 2 eine Draufsicht auf dieselbe, F i g. 3 eine Seitenansicht derselben in
der Arbeitsstellung und F i g. 4 einen Querschnitt der Vorrichtung nach der in F
i g. 3 eingezeichneten Schnittlinie IV-IV, während die F i g. 5 die Einrichtung
zur Veränderung der Spurbreite der beiden Hinterräder in einem senkrechten Schnitt
nach der in F i g. 1 eingezeichneten Linie V-V wiedergibt, und zwar in einem etwas
größeren Maßstab dargestellt; F i g. 6 zeigt dann noch in einem größeren Maßstab
einen waagerechten Querschnitt der Pflugschar nach der in F i g. 7 eingezeichneten
Schnittlinie VI-VI und F i g. 7 einen senkrechten Längsschnitt der Pflugschar nach
der Linie VII-VII in F i g. 6.
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Wie aus den Figuren ersichtlich ist, besteht die Vorrichtung aus zwei
das Chassis bildenden U-Trägern 1 und 2, die fest miteinander verbunden
sind und sowohl die Pflugschar 3 als auch die Vorschäler 4 und
5 zwischen sich aufnehmen. Am vorderen Ende der U-Träger 1 und
2 ist ein Kupplungsorgan 6 vorgesehen, das einmal in der Transportstellung
zum Anhängen an eine Zugmaschine und zum andern in der Arbeitsstellung zum Einhängen
des Seilendes 7 eines Flaschenzuges 8 dient. Anschließend an das Kupplungsorgan
6 ist ein durch eine Handkurbel 9 zu betätigender Zahnstangentrieb
10 vorgesehen, an dessen unterem Ende ein in der Arbeitsstellung auf der
Erdoberfläche schleifender Schuh 11 angeordnet ist. Am hinteren Teil des
Chassis sind zwei Lager 12 und 13 vorgesehen, in welchen die Hohlwelle
14 gelagert ist. Sie ist an ihrem freien Ende mit einem das eine Rad
15 tragenden Stützarm 16 ausgerüstet. In dieser Hohlwelle
14 ist eine zweite Hohlwelle 17 dreh- und teleskopartig verschiebbar
gelagert, die an ihrem freien Ende ebenfalls mit einem das zweite Rad
18 tragenden Stützarm 19 ausgestattet ist. Im Innern der Hohlwelle
18 ist eine Schraubspindel 20 vorgesehen, die eine nach außen ragende
Handkurbel 21 hat und die einerseits in einem Lager 22 der Hohlwelle
14 und andererseits in einem mit Muttergewinde versehenen Lagerstück
23 der Hohlwelle 17 gelagert ist, so daß bei einer Betätigung der
Handkurbel 21 die Hohlwelle 17 in bzw. entgegen der Richtung des Pfeiles
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(F i g. 5) verschoben und damit die Spurbreite der Räder 15 und
18 verändert werden kann. Die Stützarme 16 und 19 sind je mittels
eines zweiten Hebelarmes 25 und 26 zu Winkelhebeln ausgebildet, an deren freien
Enden je ein Seilende 27 je einer Seilwinde 28 und 29 befestigt
sind, mit deren Hilfe die Stellung der Winkelarme 25 und 26 unabhängig
voneinander verändert werden kann, was auch eine Höhenverstellbarkeit der Vorrichtung
gegenüber dem Erdboden zur Folge hat. Um die Stützarme 16 und 19 und
damit auch die Räder 15 und 18 während des Transportes feststellen
zu können, sind an diesen mit Ösen versehene Laschen 30 angeordnet, mit deren
Hilfe sie mittels Schraubbolzen 31 an einer Festhaltevorrichtung 32 fixiert werden
können.
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Von den zwischen den U-Trägern 1 und 2 aufgehängten
und schräg nach vorn gerichteten Vorschälern und der Pflugschar 3 ist lediglich
der vorderste Vorschäler 5 an seiner Vorderkante mit einer durchgehenden, von seinem
unteren bis an sein oberes Ende reichenden Schneide 33 ausgerüstet, während sowohl
der oder die nachfolgenden Vorschäler 4 als auch die zuletzt folgende Pflugschar
3 nur mit einer jeweils vom unteren Ende derselben bis etwa zur
Höhe
des unteren Endes des vorhergehenden Vorschälers 5 bzw. 4 reichenden Schneide 34
bzw. 35 versehen sind. Die vom oberen Ende der Schneide 34 bzw. 35 bis an die Unterkante
des Chassis reichenden Vorderkanten des Vorschälers 4 und der Pflugschar
3 sind dagegen stumpf ausgebildet, um das von der Schneide des vorhergehenden Vorschälers
aufgebrochene Erdreich nach oben zu fördern.
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Die Pflugschar 3 selbst ist zu beiden Seiten mit je einer bis an das
hintere Ende des Chassis reichenden Stahlblechwandung 36 versehen, um so hinter
der eigentlichen Pflugschar einen Hohlraum zu schaffen, durch den das zu verlegende
Kabel 37 usw. bis an das untere, hintere Ende der Pflugschar zugeführt werden
kann. Zu diesem Zwecke ist an dieser Stelle eine Leitrolle 38 vorgesehen, auf deren
Achse auch gleichzeitig ein eine zweite Leitrolle 39 tragendes Rahmengestell
40 schwenkbar gelagert ist. Mit Hilfe des Handgriffes 41 kann dieses Rahmengestell
40 nach hinten aus dem Hohlraum der Pflugschar 3 ausgeschwenkt werden, um vor Beginn
der Arbeit das Kabelende bequem über die Leitrollen 47, 39 und 38 einführen zu können.
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Die Trommel 44, auf der das zu verlegende Kabel usw. aufgerollt ist,
wird bei leichten Bodenverhältnissen auf einen über der Pflugschar 3 auf dem Chassis
angeordneten Lagerbock 42 aufgesetzt. Besteht jedoch bei schwereren Bodenverhältnissen
die Gefahr, daß das Gewicht der Vorrichtung und der Kabeltrommel nicht ausreicht,
um die Pflugschar während der Arbeit in der gewünschten Tiefe zu halten, so kann
eine Gewichtsverlagerung der Kabeltrommel nach weiter hinten vorgenommen werden,
indem in die am hinteren Ende zu beiden Seiten der Pflugschar 3 vorgesehenen Steckvorrichtungen
43 Lagerarme 45 eingesteckt werden, die mit Lagern 46 zum Aufsetzen der Kabeltrommel
ausgerüstet sind. Zur Stabilisierung der Lagerarme 45 dienen zwei Drahtseile 48;
die einerseits an den freien Enden dieser Lagerarme 45 und andererseits nach
einer Führung über die am Lagerbock 42 angeordneten Führungsrillen 50 an zwei an
den Lagern 12 und 13 vorgesehenen Haken 49 eingehängt sind.
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In die Pflugschar 3 und in die dem ersten Vorschäler 5 nachgeordneten
Vorschäler 4 sind an sich bekannte Vibratoren 51 eingebaut. Sie haben die Aufgabe,
sowohl der Pflugschar 3 als auch dem Vorschäler 4 Rüttelbewegungen zu erteilen,
was eine Auflockerung des diese umgebenden Erdreiches zur Folge hat. Zu diesem Zwecke
sind die mit einem Vibrator 51 ausgerüsteten Vorschäler 4 und die Pflugschar 3 unter
Zwischenschaltung von sogenanntem Schwingmetall 52 im Chassis gelagert.
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Die Pflugschar selbst besteht aus dem Frontbalken 53, dem eigentlichen
Pflugscharbalken 54 und einer beide nach unten abschließenden und sich über die
ganze Breite der Pflugschar erstreckenden Fußschiene 55. Der Frontbalken 53 trägt
an seinem unteren und nach vorn gerichteten Teil die Schneide 34 und ist nahe seinem
unteren Ende mit einem von hinten zugänglichen Hohlraum 56 zur Aufnahme des Vibrators
51 ausgerüstet. Eine Längsbohrung 57 dient zur Aufnahme des Kabels 58 für
die Stromzuführung vom auf dem Chassis angeordneten Aggregat 63 zum Vibrator 51.
Der hinter dem Frontbalken 53 angeordnete Pflugscharbalken 54 ist dann mit ersterem
unter Zwischenschaltung von Schwingmetall 59 gelenkig verbunden. Zu diesem Zwecke
ist der Pflugscharbalken 54 mit einem Längsschlitz 60 versehen, in den die
etwas schmälere und mit dem Frontbalken 53 ein Ganzes bildende Schiene 61 ragt.
Sie wird durch auf beiden Seiten derselben angeordnete Federn 62 im Schlitz 60 beweglich
gehalten. Zu beiden Seiten des Pflugscharbalkens 54 sind dann die sich bis an das
hintere Ende des Chassis erstreckenden Stahlblechwände 36 angeordnet, die den Hohlraum
für die Zuführung des zu verlegenden Kabels usw. bilden.