DE1044918B - Verfahren zur Verlegung von Seilen, insbesondere von Erdseilen auf Masten - Google Patents

Description

Es ist üblich, zur Verlegung von Seilen auf Masten Montagerollen zu verwenden, über die die Seile bei der Montage gezogen werden. Sobald das Seil in die richtige Lage gebracht ist, wird dasselbe aus der Montagerolle herausgehoben und in die Seilmulde eingelegt. Es kann dabei insbesondere bei der Verlegung von an der Mastspitze befindlichen Erdseilen in bekannter Weise eine auf der Mastkopfspitze aufgestellte Vorrichtung verwendet werden, die das über die Laufrollen gespannte Erdseil von dieser abhebt und festhält, worauf die Laufrolle ausgebaut, die Erdseilklemme festgeschraubt und das durch die Vorrichtung festgehaltene Erdseil mit kontrollierbarer Geschwindigkeit durch diese Vorrichtung in die Erdseilklemme eingelegt wird. Dieser Arbeitsvorgang besteht jedoch aus zahlreichen einzelnen Arbeitsschritten und ist daher, vor allem weil er an der äußersten Mastspitze stattfinden muß, ziemlich umständlich und zeitraubend.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verlegung von Seilen insbes. von Erdseilen auf Masten, wobei das Seil zunächst über an der Mastspitze befestigte Montagerollen eingelegt und schließlich in einer durch die Seilmulde der am Mast angeordneten Befestigungsklemme verlaufenden Vertikalebene mit kontrollierbarer Geschwindigkeit in die Seilmulde der Befestigungsklemme eingelegt wird. Erfindungsgemäß werden eine oder zwei am Mastende in ihrer Höhenlage verstellbar angeordnete Montagerollen oder Rollengruppen vor dem Einlegen des Seiles zunächst in ihrer Höhenlage so eingestellt, daß das über diese Rolle bzw. diese Rollen verlegte Seil in der durch die Seilmulde verlaufenden Vertikalebene oberhalb dieser Mulde zu liegen kommt, und dann ein Absenken dieser Rolle bzw. dieser Rollen erfolgt, bis das Seil in der Seilmulde der Befestigungsklemme aufliegt.

Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird die für das Ausziehen des Seiles verwendete Montagerolle durch die Höhenverstellbarkeit des Rollenträgers am Mast selbst als Hilfsgerät für das gefahrlose Einlegen des Seiles in die Seilmulde verwendet. Das Seil wird also, ohne irgendwelche andere Vorrichtungen, nur mittels der Montagerolle, die auch zum Auslegen und Spannen des Seiles verwendet wird, direkt in die Seilmulde eingesenkt. Damit ist ein bedeutender Zeitgewinn und eine Verringerung des Arbeitsaufwandes gegeben, wodurch der an der Mastspitze durchzuführende Arbeitsvorgang rasch und weitestgehend ungefährdet durchgeführt werden kann.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.

Fig. 1 zeigt eine Einrichtung zur Verlegung von Seilen mit ständigem normalem Tiefzug;

Fig. 2 zeigt eine Einrichtung zur Verlegung von Seilen mit beiderseitigem schwerem Tiefzug;

Verfahren zur Verlegung von Seilen,
insbesondere von Erdseilen auf Masten

Anmelder:

Siemens-Sctiuckertwerke
Gesellschaft m. b. H., Wien

Vertreter: DipL-Ing. C. Wallach, Patentanwalt,
München 2, Kaufingerstr. 8

Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 31. August 1956 und 9. August 1957

Ing. Alois Vitale, Wien,
ist als Erfinder genannt worden

Fig. 3 zeigt eine Einrichtung zur Verlegung von Seilen mit Hochzug.

Mit 1 ist ein Mast bezeichnet, an dessen Spitze ein Seil 2 durch Einlegen in eine Seilmulde 3 zu verlegen ist. Zur Verlegung des Seiles 2 dient eine Montagerolle 4, die in einem Rollenträger 5 gelagert ist und mit diesem vertikal verstellbar in einem Rollenkasten 6 angeordnet ist. Zur Halterung des Rollenträgers 5 im Rollenkasten 6 dienen Klemmschrauben 7, die zur jeweiligen Verstellung des Rollenträgers 5 zu lockern sind. Der Rollenkasten 6 ist am Mast 1 mittels Profileisen 8 durch Bolzen befestigt. Das in der Montagerolle 4 geführte Seil 2 ist nach beendeter Regulierung in die Seilmulde 3 einzulegen. Hierzu werden die Klemmschrauben 7 gelockert, worauf der Rollenträger 5 mit der Montagerolle 4 infolge der Verminderung des Reibungsschlusses im Rollenkasten 6 abwärts gleitet und das Seil 2 in die Seilmulde 3 zu liegen kommt.

Bei schweren Tief zügen des Seiles erweist es sich als zweckmäßig, zwei Montagerollen zu verwenden. Eine Einrichtung mit zwei Montagerollen ist in Fig. 2 dargestellt. Diese Einrichtung besteht aus zwei Exemplaren der in Fig. 1 beschriebenen Einrichtung, die beiderseitig des Mastes 1 symmetrisch angeordnet sind.

Fig. 3 zeigt eine Ausführung, die bei allfälligen Hochzügen des Seiles 2 zweckmäßig ist. In dieser Ausführung ist der Rollenträger 5 mit je zwei übereinander angeordneten Montagerollen 4 und 4' versehen, zwischen denen das Seil 2 geführt ist. Bei dieser Ausführung ist statt einer Klemmverbindung zwischen dem

209 680/38Ϊ

Rollenträger 5 und dem Rollenkasten 6 eine in einer Mutter geführte Schraubenspindel 9 vorgesehen, durch deren Verdrehung der zugehörige Rollenträger 5 in vertikaler Richtung verstellbar ist.

Weiter ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Fig. 4 wiedergegeben. 10 ist die Mastspitze mit der Seilmulde 12. Auf der linken und rechten Seite der Mastspitze ist je eine Mastbefestigungsvorrichtung 13 für den Rollenträger 14 angeordnet. In dem Rollenträger ist eine Rolle 15 gelagert. Der Rollenträger ist bei 16 an der Befestigungsvorrichtung 13 verschwenkbar gelagert. Oberhalb des Anlenkpunktes 16 ist an dieser eine Schraubenspindel 17 bei 18 verschwenkbar angeordnet, die mit der am Rollenträger vorgesehenen Schraubenmutter zusammenarbeitet. Zur Drehung der Schraubenspindel kann eine Kurbel 20 oder auch ein einseitig wirkendes Gesperre nach Art eines Ratschenschlüssels vorgesehen sein. Bei Drehung der Schraubenspindel führt der Rollenträger eine Schwenkbewegung aus. Bei Verschwenkung in Richtung des Pfeiles 21 wird das Seil 22 in die Seilmulde 12 abgesenkt, wobei der Rollenträger die strichliert gezeichnete Lage einnimmt. Erforderlichenfalls kann das Seil 22 durch Rückverschwenken des Rollenträgers in Richtung des Pfeiles 23 aus der Seilmulde z. B. zwecks Auswechslung, Nachspannung od. dgl. wieder herausgehoben werden.

Weiter kann eine besondere Schonung des Seiles dadurch erreicht werden, daß die Seilrollenrille mit einer Gummiauflage versehen wird. Zweckmäßig wird hierfür ein profilierter Gummibelag verwendet, der in die Seilrollenrille eingebracht wird.

Claims (9)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Verlegung von Seilen, insbesondere von Erdseilen auf Masten, wobei das Seil zunächst über an der Mastspitze befestigte Montagerollen eingelegt und schließlich in einer durch die Seilmulde der am Mast angeordneten Befestigungsklemme verlaufenden Vertikalebene mit kontrollierbarer Geschwindigkeit in die Seilmulde der Befestigungsklemme eingelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder zwei am Mastende in ihrer Höhenlage verstellbar angeordnete Montagerollen oder Rollengruppen (4) vor dem Einlegen des Seiles (2) zunächst in ihrer Höhenlage so eingestellt werden, daß das über diese Rolle bzw. diese Rollen verlegte Seil (2) in der durch die Seilmulde (3) verlaufenden Vertikalebene oberhalb dieser Mulde (3) zu liegen kommt, und dann ein Absenken dieser Rolle (4) bzw. dieser Rollen erfolgt, bis das Seil in der Seilmulde der Befestigungsklemme aufliegt.

2. Einrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Montagerolle oder -rollen tragende Rollengabel oder -gabeln in einem kastenförmigen, an der Mastspitze anzuordnenden Rollenträger verschiebbar angeordnet und durch Reibungsschluß in ihrer jeweiligen Höhenlage gehalten sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Rollenträger Klemmschrauben vorgesehen sind, die zur Herstellung und Regulierung des Reibungsschlusses zwischen Rollenträger und Rollengabel dienen.

4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Montagerollen an beiden im Leitungszug liegenden Seiten des Mastes zur Führung des Seiles vorgesehen sind,

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß je Rollengabel zwei übereinander angeordnete Montagerollen vorgesehen sind, zwischen denen das Seil geführt wird.

6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollengabel mittels einer Schraubenspindel verstellbar ist.

7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollengabel an dem am Mast angeordneten Tragteil in der durch die Seilmulde verlaufenden Vertikalebene verschwenkbar gelagert ist, wobei das Absenken des Seiles in die Seilmulde durch seitliches Verschwenken der Rollengabel erzielt ist.

8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem am Mast befestigten Tragteil eine Schraubenspindel angelenkt ist, die mit einer mit der Rollengabel verbundenen Schraubenmutter zwecks seitlicher Verschwenkung der Rollengabel zusammenarbeitet.

9. Einrichtung zur Durchführung· des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilrollenrille mit einer vorzugsweise profilierten-Gummiauflage versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© «Ο9&80/39Ϊ 11.58