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Verfahren zur Herstellung von neuen Hydrindensulfonylharnstoffen
Die Erfindung betrifft die Herstellung von neuen Hydrindensulfonylharnstoffen der allgemeinen Formel :
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in welcher R eine Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl oder Aralkylgruppe bedeutet. Erfindungsgemäss bringt man ein Hydrindensulfonamid der Formel II :
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das in Form eines seiner Salze vorliegen kann, mit einem Derivat der Isocyansäure oder Kohlensäure zur Umsetzung. Derivate der Isocyansäure, die für die Umsetzung in Frage kommen, sind z. B. Butyl- isocyanat, Cyclohexylisocyanat oder Phenylisocyanat. Für die Reaktion geeignete Kohlensäurederivate sind u. a. Carbaminsäureester R-NH-COOR1 (R1 = Alkyl, vorzugsweise Niederalkyl), Carbaminsäure- halogenide R-NH-COHal oder Harnstoffe R-NH-CO-NH2.
Man kann ebensogut von Hydrindensulfonylisocyanaten ausgehen und diese mit Aminen der Formel R-NH2 umsetzen. An Stelle der Hydrindensulfonylisocyanate können auch Hydrindensulfonylcarbamin- säureester, Hydrindensulfonylcarbaminsäurechloride oder Hydrindensulfonylharnstoffe zur Umsetzung mit den Aminen herangezogen werden.
In allen Fällen richten sich die Reaktionsbedingungen nach den besonderen Erfordernissen der jeweiligen Reaktionen. Beispielsweise können die Umsetzungen unter Verwendung geeigneter Lösungsmittel bei Normal- oder erhöhter Temperatur durchgeführt werden.
Die nach dem Verfahren erhältlichen Hydrindensulfonylharnstoffe sind therapeutisch verwertbare Verbindungen mit ausgezeichneter und lang anhaltender blutzuckersenkender Wirkung. Dass Sulfonylharnstoffe blutzuckersenkende Eigenschaften aufweisen, ist bereits bekannt ; siehe z. B. Arzneimittel- forschung" Band 8 [1958] Seite 425 ff., Der N- (4-Methylbenzolsulfonyl) -N'-butylharnstoff ist als Antidiabeticum in die Therapie eingeführt worden. Aus der brit. Patentschrift Nr 814, 234 sind Naphthalinund 5, 6, 7, 8- Tetrahydronaphthalinsulfonylharnstoffe mit blutzuckersenkenden Eigenschaften bekannt geworden. Gegenüber diesen bekannten Verbindungen zeichnen sich die Verfahrenserzeugnisse durch eine längere anhaltende und stärkere Wirkung aus.
Beispiel 1 : 19, 7 g Hydrinden-5-sulfonamid wurden in 50 cm3 2 n-Natronlauge und 150 cm3 Aceton in Lösung gebracht. Die Lösung wurde tropfenweise unter Rühren bei 150 C mit 16, 2 g Cyclohexylisocyanat versetzt. Man rührte 2 h nach, verdünnte mit der fünffachen Wassermenge, filtrierte und säuerte das Filtrat mit verdünnter Essigsäure an. Es wurden 25, 2 g N- (Hydrinden-5-sulfonyl)-N'-cyclohexyl- harnstoff erhalten, der nach Umkristallisieren aus 70%igem Aceton und Trocknen im Vakuum bei 500 C einen Schmelzpunkt von 153 bis 155 C aufwies.
Beispiel 2 : 17 g Hydrinden-4-sulfonamid wurden mit 43, 5 cm3 2 n-Natronlauge und 120 cm3 Aceton in Lösung gebracht. Zu dieser Lösung liess man unter Rühren bei 10-15 C innerhalb von 45 min eine Lösung von 11 g n-Butylisocyanat in 40 cm3 Aceton zutropfen. Darauf rührte man noch 2 h bei Zimmertemperatur, verdünnte mit 500 cm3 Wasser und destillierte das Aceton im Vakuum ab. Anschliessend wurde vom ausgefallenen Niederschlag abgesaugt und das Filtrat mit verdünnter Salzsäure auf pH 5 angesäuert. Der ausgefallene N- (Hydrinden-4-sulf0nyl) -N'-butylharnstoff wurde abgesaugt. Er wurde zur Reinigung nochmals in verdünnter Natronlauge gelöst und mit verdünnter Salzsäure wieder ausgefällt.
Ausbeute 17, 5 g vom Schmelzpunkt 163-164 C. Nach dem Umkristallisieren aus 80%igem Aceton lag der Schmelzpunkt bei 163-164, 5 C.
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Analog wurde dargestellt : N- (Hydrinden-4-sulfonyl) -N'-cyclohexylharnstoff, Schmelzpunkt : 176 bis 1770 C.
Beispiel 3 : 40, 3 g Hydrinden-5-sulfonyl-carbaminsäureäthylester wurden mit 25 cm3 Wasser und 9 g n-Propylamin 1 h auf 1200 C erwärmt. Anschliessend wurde der Ansatz im Wasserstrahlvakuum noch 80 min bei dieser Temperatur belassen. Der zähe Rückstand wurde mit 300 cm3 l% igem Ammoniak und 300 cm3 Wasser unter leichtem Erwärmen in Lösung gebracht, die Lösung mit Tierkohle geklärt, filtriert und nach dem Abkühlen der N- (Hydrinden-5-sulfonyl) -N'-propylharnstoff mit verdünnter Salz- säure ausgefällt. Der Niederschlag wurde in verdünnter Natronlauge gelöst und mit verdünnter Salzsäure wieder gefällt. Es wurden 29, 4 g Substanz vom Schmelzpunkt 127-128 C erhalten. Die Substanz schmolz nach dem Umkristallisieren aus 70%igem Aceton bei 128-129 C.
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