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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 17769.
GRAF ALEXANDER HADIK m WIEN.
Briefsammelkasten mit Vorrichtung zum Abstempeln der in denselben eingeführten Briefe mit Wertzeichen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Briefsammelkasten, welcher mit einer Abstempelvorrichtung für die zu befördernden Briefe versehen ist, die durch einen Hebel bewegt wird. Mit dieser Vorrichtung werden die Briefe auf beiden Seiten abgestempelt, also eine etwa an unrichtiger Stelle aufgeklebte Marke in allen Fällen entwertet.
Die Zeichnung stellt einen derartigen Briefsammelkasten dar, wobei beispielsweise angenommen wurde, dass derselbe unter den Sitzbänken der zur Beförderung der Briefe dienenden Fahrzeuge angeordnet ist. Fig. 1 ist eine Vorderansicht der Vorrichtung bezw. ein Schnitt nach Linie 7-7 der Fig. 2, Fig. 2 ein Vertikalschnitt nach Linie 11-Il der Fig. 1, Fig. ein Schnitt nach Linie Ill111 der Fig. 1 und Fig. 4 zeigt schematisch eine Endansicht der Vorrichtung.
1 ist der unter den seitlichen Sitxbänken 2 des Wagens angeordnete Sammelkasten.
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weise folgende ist :
Der zu befördernde Brief gelangt zunächst durch die Einwurföffnung 4 zwischen zwei Walzen 5 und 6, von denen die untere 5 auf ihrer Oberfläche mit kleinen Längsrippen versehen ist, während die obere 6 aus Gummi besteht und durch seitlich angebrachte Federn 7 gegen die untere gedrückt wird.
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Unterseite des Briefes vollständig mit kleinen, den Rippen der Walze 5 entsprechenden
Linien bedeckt, also eine etwa darauf befindlicho Briefmarke entwertet wird. Die Stempel- farbe erhält die Walze 5 von einer kleinen, darunter angebrachten Farbwalze 8, welche durch Federn 9 nach oben gedrtickt wird.
Zum Aufdrücken der zur Kontrolle nötigen Daten dient ein Walzenpaar 10, 11, dessen Antrieb von einem von aussen zu bewegenden Handgriff 72 erfolgt. Die untere
Walze 10 ist. wieder aus Gummi, während die obere 77 mit auswechselbaren Metall- einsätzen 13 versehen ist, welche beispielsweise Datum sowie die Nummer und Tournummer des Wagens auf die Oberseite des Briefes aufdrücken.
Die zwischen den Einsätzen 13 befindlichen freien Teile der Walzenoberfläche sind, ebenso wie die Walze 5, mit Rippen 14 (Fig. 1) versehen ; die Farbe wird durch eine über der Walze 11 angeordnete, mittels der Federn 15 abwärts gedrückte, auswechselbare Farb- walze 16 aufgetragen, 17 ist ein auf einer Wolle 18 befestigter Blechstreifen, der dazu dient, die Briefe nach Verlassen der Walzen abwärts in den Kasten zu führen.
Aus den Fig. 3 und 4 ist der Antrieb der Walzen 10 und 11 ersichtlich. An den
Enden der Wellen 18 und 19 sitzen zwei miteinander in Eingriff stehende, gleich grosse Zahnräder 20 und 21, die wieder in kleine, auf den Wellen 22 und 23 sitzende Zahn- triebe 24 und 25 eingreifen. An der Welle 19 sitzt lose ein lebel 26, der einen Hand- griff 12 hat und mit einer Sperrklinko 27 und Feder 28 versehen ist. Die Sperrklinke 27 greift in ein auf der Welle 19 befestigtes Sperrad 29 ein.
Bewegt man den Hebel in der Richtung des Pfeiles 30, so werden sämtliche Zahn- räder bezw. die Walzen 10 und 11 in Drehung versetzt, der Brief wird im Sinne des
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Pfeiles 31 in den Kasten gezogen und dabei gleichzeitig auf seiner Oberseite abgestempelt.
Das Zahnrad 20 muss'lose auf der Welle. 18 sitzen, damit bei dessen Drehung der auf derselben Wolle befestigte Blechstreifen J7 in seiner Lage bleibt.
Die Übersetzung der Zahnräder ist derart gewählt, dass die Walzen 10 und 11 eine Umdrehung machen, wenn der Hebel 26 bis zum Anschlag 32 (Fig. 3) bewegt wird. Der Hebel kehrt durch den Zug einer Feder 33 wieder in seine ursprüngliche Lage, d. h. bis zou {einem zweiten Anschlag 34 zurück, wobei sich die Walzen nicht mitdrehen.
Hat der Brief eine solche Länge, dass er von den Walzen nach einer Umdrehung noch nicht freigegeben wurde, so wird der Hebel noch einmal nach abwärts gedruckt, wodurch sich der beschriebene Vorgang wiederholt.
Das Auswechseln der Stempeleinsätze 13, welche mittels kleiner Haken 35 (Fig. 1) an der Walze 11 befestigt sind, geschieht von aussen und ist zu diesem Zwecke die Seitenwand 36 des Wagens mit einer um ein Scharnier 37 nach oben aufzuklappenden, absperrbaren Tür 38 versehen.
Das Herausnehmen der Briefe erfolgt nach Öffnen der Schiebetür 39.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Briefsammelkasten mit Vorrichtung zum Abstempeln der in denselben eingeführten
Briefe mit Wertzeichen, gekennzeichnet durch zwei Walzenpaare (5 und 6 bezw. 10 und 11), von denen das erste den Brief auf seiner ganzen Unterseite abstempelt, während die obere
Walze (11) des zweiten Paares mit über die ganze Walzenlänge reichenden, auswechsel- baren Einsätzen (13) versehen ist, die den Brief auf seiner ganzen Oberseite abstempeln, so dass eine an beliebiger Stelle befindliche Briefmarke entwertet wird.