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Betätigungseinrichtung für Druckmittel-Sandstreuer, insbesondere von Schienen- fahrzeugen
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richtung haftet der Nachteil des grossen Luftverbrauches und des Weitersandens nach Rückstellung der Betätigungseinrichtung an.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Betätigungseinrichtung für Druckluft-Sandstreuer, welche als Steuerorgan für die Druckluftzufuhr zu den Sandstreuern ein Dreh-oder Schleppschieberventil verwendet, durch welches wahlweise sämtliche oder einige der Sandstreuer einer Fahrtrichtung mit Druckluft beschickt werden können, wobei in der Grundstellung des Schiebers alle Sandstreuer des Fahrzeuges entlüftet sind. Die vorgeschlagene Betätigungseinrichtung vermeidet somit alle obgenannten Nachteile und erfüllt folgende Aufgaben :
1. Sandung eines oder mehrerer Räder einer Schiene in Fahrtrichtung in Arbeitsstellung I
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(Bremssandung) ;
3. Sandung eines oder beider Räder in Gegenrichtung in Arbeitsstellung III (Halten oder Anfahren auf der Steigung, Rückwärtsfahrt) ;
4.
Rasche Entleerung der Sandstreueinrichtung nach Verlegen in die Grundstellung.
In Arbeitsstellung I ist somit jede Unterbrechung des Stromdurchflusses vermieden, in Arbeitsstellung 11 die grösstmögliche Reibung an der Schiene gesichert.
In Fig. 1 ist die Anordnung der Betätigungseinrichtung für die Sandstreuer bei Anwendung auf einen zweiachsigen Strassenbahntriebwagen und in Fig. 2 das Schieberschema des Steuerorgans dargestellt.
Das Steuerorgan 1 (s. Fig. 1) ist an jedem Führerstand eingebaut und als Drehschieberoder Schleppschieberventil ausgeführt, dessen Spindel einen Handgriff zur direkten Bedienung durch den Fahrer besitzt. Der Handgriff ist nur in der Grundstellung abziehbar und nur in einem Stück am Triebwagen vorhanden. Er muss daher bei Wechsel des Führerstandes abgezogen und auf den anderen Führerstand übertragen werden.
Es ist damit die Gewähr gegeben, dass sich das Steuerorgan des nicht benützten Führerstandes in der Grundstellung befindet, in welcher Lage die drei Streuanschlüsse entlüftet sind.
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Das Steuerorgan 1 kann aber auch von einer bei mechanischen Sandstreuern üblichen lot- rechten Welle aus angetrieben werden. In diesem
Falle erhält die Spindel des Steuerorgans einen
Hebel, der durch eine Stange mit einem Hebel an der lotrechten Welle verbunden ist. Die
Abziehbarkeit wird dabei dem Handhebel der lotrechten Welle übertragen.
Jedes der beiden Steuerorgane 1 besitzt einen Anschluss 2, der durch eine Rohrleitung mit der Druckquelle D in Verbindung steht. Ferner besitzt jedes Steuerorgan drei Streuanschlüsse 3, 4 und 5, von welchen der Anschluss 3 mit dem jeweils rechten vorderen Sandstreuer 6 bzw. 6 a, der Anschluss 4 mit dem linken vorderen Sandstreuer 7 bzw. 7 a und der Anschluss 5 mit den beiden rückwärtigen Sandstreuern verbunden ist.
Wie Fig. 2 zeigt, sind in der Grundstellung alle drei Streuanschlüsse 3, 4 und 5 mit dem Auspuff verbunden und die Sandstreuer damit ausser Tätigkeit.
In der Arbeitsstellung I wird der Anschluss 3 mit der Druckquelle verbunden und damit das rechte Vorderrad gesandet. Die Anschlüsse 4 und 5 bleiben entlüftet. Diese Stellung wird beim Anfahren benützt.
In der Arbeitsstellung II sind die Anschlüsse 3 und 4 mit Druckluft beschickt und damit beide Vorderräder gesandet. Anschluss J bleibt weiterhin entlüftet. Diese Stellung wird bei Bremsungen benützt.
In der Arbeitsstellung 111 ist nur der Anschluss 5 mit der Druckquelle verbunden, wodurch das rechte Hinterrad rückwärts gesandet wird. Die Anschlüsse 3 und 4 sind entlüftet. Diese Stellung wird beim Anfahren auf Steigungen (in den Sand zurückrollen lassen) oder bei Rückwärtsfahrt benützt.
Da die jeweils rechts rückwärts liegenden Sandstreuer 7 bzw. 7 a durch das rückwärtige Steuerorgan entlüftet sind, müssen diesen Sandstreuern Doppelrückschlagventile 8 vorgeschaltet werden, um die gewünschte Funktion sicherzustellen und Luftverluste zu vermeiden. Diese Doppelrückschlagventile 8 geben in bekannter Weise der von einer Seite kommenden Druckluft den Weg zum Sandstreuer frei und schliessen zugleich die Gegenseite luftdicht vom Sandstreuer ab.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind die Handgriffstellungen des Steuerorgans lagerichtig so angeordnet, dass der Handgriff in der Grundstellung senkrecht zur Wagenlängsachse steht. Bei Vor- verlegung des Handgriffes wird zuerst die Arbeits- stellung I und dann die Arbeitsstellung II er- reicht. Rückwärtsdrehung des Handgriffes aus der Grundstellung ergibt die Arbeitsstellung 111.
Es besteht auch die Möglichkeit, in Stellung 111 beide Hinterräder zu sanden, doch müssen dann an allen vier Sandstreuern Doppelrückschlagventile angeordnet werden.
Die Anwendung des Erfindungsgegenstandes ist weder auf Sandstreuer noch auf Schienenfahrzeuge und auch nicht auf die Verwendung von Druckluft beschränkt. Die vorgeschlagene Einrichtung kann vielmehr in allen Fällen, in denen die Aufgabe gestellt ist, eine oder mehrere Gruppen von Verbrauchern von Druckmitteln (Luft, Gas, Wasser, Dampf) wahlweise mit der Energiequelle in Verbindung zu bringen oder eine Verbindung mit einem Auslass herzustellen, vorteilhaft zur Anwendung gelangen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Betätigungseinrichtung für DruckmittelSandstreuer, insbesondere von Schienenfahrzeugen, bei welcher als Steuerorgan für die Druckmittelzufuhr zu den Sandstreuern ein Drehschieber-oder Schleppschieberventil vorgesehen ist, welches so ausgebildet und an die Sandstreuer so angeschlossen ist, dass wahlweise die Gesamtheit oder ein Teil der einer Fahrtrichtung zugeordneten Sandstreuer mit dem Druckmittel beschickt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerorgan in einer oder mehreren Zwischenstellungen einen Teil oder alle für eine Fahrtrichtung bestimmten Sandstreuer mit dem Druckmittel beschickt, in einer besonderen Stellung (Grundstellung) aber sämtliche Sandstreuvorrichtungen beider Fahrtrichtungen entlüftet.