DE920832C

DE920832C - Druckluftsteuerung fuer die Kupplung und die Bremse der Gleisketten an Gleiskettenfahrzeugen

Info

Publication number: DE920832C
Application number: DEW8723A
Authority: DE
Inventors: Alfred Leopold
Original assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Current assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Priority date: 1952-06-03
Filing date: 1952-06-04
Publication date: 1954-12-02

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die bekannte Bauart von Druckluftsteuerungen für die Kupplung und die Bremse der Gleisketten an Gleiskettenfahrzeugen mit gegenüber dem Unterwagen drehbarem 5 Oberwagen, deren Luftleitungen vom Ober- zum Unterwagen durch einen Rotoranschluß geführt und deren Kupplungs- und Bremsgestänge mit dem Kolbenglied von Druckluftarbeitszylindern verbunden sind.

ίο Nach der Erfindung wirken bei Druckluftsteuerungen dieser Gattung die vom Oberwagen aus gegebenen Druckmittelimpulse auf Rekisventile kn Unterwagen ein, die die Verbindung der Arbeitszylinder mit einem im Unterwagen angeordneten Luftbehälter bzw. mit der Atmosphäre steuern.

Hierdurch wird erreicht, daß während des Steuervorganges nur die Steuerluft durch die aus Platzgründen verhältnismäßig engen Durchgänge des Rotorainschlusses geleitet zu werden braucht, wogegen die Arbeitsluft durch weite Rohrquerschnitte ao auf kurzem Weg vom Behälter zum Arbeitszylinder geleitet und der Behälter selbst über eine gesonderte, wenn auch enge Füllleitung über den Rotoranschluß 'dauernd aufgefüllt werden kann.

Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, daß as die beiden je einer Gleiskette zugeordneten Arbeitszylinder einen an sich bekannten doppelt wirkenden Kolben enthalten, der in der einen Endstellunig vom Druck des Luftbehälters über ein Umsteuerventil beaufschlagt wird, wobei seine andere Seite über das Relaisventil mit der Atmosphäre verbunden ist, und der in seine andere Endstelung durch über das mittels der Steuerleitung umgesteuerte Relaisventil vom Luftbehälter her zugeführten Luftdruck bewegt

wird, wobei die vorher beaufschlagte Kolbenseite über das Umsteuerventil, das durch den über das Relaisventil zugeführten Druck betätigt wird, mit der Atmosphäre verbunden wird, Es ist eine Lenkvorrichtung für Gleiskettenfahrzeuge bekannt, die durch seitliches Verschieben der Tragachsen wirksam wird. Das Lenkrad arbeitet dabei sowohl unmittelbar auf das die Verschiebung der Tragachsen bewirbende Gestänge als auch ίο gleichzeitig auf das den Kraftkolben regelinde Steuerorgan, so daß bei Ausfall des Druckmitteils die Lenkung auch durch die ami Lenkrad ausgeübte Handkraft ausgeführt werden kann. Es ist nur ein einziger doppelt wirkender Arbeitszylinder vornan.--den, der auf das Gestänge zur Verschiebung der Tragachsen je nach der Stellung des mit dem Lenkrad gekuppelten Steuerorgans einwirkt. Die Aufgabe, schwere Gleiskettenfahrzeuge, wie z. B. Krane oder Bagger, durch Betätigen der Kupplung und der Bremse der Gleisketten mittels druckluftbeaufschlagter, doppelt wirkender Arbeitszylinder zu lenken, ist mit der beschriebenien bekannten Einrichtung· nicht zu lösen, vor allem nicht, wenn es sich um Gleiskettenfahrzeuge mit gegenüber dem Unterwagen drehbarem Oberwagen handelt. Beim Erfindungsgegienstand ist jeder Gleiskette ein Arbeitszylinder zugeordnet.

Nach der Erfindung hat weiterhin der einen durch eine Feder belastetem, einfach wirkenden Kolben enthaltende Arbeitszylinder außer seinen beiden Endstellungein noch eine wirksame Mittelstellung, und er wird entgegen der Federspanimrag durch den mittels eines Feinregelvenitils über das Relaisventil veränderlich einstellbaren Luftdruck beaufschlagt. Es ist eine Druckluftlenkung für Gleiskettenfahrzeuge bekannt, die durch Abbremsung der Gleisketten mittels druckluftbeaufschlagter Eirikammerarbeitszyliiinder wirkt. Die Regelung der Druckluftzufuhr zu den. Zylindern erfolgt dabei durch zwei Drehschieberventile, die eine Abschlußstellung zum Lösen und Anziehen der Bremsen aufweisen. Der Drehschieber des Bremsventil^ hat eine Mittelstellung, und zwar die Abschlußstellung, in der alle Verbindungen unterbrochen sind. Diemgegenüber ist es beim Erfindungsgegenstand der Kolben, der eine wirksame Mittelstellung hat, nämlich die Stellung, in der die Gleiskette Freilauf hat, da die Kupplung ausgerückt und die Bremse gelöst ist. Der Arbeitskolben hat also drei wirksame Stellungen. Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die Steuerleitungen der Arbeitszylinder mittels eines zusätzlichen Anstellventils vom Feinregelventil ab- und unmittelbar an die Druckluftquelle anschaltbar, so daß beide Gleisketten gebremst werden. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Errlndungsgegenstands schematiech in Fig. 1 und 2 dargestellt.

Nach Fig. 1 kann der Steuerhebels des Anstellventils 4 für die Steuerungen ohne Freilauf in einer Ebene von NuH aus in zwei Richtungen betätigt werden und belüftet nach Erreichen 'einer bestimmten Stellung in der einen Richtung die Steuerleitung 5, 5° zum Ausrücken der Kupplung und Anlegen der Bremse der rechten Gleiskette und in der anderen Richtung die Steuerleitung 6, 6^a der linken Gleiskette. Der Hebel 3 kann in jeder Richtung über diese Stellung hinaus bewegt werden und belüftet dann beide Steuerleitungen S, S", 6, 6«, so daß beide Gleisketten gebremst sind. Als Arbeitszylinder kann ein einfach wirkender Zylinder verwendet werden, der entlüftet die Kupplung durch Federkraft eingelegt hält und bei Belüftung entgegen der Federwirkung die Kupplung ausrückt und dann die Bremse anlegt. Es kann aber auch ein doppelt wirkender Arbeitszylinder 7 verwendet werden, dessen Kolben 8 in der einen Endstellung, die die Kupplung eingerückt hält, über ein Umsteuerventil 10 unter dem Druck der Druckluft quelle gehalten wird. Die Bewegung des Kolbens 8 in die andere Endstellung zum Ausrücken der Kupplung und Anlegen der Bremse erfolgt durch Druckbeaufschlagung der anderen Kalbenseite über 'ein Relaisventil 9 und eine Steuerleitung 11 bei gleichzeitiger Entlüftung der vorher beaufschlagten Kolbenseite über das Umsteuierventil 10, das durch den Druck in der Steuerleitung umgesteuert wird.

Nach Fig. 2 kann der Hebel 12 des Doppelfeinregelventils 13 für die Steuerung mit Freilauf in einer Ebene von Null aus in zwei Richtungen betätigt werden, wodurch über die der Betätigungsrichtung zugeordnete Steuerleitung 14 bzw. 15 Druckluft mit 'einem dem Hebelweg entsprechenden Druck über das Relaisventil 25 auf den Arbeitszylinder 16 bzw. 17 gegeben wird. Die Arbeitszylinder müssen nicht nur zwei Endstellungen, sondern auch eine Zwischenstellung erreichen lassen. Zweckmäßig wird ein einfach wirkender Arbeitszylinder verwendet, bei dem im entlüfteten Zustand die Kupplung durch die Kraft einer Feder 18 eingerückt gehalten wird. Bei Druckbeaufschlagungen wird der Kolben 19 gegen die Federkraft bewegt, bis die Kupplung ,ausgerückt und die Freilauf stellung erreicht ist. Diese Freilaufstellung ist dem Fahrer deutlich spürbar. Wird der Steuerhebel 12 weiterbewegt, so steigt der Druck in der Steuerlertung 14 bzw. 15, und die Bremse wird angezogen. In die Steuerleitungen 14, 15 ist zwischen dem Doppelfeinregelventil 13 und den Arbeitszylindern 16, 17 ein Anstellventil 20 eingeschaltet, das in der Hebelnullstellung beiden Steuerleitungen 14, 15 freien Durchgang läßt, bei Betätigung des Hebels 21 aber die beiden Steuerlöitungen 14, 15 zum Feinregelventil 13 hin absperrt und sie zu den Arbeitszylindern 16, 17 hin unmittelbar mit der Druclduftquelle 22 kurzschließt, so daß beide Kupplungen ausgerückt und beide Bremsen angelegt werden. Eine Freilaufstellung gleichzeitig für beide Raupen wird verhindert.

Der Fahrer befindet sich in einem gegenüber dem Gleiskettenwagen drehbaren Oberwagen, wie es bei Kranen und Baggern die Regel bildet. Die Druckluftleitungen sind durch einen Rotoranschluß 23 mach unten geführt. Im Unterwagen, möglichst an tiefster Stelle, ist ein besonderer Luftbehälter 24 angeordnet. Dieser kann durch eine verhältnismäßiig dünne Fülleitunig 26 gespeist werden. Die Leitungs-

querschnitte können im allgemeinen nur klein gehalten werden, weil der Durchgang durch die Königswelle eng ist.

Claims

, PATENTANSPRÜCHE:

i. Druckluftsteuerung für die Kupplung und die Bremse der Gleisketten an Gleiskettenfahrzeugen mit gegenüber dem Unterwagen drehbarem Oberwagen, deren Luftleitungen vom

ίο Ober- zum Unterwagen durch einen Rotoranschluiß geführt und deren Kupplungs- und Bremsgestänge mit dem Kolbenglied von DruckluftarbeitszyJindern verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Oberwagen aus gegebenien Druckmittelimpulse auf Relaisventile (9, 25) im Unterwagen einwirken, die die Verbindung der Arbeitszylinder (7, 16, 17) mit einem im Unterwagen angeordneten Luftbehälter (24) bzw. mit der Atmosphäre steuern.

ao 2. Druckluftsteueruing nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden je einer Gleiskette zugeordneten Arbeitszylinder (7) einen an sich bekannten, doppelt wirkenden Kolben (8) enthalten, der in der einen Endstellung vom Druck des Luftbehälters (24) über ein Umsteuerventil (10) beaufschlagt wird, wobei seine andere Seite über das Relaisventil (9) mit der Atmosphäre verbunden ist, und der in seine andere Eindstelluing durch über das mittels der Steuierieitung (5, ζ", 6, 6^α) umgesteuerte Relaisventil (9) vom Luftbehälter (24) herzugeführten Luftdruck bewegt wird, wobei die vorher beaufschlagte Kolbeniseite über 'das Umsteuierventil (10), das durch den über 'das Relaisventil (9) zugeführten Druck betätigt wird, mit der Atmosphäre verbunden wird.

3. Druckluftsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ednien durch eine Feder (18) belasteten, einfach wirkenden Kolben (19) enthaltende Arbeitszylinder (16, 17) außer seinen beiden Endstellungen noch eine wirksame Mittelstellung hat und entgegen der Federspanntung durch den mittels eines Feänregelventils (13) über das Relaisventil (25) veränderlich einstellbaren Luftdruck beaufschlagt wird.

4. Druckluftsteuerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerleätungen (14, 15) der Arbeitszylinder (16, 17) mittels eines zusätzlichen Ans teil ventils (20) vom Feinregelventil ab- und unmittelbar an die Druckluft quelle (22) anschaltbar sind, so daß beide Gleisketten gebremst werden.

Angezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 544161, 714334, 727049, 609693, 445 146;

USA.-Patentschrift Nr. 2353554;
schweizerische Patentschrift Nr. 224815.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

1 9570 11.54