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Gerät zur Vergleichsprüfung zweier Kohlepapiere, Farbbänder od. dgl.
Die gebräuchlichen Kohle-, Durchschreibund ähnlichen Zwecken dienenden anderen Papiere, sowie die Farbbänder für Schreibmaschinen, weisen bei gleicher Preislage je nach ihrer Herkunft oft beträchtliche Unterschiede hinsichtlich Intensität der Farbe, Beschaffenheit, Dauerhaftigkeit usw. auf.
Die Ursache liegt darin, dass es an der Möglichkeit fehlte, rasch, in einfacher, vollkommen zweifelsfreier Weise, zwei aus verschiedenen Erzeugungen stammende Muster miteinander zu vergleichen.
Die Erprobung erfolgte bisher in der Art, dass Abdrücke in Strichen, Handschrift, Maschinschrift oder mittels besonderer Vorrichtungen gemacht wurden, die, nebeneinander gelegt, einen Vergleich durch das Auge ermöglichten, welcher sich lediglich auf die Intensität erstreckte, eine Beurteilung hinsichtlich Ausdauer und Dauerhaftigkeit eindeutig nicht zuliess.
Es wurde eine Einrichtung vorgeschlagen, bei welcher mehrere auf längsverschiebbaren
Stangen angeordnete Typen von einer Handkurbel betätigt werden und dabei von zwei nebeneinander befindlichen Farbbandproben auf einem darunter befindlichen, absatzweise beweglichen Papierstreifen Abdrücke herstellen. Mit dieser Ein- richtung können jedoch keine einwandfreien Vergleichsresultate erzielt werden, da die die
Typen tragenden Stangen durch Federn an die
Farbbänder angedrückt werden, deren Spannung nicht gleich ist. Auch ist die in den Führungen der einzelnen Stangen auftretende Reibung in jedem Falle verschieden gross.
Ein Verfahren, welches auf einfache, zwecks mässige Art den Erzeuger, Verkäufer oder Händler in die Lage versetzt, rasch zwei Muster z. B. von Kohlepapieren miteinander zu vergleichen, bietet demnach bedeutende Vorteile, die noch dadurch gesteigert werden, dass es sich auch zum
Vergleiche von Farbbändern od. dgl. eignet.
Das Verfahren besteht in folgendem :
Auf einer entsprechenden Unterlage werden nebeneinanderliegend je ein Streifen der zu vergleichenden Papiere od. dgl. mit der Farb- seite nach oben, mittels einer zweckmässigen
Einspannvorrichtung unverrückbar so einge- spannt, dass in der Folge ein Verschieben ausgeschlossen ist. über diese beiden Vergleichsstreifen wird ein Streifen weissen Papieres, zweckmässig sich von einer Vorratsrolle abwickelnd, derart geführt, dass er die Vergleichsstreifen nur leicht berührt. Mit einem besonderen Werkzeug wird quer zur Zusammenstosslinie der beiden Vergleichsstreifen durch Aufdrücken der Vergleichsstreifen auf den weissen Papierstreifen ein Strich gezogen und dann das Werkzeug ein wenig abgehoben.
Auf der Unterseite des weissen Papierstreifens ist dadurch ein Abdruck von den beiden Vergleichsmustern entstanden, wobei es zweckmässig ist, die Länge eines jeden Abdruckes tunlichst gleich zu halten. Nach jedem Abdruck wird das Werkzeug abgehoben und der weisse Papierstreifen um eine Abdruckbreite verschoben, ohne dass an der Stellung sowohl des Werkzeuges, wie der eingespannten Vergleichsstreifen etwas geändert werden darf. Wenn daher das
Werkzeug wieder niedergedrückt wird, um einen neuen Abdruck in entgegengesetzter Richtung auszuführen, so wird ein weiterer Abdruck von der gleichen Stelle der Vergleichsmuster abge- nommen wie beim vorhergehenden Abdruck, jedoch auf einer unbeschriebenen Stelle des weissen Papierstreifens.
Der Vorgang der Abdruckbildung auf stets derselben Stelle der Vergleichsmuster bei jedes- maligem Verschieben des weissen Papierstreifens wird genügend oft wiederholt.
Als Werkzeug für die Abdruckbildung kann . beispielsweise ein oder können auch gleichzeitig mehrere Stifte mit stumpfer Spitze, eine Rolle mit einer oder mehreren Schneiden oder son- stigen geeigneten Vorsprüngen, eine Kugel od. dgl. Verwendung finden. Voraussetzung ist, dass das Werkzeug aus einem der Abnützung wenig unterliegenden Material, z. B. hartem
Stahl, Glas, Kunststoff, Hartmetall oder ähn- lichem hergestellt ist.
Eine weitere Art der Abdruckbildung kann auch auf nachstehende Art erzielt werden, welche den grossen Vorteil bietet, dass jeder einzelne
Abdruck ohne eine besondere genaue Führung des Werkzeuges stets auf der gleichen Stelle
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der zu prüfenden Papiere od. dgl. abgenommen wird. Die Unterlage wird aus einer Platte aus beliebigem Material gebildet, in welcher in der Richtung, in der sich das Werkzeug bewegt, also quer zur Zusammenstosslinie der Vergleichsmuster, eine etwas aus der Platte vorstehende Schiene aus hartem Material eingelassen ist, so dass nach Einspannen der Vergleichsmuster diese von der Schiene etwas abgehoben sind.
Wird nun mit einer Rolle, welche aus hartem Material besteht und einen glatten Umfang aufweist, auf dem weissen Papierstreifen ein Abdruck erzeugt, so wird jeder folgende Abdruck immer von der gleichen Stelle der Vergleichs- muster (Kohlepapier, Farbband usw. ) erzeugt.
Bei dieser Anordnung kann die in die Unterlage eingelassene Schiene aus einer einfachen oder mehrfachen Linie, einem Muster beliebiger Art oder einem Raster u. ä. bestehen. Der Vorschub des weissen Papierstreifens beträgt dann zweckmässig eine Abdruckbreite, kann aber, ohne die Prüfmöglichkeit zu beeinträchtigen, auch kleiner sein.
Wenn der weisse Papierstreifen mit einer gewissen Spannung während des Vorschubes auf dem Kohlepapier niedergehalten wird, dann ergibt sich auch die Möglichkeit, den Grad des sogenannten Schmierens der zu vergleichenden Kohlepapiere zu beurteilen.
Unter der Voraussetzung, dass der starke oder schwache Druck, mit welchem das Werkzeug auf dem weissen Papierstreifen niedergedrückt wird, gleich bleibt und die Stelle, an der sich das Werkzeug auf die Vergleichsstreifen aufsetzt
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zogen wird, gleich bleiben, werden die solcherart entstandenen nebeneinanderliegenden und aneinandergereihten Abdrücke von beiden Vergleichsmustern mit aller Deutlichkeit auch die geringsten Unterschiede in der Intensität der Farbe, deren allmähliche Abnahme und deren Ausdauer und endlich auch die Unterschiede in der Dauerhaftigkeit und Schmierfähigkeit erkennen lassen.
Für die einwandfreie Bestimmung ist es unwesentlich, ob die Abdrücke durch ein feststehendes oder abrollendes Werkzeug hergestellt werden. Wesentlich ist, dass während der ganzen Dauer der Vergleichsprüfung keinerlei Änderung in den Verhältnissen, unter welchen der erste Abdruck ausgeführt wurde, eintritt.
Diese Art der Vergleichsprobe ergibt zweifelsfreie Ergebnisse, weil beide Vergleichsmuster gleichzeitig nebeneinander, unter gleichen Bedingungen, bei gleicher Temperatur und Feuchtigkeit auf einem und demselben Papierstreifen verglichen werden.
Das Verfahren kann ohne weiteres auch für den Vergleich von Farbbändern angewendet werden, weil auch bei diesen vorhandene Unterschiede in einer oder anderer Hinsicht, beim Vergleich unter den vorangeführten Bedingungen aufgezeigt werden. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens bei Farbbändern besteht darin, dass man den Vergleichsvorgang beliebig lange unterbrechen und dann wieder aufnehmen kann. Aus den solcher Art erzielten Abdrücken kann entnommen werden, wie lange bei dem einen oder anderen Band, durch Nachsaugen der Farbe durch das Gewebe, der Ersatz der an die Abdrücke abgegebenen Farbe dauert, die Saugfähigkeit des Gewebes mithin verglichen werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Gerätes dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einel Aufriss des Abdruckwerkzeuges samt Betätigungsmechanismus, Fig. 2 ein Detail der Rollenlagerung, Fig. 3 einen Aufriss der Andruckund Vorschubwalze samt Betätigungsmechanis- mus, Fig. 4 einen Kreuzriss dieser beiden Mecha- nismen mit teilweise weggebrochene senkrechter Wand.
Das Gerät ist zum überwiegenden Teile aus Kunststoff in Massenfertigung hergestellt und besteht aus einer Sockelplatte 1, auf welcher eine senkrechte Wand 2 angebracht ist, auf deren Vorderseite eine Achse 3 angeordnet ist, auf welcher eine Papierrolle 4 aufgesteckt werden kann. Auf der Rückseite der Wand 2 ist in zweckmässigen Führungen ein Schieber 5 angeordnet, welcher oben zu einer durch die Wand 2 durchreichenden Konsole 6 und unten zu einem nach rückwärts reichenden Winkel 7 ausgestaltet ist. Die Konsole 6 hat U-förmigen Querschnitt (Fig. 4). Beide Schenkel sind mit Führungsschlitzen 8 versehen, in welchen eine Achse 9 geführt wird, die durch eine gegabelte Zugstange 10 in den Schlitzen 8 hin und her bewegt werden kann. Auf der Achse 9 sitzt ein Werkzeug 11 von oben beschriebener Art.
Mindestens ein Führungsschlitz hat einen Querschnitt, wie er aus Fig. 2 ersichtlich ist und in welchen sich die Achse 9 mit einer entsprechenden Eindrehung hineinlegt, zu dem Zwecke, eine seitliche Verschiebung der Achse 9 oder des Werkzeuges 11 zu verhindern. Diese Verhinderung der seitlichen Verschiebung kann selbstverständlich auch durch andere Mittel erzielt werden.
Eine Zugfeder 12, die einerseits an einem im
Schieber 5 eingelassenen Bolzen 13, anderseits an einem an der Wand 2 befestigten, durch den
Schieber 5 reichenden Stift 14 hängt, hat das
Bestreben, den Schieber 5 mit dem durch die
Konsole 6 unterstützten Werkzeug 11 nach oben zu ziehen. Dadurch wird der Schieber durch den an ihm unten angeordneten Winkel 7, welcher zweckmässig mit einer Laufrolle 15 ausgestattet ist, gegen den Umfang einer Scheibe 16 gedrückt, wodurch seine Verschiebung nach oben begrenzt wird. Die Scheibe 16 ist auf einer Welle 17 verkeilt, die in Lagern 18 gelagert ist. Durch eine Handkurbel 19 kann die Scheibe von Hand aus in Umdrehung versetzt werden.
Die Stirn- fläche der Scheibe 16 ist mit einer exzentrisch angeordneten, kreisförmigen Nut 20 ausgestattet, in die eine an einem Hebel 21 drehbar befestigte
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Laufrolle 22 eingreift. Der Hebel 21 ist um einen am Sockel 1 angebrachten Drehpunkt 23 schwenkbar und an seinem oberen Ende durch eine gegabelte Zugstange 10 mit dem Werkzeug 11 verbunden. Bei einer Umdrehung der Scheibe 16 wird der Hebel 21 und durch ihn mittels der Zugstange 10 das Werkzeug 11 einen Hub nach rechts und einen nach links ausführen, wobei die Angriffsrichtung der Kraft vom Hebel 21 auf die Zugstange 10 und von dieser auf das Werkzeug eine solche ist, dass ausser der zur Ausführung des Hubes erforderlichen Schubkraft keinerlei sonstige Zerlegungskräfte auf das Werkzeug bzw. den Schieber einwirken.
Mit dem Werkzeug 11 können nunmehr Abdrücke hergestellt werden, sobald die Versuchsstreifen auf der Unterlage eingespannt sind. Aus Gründen der Zweckmässigkeit und der leichteren Bedienung, wurde die Unterlage 24 oberhalb des Werkzeuges angeordnet, weil da- durch die sofortige Sichtbarkeit der erzeugten
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Scheibe 16 gedreht und bei jeder Umdrehung das Werkzeug 11 einmal hin und her bewegt. In jedem Umkehrpunkt des Werkzeuges muss dieses von der Unterlage abgehoben und der Papierstreifen 4 weitergeschaltet werden. Zu diesem Zwecke sind am Umfang der Scheibe 16 zwei sich gegenüberliegende, nockenartige Erhöhungen 34 angeordnet.
Beim Erreichen der Umkehrpunkte des Werkzeuges drückt die untere Nocke 34 den Schieber 5 entgegen der Federwirkung nach abwärts, wodurch das Werkzeug von der Unterlage abgehoben und der Papierstreifen freigegeben wird. Fast gleichzeitig wird durch die obere Nocke der Hebel 33 und die an ihm angelenkte Schaltklinke 32 gehoben, wodurch die Vorschubwalze 29 den Papierstreifen 4 um ein entsprechendes, immer gleiches Stück weiterschaltet. Mit Beginn der Rückbewegung des
Werkzeuges wird der Schieber 5 durcn die Nocke freigegeben, so dass das Werkzeug durch die
Feder an die Unterlage angedrückt werden kann, während die Schaltklinke 32 mit dem
Hebel 33 in ihre Ausgangsstellung zurückkehrt.
Neben der Möglichkeit, die Unterlage leicht auszuwechseln, kann auch Vorsorge getroffen werden, das Werkzeug 11 leicht durch ein anderes zu ersetzen, den Vorschub des Papierstreifens und schliesslich den Zug der Feder 12 wahlweise zu verändern.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Vergleichsprüfung zweier
Kohlepapiere, Farbbänder od. dgl., bei welcher unter gleichbleibenden Verhältnissen gleichzeitig von den stets gleichen Stellen zweier nebeneinander auf einer Unterlage unverrückbar festgehaltenen
Vergleichsmuster mittels eines geeigneten Werk- zeuges eine Anzahl von äquidistanten Abdrücken auf einem Papierstreifen (4) hergestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug eine hin-und hergehende Bewegung quer zur Zu- sammenstosslinie der beiden Vergleichsmuster ausführt und Abdrücke erzeugt, die bei jedem
Muster gleiche Länge aufweisen.