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Halter für Manuskripte, Stenogramme u. dgl. Die vorliegende Erfindung
betrifft einen Halter zum Auflegen, Festhalten, Bewegen und zum zeilenweisen Ablesen
von Vorlagen, z. B. Manuskripten, Stenogrammen, Aktenstücken usw., beim Arbeiten
an Schreib-, Setzmaschinen u. dgl.
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Zwar sind Halter mit schräger Tragplatte, Förderwalzen, Ableselineal,
Zeilenschaltrad, Schaltklinke, sowie Gestänge, wobei die Vorlage ebenfalls zeilenweise
vor ein zur Ablesung dienendes Lineal geführt werden kann, bereits bekannt. Allein
bei diesen Vorlegeplatten ist die Anordnung getroffen, daß das Ableselineal durch
seitliche Schraubenfedern gegen die Tragplatte hingedrückt wird, wobei aber ein
größerer Abstand zwischen Lineal und den abzulesenden Schriftzeichen besteht; weiter
ist bei Haltern dieser Art die Einführung, die Festhaltung und ebenso auch die Herausnahme
von Vorlagen ziemlich umständlich, weil eine besondere Abhebe- und Andrückvorrichtung
für das Lineal erforderlich ist. Das Ablesen selbst ist u. a. dadurch erschwert,
daß das Ableselineal noch von anderen Bauteilen, z. B. der oberen Förderwalze, und
von Schraubenfedern durchsetzt ist bzw. überragt wird, was zur Folge hat, daß die
Blickrichtung des -Ablesenden von störenden Elementen unterbrochen bzw. gehemmt
wird, und daß endlich das Ableselineal selbst zwischen den abzulesenden Schriftzeichen
und der eigenen Oberkante einen starken optischen Stoßpunkt erzeugt.
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Diesen bekannten Manuskriptträgern und Haltern gegenüber besteht das
Wesen der vorliegenden Erfindung darin, daß, ausgehend von einem Ständer mit Gestänge,
Tragplatte, Antriebswalzen, Zeilenschaltrad und Stoßklinke, ein aus einem Messingblech
hergestelltes, oben fast scharfkantig auslaufendes, jeden optischen Stoßpunkt vermeidendes,
mit einer Skala versehenes, unten etwas aufgebogenes Ableselineal dadurch in eine
Vereinigung von Bestandteilen zu einem einzigen Stück zusammengefaßt ist, daß es
zu einer Walzenabschirmung ausgebildet ist, welche sowohl die als Andrückwalzen
dienenden Rollen nebst Zubehör als auch die-über die Tragplattenoberfläche hervorragende
Hauptwalze völlig überdeckt und als Lagerträger für die obere, durchgehende Andrückwalzenachse
und, daraus resultierend, als Träger der Andrückwalzen selbst dient.
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An den beiden Längsenden der Abschirmung sind einerseits unterkantig
sich nach unten fortsetzende Blattfedern mit Nieten oder Schrauben befestigt; anderseits
sind diese Blattfedern auf der Tragplattenoberkante ebenfalls mit Nieten oder Schrauben
festgemacht, so daß die ganze Abschirmung mitsamt den, Andrückwalzen und dem Ableselineal
automatisch und federnd gegen die Antriebswalze gedrückt wird. Letztere wird, namentlich
wenn die neue Vorrichtung für Setzmaschinen verwendet werden soll, vorteilhaftervneise
mittels eines Pedals bewegt, wie dies in ähnlicher Weise bei Manuskripthaltern auch
bereits bekannt ist.
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Alle arbeitswichtigen Momente, wie z. B. das Einführen, Festhalten,
Bewegen, Ablesen und das Herausnehmen von Schriftstücken aller Art,
sowie
das Abheben der Abschirmung, der ganze-Arbeitsakt wird dadurch technisch wesentlich
erleichtert und vereinfacht.
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Aus dieser Konstruktion der Abschirmung und des Lineals resultiert
optisch, daß sich der scharfkantig auslaufende, zu einem mit einer Skala versehenen,
Lineal ausgebildete Teil der Abschirmung dauernd und gleichmäßig an das eingeführte
Schriftstück oder die abzulesenden Schriftzeichen unmittelbar anschmiegt und so
jeder optische Stoßpunkt zwischen. Lineal und Schriftzeichen unmöglich gemacht ist.
Weiter folgt daraus, daß die Abschirmungsoberfläche völlig glatt und bogenförmig
mit dem Lineal aus einem Stück hergestellt ist, so daß eine psychisch angenehme
Blickebene geschaffen ist, .daß beim längeren Arbeiten an Schreib- und Setzmaschinen
die Ermüdung eine viel geringere ist.
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Ein weiteres wesentliches Kennzeichen ist, daß die Antriebswalze mit
den an den Achsenenden angebrachten Daumenrollen ohne besondere Manipulation vor-
und rückwärts bewegt zu werden vermag.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i ist eine Vorderansicht des Manuskriptträgers.
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Fig. 2 zeigt den Manuskriptträger im Schnitt in seinen wesentlichen
Teilen.
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Ein Manuskriptträger nach diesem Beispiel eignet sich insbesondere
für den gewöhnlichen Bürobetrieb. Er ruht auf einem Ständer i, welcher senkrecht
durchbohrt ist und in dessen Bohröffnung sich eine Tragstange 3 (höhenverstellbar)
befindet. Am Ständerkopfe ist eine Stellschraube 2 angeordnet. Am oberen Teile der
Tragstange befindet sich ein Gelenk 4, von welchem aus Arme oder ein Zapfen g zur
Tragplatte 6 geführt und an dieser mit Stahlschrauben befestigt ist.' Die aus Schwarz-
oder Messingblech hergestellte Tragplatte, welche als Papiergleitbahn dient; ist
in, ihrer Mitte fensterartig durchbrochen und unten ziemlich stark aufgebogen, 7.
Unter der Tragplatte 6 ist- eine aus Hartgummi oder anderem Stoff hergestellte Walze
8 in den Lagern g gelagert, und diese sind mit Stahlschrauben an der Tragplatte
befestigt. An den Enden der durchgehenden Antriebswalzenachse zo sind Hartgummidaumenrollenii
zur Umdrehung der Walze angeordnet.
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Über der Antriebswalze 8 ist auf der Trag= plattenoberfläche die aus
Messingblech oder ähnlichem Material hergestellte Abschirmung z2 vermittels Blattfedern
13 durch Schrauben oder Nieten 14 befestigt. Die Abschirmung ist an ihrer oberen
Kante zu einem mit einer Skala versehenen Lineal (Ableselineal) 15 ausgebildet sie
ist unten etwas aufgebogen, 16, damit stärkere Objekte auch von unten her leicht
einfuhrbar sind, daß man ferner ein zweites Ableselineal hat und daß endlich durch
Hochheben der Abschirmung schräg eingeführte Schriftstücke auf der Papiergleitbahn
nach unten zur Aufbiegung gleiten und sich so zeilengerade richten.
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Unter derAbschirmung befinden sich zur Lagerung der Andrückwalzenachse
17 mit Schrauben an den Enden, derAbschirmung befestigte Lagerklötzchen 18. Die
Andruckwalzen i9, bestehend aus mehreren kleinen, entweder aus Metall oder Kunsthorn
oder ähnlichem Stoff hergestellten Röllchen, werden lediglich auf die Achse 17 aufgesteckt.
Das Ganze wird durch die Blattfedern 13 automatisch federnd und dauernd gegen die
Hauptantriebswalze gedrückt. Die Blattfedern ermöglichen auch ein sehr leichtes
Abheben der ganzen Abschirmung, und sie drücken diese nach jeder Abhebung wieder
in ihre Bereitschaftsstellung.
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Die Handhabung des hier beschriebenen Manuskriptträgers und Halters
ist die denkbar einfachste. Man legt eine Vorlage auf die Tragplatte auf, führt
sie von unten oder von oben her gegen die Walzen heran, bewegt die Daumenrollen,
den bekannten Schalthebel oder, namentlich wenn die Vorrichtung an einer Setzmaschine
verwendet werden soll, das Pedal, und schon bewegt sich das Schriftstück zwischen
den Walzen hindurch vor das Ableselineal. Durch eine rückwärtige Drehung an den
Daumenrollen kann das Schriftstück ohne weiteres rückwärts bewegt werden. Durch
die Wiederholung dieser durchaus einfachen Manipulation wird das eingeführte Schriftstück
zeilenweise vor das Lineal geführt und kann dort sehr leicht abgelesen werden, weil
insbesondere alle optischen Stoßpunkte infolge Anordnung der Abschirmung restlos
beseitigt sind.