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Vorrichtung zur Kennzeichnung von Stoffstücken und Maschine zur Herstellung
der Vorrichtung In Bleichereien und Färbereien ist es üblich, die zu reinigenden
Gegenstände zur Vermeidung von Verwechslungen zu kennzeichnen. Diese Kennzeichnung
wird gewöhnlich in der Weise ausgeführt, daß man auf den Gegenständen mit farbigem
Garn eine Nummer oder den Namen des Eigentümers anbringt oder daß ein kleiner Stoffstreifen
angenäht wird, der mit diesrr Nummer oder diesem Namen beschrieben ist.
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Die Aufschrift erfolgt entweder mit der Feder oder mit einer Markierungsmaschine
an dem zu kennzeichnenden Gegenstand selbst, und zwar entweder mit einer unzerstörbaren
Tinte oder mit einer unsichtbaren Tinte, die in unsichtbarem Licht (Wärmestrahlung)
lesbar gemacht wird.
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Wenn diese Kennzeichnung auch einfach ist, so weist sie doch den Übelstand
auf, daß die Durchführung zeitraubend ist und die zu identifizierenden Stücke befleckt
werden, wenn die Kennzeichnung auf dem Stoffstück selbst und mit Tinte erfolgt.
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Die Erfindung schafft ein entfernbares Kennzeichen, dessen Anbringung
sehr schnell vor sich geht, wodurch der vorgenannte Übelstand vermieden und die
Kennzeichnung dementsprechend viel wirtschaftlicher gestaltet wird.
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Das Kennzeichen gemäß der Erfindung besteht aus einem dünnen, abgebogenen,
weichen Metallstück, dessen zwei durch Falten gebildete Flächen mit Zacken versehen
sind, wobei mindestens eine der Flächen ein Zeichen aufweist, z. B. eine Ordnungszahl.
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Um ein solches Kennzeichen an einem Gegenstand
anzubringen,
muß man diesen lediglich zwischen die beiden Flächen des Kennzeichens einschieben
und diese ganz zusammenfalten, wobei die Zacken in den Gegenstand eindringen.
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Das Kennzeichen kann Einkerbungen aufweisen, die gegebenenfalls ein
farbiges Bändchen an dem Gegenstand festhalten, und es kann selbst durch ein elektrolytisches
Oxydationsverfahren mit anodischer Oxydation gefärbt werden, z. B. durch
das Verfahren zur Oxydation von Aluminium wie das sogenannte Eloxalverfahren.
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Die Erfindung schafft ferner eine Maschine zur Herstellung des vorgenannten
Kennzeichens. Diese Maschine umfaßt in der Hauptsache und im Zusammenbau miteinander
eine ebene Tragplatte, Führungsorgane, um einen Metallstreifen senkrecht auf der
Tragplatte zu führen, Organe zum Aufdrücken oder Eindrücken, vorzugsweise Prägen,
des gewünschten Zeichens auf dem Metallband, Organe zum Ausstanzen der Zacken für
das fertige Kennzeichen, Organe zum Abschneiden des Kennzeichens auf die gewünschte
Länge, Organe zum Falten des auf diese Weise hergestellten Kennzeichens, Organe
zum Fortbewegen des Metallbandes und schließlich eine Antriebswelle, die in Umlauf
versetzt und dafür eingerichtet werden kann, den Betrieb der vorgenannten Organe
zu gewährleisten.
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In den Zeichnungen ist ein Beispiel einer bevorzugten Ausführungsform
eines Kennzeichens gemäß der Erfindung und einer Maschine zu seiner Herstellung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine schaubildliche Darstellung eines Kennzeichens,
Abb. 2 einen Querschnitt durch ein Kennzeichen nach Abb. i, Abb. 3 eine Draufsicht
auf das Kennzeichen nach seiner durch Umfalten bewirkten Anbringung auf einem Gegenstand,
Abb. 4 eine Draufsicht auf die Maschine zur Her= stellung des Kennzeichens, Abb.
5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Abb.4. Abb. 6 einen Schnitt nach der Linie
VI-VI der Abb. 4, Abb. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Abb. 4 und Abb.
8 einen Schnitt nach der- Linie VIII-VIII der Abb. 4.
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Gemäß Abb. i bis 4 besteht das Kennzeichen gemäß der Erfindung aus
einem dünnen und teilweise in sich selbst gefalteten Metallstück i, z. B. aus Aluminium.
Jede seiner durch das Falten gebildeten Flächen ist mit Zacken 2 versehen und trägt
eine erhabene Aufschrift 3. Zwei Einkerbungen 4 sind an dem Metallstück i an der
Faltstelle angebracht.
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Um ein Kennzeichen an einem Gegenstand 5 anzubringen, wird dieser
zwischen die beiden Lappen des Metallstücks eingeführt und dieses ganz zusammengefaltet,
nachdem gegebenenfalls ein farbiges Bändchen 6 zwischen den Gegenstand 5 und einen
der Lappen derart eingeführt wurde, daß eine der Längskanten dieses Bändchens sich
zwischen den durch das Einkerben gebildeten kleinen Zacken 7 und dem genannten Lappen
des Kennzeichens befindet. Gemäß Abb. 4 bis 8 umfaßt die Maschine zur Herstellung
der Kennzeichen eine feste Tischplatte 8 aus Metall, auf der Führungen 9 angebracht
sind, welche senkrecht zu dieser Platte ein Metallband io führen, dessen Breite
der Breite des herzustellenden Kennzeichens entspricht. Unterhalb der Platte 8 sind
Konsole befestigt, von denen in der Zeichnung nur das mit 12 bezeichnete Konsol
sichtbar ist. Diese Konsole oder Stützen dienen insbesondere zur Aufnahme einer
Steuerwelle ii, die mit nicht gezeichneten Antriebsorganen versehen ist.
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Auf der Platte 8 sind zwei Organe 13 angebracht, die senkrecht zum
Band io gleitend verschiebbar sind und an denen Teile 14 befestigt sind, welche
in erhabener Form die Aufschriften für das fertige Kenn-, zeichen tragen. Gegenüber
den Organen 13, aber hinter dem Band io befindet sich ein Gesenk 15, an dem dieses
Metallband anliegt. Auf einer Welle 16, die durch die unter der Tischplatte befindlichen
Stützen gehalten wird, sind zwei Hebel 17 schwenkbar befestigt. Das abgerundete
Ende 17a jedes dieser Hebel greift in einen Querschlitz 18, der als Vertiefung in
einem der Organe 13 angebracht ist; eine Zugfeder i9 ist mit ihrem einen Ende am
Maschinenrahmen und mit ihrem anderen Ende am Hebel 17 befestigt. Auf der
Welle ii sitzt eine Nockenscheibe 2o, deren Profil eine Nase 20a aufweist, die mit
einem Vorsprung 17a des Hebels 17 zusammenarbeitet.
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Hinter dem Gesenk 15 und dem Organ 13 sind parallel zum Organ
13 und beiderseits des Metallbandes io zwei Organe 2i und 22 angebracht, von denen
2i Stanzwerkzeuge 23 mit dreieckigem Querschnitt trägt, während 22 mit entsprechenden
Stanzmatrizen versehen ist, die den Werkzeugen 23 zugeordnet sind. Auf den in den
Stützen gelagerten Wellen 24 sitzen schwenkbar zwei Winkelhebel 25, deren eines
Ende abgerundet ist und in eine Quernut 26 des Organs 21 oder 22 eingreift, während
das andere Ende eine auf einer Nockenscheibe 28 rollende Nockenrolle 27 trägt. Jeder
der Hebel 25 arbeitet mit einer gesonderten Nockenscheibe zusammen, und zwar
sind die Nockenscheiben28 einander ähnlich, jedoch um einen bestimmten Winkel zueinander
versetzt. Sie sitzen fest auf der Welle ii, und ihr Profil besteht aus zwei konzentrischen
Kreisbögen von verschiedenem Durchmesser.
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Die Tischplatte 8 besitzt bei 29 eine Ausnehmung, in der eine rechteckige
Platte 3o angeordnet ist, deren einander gegenüberliegende Kanten durch kleine Platten
31 gehalten werden, die auf und unter dem Tisch an diesem angebracht sind; hierdurch
werden Gleitführungen für die Platte 30 gebildet. Unter dem Tisch ist gleitend
und senkrecht zum Metallband io verschiebbar ein Lenker 32 angebracht, der durch
eine auf der Welle ii befestigte, ovale Nockenscheibe 33 gesteuert wird. Dieser
Lenker 32 ist an einem Ende eines Winkelhebels 34 angelenkt, der bei 35 am Maschinenrahmen
drehbar gelagert ist. Das andere Ende des Hebels ist als Schlitzführung ausgebildet,
in die ein auf der Platte 3o befestigter Zapfen 36 eingreift. Ein auf der Platte
3o angebrachter Teil 37 weist eine halbkreisförmige Nut 38 und einen Schlitz 39
auf. Auf der anderen Seite der Platte ist ein Organ 4o angebracht, däs ein Messer
41 und ein Stanzwerkzeug 42
trägt, von denen das erste in den Schlitz
39 und das zweite in die Nut 38 eindringen kann. Das freie Ende des Messers steht
vor dem Ende des Werkzeugs 42 derart vor, daß das Messer auf das Metallband vor
dem Stanzwerkzeug einwirkt. Auf einer in einer Hilfsstütze 44 gelagerten `Felle
43 ist ein Winkelhebel 45 schwenkbar gelagert, dessen eines Ende abgerundet ist
und in eine Quernut 46 des Organs 4o eingreift, während das andere Ende eine Nockenrolle
47 trägt, die auf einer auf der Welle ii festsitzenden Nockenscheibe rollt. Das
Profil dieser Nockenscheibe wird aus drei konzentrischen Kreisbögen verschiedenen
Durchmessers gebildet. Der Bogen mit dem kleinsten Durchmesser ist der längste Bogen,
während der Bogen mit dem größten Durchmesser der kürzeste ist und sich über etwa
30' erstreckt.
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Die verschiedenen verschiebbaren Organe 13, 21, 22 und 40 werden in
auf dem Tisch 8 befestigten Gleitführungen 49 geführt.
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Die vorstehend beschriebene Maschine arbeitet wie folgt: Ein Aluminiumband
io wird in die Führung 9 eingeschoben und gleitet weiter, bis es die Kante 5o des
Teiles 37 erreicht hat. Die Welle ii wird hierauf in Bewegung gesetzt und dreht
sich in Richtung des Pfeiles 51. Bei jeder Umdrehung dieser Welle stößt die Nase
20a der Nockenscheibe 2o den Vorsprung 17a des Hebels 17 zurück und läßt diesen
Hebel dann plötzlich los. Dieser nimmt unter der Wirkung der Zugfeder i9 das Organ
13 mit, dessen Teil 14, der die gewünschte Aufschrift in erhabener Form trägt, rasch
auf den Teil des Metallbandes io aufschlägt, der an dem Gesenk 15 anliegt. Die Inschrift
wird auf diese Weise in diesen Teil des Metallbandes eingeprägt.
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Ebenso bewirkt die Nockenscheibe 28 bei jeder Umdrehung der Welle
ii durch die auf ihr abrollenden Nockenrollen 27 an den Hebeln 25 die Verschiebung
der Teile 21 und 22 durch diese Hebel zum Metallband hin. Die Stanzwerkzeuge 23
des Organs 21, die mit den entsprechenden Stanzmatrizen des Organs 22 zusammenwirken,
erzeugen im Band io dreieckige Auszackungen ähnlich wie bei Reißbrettstiften.
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Nach Durchführung dieser Arbeitsgänge bewirkt die Nockenscheibe 48
in gleichartiger Weise eine Verschiebung des Organs 40 zum Metallband io hin, wobei
die Nockenrolle 47 in diesem Augenblick auf dem Kreisbogen mit dem mittleren Durchmesser
dieser Nockenscheibe abrollt. Infolge dieser Verschiebung dringt das 'Messer 41
in das Metallband ein, jedoch ohne es durchzuschneiden. Nun bewegt die Nockenscheibe
33, die sich innerhalb des Lenkers 32 dreht, diesen in Richtung des Pfeiles 52,
wodurch der Winkelhebel 34 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird. Das Organ 40
wird hierdurch um eine Strecke nach links verschoben, die der Länge eines noch ungefalteten
Kennzeichens entspricht, wobei das am 'Messer 42 hängende Band io mitgenommen wird.
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Bei der weiteren Drehung der Nockenscheibe 48 wird die Nockenrolle
47 an dem Kreisbogen mit dem größten Durchmesser entlang geführt, und das Organ
40 bewegt sich von neuem nach dem Metallband hin, wobei dieses durchschnitten wird;
der abgeschnittene Teil bildet nun das gewünschte Kennzeichen, das mit Hilfe' des
Werkzeugs 42 eingewölbt wird. Das Organ 40 kehrt hierauf in seine Ausgangsstellung
zurück, während die Organe 13, 21 und 22 den Arbeitskreislauf von neuem beginnen.
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Wie ersichtlich, entsprechen jeder Umdrehung der Welle i i ein Stanzvorgang
bzw. Prägevorgang in einem Teil des Bandes, ein Ausstanzvorgang für die Zacken in
einem anderen, schon eingeprägten Teil des Bandes und schließlich eine Einwölbung
und ein Abschneidvorgang in einem dritten Teil des Bandes, der schon geprägt und
mit Zacken versehen ist.
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Die Antriebsorgane der Welle ii können in an sich bekannter Art ausgeführt
sein und z. B. aus einem Elektromotor bestehen, dessen Bewegung auf diese Welle
mittels Riemen und einer Reibungskupplung übertragen wird.
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Schließlich kaän auf der Welle ii mit Vorteil ein Zähler zur Anzeige
der Anzahl der hergestellten Kennzeichen sitzen.