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Vorrichtung zum Auswählen der abzudruckenden Druckplatten bei Adressendruckmaschinen
Bei Adressendruckmaschinen sindAuswähleinrichtungen für die Druckplatten bekannt,
bei denen das Auswählen der abzudruckenden Druckplatten in Abhängigkeit von der
Reihenfolge ihres Durchganges durch die Adressendruckmaschine mittels einer eine
Anzahl aufeinanderfolgender Steuerlöcher aufweisenden Vorlagekarte o. dgl. erfolgt.
Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art ruht entweder eine mit mehreren Reihen
von Steuerstellen versehene Vorlagekarte auf einer an eine elektrische Stromquelle
angeschlossenen, von dem Getriebe der Adressendruckmaschine aus in zwei zueinander
senkrechten Richtungen zu verschiebenden Unterlage, oder die entsprechend ausgebildete
Vorlagekarte wird um den aus leitendem Baustoff bestehenden Mantel einer entsprechend
dem Arbeitstakt der Adressendruckmaschine schrittweise angetriebenen Trommel tierumgespannt,
die an die elektrische Stromquelle angeschlossen ist.
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Bei der ersten Ausführungsform arbeitet mit der leitenden Unterläge
eine an den anderen Pol der Stromquelle angeschlossener stillstehender Abtastfinger
zusammen, während bei der zweiten Ausführungsform mit der Trommel ein an den anderen
Pol der Stromquelle angeschlossener Abtastfinger zusammenarbeitet, der nach jeder
Umdrehung der Trommel um den Abstand einer Lochreihe parallel zur Trommelachse verschoben
wird. Beide bekannten Ausführungen einer Auswahleinrichtung der vorliegenden Art
haben erhebliche Nachteile. So ist es bei der ersten Ausführungsform nötig, die
Vorlagekarte auf der leitenden Unterlage aufzuspannen und eine ziemlich - verwickelte
Antriebseinrichtung für die in zwei Richtungen zu bewegende Unterlage vorzusehen.
Außerdem erfordert diese Ausführungsform einer Auswähleinrichtung sehr viel Platz,
da sie die doppelte Breite der Vorlagekarte beansprucht.
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Bei der zweiten bekannten Ausführungsform einer Auswahleinrichtung,
nämlich der mit einer Steuertrommel, muß das Abtastorgan bzw. der Abtastfinger nach
jeder Umdrehung der Steuertrommel eine schrittweise seitliche Verschiebung ausführen,
was den Aufbau der gesamten Vorrichtung ebenfalls ziemlich verwickelt macht.
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Weiterhin muß bei dieser bekannten Vorrichtung die Vorlagekarte mit
besonderen Einrichtungen für die Aufspannung auf der Trommel versehen werden, und
die Trommel selbst muß mit Befestigungsvorrichtungen zum Herumspannen der Vorlagekarte
um die Trommel versehen sein. Auch erfordert bei der bekannten Vorrichtung die Aufspannung
der Karte auf die Trommel stets verhältnismäßig viel Zeit.
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Bei beiden bekannten Auswahlvorrichtungen ist es überdies erforderlich,
daß die Länge der Vorlagekarte; die ja in beiden
Ausführungsformen
fest auf der Unterlage aufgespannt wird, sehr genau ist, was mit Rücksicht .auf
die hygroskopischen Eigenschaften des Papiers nur schwer zu erreichen ist.
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Alle diese Nachteile der bekannten Vorrichtungen sind bei der Ausbildung
einer Auswahlvorrichtung entsprechend der Erfindung beseitigt. Wesentlich für eine
Auswahlvorrichtung entsprechend der Erfindung ist nämlich, daß sie mit einem ortsfesten,
sich über die ganze Breite des Vorlagestreifens erstreckenden Abtaster versehen
ist, dessen den Steuerstellen auf dem Streifen entsprechende einzelne Teile nacheinander,
d. h. entsprechend dem Arbeitstakt der Maschine in den durch die in dem Streifen
vorhandenen Steuerlöcher bedingten Steuerstromkreis für die Druckvorrichtung geschaltet
werden.
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Bei einer Vorrichtung nach der Erfindung werden die Steuerstellen
jeder Steuerstellenquerreihe des Vorlagestreifens aufeinanderfolgend abgetastet,
und hierauf wird -der Streifen jeweils um den Abstand zweier Querreihen in seiner
Längsrichtung schrittweise vorwärts bewegt, so daß die Steuerstellenquerreihen des
Vorlagestreifens absatzweise nacheinander zwischen dem Abtastorgan und der leitenden
Unterlage hindurchgeführt werden. -Ein Vorlagestreifen für eine Auswahlvorrichtung
entsprechend der Erfindung kann eine beliebige Länge besitzen und braucht nicht
besonders genau zu sein, da er nicht auf einer Unterlage aufgespannt oder um eine
Trommel- herumgespannt wird, und mit Rücksicht auf die beliebige Länge des Streifens
ist es auch möglich, die Steuerlöcher so groß zu wählen, daß die Auswahlvorrichtung
mit Sicherheit stets richtig arbeitet. Außerdem lassen sich die Steuerlöcher in
dem Vorlagestreifen bequem mit einer einfachen Lochzange an jeder beliebigen Stelle
lochen.
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Auf der Zeichnung sind beispielsweise zwei Ausführungsformen einer
Vorrichtung entsprechend der Erfindung dargestellt; es zeigen Fig. i ein Schaubild
der ersten Ausführungsform der Vorrichtung, Fig. 2 ein Schaubild der Vorrichtung
vor dem Auflegen eines Vorlagestreifens, Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung,
Fig.4 einen Querschnitt nach der Linie ZV-IV der Fig. 3, Fig. 5 eine Stirnansicht
in Richtung des Pfeiles V auf Fig. 3 bei abgenommener Kappe, Fig. 6 einen Vorlagestreifen,
Fig:7 ein-Schaltschema, Fig. 8 und 9 Schaubilder der zweiten Ausführungsform der
Vorrichtung. Aus dem auf dem Tisch i befestigten Vorratsbehälter 3 werden die Druckplatten
4 nacheinander durch einen hin und her bewegten Gleitschieber 5 absatzweise vorgeschoben
und schrittweise durch die Adressendruckmaschine hindurchbewegt; beim Abwärtsgange
des Druckarmes 2 werden sie durch den Druckknopf 6 des Druckarmes abgedruckt.
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Die Adressendruckmaschine ist in bekannter Weise mit einem in Fig.7
schematisch angedeuteten Steuermagneten St ausgerüstet, der jedesmal, wenn er erregt
wird, einen Abdruck der an der Abdruckstelle befindlichen Druckplatte beim Abwärtsgange
des Druckarmes :2 bewirkt, dagegen, wenn er nicht erregt wird, die jeweils an der
Abdruckstelle befindliche Druckplatte unabgedruckt an der Abdruckstelle vorbeigehen
läßt.
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Die Auswahlvorrichtung besteht bei der in den Fig. i bis 6 dargestellten
Ausführungsform aus einem z. B. auf den Tisch i der Adressendruckmaschine aufzuschraubenden
Gestell 7, in dem eine Welle $ - drehbar gelagert ist, auf der eine kleine Transporttrommel
9 mittels ihrer aus Isoliermaterial bestehenden Stirnwände i o, i I lose sitzt.
Der Mantel 9 der Transporttrommel besteht aus Metall und besitzt an seinen beiden
Rändern Kränze von Transportstiften 12.
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Neben der Trommel 9 sitzt fest auZ der Welle 8 ein Sperrzahnrad 13,
zu dessen Antrieb eine Sperrklinke 14 dient, die an einem Hebel 15-drehbar befestigt
ist, der um einen im Gestell ? der Vorrichtung befestigten Zapfen 16 schwenkbar
ist. Die Sperrklinke 14 wird durch eine Feder 17 dauernd gegen das Sperrzahnrad
13 angedrückt, so daß bei jeder Aufwärtschwenkung des Hebels 15 aus der Stellung
nach Fig.4 in Richtung des Pfeiles 18 ein Antrieb des Sperrzahnrades 13 und somit
eine Teildrehung" der Welle 8 in Richtung des Pfeiles i9 erfolgt (Fig. 4). Das Hochschwenken
des Hebels 15 aus der in Fig.4 gezeichneten, durch einen Anschlag 2o begrenzten
Anfangslage erfolgt durch einen Bowdenzug 2i, der von dem Getriebe der Adressendruckmaschine,
beispielsweise von dem Antriebsgestänge des Gleitschiebers 5, ausgeht und bei jedem
Vorgang des Gleitschiebers 5 angezogen wird.
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Auf dem Ende der Welle 8 sitzt eine Scheibe 22 aus Isoliermaterial,
an der mittels Schrauben 23 eine ringförmige Feder 24 befestigt ist, die an ihrem
äußeren Umfang einen Kontaktbolzen 25 und mehr nach der Mitte zu einen Kontaktbolzen
26 trägt. Der Kontaktbolzen -26 schleift dauernd bei der Drehung der° Scheibe 2z
mit der Kreisringfeder 24 auf einem Kontaktring 27, der auf einem an dem Gestell
der Vorrichtung befestigten
kappenartigen Körper 28 aus Isolationsmaterial
sitzt und der durch eine Leitung 29 mit dem einen Pol der Stromquelle dauernd leitend
verbunden ist.
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Der Kontaktknopf 25 wirkt mit einem Kranz von Kontaktknöpfen
30 zusammen, die auf dem Isolierstück 28 befestigt sind. Jeder Kontaktknopf
30 ist mit einer Bürste 31 einer Reihe von Kontaktbürsten dauernd elektrisch
leitend verbunden; die Kontaktbürsten 31 sind nebeneinander in dem Gestell
der Vorrichtung angeordnet und liegen mit ihren freien Enden gegen die Umfangsfläche
der Trommel 9 an, sofern der Vorlagestreifen von der Trommel 9 abgenommen ist.
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Die Umfangsfläche der Trommel 9 steht durch eine zweischenklige Kontaktfeder
32 dauernd in leitender Verbindung mit einem Bolzen 33, der isoliert in dem Gestell
der Vorrichtung befestigt ist und der durch den Draht 34 mit dem anderen Pol der
Stromquelle verbunden ist.
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Mit der Stirnwand ii der Trommel 9 ist ein Zahnrad 35 starr verbunden,
das mit einem zweiten Zahnrad 36 kämmt, das auf einer Nebenwelle 37 sitzt und bei
dem jeder zweite Zahn eine größere Länge besitzt als der benachbarte Zahn. Mit dem
Zahnrad 36 kämmt ein einzahniges Zahnrad 38, das fest auf der Welle 8 sitzt und
dessen Umfangsfläche gleichzeitig eine Einstellscheibe 39 bildet und die Zahlen
i bis io trägt.
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Oberhalb der Welle 8 ist in dem Gestell 7 der Vorrichtung noch eine
Stange 4o befestigt, um die zwei Paare von gekrümmten Armen 41, 41' bzw. 42,. 42'
sch@venkbar sind, die an ihren unteren Enden durch Stangen 43 miteinander verbunden
sind. Auf den Enden der Stangen 43 sitzen Rollen 44 mit Umfangsnuten, mit denen
sie über die Kränze von Transportstiften 12 auf der Trommel 9 greifen. Die vier
Rollen 44. werden durch eine zwischen den Armen 41, 41' gespannte Schraubenfeder
45 in -der Regel gegen die Trommel 9 angezogen. Die Armpaare 41, 41' und 42, 42'
lassen sich entsprechend Fig. 2 um die Stange 4o derart hochschwenken, daß nunmehr
die Feder 45 oberhalb der Drehachse 4o liegt und die hochgeschwenkte Stellung der
Armpaare sichert. Das Maß der Hochschwenkung wird durch den Anschlag eines Stiftes
46 gegen eine Widerlagerfläche 47 am Gestell 7 begrenzt.
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Der für die Auswählvorrichtung bestimmte Vorlagestreifen 48 besitzt
die aus Fig. 6 ersichtliche Ausbildung. Er besteht aus dünnem Karton und ist längs
seiner beiden Ränder mit je einer Reihe von aufeinanderfolgenden Transportlöchern
49 versehen, deren Abstand voneinander dem Abstand der Transportstifte 12 der Trommel
9 entspricht. Die Oberfläche des Vorlagestreifens 48 ist, mit Ausnahme der beiden
Streifenenden; -mit einer großen Anzahl von bezeichneten,- in Querreihen von je
io Stück angeordneten Steuerstellen 5o bedruckt; die Steuerstellen des Streifens,
die in der Auswählvorrichtung zur Wirkung gelangen sollen, werden z. B. mit einer
Zange gelocht, wobei naturgemäß die Form -der Löcher eine beliebige ist.
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Auf dem Vorlagestreifen sind nach je ioö Steuerstellen, also. nach
je io Steuerstellenquerreihen, Querlinien 5 i angeordnet, die mit den entsprechenden
Hunderterzahlenbezeichnungen versehen sind. Schließlich enthält der Vorlagestreifen
48 an seinem linken Rande in der Nähe seines oberen Endes noch eine -Markierung
52, die in der weiter unten erläuterten Art und Weise zur Erleichterung des richtigen
Einspannens des Vorlagestreifens in die Auswählvorrichtung dient.
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Die beiden keine Steuerstellenbezeichnungen aufweisenden Enden des
Streifens können zu irgendwelchen anderen Eintragungen mittels Druck oder von Hand
benutzt werden, die z. B. aus Angaben über den betreffenden Vorlagestreifen bestehen
können.
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Zum Einspannen des Vorlagestreifens 48 in die Auswählvorrichtung ist
es nur notwendig, die Rollen 44 gemäß Fig: 2 von der Trommel 9 abzuheben und alsdann
den Vorlagestreifen mit seinen Transportlöchern 49 über die Transportstifte 12 der
Trommel 9 zu hängen, worauf die Rollen 44 wieder gegen den Streifen entsprechend
Fig. i gegengeführt werden; nunmehr ist die Vorrichtung fertig zum Betrieb.
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Ein Schaltungsschema für die Auswählvorrichtung ist in Fig.7 dargestellt.
Der Pluspol der Stromquelle ist durch den Draht 29 mit dem Kontakt 26 verbunden,
der durch den Schalthebel bzw. die Feder- 2,4 mit den verschiedenen Kontaktknöpfen
3o nacheinander leitend verbunden wird. Entsprechend der Anzahl von Steuerstellen
in jeder Querreihe des-Vorlagestreifens sind zehn mit den Nummern I bis K bezeichnete
Kontaktknöpfe 30 vorhanden, die mit zehn Kontaktbürsten 31 dauernd leitend
verbunden sind: Die Trommel 9 ist mit dem- Minuspol der Stromquelle durch den Draht
34 verbunden, und zwar über einen Handschalter 53 und den Steuermagneten St. Von
der Leitung 34 geht eine Nebenleitung 43' aus, die über den Elektromagneten 54 eines
Relais zu der Minusleitung führt. In dieser Minusleitung- kann noch-ein Maschinenkontakt
55 vorgesehen- sein, der jedesmal von dem Getriebe der Adressendruckmaschine in
bekannter Weise erst geschlossen wird, bevor das Auswählen stattfindet. Von dem
Pluspol geht- noch eine weitere Leitung 56 aus, die über den von dem
Elektromagneten
54 gesteuerten Schalter 57 zu einem Kontakt 58@fü&rt, auf den der Handschalter
5,3 .umgelegt werden kann.
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Die beschriebene Ausbildung der Schaltung hat, wie weiter unten näher
erläutert werden wird, den Zweck, daß die Auswahlvorrichtung so eingestellt werden
kann, daß die den gelochten Stellen auf dem Vorlagestreifen entsprechenden Druckplatten
entweder abgedruckt werden (positive Wählung) oder nicht abgedruckt werden (negative
Wählung) ; in dem letzteren Falle werden also alle die Druckplatten abgedruckt,
deren Steuerstellen auf dem Vorlagestreifennicht gelocht sind.
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Die Wirkungsweise der -Auswahlvorrichtung ist folgende, wobei davon
ausgegangen wird, daß bei Beginn der Arbeit der Kontaktknopf I der Kontaktknöpfe
30 und somit auch die entsprechende Bürste I über die Leitung 29 mit dem
Pluspol der Stromquelle verbunden ist.
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Der Vorlagestreifen 48 wird in der oben beschriebenen Weise über die
Fortschalttrommel 9 gehängt, und zwar derart, daß sein Markierungszeichen 52 gegenüber
dem zu oberst liegenden Markierungszeichen 66' eines Kranzes von Markierungszeichen
66 zu liegen kommt, der auf der Umfangsfläche der Trommel angeordnet ist. Die Scheibe
38 mit der Welle 8 wird dann derart gedreht, daß ihr Zeichen i o etwa in Linie mit
der Markierungsbezeichnung 52 auf dem Streifen zu stehen kommt, was zur Folge hat,
daß der Zahn der Scheibe 38 beginnt, mit dem Zahnrad 36 in Eingriff zu gelangen.
Bei dieser Stellung der Teile liegt dann die Reihe Bürsten 31 ein Stück vor der
ersten Querreihe 5o' der Steuerstellen 5o.
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Geht jetzt die erste Druckplatte an die Abdruckstelle der Adressendruckmaschine
vor, so wird durch den Bowdenzug 21 der Hebel 15 angehoben und hierdurch die Welle
B. um einen Schritt in Richtung des Pfeiles 67 gedreht (Fig. i). Diese Drehung der
Welle 8 bewirkt durch das Einzahngetriebe eine Drehung der Trommel 9. unter Mitnahme
des Vorlagestreifens 48, so daß nunmehr die Bürstenreihe 31 oberhalb der ersten
Steuerstellenreihe 5o' zu stehen kommt und gleichzeitig der Kontakt 25 gegen den
Kontaktknopf I des Kontaktknopfkranzes 30 zu liegen kommt, so daß die Bürste
I in den Stromkreis eingeschaltet ist (s. Fig. 7). Bei dieser Stellung der Teile
liegt dann das Zeichen i auf der Scheibe 38 oben. Bei dieser Stellung der Teile
erfolgt demnach ein Stromschluß, wenn die erste Steuerstelle der ersten Steuerstellenquerreihe
gelocht ist, so daß die Bürste I die Trommel 9 berührt. Ist der Vorlagestreifen
an dieser Stelle nicht gelocht, so erfolgt kein Stromschluß, und die an die Abdrucksteile
vorgeschobene erste Druckplatte wird nicht abgedruckt. Bei der schrittweisen Weiterdrehung
der Welle.8 werden dann die Bürsten II bis X über die Kontaktknöpfe II bis X in
den Stromkreis eingeschaltet und je nach der Lochung der Steuerstellen die ersten
zehn Druckplatten abgedruckt oder nicht abgedruckt. Bei der zehnten Teildrehung
der Welle 8, bei der die Bürste I wieder in den Stromkreis eingeschaltet wird,'
wird gleichzeitig die Trommel 9 durch das Einzahngetriebe mitgenommen, so daß nunmehr
die nächste Steuerstellenquerreihe auf der Vorlagekarte 48 unterhalb der Bürsten
31 liegt und jetzt die den Steuerstellen 1i bis 2o entsprechenden Druckplatten
abgetastet werden. Dieses Spiel wiederholt sich während des ganzen Durchlaufes des
Vorlagestreifens 48 durch die Vorrichtung.
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Bei der beschriebenen Arbeitsweise ist angenommen, daß der Handschalter
53 die in dem Schaltschema 7 ausgezogen eingezeichnete Lage einnimmt. Wie das Schaltschema
erkennen läßt, erfolgt dann jedesmal, wenn die Vorlagekarte 48 an der Steuerstelle,
die der jeweils an die Abdruckstelle vorgehenden Druckplatte entspricht, gelocht
ist, eine Erregung des Steuermagneten St . durch den Stromkreis Pluspol,
Leitung 29, 26, Kontaktknopf 3o, Bürste 31, Trommel 9, Leitung 34, Handschalter
53, Maschinenkontakt 55, Minuspol. Durch diesen Stromkreis wird der Steuerelektromagnet
St gesteuert und, wie oben erläutert, die betreffende Druckplatte abgedruckt.
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Legt man jedoch den Handschalter 5,3 vor der Inbetriebsetzung der
Auswahlvorrichtung in die in Fig.7 strichpunktiert gezeichnete Lage auf den Kontakt
58 um, so wird, wenn die jeweils abgefühlte Steuerstelle auf der Vorlagekarte nicht
gelocht ist, der Steuermagnet, erregt, indem der von dem Pluspol über die Leitung
56, Schalter 57, Handschalter 53, Steuermagnet St, Minuspol gehende Stromkreis beim
Schließen des Maschinenkontaktes 55 geschlossen wird. Besitzt jedoch der Vorlagestreifen
an der abgefühlten Stelle ein Loch, so hat dies zur Folge, daß das Relais 54 durch
den Stromkreis Pluspol, Leitung 59, ein Kontaktknopf 3o, Bürste 31, Trommel 9, Leitung
34, Maschinenkontakt 55, Minuspol erregt wird und den Schalter 57 öffnet, so daß
der Steuermagnet St nicht erregt wird, d. h. also, es erfolgt dann kein Abdruck
der Druckplatte, die der abgefühlten gelochten Steuerstelle entspricht. Bei einer
Umlegung des Handschalters 53 auf den Kontaktknopf 58 erfolgt also eine negative
Auswählung der Druckplatten, d. h. alle die Druckplatten, denen Löcher auf dem Vorlagestreifen
entsprechen, werden nichtabgedruckt.
Es ist selbstverständlich,
daß man den Streifen 48; wenn es gewünscht wird, als endloses Band ausbilden kann
oder nach dem Lochen zu einem endlosen Band zusammenkleben kann, wobei dann zur
Führung dieses endlosen Bandes noch eine auf die Wirkungsweise der Auswahlvorrichtung
keinen Einfluß ausübende zweite Transporttrommel unterhalb der Trommel g angeordnet
werden kann. Außerdem kann der Vorlagestreifen 48 z. B. mittels einer bekannten
Vorschubreiteinrichtung über eine ebene, leitende Unterlage schrittweise hinüberbewegt
und während dieser schrittweisen Bewegung die Steuerstellenquerreihen des Streifens
48 in der oben beschriebenen Weise abgetastet werden.
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In den Fig. 8 und g ist eine Ausführungsform der Auswahlvorrichtung
dargestellt, bei der nicht einzelne Abtastbürsten nebeneinander verwendet werden,
sondern eine sich über die Breite der Steuerstellenquerreihen des Vorlagestreifens
48 erstreckende einheitliche Bürste 68 vorgesehen ist, die in ihrer Gesamtheit durch
die Leitung 69 dauernd, z. B. mit dem' Pluspol der Stromquelle, verbunden
ist. Die Trommel g', die in Fig. g abgewickelt dargestellt ist; besteht dann aus
Isoliermaterial und enthält einen nach einem Gewindegang gekrümmten Streifen 7o
aus leitendem Material auf ihrer Oberfläche, der z. B. durch einen Ring 71 an dem
einen Stirnende der Trommel dauernd mit dem anderen Pol der Stromquelle verbunden
ist. Die Trommel g' sitzt bei diesem Ausführungsbeispiel fest auf der Welle 8, und
neben der Trommel sitzen lose auf der Welle 8 zwei Transporträder 72, 72 mit den
Transportstiften 12 für den Vorlagestreifen 48. Während die Trommel g' bei jeder
Teildrehung der Welle 8, die in gleicher Weise, wie oben beschrieben ist, bewirkt
werden kann, um ein Stück gedreht wird, werden die Transporträder 72, 72 erst nach
jeder zehnten Teildrehung um eine Teildrehung mitgenommen, was wiederum mit Hilfe
von Einzahngetrieben geschehen kann, deren Einzahnräder 73 fest auf der Welle 8
sitzen. Es sei nun angenommen, daß zu einem gegebenen Zeitpunkt (s. Fig. g) ein
Loch ioi in dem Vorlagestreifen 48 zwischen der Bürste 68 und dem Metallstreifen
7o auf der Trommelwand liegt. Es wird dann durch dieses Loch des Vorlagestreifens
48 hindurch der Stromkreis durch die Bürste 68 und den Streifen 70 geschlossen,
was in der oben erläuterten Art den Abdruck der entsprechenden Druckplatte oder
den Nichtabdruck dieser Druckplatte zur Folge hat.
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Bei dem Vorgang der nächsten Druckplatte an die Abdruckstelle erfolgt
dann eine Weiterdrehung der Trommel g' in Richtung des Pfeiles 74;. und dies hat
zur Folge, daß nunmehr die Steuerstelle 102 zwischen die Bürste 68 und dem Metallstreifen
70 zu liegen kommt. Ist auch diese Steuerstelle gelocht, so erfolgt alsdann
bei Einstellung der Auswahlvorrichtung auf positive Wählung der Abdruck der Druckplatte
102. In gleicher Weise werden bei der Weiterdrehung der Trommel g' die Steuerstellen
103 bis iio abgetastet, worauf dann ein Weiterschieben der Vorlagekarte 48 mittels
der Transporträder 72, 72 erfolgt. Nachdem diese Weiterbewegung der Vorlagekarte
48 erfolgt ist, liegt dann die Steuerstelle i i i wieder auf dem Anfang des Streifens
7o aus leitendem Material, und es werden demnach auch bei diesem Ausführungsbeispiel
nacheinander die Steuerstellenquerreihen abgetastet.