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Zeilensetz- und Druckmaschine Gegenstand des Hauptpatents ist eine
Zeilernsetz- und Druckmaschine mit umlaufenden Patrizen, deren gesetzte Typenzeilen
zunächst einen Zwischenträger und dann gleichzeitig mit dem Zwischenträger ein durchsichtiges
Blatt (Film) beidseitig bedrucken. Dies ermöglicht,die Ausführung beidseitigen Transparentdruckes
mit guter Deckung der gedruckten Typen; die durchsichtigen Blätter sind als Reproduktionsvorlagen
sowohl für den Offset- als auch für den Tiefdruck verwendbar. Bei Rotationsdruckmaschinen
ist es für beidseitigen Transparentdruck bekannt, die Druckformen auf einen Zylinder
aufzuspannen und durch Drehen desselben zum erneuten Einfärben der Form nach dem
ersten Abdruck zweimal über das Farbwerk zu führen, wodurch die Deckung verstärkt
und somit die Druckvorlage vervollkommnet wird.
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Gemäß der Erfindung sind nun an einer Maschine eingangs erläuterter
Art die Einfärbewalzen derart über die Typenzeile hinweg vor und zurück verschiebbar,
daß die Zeile beim Vorwärtsgang .der Walzen für den ersten Abdruck (auf den Zwischenträger)
und beim Rückgang für den zweiten Abdruck (auf das durchsichtige Blatt) eingefärbt
wird. Hierdurch wird ein erneutes Einfärben der Typenzeile nach dem ersten Abdruck
erreicht, ohne daß es notwendig ist; sie aus ihrer vorausbestimmten Drucklage zu
verstellen.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindunggsgegenstandes.
Fig. i ist eine Vorderansicht des Druckwerkes, Fig. 2 eine Seitenansicht dazu.
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Fig. 3 und q. zeigen in größerem Maßstab Einzelheiten, und Fig. 5
ist eine Seitenansicht der Maschine im Arbeitszustand.
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In den lotrecht stehenden Magazinen i werden die Patrizen q. aufbewahrt.
Mit den Magazinen i ist die Tastatur 6o in üblicher Weise verbunden, während der
Abfalltrichter 2 die Verbindung zwischen den Magazinen i und dem Sammelkanal 3 herstellt,
welcher den Patrizen q. auf ihrem Wege zum Druckwerk als Führung dient. Eine Ausschließvorrichtun.g
5 hält die zu einer Zeile vereinigten Patrizen zusammen. Die den Zwischenträger
darstellende Trommel 15 mit der nachgiebigen, z. B. aus Gummi bestehenden
Unterlage 16 am Umfang ist im Druckschlitten 21 drehbar gelagert und mit diesem
in seiner lotrechten Führung 22 verschiebbar. Am Druckschlitten 2i greift durch
den Zapfen 23 eine Hubstange 2q. an, die mittels des Zapfens 25 mit dem Rollenhebel
29 verbunden
ist. Die Rolle 26 des durch den Lagerzapfen 27'an
der Ständewand 28 befestigten Hebels 29 läuft über die auf der Hauptwelle
30 gelagerte, mit zwei Nocken versehene Scheibe 31 und vermittelt dem Druckschlitten
21 .dessen entgegen der Spannung der Druckfeder 32 erforderliche Abwärtsbewegung.
Hinter dem Druckschlitten 2i befindet sich das in üblicher Form gehaltene Farbwerk
i9, von welchem die zwei Farbrollen i9' die Farbe erhalten. Die Nockenscheibe 33
betätigt den am Träger 34 drehbar gelagerten Doppelhebel 35 mit der Rolle 36 und
dem Zapfen 37, an welchem die Schubstange 3 ä angreift, die andernends die Farbrollen
ig' trägt. Zwei zueinander parallele bogenförmige Schienen 67 bilden die Führung
der Farbrollen i9' auf ihrem Weg über die Patrizen 4 bzw. über -die Typenzeile.
Eine bei Druckzylindern übliche Spannvorrichtung 2o ermöglicht das Spannen der Unterlage
16 auf der Trommel 15. Um die Drehachse 39 der Trommel 15 ist der Schalthebel i8
mit der in das Schaltrad 17 eingreifenden Klinke 4o schwenkbar angeordnet, während
das andere Ende dieses Hebels i8 in einer -Schlitzführung 41 gleiten kann.
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Auf dem Träger 6 sind zwei Laufschienen 44 befestigt, über welchen
mittels Rollen 8 der Schlitten 7 gleitet, dessen Antrieb mit Hilfe eines -durch
den Zapfen 45' angeschlossenen Hebels 45 erfolgt, welcher am festen Zapfen 46 gelagert
ist und durch eine Verbindungsstange 47 vom Rollenhebel 48 bewegt wird, dessen Rolle
49 auf .der Nockenscheibe 5o der Hauptwelle 30 sitzt. Die am Hebel 45 befestigte
Zugfeder 51 besitzt eine der Nockenbewegung entgegengesetzte Zugwirkung. Im Schlitten
7 ist ein Rahmen 12 verschiebbar angeordnet, -in welchem das zu bedruckende
durchsichtige Blatt 13 in üblicher Weise in Spannrollen 14 gehalten wird. Der Rahmen
12 greift mittels Zahnung in das Zahnrad 52 ein, welches durch die Welle 53 mit
.dem Schaltrad i i verbunden ist. Die von einem Hebel 56 getragene Schaltklinke
54 greift in das Schaltrad l i ein und wird durch den Anschlag 55 bewegt, welcher
im Träger 57 einstellbar angeordnet ist.
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Die Arbeits- und Wirkungsweise ist folgende: Die im Magazin i befindlichen
Patrizen 4 werden durch Anschlag der Tasten 6o ausgelöst und .gelangen durch den
Abfalltrichter 2 in .den Sammelkanal 3, durch welchen sie als ausgeschlossene Zeile
von der Ausschließvorrichtung 5 unter die Trommel 15 gebracht werden. Die Nockenscheibe
33 bewegt sodann den Doppelhebel 35, welcher seinerseits mittels der Schubstange
38 die beiden Farbrollen i9' vom Farbwerk ig her über die Führungsschienen 67 und
dabei über die zur Zeile vereinigten Patrizen 4 führt und diese einfärbt. Die Farbrollen
ig' bleiben in der in Fig. 5 strichpunktierten zweiten Endstellung stehen, während
die Nockenscheibe 31 den Rollenhebel 29 abwärts schwenkt, so daß die Hubstange 24
den Druclirschlitten 2i in dessen Führung 22 so weit nach unten bewegt, daß die
auf .der Trommel 15 befindliche Unterlage 16 die eingefärbte Patrizenzeile berührt.
Beim -Abgleiten der Hebelrolle 26 vom einen Nocken der Scheibe 31 drückt die Feder
32 den Druckschlitten 21 mit der Trommel 15 etwas aufwärts, und hierauf kehrt
.der Hebel 35 mit der Schubstange 38 und den Farbrollen i9' in die Ruhestellung
zurück, wobei die Farbrollen auf dem Rückwege die Patrizen 4 erneut einfärben und
nachher wieder mit dem Farbwerk i9 in Berührung kommen. Sodann bewegt der Hebel
45 durch die Zugkraft der Feder 51 den Schlitten 7 in die in Fig. 5 dargestellte
Lage, da die Nockenscheibe 50 eine entsprechende Bewegung des Rollenhebels
48 durch die Zugfeder 51 ermöglicht. Sobald der Schlitten 7 seine entsprechende
Endstellung erreicht hat und dass im Rahmen 12 eingespannte durchsichtige Blatt
13 zwischen der Patrizenzeile und der Trommel 15 liegt, senkt sich letztere zum
zweitenmal und drückt das Blatt 13 gegen .ie Patrizen q. und gibt gleichzeitig die
auf der Unterlage 16 befindliche Farbe an das Blatt 13 ab, das somit beidseitig
bedruckt wird. Daraufhin erfolgt erneutes Anheben der Trommel 16 infolge der am
Druckschlitten 21 wirksamen Feder 32, worauf die Nockenscheibe 5o mittels des Rollenhebels
48 der Verbindungsstange 47 und des Hebels 45 die Rückbewegung des Schlittens 7
in die Ruhelager veranlaßt. Beim Vorschieben des Schlittens 7 in die Druckstellung
stößt der Traghebel 56 jeweils gegen den einstellbaren Anschlag 55, so daß
die Klinke 54 das Schaltrad il und damit das Zahnrad 52 um den mittels dieses Anschlages
55 einstellbaren Zeilenabstand dreht, damit mit dem Rahmen 12 :das durchsichtige
Blatt 13 demgemäß geschaltet wird. Bein Aufwärtshuib des selbsttätig in die Ruhestellung
zurückkehrenden Druckschlittens 21 stößt der Klinkenhebel 18 an das obere Ende der
Schlitzführung 41, und. die Klinke 4o dreht die Trommel 15 so weit um ihre Achse
39, daß eine unbedruckte Stelle der Unterlabe 16 in die Druckstellung gelangt.
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In Verbindung mit der Einrichtung zum zweimaligen Einfärben der Zeilen
zeichnet sich die erläuterte Maschine durch ihre einfache Bauart aus, indem auf
ihrer Hauptwelle 30 gleichzeitig Steuermittel zum Veranlassen
der
Vor- und Rückbewegung der Einfärbewalzen ig' und solche zum Verschieben des Druckschlittens
21 sowie des das .durchsichtige Blatt 13 tragenden Schlittens 7 angeordnet sind.