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Adressiermaschine. Gegenstand der Erfindung bildet eine Adressiermaschine,
deren kennzeichnendes Merkmal im wesentlichen darin besteht, daß sie mit einer Maschine
zum Aufkleben von Briefmarken und Markeng anderer Art verbunden ist, so da.ß in
einem Arbeitsgange eine Postsendung adressiert und mit einer Marke versehen werden
kann. Durch eine solche Maschine wird in Betrieb= die häufig in großen Mengen Postsendungen
an wiederkehrende Adressaten zu versenden haben, die zur Abfertigung der Post erforderliche
Zeit bedeutend herabgesetzt. Die Art der Adressiermaschine und der Markenaaufklebemascbine,
die zusammen zu einer Maschine kombiniert werden, kann an sich beliebig sein.
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Die im nachstehenden beschriebene neue Maschine stellt nur ein, Ausführungsbeispiel
dar. Sie isst auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar stellen dar Abb. i einen
senkrechten Längsschnitt, Abb. z eine Seitenansicht des Druckwerkes, Abb. 3 eine
Draufsleht und Abb. q. eine Rüdcansicht.
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In denl Maschinengehäuse i ist die Hauptwelle 2 gelagert, die durch
den Handhebel 3 hin und her geschwungen werden kann. Im hinteren Teil. des Gehäuses
ist neben den Briefmarkenrollen 27 eine breite Rolle 6o einseitig gurnxnierten
Papiews gelagert, von der ein Stück abgezogen und über Leitrollen 61,
62 nach einer Schautrommel a3 geführt ist, die bis auf die Breite den Schalttrommeln
für die Briefmarkenbahn mitspricht. Sie ist
auf dem Umfang mit mehreren
in gseuchem Abstand voneinander angeordneten Reihen vorstehender Stacheln 63 versehen.
Entsprechend dem der Länge einer Fre!im,a,rke entsprechenden Abstand dieser S.tachelreäihen
voneinander sind in der Papierbahn Durchlochu ragen angebracht.
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An der einen Seitenwand der Schalttrommel 23 .sitzen Stifte 2q.. Auf
der Hauptwelle 2 ist ein Arm 21 befestigt,, der eine nasch einer Seite federnd bewegliche
Klinke; 22 trägt. Bei der Drehung der Welle 2 mittels des Handhebels 3 trifft di:e
Klinke 22 ,auf einen, der Stifte 2:1 der Tromme123 und schaltet sie um die Entfernung
zweier Stachelreihen 63 weiter. Die Klinke 22 kann durch einen Hebel ¢2 umgelegt
und damit ,außer Wirksamkeit gesetzt werden. 6¢ ist ein rollentragender, umklappbarer
Bügel zum Andrücken der Papierbahn, an die Schalttrommel 23.
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Wenn das Papier der Rolle; 6o bei B:e-,vegung des Handhebels 3. und
Schaltuing der Trommel 23 über die Leitrolle 6i läuft, wird es mit dem Aufdruck
eIrner Adresse versehen; dieses Aufdrucken geschieht mittels einer in ihrer Art
bekannten: gerasterten Metallfolie Ers, die zuvor in der Schreibmaschine beschrieben
ist, wobei: .sich die Typen plastisch abprägen. Diese Metallfolie; die eine große
Anzahl Adressen enthält, ist bandfännig. Sie läuft von der Vorratsrolle 66 über
Leitrollen 67 und eine der Trommel 23 genau entsprechende und mit der Leitrolle
61 der Papierbahn in Eingriff stehende Sdhalttronune168 zu einer unter der Spannung
eines Federwerkes 69 stehenden AufwickelltrOmmel 7o. Die Schalttrommel 68 steht
durch Zahnräder 71 mit der Schalttrommel 23 in Verbindung und wird infolgedessen
bei jeder Bewegung des Handhebels 3 um denselben Grad gedreht wie jene. Dabei zieht
sie die Metallfolie ein Stück vQn :der Vorratsrolle 66_ ab, während die Aufwickeltrommel7o
unter dem Einfluß des Federwerkes 69 die Metallfolie um dasselbe Stück aufwickelt.
Gegen die die erhabenen Typen zeigende Seite der Metallfolie laufen die Auftragswalzer
72 eines vor der Sichalttrommel 68- angeordneten Farbwerkes. Die aufgetragene-Farbe
wird, wenn die Folie mit der Papierbahn gemeinsam zwischen der Schalttrommel 68
und der . Leitwalze 61 hindurchläuft, auf die Papierbahn übertragen. Die Leitwalze
61 ist, um eine gute Druckunterlage zu gewähren, mit einem Leder- oder Gummiüberzug
versehen. Ihr Umfang entspricht dem Vielfachen der .Strecke, um die jedesmal die
Papierbahn bei der- Bewegung des Handhebels 3 fortgeschaltet wird; im vorliegenden
Falle entspricht der Umfang dein. Doppelten dieser Länge. Die Stacheln der Schalttrommel
68 kommen - infolgedessen nur mit zwei Stellen der Leitwalze 61 in Berührung. Um
ein Beschädigen des Lederbezuges der Leitwalze 61 zu verhüten, ist an diesen Stellen
eine Nut 73 vorgesehen. Die beiden Lagerzapfen der Leitwalze 61 sind am Umfang in
Höhe der Nuten 73 abgeflacht, während ihre Lagerstellen 7q. annähernd quadratischen
Querschnitt besitzen. Bei dieser Gestaltung der Lagerzapfen und der Lagerstellen
findet während jeder Drehung der Leitralle 61 ein zweimaliges Senken der Leitwalze
6 i statt, und zwar jedesmal in derjeng.en Stellung der Leitwalze 61, in der die
Stifte der Schalttrommel 68 für die Metallfolie in eine der Nuten 73 der Leitrolle
6i :eingreifen. Bei dem Sinken der Leihwalze 61 wird die Pressung zwischen ihr und
der Schalttrommel 68 aufgehoben, so daß die zwischen ihnen liegende Papierbahn
und die Metallfolie, die nicht mehr zusa mmengedrückt werden, gegeneinander verschoben
und eingetretene Spannungen in der P.apmerbähn ausgegächen weirdeln können.
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Dias Farbwerk besteht aus denn. Farbbelhälter 7 5, drei Metallwalzen
76, zwischengelagerten Massewalzen 77 und den Auftragswalzer 72. Dias Ganze ist
in einem Rahmen. 78 gelagert, der mit Flügelmuttern 79 (Abt. 3) an der Gehäusewand
leicht lösbar befestigt ist. Die Walzzen 76 werden über Zwischenräder 8o von dem
mit der Schalttrommel 68 verbundenen Zahnrad angetrieben. Die mittlere Walze 7 6
.ist in der LängsrIchtung ihrer Achse in dem Rahmen 78 verschiebbar. Auf ibrefn
Lagerzapfen sitzt eine Büchsie 81, die auf dem Umfang mit einer wellenartig verlaufenden
Nut versehen ist. In diese Nut greift ein am Rahmen 78 festsitzender Stift 82 ein;
wird die Walze gedreht, so zwingt sie der Stift 82 zu einer hin und her gehenden
Bewegung in Richtung ihrer Längsachse, wobei die auf sie und die Zwischenwalzeu
77 aufgetragene Farbe in bekannter Weäse verrieben wird. Die Zwischenwalzen 77 und
die Auftragswalzer 72 sind im Rahmen 7 8 in wagerechter Richtung verschiebbiar und
werden durch Federn 83 gegen die Walzen 76 herangezogen.. An den Außenseiten des
Rahmens 7 8 ist je ein von oben nach unten laufender Schieber 8¢ angebracht, dessen
Kanten mit Aussparungen versehen sind, in denein. die Lagerzapfen der Zwischenwalzen
77 und der Auftragwalzen 7 2 stehen, wenn sie an den Metallwalzen 7 6 anliegen.
Wird der Sachweber 84 verschoben, so drückt er die Zwischenwalzen 77 und die Auftragswalzer
72 von den Metallwalzen 76 ab, so diaß kein Farbübertrag stattfinden kann. Während
des Nichtgebrauchs der Druckvorrichtung wird man die Walzelf regelmäßig in diese
Stellung bringen. Die Welle der einen Metallwalze 76 ist vorteilhaft mit einem über
den Rahmen vorstehenden Viertkant versehen,
so daß man auf dieses
Wellenende eine Kurbel aufstecken kann, um das Farbwerk im Leerlauf drehten und
die einzelnen Walzen vor der Ingebrauchnahme gut einfärben zu können. Mit der oberen
Metallwalze 7 6, die die Farbe aus dem Farbbehälter entnimmt, ist eine Sperreinrichtung
85 verbunden, die eine Drehung der Walze nur in dem Sinne zuläßt, daß die Walze
oben auf dem Farbbehälter auf- und am Boden von ihm abläuft. 86 sind die Gegendruckwalzen
für die Auftragewalzen 7 2.
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Bei dem Fortschalten der Papierbahn durch die Tromme123 kommt das
vordere Ende in Länge einer Freimarke auf -die Fördervorri<chtung 39 zu liegen,
wird nach Beendigung der Schaltung durch das herabgethende Messer 30 in einer Durchlochungslinie
abgetrennt, von der FördervorrIIchtung 39 unter den Stempel g gebracht, wobei gleichzeitig
das Anfeuchten der gummierten Fläche des Adressenstrefens stattfindet, und schließlich
durch den Stempel 9 auf den auf dem Tisch 6 liegenden Briefumschlag .aufgedrückt.
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Durch entsprechendes gleichzeitiges Einschalten einer oder mehrerer
Freimarken-rollen kann man neben dem Ad;nes;senstreifen: auf den Briefumschlag auch
die zum Versenden erforderlichen Freimarken mit aufkleben. Gegenüber den sonst gebräuchlichen
Adressiermaschtinen bringt die neue Maschine mithin einen erheblichen Zeitgewinn
mit sich. An Stelle der Briefmarke könnte natürlich auch eine Marke anderer Art,
z. B. eine Reklamemarke, treten.