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Vorrichtung zum Ausgeben und Aufkleben von Zetteln, Briefmarken o.
dgl. Die Erfindung betrifft eine kleine, mit einer Hand zu bedienende Vorrichtung
zum Ausgeben, Aufkleben und gegebenenfalls Entwerten von Zetteln, Briefmarken ö.
dgl.
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Das Aufkleben von Briefmarken, Einschreibnummern, Wertmarken und ähnlichen
Aufklebezetteln mit der Hand ist umständlich und zeitraubend und gestattet außerdem
auch keinerlei selbsttätige Kontrolle über den Verbrauch. Es sind zwar schon Vorrichtungen
bekannt, um Briefmarken mittels einer -stempelartigen Vorrichtung auf Postsachen
aufzukleben und zu entwerten; doch sind diese Vorrichtungen in ihrer Wirkungsweise
wenig zuverlässig und ermöglichen keine Kontrolle des Ausgebens, so daß sie willkürlich,
also auch von Unberufenen in Benutzung genommen werden können.
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Durch die Erfindung wird demgegenüber eine Vorrichtung geschaffen,
die trotz ihrer Kleinheit ein unbedingt ordnungsmäßiges Ausgeben und ein sicheres
Aufkleben der Marken öder Zettel gewährleistet und gegebenenfalls auch mehrere Markenwerte
oder mehrere Arten von Klebezetteln zu verabfolgen vermag. Die wesentliche Vereinfachung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dadurch ermöglicht, daß eine beim Vorsohub
der Vorrichtung in Drehung versetzte Antriebsvorrichtung die Einrichtungen zum Abziehen
des Streifens von einer Vorratsspule und die Einrichtungen zum Abtrennen, zum Anfeuchten
und zum Aufkleben des auszugebenden Streifenteils steuert. Besonders vorteilhaft
ist es hierbei, die Antriebsvorrichtung unmittelbar durch die Vorschubbewegung der
Vorrichtung über die zu beklebende Unterlage hinweg in Drehung zu versetzen. Die
Verwendung einer gemeinsamen Antriebsvorrichtung für alle im Innern der Vorrichtung
angeordneten Einzeleinrichtungen gestattet es hierbei, die Maßnahmen des Bedienenden
auf einen einzigen Arbeitsgang zu beschränken, im Gegensatz zu bekannten Vorrichtungen,
bei denen erst durch besondere Händhabungen der Anfang des aufzuklebenden Zettels
auf die Unterlage gebracht werden muß.
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Von der gemeinsamen Antriebsvorrichtung können aber auch weiterhin,
insbesondere bei Verwendung der Vorrichtung zum Aufkleben von Briefmarken, Einrichtungen
gesteuert werden, welche die Summierung aller verausgabten Werte bewirken, und ferner
solche Einrichtungen, welche Kennzeichen, sei es auf der Marke, sei es auf der zu
beklebenden Unterlage oder auf beiden, zum Zwecke des Entwertens anbringen.
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Die Zeichnungen veranschaulichen in etwa doppelter Größe verschiedene
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigen: Abb. i einen Längsschnitt
einer zum Ausgeben von beispielsweise zwei Arten von Klebezetteln dienenden Vorrichtung,
Ab-O. 2 die zugehörige, teilweise geschnittene Oberansicht, Abb. 3-bis 6
verschiedene Einzelheiten dieser Vorrichtung,
Abb. 7 den Längsschnitt
einer zweiten zum
Ausgeben, und zum gleichzeitigen Entwerten von Brief- oder
sonstigen Wertmarken dienenden Ausführungsform, Abb. 8 die teilweise geschnittene
Oberansicht, Abb. 9 einen Querschnitt, Abb. io bis 18 verschiedene Einzelheiten.
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Die in den Abb. 1 bis 6 dargestellte Ausführungsform der Erfindung
kann beispielsweise dazu verwendet werden, wahlweise Einschreibezettel und Eilbriefzettel
oder irgendeine zweite Art von Klebezetteln, wie sie im Postbetriebe gebraucht weiden,
auf Postsachen aufzukleben' und das jedesmalige Ausgeben der Zettel gesondert zu
registrieren. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse i, das oben
und unten größtenteils offen ist und hinten durch einen leicht abnehmbaren Deckel
2 abgeschlossen werden kann. Im vorderen Teil des Gehäuses ist durch eine Scheidewand
3 eine kleinere Kammer abgetrennt, die nach Abnahme eines leicht lösbaren Deckels
4 von vorn zugängig ist. Der Deckel 4 ist bei der dargestellten Vorrichtung beispielsweise
als Einsatzdeckel ausgebildet, der am oberen Rande durch. einen aus der Nase 5 und
der Feder 6 bestehenden Schnappverschluß gehalten wird und durch Druck auf einen
Knopf 7 der Feder gelöst werden kann (Abb. i).
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In das Gehäuse können je nach -dessen Breite ein oder mehrere Kästen
8 von hinten und oben her eingeschoben werden, die, wenn es sich um mehrere Kästen
handelt, zwischen -den Seitenwänden des Gehäuses unmittelbar nebeneinaiiderliegen.
Die Kästen sind vorn offen und an einer Seite mit einem aufschraubbaren Deckel 9
(Abb.2) versehen, der zweckmäßig plombiert werden kann. Jeder der Kästen enthält
für sich gesondert eine ortsfeste Kapsel i"o, in die eine den aufgerollten Zettel-
-oder Markenstreifen m tragende Spule 12 sowie die zum Abziehen, Abtrennen und Aufklebender
Zettel oder Marken dienende Einrichtung eingesetzt weiden können. Die Spule eines
jeden Kastens wird mittels -ihres Kernes 13 auf die inmitten der Kapsel an der geschlossenen
Wand des Kastens befestigte hohle Achse 14 frei drehbar aufgesteckt und sodann dadurch
in ihrer Lage gesichert, daß beim Aufschrauben des -Deckels 9 ein an diesem befestigter
Dorn 15 in die hohle .Achse eingeschoben wird.
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Die Einrichtung zum Abziehen, Abtrennen und Aufkleben der Marken ist
in folgender Weise ausgebildet: Auf einer in den Seitenwänden des Kastens festgelagerten
Achse 16 ist eine als Antriebsvorrichtung ausgebildete Rolle drehbar, die aus zwei
seitlichen, kreisrunden Scheiben 17 und einem Kern 18 von etwas kleinerem Durchmesser
besteht. Der Kern ist in der Mitte seiner Mantelfläche mit einer Einfräsung i9 (Abb.
4) versehen, die seitlich von den Rändern 2o des Kernes begrenzt ist. (In Abb. i
und 2 ist die Walze 17 18 der Klarheit wegen etwas einfacher dargestellt.) Mit den
Rändern 2o (gemäß Abb. i mit dem ganzen Kern 18) wirkt eine Andruckrolle 21 zusammen,
die zwischen die Scheiben 17 greift und aus einem Kern 22 sowie einem aus Gummi
o. dgl. bestehenden Mantel besteht. Sie ist auf einer Achse 23 drehbar, die in einem
U-förmigen Lagerbügel 24 befestigt ist. Dieser ist an dem unteren Ende eines Bolzens
25 befestigt (Abb. 1, 5, 6) und in irgendeiner geeigneten Weise gegen Drehung gesichert.
Um die Andruckrolle zu einem noch zu erläuternden Zweck von der Rolle 17, 18 abheben
zu können, ist auf den Bolzen 25 eine Hülse 26 aufgeschoben, die in zwei an der
Wand des Kastens befestigten Konsolarmen 27 drehbar ist und sich mit ihrem unteren
Ende auf den Bügel 24 aufstützt. Eine gegen eine Scheibe 28 der Hülse wirkende Schraubenfeder
29 sucht die Hülse und damit auch die Andruckrolle stets in ihre unterste Grenzläge
(Abb. i) zu bewegen. Das obere Ende der Hülse ragt durch die obere Wand des Kastens
hindurch und trägt eine kleine Handkurbel 30, mittels- der die Hülse gedreht werden
kann, ohne daß jedoch der Lagerbügel und die Andruckrolle an dieser Drehung teilnehmen.
Auf dem oberen Konsolarm ist mittelpunktsgleich zur Hülse ein Ring 31 befestigt,
auf dessen schräge Oberfläche sich ein waagerechter Zapfen 32 der Hülse abstützt.
Wird die Hülse mittels .der Handkurbel 30 gedreht, so gleitet der Zapfen
auf -der schrägen Fläche des Ringes nach oben und zieht hierbei auch die Hülse selbst
unter Überwindung des von der Schraubenfeder geleisteten Widerstandes mit nach oben,
bis er schließlich an einem Stift 33 des Ringes anschlägt und hierdurch die Hubbewegung
der Hülse und der Andruckrolle begrenzt. Durch eine entgegengesetzte Drehung der
Handkurbel kann schließlich die Andruck= rolle wieder mit der Rolle 17, 18 in Fühlung
gebracht werden.
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In den von dem Rollenkern 18 und der Andruckrolle 21 gebildeten Winkel
ragt eine schnabelartige Führung 34 hinein, die an der Kapsel io vor dem Austrittsschlitz
für den Zettel- oder Markenstreifen il befestigt ist (Abb. i). Über diese Führung
34 hinweg gleitet der von der Spule ablaufende .Zettel- oder Markenstreifen und
wird der Berührungslinie der genannten beiden Rollen 18, 21 zugeführt, um bei deren
Drehung von ihnen ergriffen und von der Spule abgezogen zu werden. Die Ränder 2o
des Rollenkernes sind auf ihrem Umfang oder wenigstens auf Teilen desselben mit
kleinen 'Dornen 35 besetzt, die in entsprechende Ringnuten 36 der Andruckrolle eingreifen.und
ein sicheres Erfassen und Abziehen des Zettelstreifens gewährleisten. Der Umfang
des Rollenkernes ist bei der Ausführungsform nach Abb. i 'beispielsweise so -bemessen,-daß
bei einer halben
Umdrehung der Rolle 17, 18 gerade eine Zettellänge
von der Spule 12 abgezogen wird, wobei die Andruckrolle 2i eine volle Umdrehung
ausführt. An zwei einander gegenüberliegenden Stellen 37 sind die Ränder 2o des
Rollenkernes etwas niedriger gehalten, um zu erreichen, daß, wenn diese Stellen
unter der Andruckrolle hinweggleiten, weder die Andruckrolle gedreht noch der Zettelstreifen
abgezogen wird.
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Die Andruckrolle trägt an einer ihrer Seitenflächen einen Zapfen 38
(Abb.5), der bei jeder Umdrehung der Andruckrolle einen Schalthebel 39 eines
Schrittzählers 4o ausschwingt und diesen hierdurch um eins weiter schaltet (Abb.
i). Nach dem Durchgang des Zapfens kehrt der Schalthebel durch Federzug in bekannter
Weise wieder in seine Ausgangslage zurück. Da die Schaltung des Schrittzählers sich
somit beim jedesmaligen Ausgeben eines Zettels wiederholt, so wird auf diese Weise
die Zahl der verabfolgten Zettel genau registriert.
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Nachdem von der Spule ein Zettel abgezogen worden ist, wird dieser
genau in der vorgeschriebenen Länge von dem Zettelstreifen abgetrennt. Hierzu ist
in dem Rollenkern an zwei einander gegenüberliegenden Stellen je ein quer gerichtetes
Messer 41 (Abb. _) gelagert, das auf einem Schaft oder mehreren Schäften 42 befestigt
ist. Diese sind in entsprechenden Bohrungen des Rollenkernes radial verschiebbar
und stützen sich mit ihren inneren Enden unter der Wirkung einer Schraubenfeder
43, die einerseits gegen eine Scheibe 44, andererseits gegen den Boden eines zur
Führung des Messers dienenden segmentförmigen Deckels 45 liegt, gegen den Boden
einer in der Achse 16 vorgesehenen Ringnut 46 ab. Im Scheitel der Achse 16 ist innerhalb
der Ringnut ein kleiner Nocken 47 angeordnet, der den jeweils darüber hinweggleitenden
Messerschaft 42 zwingt, sich radial nach außen zu verschieben und damit das zugehörige
Messer gegen den abgezogenen Zettelstreifen zu heben. .Hierbei wird das auf die
Dorne 35 aufgepreßte vordere Streifenende, dem der Gummibezug der Andruckrolle gegenüber
dem Messer als nachgiebiges Widerlager dient, scharf abgetrennt und nimmt nun für
sich allein an der weiteren Drehung der Rolle 17, 18 teil, während der Zettelstreifen
selbst zunächst in Ruhe verbleibt, da an das Messer sich gerade eine der niedrigeren
Randstellen 37 anschließt. Erst wenn der erhöhte Teil der Kernräder 2o wieder mit
der Andruckrolle in Fühlung gelangt, setzt das Abziehen des Zettelstreifens von
der Spule von neuem ein.
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Kurz bevor der abgeschnittene Zettel in noch zu erläuternder Weise
von der Rolle 17, 18 abgehoben und auf die betreffende Unterlage geklebt wird, wird
er auf seiner nach außen weisenden Rückseite durch eine kleine Filzwalze 48 (Abb.
i) angefeuchtet. Diese empfängt die hierzu nötige Feuchtigkeit aus einem Flüssigkeitsbehälter
49, der aus einer Trommel mit durchlöchertem Mantel und diesen umgebender Garnbewicklung
50 o.-dgl. besteht. Sowohl die Filzwalze als auch der Flüssigkeitsbehälter ruhen
mit ihrer Achse oder ihren Zapfen in Lagerschlitzen eines Schwingrahmens 5z, in
denen sie durch den Druck von nicht dargestellten Federn derart gehalten werden,
daß sie dauernd miteinander in Berührung stehen. Der Schwingrahmen ruht mit Zapfen
52 in waagerechten, oder leicht geneigten offenen Schlitzen zweier an den Innenwänden
des Gehäuses i befestigter Lager 53 und wird durch die Schraubenmutter 54 einer
Schraube 55 gehalten, die an der Scheidewand 3 hochklappbar befestigt ist und in
einen senkrechten Schlitz 56 (Abb. =o) eines die beiden Wangen des Schwingrahmens
verbindenden Quersteges 57 eingelegt werden kann. Je mehr man die Schraubenmutter
anzieht, desto mehr schwingt das untere Ende des Schwingrahmens in Richtung gegen
die Rolle i7, i8 aus und preßt dadurch die Filzwalze 48 an diese an. Nach Erreichung
des für eine ausreichende Anfeuchtung des Zettels erforderlichen Druckes kann die
Lage des Schwingrahmens dadurch gesichert werden, daß zwei Schrauben 58, die in
je einem Block 5 9 einer der _Schwingrahmenwangen drehbar angeordnet sind,
fest gegen je einen an der benachbarten Seitenwand des Gehäuses i befestigten Stützwinkel
591 gepreßt werden. Der Schwingrahmen wird auf diese Weise festgespannt.
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Die Zufuhr des Wassers zum Flüssigkeitsbehälter erfolgt zweckmäßig
durch einen seiner Zapfen hindurch, der hierzu mit einer abschraubbaren Haube 6o
(Abb. io) versehen ist.
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Nach dem Anfeuchten der Zettelrückseite wird der Zettel oder die Marke
von der Rolle 17, 18 abgenommen und auf den Brief oder die sonstige Unterlage aufgeklebt.
Hierzu ist unmittelbar hinter der Rolle 17, 18 eine kleine Druckrolle 61
(Abb. i) auf einer Achse 62 des Kastens frei drehbar gelagert. Auf der gleichen
Achse sind beiderseits der Druckrolle zwei zweiarmige Hebel 63 drehbar, die am vorderen
Ende durch einen schaufelartigen Steg 64 verbunden und am hinteren Ende durch je
eine Feder 65 belastet sind. Die Federn pressen die vordere Kante des Steges dauernd
gegen den Mantel des Rollenkernes bzw. gegen den Boden der Ausfräsung =g (Abb. 4).
Wird die -Rolle 17, 18 so weit gedreht, daß die vordere Kante des abgeschnittenen
Zettels sich dem schaufelförmigen Stege nähert, so gleitet der Zettel schließlich
auf den im Querschnitt keilförmigen Steg 64 auf und hebt sich hierdurch von selbst
von dem Rollenkern bzw. seinen Rändern sowie den Dornen ab, um sodann unter die
Druckrolle zu gleiten und von dieser auf die betreffende Unterlage fest aufgepreßt
zu werden.
Wie schön erwähnt wurde, sind die Umfänge der Rolle 17,
18 sowie der Andrückxolle zz so bemessen, daß die Länge des jeweils abzuziehendenZettelstreifenendes
in einem ganz bestimmten Verhältnis zur Winkeldrehung dieser beiden Rollen steht.
Bei der Ausführungsform nach Abb. z und 2 ist dieses Verhältnis beispielsweise so
gewählt, daß einer Zettellänge (gedacht ist hier an lange, schmale Zettel nach Art
der Einschreibe-Klebezettel) eine halbe Umdrehung der Rolle 17, 18 und eine volle
Umdrehung der Andrückrolle 9,1 entspricht. Hierbei ist es natürlich erforderlich,
daß nach erfolgter Ausgabe eines Zettels oder einer Marke die Vorrichtung zunächst
einmal selbsttätig gesperrt wird, um zu verhindern, daß durch Weiterdrehung der
Rolle 17, 18 gegebenenfalls ein zweiter Zettel oder eine zweite Marke auf den gleichen
Brief o. dgl. aufgeklebt wird. Hierzu ist folgende Sperrvorrichtung vorgesehen:
Je nach der Teilung der Rolle 17, 18 ist diese an ihrer einen Seitenfläche mit einem
Zapfen oder mehreren Zapfen 66 versehen, in dessen Bahn die Spitze eines kleinen,
doppelarmigen Hebels 67 hineinreicht, der an der benachbarten Wand des Gehäuses
i drehbar gelagert ist. Das hintere Ende des Hebels greift mit einem Zapfen 68 in
einen Führungsschlitz des ösenförmigen unteren Endes 69 einer Schubstange
70 ein, die in zwei kleinen Winkelstücken 71 senkrecht verschiebbar und durch
eine Schraubenfeder 72, derart belastet ist, daß sie sich dauernd nach unten
zu verschieben und auf einen Stützzapfen 73 aufzulegen sucht. Beim Durchgang des
Rollenzapfens 66 schwingt dieser den Hebel 67 in die strichpunktiert gezeichnete
Lage aus und führt hierdurch unter Überwindung des von der Feder 79, geleisteten
Widerstandes eine Verschiebung der Schubstange 7o nach oben herbei. Für gewöhnlich
ist aber diese Schubstangenverschiebung durch folgende Einrichtung unmöglich gemacht:
In der Achsenlinie der Schubstange 70 ist auf dem Dach der durch die Scheidewand
3 abgetrennten vorderen Gehäusekammer ein kleiner Klapphebel 74 gelagert (Abb. z
bis 3), dessen Lagerzapfen in Schlitzen zweier Lageraugen 75 dreh- und verschiebbar
angeordnet sind. Beiderseits des Klapphebels sind seine Zapfen zu ungefähr rhombischen
Klötzen 76 ausgestaltet, auf denen je eine Belastungsfeder 77 derart aufruht, daß
der Klapphebel entweder in seiner. senkrechten (ausgezogen gezeichneten) Sperrlage
oder in seiner geneigten (strichpunktiert gezeichneten) Freigabelage (Abb. i) federnd
gehalten wird (Abb. 3), so daß er nur unter Überwindung eines gewissen Widerstandes
in die eine oder die andere dieser beiden Lagen bewegt werden kann. Wird der Klapphebel
aus seiner Freigabestellung (Abb. 3) in die Sperrstellung-(Abb. i) hochgeklappt,
so schwingt sein unteres Ende durch einen Schlitz 78 (Abb. Z) des Gehäusedaches
hindurch nach unten und kommt derart in die Bahn der Schubstange 7o zu liegen, daß
diese nicht nach oben verschobeji werden kann. Damit aber verbleibt auch der Hebel
67@ in seiner Ruhelage (Abb. i) und verhindert hierdurch, wenn sich der Zapfen 66
der Rolle 17, 18 auf ihn auflegt, eine Weiterdrehung dieser Rolle. Ist jedoch der
Klapphebel von Hand in die Freigabestellung (Abb. 3) umgelegt worden, so kann die
Rolle 17, 18 sich auch nach dem Auftreffen eines der beiden Zapfen 66 auf den Hebel
67 ungehindert weiterdrehen (und damit das Abziehen eines entsprechenden
Endes des Zettelstreifens bewirken), wobei der Hebel einfach in die strichpunktiert
gezeichnete Stellung ausweicht und hierdurch den Hub der Schubstange 7o herbeiführt.
Diese ist am oberen Ende mit einem seitlichen Ansatz 79 versehen, der durch einen
kleinen Schlitz des Gehäusedaches hindurch gerade bis unter den umgelegten Klapphebel
74 reicht. Wird die Schubstange 7o nach oben verschoben, so nimmt auch ihr Ansatz
79 an dieser Verschiebung teil, stößt den oberen Arm des Klapphebels 74 nach oben
und führt diesen damit selbsttätig -wieder in seine Sperrlage (Abb. i) zurück. Nach
jedesmaligem Ausgeben eines Zettels oder .einer Marke wird auf diese Weise die Vorrichtung
selbsttätig gegen eine weitere Benutzung gesperrt. Diese ist erst dann wieder möglich,
nachdem der Klapphebel 74 von Hand wieder in seine Freigabestellung (Abb. 3) umgelegt
worden ist.
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Die zum Ausgeben eines Zettels oder einer Marke erforderliche Drehung
der Rolle 17, IS wird dadurch bewirkt, daß das ganze Gehäuse i mit den darin lagernden
Kästen 8 durch einen leichten Druck der Hand über den zu beklebenden Brief o. dgl.
hinweggeschoben wird. Allerdings soll die Tätigkeit der Rolle 17, 18 und damit auch
aller übrigen Teile der Vorrichtung erst einsetzen, nachdem die ganze Vorrichtung
entsprechend eingestellt worden ist. Hierzu ist folgende Einrichtung getroffen:
Die Rolle 17, IS ragt mit dem Fußpunkt ihrer Scheiben 17 durch eine Öffnung im Boden
des Kastens 8 nach unten, das gleiche ist- auch bei der Druckrolle 6=' der Fall.
Der Kasten ist jedoch etwas niedriger bemessen als das Gehäuse und wird gewöhnlich
dadurch in seiner aus Abb. i ersichtlichen oberen Grenzlage gehalten, daß er sich
mit einem Absatz So unter Führung auf einem Bolzen 81 auf eine Druckfeder 8z aufstützt
und von dieser nach oben gedrückt wird. Im oberen Teil der Kastenrückwand sind zwei
Bohrungen 83 vorgesehen, in die ein an einer Feder 84 befestigter, in einem Loch
des Gehäusedeckels z gleitender Zapfen 85 einfallen kann. Befindet sich der Kasten
8 in seiner Ruhelage (Abb. i), so greift der Zapfen 85 in. die untere der beiden
Bohrungen 83 ein und sperrt hierdurch den Kasten in dieser Lage, bei der die Fußpunkte
der Rollen
17, 18 so hoch über der Ebene des Gehäusebodens liegen,
daß sie selbst bei einem etwaigen Vorschub des Gehäuses über eine ebene Unterlage
mit dieser nicht in Berührung kommen und infolgedessen auch nicht gedreht werden
können. Soll die Vorrichtung in Benutzung genommen werden, so muß zunächst der Sperrzapfen
85 mittels der Feder 84 aus der unteren Bohrung herausgezogen und der Kasten 8 durch
einen senkrechten Druck der Hand in dem Gehäuse i so weit nach unten geschoben werden,
daß der Sperrzapfen 85 nunmehr in die obere Bohrung 83 einschnappt und damit den
Kasten in dieser seiner Arbeitslage sperrt. Die Fußpunkte der Rollen 17, 18 und
61 ragen hierbei, wie dies in Abb. i strichpunktiert angedeutet ist, so weit über
die Ebene des Gehäusebodens hinaus, daß bei einem Vorschub der Vorrichtung über
eine ebene Unterlage hinweg beide Rollen 17, 18 und 61 entgegengesetzt der Uhrzeigerbewegung
gedreht werden. Ein mit einer federnden Sperrklinke zusammenwirkendes Zahnrad 86
(Abb. 4) verhindert eine etwaige Rückwärtsdrehung der Rolle 17, 18.
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Die Vorrichtung nach Abb. i bis 6 wird in folgender Weise gehandhabt:
Nach Lösung des Deckels 9 (Abb. 2) wird zunächst eine Spule 12 mit einem aufgewickelten
Zettel- oder Markenstreifen ii in die Kapsel io eingesetzt und das äußere Ende des
Streifens durch den hierfür vorgesehenen seitlichen Kapselschlitz hindurch so weit
herausgezogen, daß es flach auf der Führung 34 (Abb. 1) aufliegt und diese mit seiner
vorderen Kante sogar noch etwas überragt, so daß diese Kante sich in den von dem
Rollenkern 18 und der Andrückrolle 21 gebildeten Winkel einschiebt. Eine nicht dargestellte
bekannte Bremsvorrichtung verhindert hierbei unbeabsichtigte Lagenänderungen des
Streifenendes nach vorn oder hinten. Nachdem nunmehr der Deckel 9 wieder geschlossen
und der Kasten 8 in das Gehäuse i eingesetzt worden ist, ist die Vorrichtung gebrauchsfertig.
Zur Benutzung drückt man zunächst den j eweils in Frage kommenden Kasten 8 nach
unten in die Arbeitslage, bewegt den gewöhnlich in seiner Ruhelage befindlichen
Klapphebel 74 in die Freigabestellung (Abb.3) und bringt die bisher angehobene Andrückrolle
2i durch eine entsprechende Drehung der Handkurbel 30 in Fühlung mit der
Rolle 17, 18. Wird jetzt die Vorrichtung auf den zu beklebenden Brief o. dgl. aufgesetzt
und mit der Hand leicht nach vorn geschoben, so rollen sich die Scheiben 17 der
Rolle 17, 18 und die Druckrolle 61 auf der Unterlage ab. Durch die Drehung der Rolle
17, 18 wird auch die Andrückrolle 21 in Drehung gesetzt, hierbei eine entsprechende
Länge des Zettel- oder Markenstreifens ii von der Spule 12 abgezogen und durch das
jeweils obere Messer 41 abgeschnitten, der abgeschnittene Zettel durch die Filzwalze
48 angefeuchtet, sodann durch die schaufelförmige Abstreifvorrichtung 64 von der
Rolle 17, 18 abgehoben und schließlich durch die Druckrolle 61 auf den Brief o.
dgl. aufgeklebt. Während dieser Vorgänge ist der Schrittzähler 40 um eins weiter
geschaltet und zuletzt der vorher umgelegte Klapphebel 74 durch das Zusammenwirken
des Rollenzapfens 66, des Hebels 67, der Schubstange 70 und ihres Ansatzes
79 wieder in die Sperrlage (Abb. i) aufgerichtet worden, wodurch die Vorrichtung
nach Ausgeben des Zettels gegen eine weitere Benutzung zunächst gesperrt ist. Diese
ist, wie schon gesagt wurde, erst nach erneutem Umlegen des Klapphebels 74 wieder
möglich. Nach beendeter Benutzung wird die Feder 84 mit dem Zapfen 85 wieder zurückgezogen,
worauf der jeweils benutzte Kasten 8 durch die Druckfeder 82 selbsttätig wieder
in die Ruhelage zurückgeführt und in dieser durch den in die untere Bohrung 83 einfallenden
Zapfen 85 erneut gesperrt wird.
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Die in den Abb. 7 bis 17 dargestellte zweite Ausführungsform dient,
über die Leistungen der zuerst beschriebenen Vorrichtung erheblich hinausgehend,
weiterhin auch noch dazu, die verausgabten Brief- oder Wertmarken gleichzeitig auch
zu entwerten, Ort und Zeit des Ausgebens sowie den Inhaber der Vorrichtung zu vermerken,
Marke und Brief je mit einer Kontrollmarke, z. B. einer Kennziffer, zu bedrucken,
die verausgabten Marken nicht nur in ihrer Zahl, sondern ihrem Werte nach zu registrieren
und den Stand des Verbrauches auf dem Brief o. dgl. abzudrucken. Weiterhin zeichnet
sich diese Ausführungsform dadurch aus, daß eine unbefugte Entnahme der Wertzeichen
aus der geöffneten Vorrichtung durch Sperrvorrichtungen unmöglich gemacht ist.
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Auch in dieser Ausführungsform besteht die Vorrichtung aus einem Gehäuse
i, das vorn und hinten durch einen leicht lösbaren Deckel 4 bzw. 2 abgeschlossen
werden kann, oben jedoch vollständig und unten bis auf eine Öffnung geschlossen
ist, durch die hindurch die auch bei dieser Vorrichtung vorgesehene Rolle 17, 18
sowie die nicht dargestellte Druckrolle 61 etwas nach unten herausragen. Die Anordnung
der Andrückrolle 21, des Schrittzählers 40, der Sperrvorrichtung 66, 67, 70, 74,
79 (Abb. i) sowid der Anfeuchtvorrichtung 48, 50, 51 entspricht genau oder doch
im wesentlichen derjenigen nach den Abb. i bis 6 und braucht daher nicht nochmals
dargestellt und beschrieben zu werden.
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Abweichend von der schon beschriebenen Ausführungsform kann bei der
zweiten Ausführungsform nach Abb. 7 bis 17 jeweils immer nur eine Markensorte ausgegeben
werden, die allerdings beliebig gewechselt werden kann. Die Achse 16 der als Antriebsvorrichtung
ausgebildeten Rolle
17, 18 ist hierzu in einem rechteckigen Rahmen
87 (Abb. 8, 9) gelagert, der waagerecht in dem Gehäuse = befestigt ist. Der Rahmen
trägt auf der gemäß Abb. 8, 9 rechten Seite eine winkelförmige Stütze 88 für den
Schrittzähler 40, der ebenso wie bei der Ausführungsform nach Abb: = big 6 durch
den Zapfen 38 der Andruckrolle 21 angetrieben wird. Außer dem Schrittzähler "ist
weiterhin noch ein Wertaddierwerk 89 vorgesehen, das durch eine zweite winkelförmige
Stütze go getragen wird und dazu dient, die Einzelwerte aller verausgabten Wertmarken
zu summieren. Die Achse dieses Wertaddierwerkes 89, dessen Antrieb noch näher beschrieben
werden wird, ist mit ihrem. gemäß Abb. 8, g linken Ende in einer senkrechten Stütze
gi des Rahmens 87 gelagert.
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Auch bei dieser zweiten Ausführungsform sind die auszugebenden Brief-
oder Wertmarken auf eine Spule aufgerollt, die in eine Kapsel 1o eingesetzt werden
kann. Im Gegensatz zu der ersten Ausführungsform nach Abb. i bis 6 wird allerdings
hier die Kapsel io durch .einen Schraubdeckel iol (Abb. 12 bis 1q.) verschlossen
und ist in einem U-förmigen Rahmen 92 befestigt, der in eine kastenförmige Führung
93 des Gehäuses 1 frei eingeschoben werden kann. In der Mitte der Kapsel io (Abb.
13) ist ein Zapfen 94. befestigt, auf dem eine Hülse 95 frei drehbar angeordnet
ist. Diese trägt auf ihrem inneren Ende ein Zahnrad 96 und auf ihrem äußeren Ende
vier Spreizarme 97, auf die die Nabe der Markenstreifenspule mit entsprechender
Reibung aufgesteckt werden kann. Die Spule wird auf diese Weise mit der Hülse
95 und dem Zahnrad 96 gekuppelt. Mit dem Zahnrad 96 wirkt ein federbelastetes
Sperrhebelpaar 98
(Abb. 15) zusammen, das senkrecht über dem Zahnrad 96 «
an einer Scheidewand 99 der Kapsel io gelagert ist und unter dem Druck einer gemeinsamen
Belastungsfeder mit seinen nach unten .gerichteten spitzen Hebelenden gewöhnlich
in die Zahnung des Zahnrades 96 eingreift. Eine Drehung der Markenstreifenspule
ist damit verhindert, so daß Wertmarken von dieser nicht abgezogen werden können.
Diese Sperrung ist allerdings nur so lange wirksam, als die Kapsel io sich außerhalb
des Gehäuses i befindet. Sobald sie jedoch wieder in die Führung 93 des Gehäuses
i eingeschoben wird, gleiten die oberen Hebelenden, die gemäß Abb. 15 abgeschrägt
sind, schließlich unter ein Zapfenpaar ioo, das -an der inneren Wand des Gehäuses
i befestigt ist und durch einen waagerechten Schlitz 1o1 (Abb. 1q.) der Kapsel io
in deren -Innenraum und in die Bahn der oberen Enden der Sperrhebel 98 hineinreicht.
Ist die Kapsel ro weit genug in das Gehäuse i hineingeschoben worden, so sind die
Sperrhebel 98 so weit- unter die Zapfen ioo geglitten, daß diese die oberen
Hebelenden niedergedrückt und damit die unteren Hebelenden aus der Zahnung des Zahnhades
96 herausgehoben haben. Dieses und damit auch die Markenstreifenspule sind
somit zur Drehung frei.
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Die - Seitenwand des Kapselrahmens 92 (Abb. 13) ist nach vorn verlängert
und trägt hier einen Quersteg zog, dessen freies Ende 103 in der aus Abb.13 und
1q. ersichtlichen Weise rechtwinklig nach hinten und unten zurückgebogen ist. In
dem durch die verlängerte Wand des Kapselrahmens 92 und seinen Ansatz io2, io3 gebildeten
Lagerrahmen ist eine Achse 104 angeordnet, auf der einerseits ein Zahnrad io5 und
andererseits eine Walze io6 frei drehbar vorgesehen sind. Die Walze io6 liegt unmittelbar
über der Markenstreifenführung =07, deren Seitenränder in der aus Abb. 13 ersichtlichen
Weise nach oben umgebogen sind, um den Markenstreifen ii sicher zu führen. Anzeigepfeile
1o8 oder sonstige Kennmarken, die auf den umgebogenen Rändern der Markenstreifenführung
io7 angeordnet sind, dienen dazu, den Markenstreifen i1 beim Einsetzen der Markenstreifenspule
in. die Kapsel io soweit nach vorn herausziehen zu können, daß die vorderste Marke
auch genau in den von dem Rollenkern 18 und der Andruckrolle 21 gebildeten Winkel
hineinreicht.
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Das auf der Achse 10q. drehbare Zahnrad 1o5 dient zum Antriebe des
Wertaddierwerkes 89. Beim Einschieben der Kapsel io in das Gehäuse i greift hierzu
das Zahnrad 105 in die Zahnung des an der einen Seite der Rolle 17, 18 befestigten
Zahnrades 86 (Abb. q., 7 bis 9) und kuppelt damit das Zahnrad io5 mit der Rolle
17, 18. Auf der der Walze zugekehrten Seite des Zahnrades 105 trägt dieses
ein Zahnsegment iog (Abb. 7, 13, r4), das beim Einschieben der Kapsel io in das
Gehäuse i mit dem Schaltrad 11o des Wertaddienwerkes 89 in Eingriff kommt. Die Zähnezahl
des Zahnsegmentes rog entspricht dem Einzelwerte der von der Kapsel io zu verabfolgenden
Markengattung. Gibt die Kapsel z. B. Dreipfennigmarken aus, so muß das Zahnsegment
drei Zähne aufweisen; gibt die Kapsel Fünfpfennigmarken aus, so muß das Zahnsegment
fünf Zähne besitzen usw. Das Schaltrad iio besitzt zehn Zähne, d. h. es schaltet,
um eine Teilung gedreht, das Wertaddierwerk 89
um eins weiter. Da sich das
Zahnrad 105 und mit ihm auch das Zahnsegment iog (beispielsweise) bei jeder halben
Umdrehung der Rolle 17, 18 um 36o' drehen, so wird das Wertaddierwerk 89 stets um
so viel Einheiten weiter geschaltet werden, als das Zahnsegment iog Zähne besitzt,
d. h. es wird stets der genaue Wert der verausgabten Brief- oder Wertmarke in das
Wertaddierwerk 89 übertragen werden. Dieses wird also stets den Gesamtwert der bisher
verausgabten Marken anzeigen.
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Auch das Zahnrad 105 kann gegebenenfalls
durch ein
Sperrhebelpaar 98 (Abb. 15) gesperrt werden, das alsdann an der verlängerten
Wand des Kapselrahmens 92 gelagert ist und mit einem zweiten ortsfesten Zapfenpaar
iii zusammenwirkt.
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Mittels des Schrittzählers 4o sowie des \V ertaddierwerkes 89 kann
wohl die Zahl bzw. der Gesamtwert aller bisher verabfolgten Wertmarken, nicht aber
festgestellt werden, wieviel Marken von jeder einzelnen Wertmarkensorte bereits
verausgabt wurden bzw. noch vorhanden sind. Um jedoch auch nach dieser Richtung
hin eine wenigstens annähernde Feststellung zu ermöglichen, ist iin Schraubdeckel
iol einer jeden Kapsel io ein sektorförmiger Schlitz 112 (Abb. 14) vorgesehen, der
durch eine durchsichtige Scheibe abgedeckt ist und am Rande Kennmarken 113 trägt,
an denen ungefähr abgelesen werden kann, welche Markenmenge noch in der Kapsel io
vorrätig ist.
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Um feststellen zu können, ob der Schraubdeckel iol einer Kapsel io
etwa von Unbefugten geöffnet wurde, ist die Achse 94 (Abb. 13, 14) an ihrem durch
den Schraubdeckel iol hindurchragenden Ende mit einem Schlitz versehen, dessen Boden
genau in der äußeren Deckelebene liegt. In diesen Schlitz kann eine längliche Siegelmarke
114 aus Papier o. dgl. eingelegt werden, deren Enden alsdann in irgendeiner geeigneten
Weise auf dem Deckel gesichert werden. Bei einem Versuch, den Schraubdeckel iol
von der Kapsel io abzuschrauben, muß die Siegelmarke 114 unvermeidlich zerstört
werden.
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Zur ordnungsmäßigen Arbeit der Vorrichtung ist es erforderlich, daß
die Rolle 17, 18 sich zu Beginn eines Arbeitsganges auch genau in der Stellung befindet,
in der sie am Ende des vorhergehenden Arbeitsganges durch die Teile 66, 67, 70,
74 gesperrt wurde. Um zu verhüten, daß wenn dies nicht der Fall ist, überhaupt eine
Kapselio so weit in das Gehäuse i eingeschoben werden kann, daß das Zahnrad io5
die Rolle 17, 18 mit dem Wertaddierwerk 89 kuppelt, ist folgende Einrichtung
getroffen: Die Markenstreifenführung 107 ist am vorderen Ende etwas verbreitert,
und zwar so, daß ihre Breite fast genau dem gegenseitigen Abstande der beiden Rollenscheiben
17 entspricht. Diese tragen auf ihren inneren Flächen je einen flachen Ringwulst
115 (Abb. 16, i7), deren gegenseitiger Abstand ein wenig größer ist als die normale
Breite der Führung 107. In jedem dieser beiden Ringwulste 115 ist eine der
Teilung der Rolle 17,
18 entsprechende Zahl von Schlitzen 116 vorgesehen (bei
der dargestellten Vorrichtung also zwei), von denen bei ordnungsmäßiger Anfangsstellung
der Rolle 17, 18 der eine Schlitz genau in der Fluchtlinie der Führung io7 liegt.
Diese kann also mit ihrem vorderen Ende ohne weiteres durch diesen Schlitz hindurch
in ihre innere Grenzlage geführt werden, bei der die erwähnte Verbreiterung des
vorderen Endes der Führung 107 die Drehung der Rolle 17, 18 nicht hindert, da sie
ja innerhalb der Ringwulste 115 liegt. Befindet sich jedoch die Rolle 17, 18 aus
irgendeinem Grunde nicht in der richtigen Ausgangsstellung, so liegt auch der jeweils
in Frage kommende Schlitz 116 nicht in der Fluchtlinie der Führung io7. Diese stößt
also mit ihrem vorderen verbreiterten Ende auf den Umfang der beiden Ringwulste
115 und verhindert dadurch, daß die Kapsel io mit ihrem Zubehör in die Arbeitslage
bewegt werden kann, bevor nicht die Stellung der Rolle 17, 18 berichtigt worden
ist.
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Wie schon erwähnt, kann mittels der in Abb.7 bis 17 dargestellten
Vorrichtung jede Marke auch entwertet und mit einem Kennzeichen versehen sowie auf
dem Brief o. dgl. Ort und Zeit der Markenausgabe, die Firma des Absenders, das gleiche
Kennzeichen sowie der Stand des Markenverbrauches vermerkt werden. Hierfür sind
folgende Einrichtungen vorgesehen: Die Entwertung der Marken und der Aufdruck des
Kennzeichens (in Abb. 18 z. B. 6oi) erfolgt durch eine Druckwalze 117 (Abb. 7),
die gemeinsam mit ihrer Farbrolle 118 federnd in einem Rahmen iig des Gehäuses z
angeordnet ist und mit ihrem Scheitel durch ein Fenster der Führung io7 hindurch
die untere (Bild-) Seite des ablaufenden Markenstreifens ii gerade berührt. Dieser
wird durch die als Widerlager dienende Walze. io6 auf die Druckwalze 117 gepreßt
und-empfängt hierbei den Aufdruck des Entwertungs- und des Kennzeichens.
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Zur Herstellung des auf den Brief o. dgl. selbst gelangenden Abdruckes
(Abb. 18) ist der gemäß Abb. 8, g, 1i rechte Teil der Rolle 17, 18 zu einer hohlen
Trommel i2o ausgebildet, die entsprechend der Teilung der Rolle 17, 18 je eine beliebig
einstellbare Druckvorrichtung für die Zeitangabe und eine selbsttätig sich schaltende
Druckvorrichtung für die Angabe des jeweiligen Markenverbrauches enthält. Die ersterwähnte
Druckvorrichtung besteht aus einer Anzahl von Ziffernscheiben i2i (Abb. ii), die
auf einer gemeinsamen Achse i22 quer zu den Seitenwänden der Trommel i2o frei drehbar
gelagert sind und unter Überwindung eines gewissen Bremswiderstandes mit den Fingerspitzen
in jede gewünschte Stellung gedreht werden können. Sie erzeugen beim Abrollen der
Rolle 17, 18 auf der zu bedruckenden Unterlage den Zeitabdruck i23 (Abb. i8). Die
Druckvorrichtung für die Angabe des Markenverbrauches besteht aus einem drukkenden
Schrittzähler, der sich aus einer Anzahl von Ziffernscheiben 124 (Abb. ii) zusammensetzt.
Diese sind auf einer Achse 125 gleichlaufend zu den Seitenwänden der Trommel
i2o gelagert und erhalten ihren Antrieb in bekannter Weise durch Zehnerschaltung
von der erststelligen Ziffernscheibe aus, die ihrerseits beim jedesmaligen Ausgeben
einer Marke auf folgende
Weise um eins weitergeschaltet wird: Die
erststellige Ziffernscheibe 124 ist mittels einer Hohlwelle 126 auf der Achse 125
frei drehbar angeordnet. Das äußere, durch die benachbarte Seitenwand der Trommel
i2o hindurchragende Ende: der Hohlweile 126 trägt zehn Zähne 127, in deren'Bahn
ein fingerartiger Anschlag i28 liegt, der an geeigneter Stelle im Gehäuse z oder
im Rahmen 87 befestigt ist (Abb. iia). Beim Umlauf der Rolle 17, 18 streift immer
einer der Zähne 127 den Anschlag 128 und dreht hierdurch die Hohlwelle 12,6 und
die mit ihr verbundene erststellige Ziffernscheibe 124 um eine Teilung weiter, so
daß der Schrittzähler -i24 stets die Zahl der jeweils verausgabten Marken anzeigt.
Allerdings soll die Schaltung dieses Schrittzählers immer nur dann möglich sein,
wenn sich tatsächlich auch eine Kapsel io im Gehäuse x befindet. Zu diesem Zweck
ist der Anschlag i28 nicht ortsfest angeordnet, sondern in Führungen -129 beispielsweise
des Rahmens 87 verschiebbar gelagert. Eine Feder 130 sucht ihn dauernd in die aus
Abb. iia ersichtliche Ruhestellung zurückzuziehen, bei der eine Einwirkung des Anschlages
i28 auf die Zähne 127 und damit eine Weiterschaltung des druckenden Schrittzählersig,inichtstattfindet.
DieseRuhestellung nimmt der Anschlag 128 ein, sobald die Kapsel iö aus dem Gehäuse
i entfernt worden ist. Wird die Kapsel jedoch wieder in das Gehäuse i eingeschoben,
so legt sie sich mit irgendeinem ihrer Teile gegen das abgebogene hintere Ende 131
des verschiebbaren Anschlages 128 und drückt diesen unter Überwindung des von der
Feder 130 geleisteten Widerstandes in die strichpunktiert gezeichnete Stellung,
bei der der Anschlag derart mit den Zähnen 127 zusammenwirkt, daß der Schrittzähler
124 beim jedesmaligen Ausgeben einer Marke um eins weiter geschaltet wird.
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Gegebenenfalls könnte an die Stelle des Schrittzählers 124 auch ein
druckendes Wertaddierwerk treten, .das in geeigneter Weise stets in Übereinstimmung
mit dem Wertaddierwerk 89 geschaltet wird und alsdann nicht die Zahl, sondern den
Gesämtwert der jeweils verausgabten Marken auf dem Brief o. dgl. abdruckt. Der durch
dieses Addierwerk bzw. den Schrittzähler 124 erzeugte Abdruck " ist in Abb. 18 mit
132 bezeichnet. Zwischen den beiden Druckwerken izi und 12q. (Abb. ii) ist auf dem
Mantel der Trommel z2o .schließlich noch eine Druckplatte befestigt, die die stempelförmige
Umrahmung des Abdruckes 123 (Abb.18); die Firma des. Besitzers derVorrichtung sowie
das auch auf der Marke selbst abgedruckte Kennzeichen (in Abb. 18 6oi) auf dem Brief
o. dgl. abdruckt.
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Das Einfärben der. Druckwerke im (Abb. ii) und 124 erfolgt durch eine
Farbwalze 133, die neben der Anfeuchtwalze 48 in dem Schwingrahmen 51 (Abb.
1"7, io) gelagert ist und durch einen Farbbehälter 134 getränkt wird. Auch dieser
ist in dem Schwingrahmen angeordnet und in gleicher Weise ausgebildet wie der neben
ihm angeordnete Flüssigkeitsbehälter 49.
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Die Handhabung der in den Abb. 7 bis 17 dargestellten Vorrichtung
ist genau die gleiche wie die der Ausführungsform nach Abb. i bis 6, nur mit dem
Unterschied, daß jener nach ordnungsmäßigem Einsatz einer Wertmarkenkapsel io und
nach entsprechender Einstellung der Kurbel 30 und des Klapphebels 74 sofort
gebrauchsfertig ist. Es braucht bei ihm also nicht erst einer der (bei ihm nicht
vorhandenen) Einsatzkästen nach unten gedrückt zu werden.
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Sollen mit der gleichen Vorrichtung Marken anderen: Wertes als zuvor
ausgegeben werden, so braucht nur die bisher eingesetzte Kapsel io aus dem Gehäuse
i entfernt und durch eine andere Kapsel ersetzt werden, die Marken des gewünschten
neuen Wertes enthält. Durch das Einsetzen dieser neuen Kapsel wird gleichzeitig
auch die Schaltvorrichtung für das Wertaddierwerk 89 in der schon beschriebenen
Weise selbsttätig auf den neuen Wert umgestellt.