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Rotationsvervielfältiger zum durch absatzweises Gegeneinanderschwenken
der Druckelemente bewirkten Abdrucken aus Spiegelbilddruckformen auf befeuchtete
Blätter Die Erfindung betrifft einen Rotationsvervielfältiger zum durch absatzweises
Gegeneinanderschwenken der Druckelemente bewirkten Abdrucken ausgewählter Abschnitte
aus Spiegelbilddruckformen auf mittels einer Anfeuchtvorrichtung befeuchtete Blätter.
Bei diesem Verfahren erhalten die Originale bei der Beschriftung durch Hinterlegung
eines hektographischen Farbblattes einen Farbvorrat, der durch allmähliche Lösung
infolge der Befeuchtung der zu bedruckenden Bogen mit einer spiritushaltigen Flüssigkeit
abgetragen wird.
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Es sind solche Umdruckvervielfältiger in mannigfacher Ausführung bekanntgeworden.
Es sind auch Hochdruckvervielfältiger bekanntgeworden, welche Prägefolien bzw. Rasterfolien
nach erfolgter Einfärbung abdrucken können. Ferner sind lithographische Vervielfältiger
bekanntgeworden, bei denen die Druckformen mittels Fettfarbe eingefärbt werden unter
gleichzeitiger Befeuchtung der bildfreien Stellen der Druckform mit einer wässerigen
Feuchtflüssigkeit. Diese Maschinengattungen waren jedoch bisher für sich getrennte
Maschinen, und es konnte bisher eine Spiritusumdruckmaschine nicht wahlweise für
den Hochdruck von Rasterfolien oder gar lithographischen Druck eingesetzt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Rotationsvervielfältiger
der angegebenen Art ein zweites Druckverfahren anzuwenden und sich wahlweise des
einen oder anderen Druckverfahrens bedienen zu können.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Drucktrommel
ein im Bereich der Druckformen wahlweise mit ihr zusammenarbeitendes Farbwerk zugeordnet
ist.
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Zweckmäßigerweise ist eine Hebelsteuerung vorgesehen, durch die beim
Einschalten des Farbwerkes gleichzeitig die Flüssigkeitszufuhr für die Anfeuchtvorrichtung
für die zu bedruckenden Blätter unterbunden wird.
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Außerdem ist eine Abdeckblende derart angeordnet, daß sie beim Abschalten
des Farbwerkes von der Drucktrommel zwischen Drucktrommel und Farbauftragswalze
geschwenkt wird.
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Nach einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ist eine
elektromagnetische Kupplung vorgesehen, durch die beim Abschalten des Farbwerkes
und Benutzung der Maschine für das Spiritusumdruckverfahren gleichzeitig der Antrieb
des Farbwerkes ausgeschaltet wird.
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Für die Umschaltung des Rotationsvervielfältigers vom Spiritusumdruck
auf Farbdruck ist ein vorzugsweise alle Funktionen steuernder Elektromagnet vorgesehen.
Weiterhin ist der Drucktrommel ein im Bereich der Druckform wahlweise mit ihr zusammenarbeitendes
Wasserfeuchtwerk zugeordnet, welches beim Umschalten der Maschine von Spiritusdruck
auf Farbdruck gleichzeitig für die Druckformen eingeschaltet wird.
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Eine vorteilhafte Maßnahme besteht darin, daß beim Umschalten vom
lithographischen Druck auf Spiritusumdruck vor die Feuchtauftragswalze eine Abdeckblende
geschwenkt wird.
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Die Möglichkeit, bei einem im Spiritusumdruckverfahren arbeitenden
Rotationsvervielfältiger sich wahlweise auch des Farbdruckes bedienen zu können,
bringt unter anderem insofern einen großen Vorteil, als jetzt z. B. Arbeitspläne
mit einer geringen Wiederauflage im Spiritusumdruckverfahren und mit einer sich
oft wiederholenden Auflage im Rasterprägedruck auf der gleichen Maschine wahlweise
gedruckt werden können.
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.In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt F i g.1 die Seitenansicht eines Rotationsvervielfältigers,
welcher wahlweise sowohl für hektographischen Umdruck als auch für Rasterdruck und
lithographischen Druck verwendet werden kann, unter Fortlassung der linken Seitenwand,
F i g. 2 die Seitenansicht des gleichen Rotationsvervielfältigers in Grundstellung
unter Fortlassung der linken Seitenwand, jedoch umgeschaltet für Rasterdruck bzw.
lithographischen Druck, F i g. 3 die Seitenansicht der Anordnung der mechanischen
Ein- und Ausrückvorrichtung der Steuerkurvenpakete
für Vervielfältigung,
Kopf- und Zeilendruck, F i g. 4 einen Schnitt C-D nach F i g. 3 in auseinandergezogener
Darstellung, F i g. 5 die Draufsicht auf den Rotationsvervielfältiger in auseinandergezogener
Darstellung, F i g. 6 die Drucklängeneinfärbung und Befeuchtung, z. B. für das Format
DIN A4, beim Rasterdruck und lithographischen Druck, F i g. 7 die Drucklängeneinfärbung
und Befeuchtung, z. B. für das Format DIN A 5, beim Rasterdruck und lithographischen
Druck, F i g. 8 einen Schnitt E-F nach F i g. 7, F i g. 9 die schematische Anordnung
des Antriebes sowie der Elektromagnetzahnkupplung für das Farb- und Feuchtwerk,
F i g. 10 einen Schnitt G-H nach F i g. 9, F i g. 11 das Schaltschema für den Rotationsvervielfältiger.
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Der in F i g. 1 und 2 dargestellte Rotationsvervielfältiger ist sowohl
für den hektographischen Umdruck als auch für Rasterdruck und lithographischen Druck
verwendbar.
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Die zwischen den Seitenwänden 3 und 4 auf der Achse 2 gelagerte Drucktrommel
1 ist in Grundstellung dargestellt. Die Drucktrommel l erhält ihre Antriebsdrehung
in Pfeilrichtung vom Motor 88
(s. F i g. 11) über einen nicht dargestellten,
bekannten Ketten- und Riemenantrieb. Auf der Drucktrommel 1
ist eine hektographische
Druckformfolie 152 aufgespannt. Der Rotationsvervielfältiger ist außer mit der Feuchtvorrichtung
115 für den hektographischen Umdruck zusätzlich mit einem Farbwerk
8 und einem Feuchtwerk 230 ausgestattet, welche sich beide in abgeschwenkter
Stellung befinden, um den hektographischen Umdruck nicht zu behindern. Vor die Farbauftragswalze
13 ist eine Abdeckblende 75 und vor die Feuchtauftragswalze 246 eine Abdeckblende
250 gegenüber der Drucktrommel 1 geschwenkt. Der Antrieb des Farbwerkes
8 und des Feuchtwerkes 230
(s. F i g. 9 und 10) ist nicht in Tätigkeit,
da die Elektromagnetkupplung 40 ausgeschaltet ist. Beide Funktionen werden
später näher erläutert.
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Wie in F i g. 3 und 4 dargestellt, arbeitet mit der Drucktrommel
1 die um die feststehende Achse 90
an- und abschwenkbare Gegendruckwalze
91 zusammen. Die Steuerung dieser An- und Abschwenkung erfolgt in bekannter
Weise von auf der Welle 92 angeordneten Steuerkurven für den Kopfdruck, für die
ganzseitige Vervielfältigung sowie für den Ein- und Mehrzeilendruck, wobei die Steuerkurven
wie folgt unterteilt sind: Kopfkurve 93, Kopfverlängerungskurven 94 a und 94 b von
verschiedenen Wirklängen.
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Die Kopfkurve 93 ist über den Lagerflansch 95 mit der Welle 92 fest
verbunden. Für die Herstellung eines ganzseitigen Umdruckes von dem zusammenhängenden
Druckformoriginal 5 ist mit dem Kurvenpaket der Kopfverlängerungskurven
94a und 94b noch die Vervielfältigungskurve 96 durch den Bolzen 97 verbunden.
Dieses Kurvenpaket mit den Kopfverlängerungskurven94a und 94b ist je nach Bedarf
der gewünschten Kopflänge montagemäßig radial einstellbar, synchron mit der Drucktrommel
1 umlaufend, jedoch nur axial auf der Welle 92 verschiebbar. Weiter dienen zum Herausdrucken
von einer, zwei, drei oder mehr Zeilen die Zeilenkurven 98a, 98b und
98c, die in radialer sowie in axialer Richtung verstellbar sind und verschiedene
Wirklängen aufweisen. Um den Gleichlauf der Kurvenpakete mit der Drucktrommel 1
zu gewährleisten, erfolgt der Antrieb der Welle 92 von dem Zahnrad
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der Drucktrommel 1 über die Zahnräder 100 und 101. Mit den Steuerkurven
93, 94 a, 94 b, 96, 98 a,
98 b und 98 c arbeiten die Fühlhebel
102, 103 und 104 zusammen, die auf einer gemeinsamen Achse 105 angeordnet
sind. Mit diesen Fühlhebeln sind die Abtastrollen 106, 107 und
108 versehen, auf die je nach ihrer radialen bzw. axialen Einstellung die
Steuerkurven einwirken. Durch die verschiedenen Wirklängen der jeweils eingestellten
Steuerkurven wirkt sich deren Drehung in bekannter Weise auf die Fühlhebel102 bzw.
103 bzw. 104 aus, von denen aus die Bewegung über den Zwischenhebel 109,
das Kniegelenk 110 bis 113 auf die Gegendruckwalze 91 übertragen wird, die
im gesteuerten Rhythmus an-bzw. abgeschwenkt wird. Die Zuführung des zu bedruckenden
Blattes 114 erfolgt in bekannter Weise zwischen den Vortransportwalzen
116 und 117 zur Drucklinie A-B. Die Verstellung der Zeilenkurven
98 a, 98 b und 98c in Umfangsrichtung erfolgt in
bekannter Weise über ein Klinkenschrittschaltwerk 118
bis 124. Die Wirkung
des Klinkensehaltwerkes ergibt sich durch die jeweils in die Klinkenbahn eingerückten
Schaltrollen 125 a bzw. 125 b bzw. 125 c.
Die Schaltrollen 125
a, 125 b, 125 c für den automatischen Schritt der Zeilenkurven werden durch
die Magnete 220 bzw. 221 bzw. 222 eingerückt. Das Einschalten der Magnete
220 bis 222 erfolgt wahlweise mit der Einrückung der Kurvenscheiben
98a bzw. 98 6 bzw. 98 c mittels Zugstange 141 von Hand. Dabei
schließt das mit der Zugstange 141 fest verbundene Schaltstück 226 hintereinander
die Kontakte 223, 224, 225, wodurch die Magnete 220 bis 222 Spannung erhalten und
die Schaltrollen 125 a, 125 b
125 c in die Umlaufbahn
der Schaltklinke 120 rücken. Gleichzeitig werden die Zeilenkurven 98 a bzw.
98 b
bzw. 98 c gegen die Abtastrolle 108 gerückt, so daß die Nocken der Zeilenkurven
je nach Wunsch eine, zwei oder drei Zeilen entgegen der Umlaufrichtung weiterspringen.
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Die Kopfeinstellung erfolgt in bekannter Weise durch Betätigen der
Schaltstange 129 von Hand und Einrasten derselben, je nach der gewünschten Kopflänge,
z. B. Kopf und zwei Kopfverlängerungen.
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Durch Einrücken der Schaltstange 129 von Hand sind in bekannter
Weise über den auf dem Lagerbolzen 130 drehbaren Dreieckhebel 131,
Lagerbolzen 132, Führungshebel 133, Gelenkbolzen 134, Schwenkhebel 135 mit Spiralnut
136, Schaltgabel 137 mit Zapfenschraube 138 die Kopfverlängerungskurven
94a und 94b in Pfeilrichtung zur Abtastrolle 107
eingerückt
(F i g. 4). Die Drucktrommel 1 wird nach dem Anlegen eines zu bedruckenden
Bogens durch eine bekannte, nicht dargestellte Einrichtung, z. B. Eintourenkupplung,
zum einmaligen Umdruck ausgelöst. Die Kopfkurve 93 befindet sich ständig an der
Abtastrolle 107. Die Abtastrolle 107 überträgt nun, wie zuvor beschrieben,
durch Wirkung der Nocken der Kopfkurve 93, Kopfverlängerungskurven 94a und
94 b ihre Bewegung über den Fühlhebel 103, Zwischenhebel 109, Kniegelenk
110 bis 113 auf die Gegendruckwalze 91, welche gegen die umlaufende Drucktrommel
1 gepreßt wird, wodurch sich der Druck des eingestellten Kopfes vollzieht. Nach
dem Druck des Kopfes wird die Gegendruckwalze 91 durch Wirkung
der
Zugfeder 139 wieder von der Drucktrommel 1 abgeschwenkt. Beim weiteren Umlauf der
Drucktrommel 1 erfolgt nun der Umdruck der eingestellten Zeilen.
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Die Bewegung der Schaltstange 141 ist über den auf dem Lagerbolzen
142 drehbaren Dreieckhebel 143, Lagerbolzen 144, Führungshebel
145, Gelenkbolzen 146 mittels Spiralnut 147, welche sich in
der Nabe des Schwenkhebels 148 befindet, auf die in der Schaltgabel 149 angeordnete
Zapfenschraube 150 übertragen worden und hat dadurch mit der Schaltgabel 149 die
Zeilenkurven 98 a, 98 b und 98 c in Pfeilrichtung zur Abtastrolle
108 eingerückt. Die Abtastrolle 108 überträgt nun bei der synchronen Umdrehung
des Zeilenkurvenpaketes mit der Drucktrommel l unter Wirkung der Nocken der Zeilenkurven
98 a, 98 b und 98 c ihre Bewegung über den Fühlhebel 104, Zwischenhebel 109 ebenfalls
über das Kniegelenk 110 bis 113 auf die Gegendruckwalze 91, welche im angeführten
Beispiel für drei Zeilen gegen die Drucktrommel l mit dem Druckformoriginal5 angeschwenkt
wird, wodurch sich in diesem Fall der Umdruck z. B. der ersten, zweiten und dritten
Zeile vollzieht. Die Magnete 220, 221, 222 haben durch das Einstellen der Zugstange
141, wie bereits vorher beschrieben, Spannung erhalten und ziehen durch ihre
Anker die Schaltrollen 125a, 125b und 125c in
die Ebene des vorher
beschriebenen, bekannten Schrittschaltwerkes 118 bis 124.
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Kurz vor Beendigung der Drehung der Drucktrommel l und des synchron
umlaufenden Steuerkurvenpaketes kommt die Transportklinke 120 in den Bereich der
durch die Magnete 220, 221, 222
eingerückten Schaltrollen 125 a,
125b und 125 c, wo-
bei das Sperrad 122 und mit diesem
die Zeilenkurven 98a, 98b und 98c im geschilderten Beispiel um drei Zeilenabstände
entgegen der Umlaufrichtung verstellt werden, so daß beim nächsten Umdruck automatisch
die folgenden Zeilen, z. B. die vierte, fünfte und sechste Zeile usw., gedruckt
werden, bis durch Verstellen der Zugstange 141, wie vorher beschrieben, der Zeilenschritt
geändert wird.
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Durch entsprechende Auseinanderstellung der Nocken der Zeilenkurven
98 a, 98 b und 98 c können aus dem Druckformoriginal
beliebige Zeilen ein-oder mehrzeilig herausgedruckt werden. Zum Umdruck eines ganzseitigen
Abzuges wird in bekannter Weise die Schaltstange 129 auf die Stellung »V«
gestellt. Dadurch werden die Kurvenpakete für den Kopf- und Zeilendruck unwirksam.
Die Vervielfältigungskurve 96 kommt in den Bereich der Abtastrolle 106, welche
bei Auslösung des Umdruckes ihre Bewegung über den Fühlhebel 102, Zwischenhebel
109
sowie über das Kniegelenk 110 bis 113 auf die Gegendruckwalze
91 überträgt und somit der Abdruck erfolgt. Nach dem Umdruck schwenkt die Gegendruckwalze
91, wie vorher beschrieben, unter Wirkung .der Zugfeder 139 von der Drucktrommel
l ab.
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Die bedruckten Bogen 114 werden in bekannter Weise vom Abstreifer
153 über die Leitdrähte 154,
Transportbänder 155 der Ablage 156 zugeführt.
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Der in F i g. 1 beschriebene Rotationsvervielfältiger kann nach Beendigung
des hektographischen Umdruckes für den Umdruck von Rasterdruckformfolien bzw. von
lithographischen Druckfonnfolien umgeschaltet werden.
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In F i g. 2 ist auf der Drucktrommel 1 z. B. eine lithographische
Druckformfolie 5 mit ihrer Schriftseite zur Drucktrommel aufgespannt und von Hand
um die Drucktrommel l gelegt. Dabei wird das vordere Ende der lithographischen Druckformfolie
5 von der Klemmvorrichtung der Drucktrommel 1 im Trommelmantel festgespannt. Die
lithographische Druckformfolie 5 ist - in Aufspannrichtung gesehen - mit einem dünnen
Eisenband 6 von etwa 0,04 bis 0,1 mm Stärke und etwa 6 bis 8 mm Breite versehen.
An der Innenwandung der Drucktrommel 1 sind in Aussparungen quer zum Trommeldurchmesser
Dauermagnete 7 befestigt, welche ein magnetisches Festhalten des mit einem Eisenband
6 versehenen hinteren Folienendes (s. F i g. 2) für die jeweiligen Formatlängen
bewirken.
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Die Umschaltung auf lithographischen Druck bzw. Rasterdruck erfolgt
durch Drücken der Taste T 1 des Tableaus 44 (s. F i g. 2 und Schaltschema
F i g.11). Hierdurch wird der Stromkreis zum Zugmagnet M 1
unterbrochen und
gleichzeitig die Elektromagnetkupplung 40 eingeschaltet, über welche der
Antrieb des Farbwerkes 8 und des Feuchtwerkes 230 erfolgt, wie später
ausführlich beschrieben. Durch die Unterbrechung des Stromkreises des Zugmagnets
M 1 ist dessen Wirkung, welche über die mit seinem Anker fest verbundene Winkellasche
158 auf den Stift 157 des rechten Hebels 76 (s. F i g. 2 und 5) erfolgt,
aufgehoben worden. Dadurch ist die mit den Hebeln 76
fest verbundene Steuerwelle
64 (s. F i g. 2 und 6) unter Wirkung der Zugfedern 81 in ihre Grundstellung
geschwenkt worden und hat damit die von ihr gesteuerte Farbauftragswalze
13 ebenfalls in ihre Grundstellung zur Drucktrommel 1 bewegt. Gleichzeitig
ist die Abdeckblende 75 der Farbauftragswalze 13 durch die Schwenkung der Hebel
76 über Gelenklaschen 77 und Führungsstifte 86 nach unten geschwenkt. Die
Gelenkbolzen 84 sind in den Schlitzen 85 der Gelenklaschen 77 geführt, so
daß während der An- und Abschwenkbewegung der Farbauftragswalze 13 das Schutzblech
75 nach unten geschwenkt bleibt. Die Arretierung des Feuchtwerkes 230 wird
durch Hochstellen des Handschalthebels 253
(s. F i g. 2, 5 und 6) aufgehoben.
Gleichzeitig schwenkt die Abdeckblende 250 der Feuchtauftragswalze 246 nach unten.
Durch die Schwenkung der Steuerwelle 64 entgegen dem Uhrzeigersinn ist der
mit der Steuerwelle 64 fest verbundene Stellhebel 87 von dem auf dem
Lagerbolzen 79 schwenkbar gelagerten Sperrhebel 71 abgeschwenkt. Durch Wirkung
der Zugfeder 70 wird der Sperrhebel 71 auf den Steuerstift 72 des
Pumpenschalthebels 73 der Flüssigkeitspumpe 78 gedrückt und damit die Rolle
89 des Pumpenschalthebels 73 von der Pumpenschaltkurve 74,
welche auf
der linken Seite der Achse 2 der Drucktrommel 1 fest gelagert ist,
abgehoben (s. F i g. 2 und 5). Dadurch ist während des Umdruckes von Rasterdruckformfolien
bzw. lithographischen Druckformfolien die Feuchtflüssigkeitszufuhr für die Anfeuchtvorrichtung
115 des hektographischen Umdruckes gesperrt (s. F i g.1). Der Rotationsvervielfältiger
ist nun, wie in F i g. 2 dargestellt, für den Umdruck der lithographischen Druckformfolie
5 bzw. einer Rasterdruckfolie druckbereit.
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Das Farbwerk 8 (s. F i g. 2) ist parallel zur Drucktrommel
1 zwischen den Seitenwänden 3 und 4 angeordnet. Die Farbauftragswalze
13 ist zwischen den Lagerschildern 9, 10 des Farbwerkes
8 in den Lagerhebeln 11, 12 schwenkbar um die drehbare Achse 14
der
übertragungswalze 15 gelagert. Die Dosierungswalze
16
ist in den Lagerhebeln 17 gelagert, welche gemeinsam mit den Stellhebeln
18 auf den Lagerbolzen 19 der Lagerschilder 9, 10 drehbar gelagert sind.
Die Stellhebel 18 sind an ihrem freien Hebelende durch eine schwenkbare Achse
20 fest miteinander verbunden. In der Mitte der Achse 20 ist der Schaft
21 der Stellschraube 22 geführt, welche durch die gegenüberliegende Traverse
23 geschraubt ist. Durch Vor- oder Zurückschrauben der mit Feingewinde versehenen
Stellschraube 22 werden die Stellhebel 18 um den Lagerbolzen
19 geschwenkt und schwenken mittels der Schrauben 24 die Lagerhebel
17 mit der Dosierungswalze 16. Dadurch kann der Luftspalt zwischen
Dosierungswalze 16 und übertragungswalze 25 nach Bedarf mehr oder
weniger breit eingestellt werden, so daß eine präzise Dosierung der Farbgebung gewährleistet
ist.
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Die Farbheberwelle 26 ist unter der Dosierungswalze
16 drehbar gelagert. An der Farbheberwelle 26 ist in der Mitte ein Farbheber
27 befestigt, der aus einem elastischen Material, z. B. Gummi, besteht. Unter den
Farbwalzen 13, 15, 16, 25 und der Farbheberwelle 26 ist ein schwenkbarer
und herausnehmbarer Farbvorratsbehälter 28 angeordnet, welcher gleichzeitig
als Tropfblech ausgebildet ist. Der Farbvorratsbehälter 28 ruht auf den um
den Lagerbolzen 29 schwenkbaren Winkelschienen 30. Die Schwenkung und Abstützung
der Winkelschienen 30 mit dem Farbvorratsbehälter 28 erfolgt durch
Vor- oder Zurückschwenken der unter den Winkelschienen 30 in den Seitenwänden
3 und 4 auf den Lagerbolzen 31
gelagerten Stützhebel 32 und den Gelenkhebel
33 mit ihrer Verbindungsstange 34 von Hand. Der Antrieb der Farbübertragungswalzen
15 und 25 sowie der Dosierungswalze 16 erfolgt, wie in F i g. 9 und
10 dargestellt, von dem Zahnrad 35 der Drucktrommel 1 aus über das Zwischenrad
36 auf das Ritzel 37,
welches mit der Welle 38 fest verstiftet
ist. Das Ritzel 37 mit der Welle 38 ist mit dem Ringmagnet 39 einer bekannten Magnetzahnkupplung
40 mittels des Keiles 41 verbunden. Die Ankerscheibe 42 der
Magnetzahnkupplung 40 ist mit dem Zahnrad 43 fest verbunden und treibt
nach dem Einschalten der Magnetzahnkupplung 40 mittels der Taste T
1 des Tableaus 44 (s. F i g. 2 und 11) über das Zwischenrad
45 und die Zahnräder 46 und 47 die Farbübertragungswalzen 15
und 25 sowie über das übersetzungsritzel 48 und das Zahnrad 49 die Dosierungswalze
16
an. Mit der Welle 53 der Dosierungswalze 16 ist ebenfalls
ein Kettenrad 50 fest verbunden, welches über die Kette 51 das Kettenrad
52 der Farbheberwelle 26 antreibt.
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Die Walzen des Farbwerkes 8 sind stufenartig von beiden Seiten
her verkleinert, wobei die Dosierungswalze 16 die größte Länge und die Farbauftragswalze
13 die kleinste Länge aufweist.
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Wie aus F i g. 2, 5 und 6 ersichtlich, ist unter der Drucktrommel
1 vor dem Farbwerk 8 ein Feuchtwerk 230 angeordnet, dessen
Feuchttrog 231 mit seiner Feuchtflüssigkeit 232 und die darin eintauchende
Schöpfwalze 236 in geeigneter Weise im Gestell gelagert ist. Die Schöpfwalze
236 mit ihrem Rohrkern 237 ist auf den Nadellagern 238 der
Achse 233 drehbar gelagert und taucht in den Feuchttrog 231 ein. Mit der
Achse 233, welche in den Seitenwänden 3 und 4 gelagert ist, sind die
Lagerhebel 245
fest verbunden, in denen die Feuchtauftragswalze
246
mittels ihrer Achse 247 drehbar gelagert ist. Der Steuerhebel
243 mit seiner Rolle 244 ist auf der Außenseite der Seitenwand 3 ebenfalls
mit der Achse 233 fest verbunden und steuert unter Wirkung der Zugfeder
263, welche an den Bolzen 262 des Steuer-
hebels 243
angreift, über ein weiter unten beschriebenes Fächerkurvenpaket 54 die An-
und Abschwenkbewegung der Feuchtauftragswalze 246 zur Drucktrommel 1. Durch
den Handhebel 253, welcher um den Lagerbolzen 252 schwenkbar gelagert ist
und in einer bekannten Kugelrastung 258 in seiner jeweiligen Stellung arretiert
wird, kann der Steuerhebel 243 mit seiner Rolle 244 durch die Schlitzführung
255 der Lasche 254 über die Gelenkbolzen 256 und 257 blockiert werden und
damit die Feuchtauftragswalze 246 bei Bedarf, d. h. beim Drucken einer einfachen
Rasterdruckfolie sowie beim hektographischen Umdruck, abgeschaltet werden. Gleichzeitig
wird durch die Lasche 260 über Gelenkbolzen 259 und Ansatzschraube
251 das Schutzblech 250 mit seinen Schwenkarmen 248, 249 nach
oben geschwenkt.
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Wie aus F i g. 9 und 10 ersichtlich, erfolgt der Antrieb der Schöpfwalze
236 und somit des Feuchtwerkes 230 in ähnlicher Weise wie der Antrieb des
Farbwerkes 8 von dem Zahnrad 35 der Drucktrommel 1 aus über das Zwischenrad
36 auf das Ritzel 37,
welches über die Welle 38 und den Keil
41 mit dem Ringmagnet 39 der Magnetzahnkupplung 40 verbunden
ist. Das mit der Ankerscheibe 42 der Magnetzahnkupplung 40 fest verbundene
Zahnrad 43 treibt nach Einschalten derselben mittels der Taste T
1 des Tableaus 44 (s. F i g. 2) über das auf dem Lagerbolzen
242 drehbar gelagerte Zwischenradpaar 240
das mit der Schöpfwalze 236
fest verbundene Zahnrad 239 an.
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Die Einstellung der Drucklängeneinfärbung und Befeuchtung sowie Steuerung
der Farbauftragswalze 13 des Farbwerkes 8 und der Feuchtauftragswalze
246 des Feuchtwerkes 230 erfolgt, wie in F i g. 6 bis 8 gesondert
dargestellt, von einem auf der Achse 2
an der linken Seite der Drucktrommel
l einstellbar angeordneten Fächerkurvenpaket 54. Mit der Achse
2
fest verstiftet ist eine Nabe 55, an der eine Kurve 56
fest
angeschraubt ist. Vor der Kurve 56 sitzen auf dem Ansatz der Einstellnabe
59 die Überbrückungskurve 57 sowie die mit der Einstellnabe 59 fest verschraubte
Stellkurve 58. Die ifberbrückungskurve 57
sitzt lose zwischen den Mitnahmestiften
60 der Stehkurve 58. Auf der Stellkurve 58 ist eine Skala
61 aufgeschraubt, die im dargestellten Beispiel die Drucklängen DIN A 4 und
DIN A 5 gegenüber einem nicht dargestellten Markierungsstrich der nicht dargestellten
Schutzkappe anzeigt. Das Fächerkurvenpaket 54
kann auch für andere Drucklängen
eingestellt werden.
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In F i g. 6 ist das Kurvenpaket 54 z. B. für die Drucklänge DIN A
4 eingestellt. Um die Drucklänge für DIN A 5 einzustellen, wird die Stellschraube
62
gelöst, die Einstellnabe 59 mit der Stellkurve 58 und der Skala
61 auf die Markierung »DIN A 5a geschwenkt und die Stellschraube
62 wieder festgeschraubt (s. F i g. 7). Dabei ist die Kurve 56 stehengeblieben,
während die Stellkurve 58 die überbrükkungskurve 57 mittels der Mitnahmestifte
60 entsprechend eingestellt hat.
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Die Steuerung der Farbübertragungswalze 13 erfolgt vom Fächerkurvenpaket
54 aus durch den Steuerhebel 63, welcher auf der Steuerwelle 64 fest
verstiftet ist. Die Rolle 65 des Steuerhebels 63 steht in Grundstellung
auf dem Nocken des Steuerkurvenpaketes
54. Dadurch drücken
die Rollen 80 der mit der Steuerwelle 64 fest verbundenen Steuerlaschen
66
gegen die Einstellstücke 67 der Lagerhebel 11, 12
und halten
damit die Farbauftragswalze 13 von der Drucktrommel 1 und der darauf befestigten
Druckformfolie 5 abgeschwenkt. Beim Umlauf der Drucktrommel 1 mit dem Fächerkurvenpaket
54 wird die Rolle 65 des Steuerhebels 63 unter Wirkung der Zugfeder 68 entsprechend
der eingestellten Farblänge, in den Kurvengrund gezogen. Die Schwenkung es Steuerhebels
63 wird über die Steuerwelle 64 auf die Steuerlaschen 66 übertragen, deren
Rollen 80 von den Einstellstücken 67 der Lagerhebel 11, 12
abgehoben werden. Dadurch wird die in den Lagerhebeln 11, 12 gelagerte Farbauftragswalze
13 mittels der Zugfedern 81 an die Drucktrommel 1 und der darauf befestigten Druckformfolie
5 herangeführt bzw. hinter dem eingefärbten Ende der Druckformfolie 5 durch Wirkung
der Nocken des Fächerkurvenpaketes 54 wieder abgehoben.
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Nach Einschalten des Hauptschalters 126 (s. Schaltschema F
i g. 11) wird der Motor 88 in Gang gesetzt und treibt, wie zuvor beschrieben,
das Zahnrad 35 (s. F i g. 9 und 10) der Drucktrommel 1 an. Gleichzeitig ist
die Magnetzahnkupplung 40 über den Transformator 127 und den Gleichrichter
128 eingeschaltet. Das Zahnrad 35 treibt, wie zuvor beschrieben, über die Zahnräder
36, 37, die Magnetzahnkupplung 40 und die Zahnräder 43, 45, 46, 47, 48,
49 die Walzen des Farbwerkes 8 und gleichzeitig vom Zahnrad 43 aus über
die Zwischenräder 240, 241 und das Zahnrad 239 das Feuchtwerk an. Die vom
Kettentrieb 50, 51, 52 von der Verteilerwalze 16 angetriebene Farbheberwelle 26
schöpft mittels ihres Farbhebers 27 die Druckfarbe 159 aus dem Farbbehälter
28 und überträgt diese auf die Dosierungswalze 16
und von dort aus
über die Farbübertragungswalzen 25 und 15 auf die Farbauftragswalze
13.
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Der Umdruck der lithographischen Druckformfolie 5 bzw. einer Rasterdruckformfolie
erfolgt nun ebenfalls wie beim hektographischen Umdruck durch Einrückung und Zusammenwirkung
der in F i g. 3 und 4 geschilderten Druckelemente für den absatzweisen Kopf- und
Zeilendruck. Das Zuführen des zu bedruckenden Blattes 114 erfolgt, wie vorher
beschrieben, zwischen den Vortransportwalzen 116 und 117 zur Drucklinie
A-B. Durch das Auslösen der Drucktrommel 1 mittels einer bekannten, nicht dargestellten
Eintourenkupplung findet nacheinander der Umdruck des eingestellten Kopfes und der
eingestellten Zeilen statt. Nach Beendigung der Druckarbeiten für den lithographischen
Druck bzw. den Rasterdruck wird durch Drücken der Taste T 1 des Tableaus
44 (s. F i g. 2 und 11) die Elektromagnetkupplung 40
ausgeschaltet
und gleichzeitig der Zugmagnet M 1 eingeschaltet. Dadurch wird der Ringmagnet 39
der Magnetkupplung 40 von der Ankerscheibe 42 getrennt und unterbricht
den Antrieb der Farbübertragungswalzen 15 und 25 sowie der Dosierungswalze
16 und der Farbheberwelle 26. Der Anker des Zugmagnets M 1 zieht mit
der auf ihm fest verstifteten Winkellasche 158 den Stift 157 des rechten
Hebels 76 in Pfeilrichtung. Der mit der Steuerwelle 64 fest verbundene rechte
Hebel 76 und der ebenfalls mit der Steuerwelle 64 fest verbundene
linke Hebel 76
sowie die Steuerlaschen 66 und der Stellhebel 87 schwenken
im Uhrzeigersinn. Dabei drücken die Rollen 80 der Steuerlaschen
66 gegen die Einstellstücke 67 der Lagerhebel 11, 12 und schwenken
damit die Farbauftragswalze 13 aus der Grundstellung noch weiter von der
Drucktrommel 1 ab. Gleichzeitig ist durch die Schwenkung der Hebel 76 mittels Gelenkbolzen
84, Gelenklaschen 77 und Führungsstifte 86 die Abdeckblende 75 der
Farbauftragswalze 13 nach oben geschwenkt worden, so daß eine Verschmutzung des
hektographischen Druckformoriginals nicht eintreten kann.
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Der Steuerhebel 243 des Feuchtwerkes 230 wird durch Herunterschwenken
des Handschalthebels 253
mittels Kugelrastung 258 durch die Schlitzführung
255 der Lasche 254 über die Gelenkbolzen 256 und 257 blockiert
und damit die Feuchtauftragswalze 246.
Gleichzeitig wird durch die Lasche
260 über Gelenkbolzen 259 und Ansatzschraube 251 die Abdeckblende
250 nach oben geschwenkt.
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Der Stellhebel 87 drückt bei seiner Schwenkung mit seinem Zapfen
gegen den unteren Schenkel des Sperrhebels 71 und schwenkt diesen um den Lagerbolzen
79, so daß der obere Schenkel des Sperrhebels 71 den Steuerstift 72 des Pumpenschalthebels
73 der Pumpe 78 freigibt und damit die Rolle 89 des Pumpenschalthebels
73 unter Wirkung der Zugfeder 160
auf die Pumpenschaltkurve 74 zurückgeführt
wird. Der Farbvorratsbehälter 28 wird durch Eindrücken der Stützhebel 32
und Gelenkhebel 33 mittels der handbetätigten Verbindungsstange 34 um den Lagerbolzen
29 nach unten geschwenkt. Nach Einspannen einer hektographischen Druckformfolie
152 ist der Rotationsvervielfältiger wieder für den Hektoumdruck druckbereit.