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Signalfreigabe in elektrischen Befehlswerken von Eisenbahnsicherungsanlagen
In Kraftstellwerken in Eisenbahnsicherungsanlagen wird die Abhängigkeit zwischen dem Befehlswerk (Fahrdienstleitung) und dem Stellwerk durch eine Abhängigkeitsschaltung derart bewerkstelligt, dass das Stellen des Signals an die Erfüllung gewisser Bedingungen geknüpft ist.
Die Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung der Signalfreigabe in elektrischen Befehlswerken, wobei folgende Bedingungen zu erfüllen sind :
1. Der Verschluss des Signalhebels im Stellwerk (der das Rückstellen des Signalhebels verhindert) soll dem Befehlswerk angezeigt werden.
2. Die Sperrung des Freigabehebels im Befehlswerk (die das Rückstellen des Freigabehebels verhindert) soll erst nach vollständigem Verschluss des Signalhebels im Stellwerk hergestellt werden.
3. Im Befehlswerk soll angezeigt werden, wenn die vom Befehlswerk gegebene Anzeige im Stellwerk nicht erscheint.
Diese Forderungen können erfindungsgemäss dadurch erfüllt werden, dass im Befehlswerk ein Freigabehebel verwendet wird, der mit einem Springschalter versehen ist, welcher in beiden Hebelendlagen durch eine Sperre in der einen Schaltstellung festgehalten ist und erst nach Aufhebung der Sperre die Umschaltung in seine andere Schaltstellung bewirkt.
In Fig. 1 der Zeichnung ist in vereinfachtem Schema das Schaltbild einer Anordnung gemäss der Erfindung gezeigt. a ist ein auf der nur strichpunktiert angedeuteten Achse des Freigabehebels sitzender Kontaktbelag, durch den bei einer Drehung des Hebels um 70 die Kontakte 21 und 22 miteinander in leitende Verbindung gebracht werden, wodurch ein über den Anzeigemagnet b im Stellwerk führender Stromkreis geschlossen wird. c und d sind die beweglichen Kontakte eines unter gewissen Bedingungen vom Freigabehebel betätigbaren Springschalters, die in der gezeichneten Schalterstellung die Kontakte 1, 2 bzw. 3, 4 miteinander verbinden. In der anderen Schalterstellung des Springschalters werden die Kontakte 11, 12 bzw. 13, 14 durch die beweglichen Kontakte c und d miteinander verbunden.
Der Anschluss der Kontakte 11, 12, 13, 14 ist für die Erfindung unwesentlich und daher weggelassen. In den Fig. 2a, 2b, 2c ist der Springschalter und dessen mechanische Verbindung mit
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Der Auslösemagnet I liegt, wie Fig. 1 zeigt, in einem Stromkreis, in dem auch ein Kontakt m liegt, der in Abhängigkeit vom Sperrmagnet des Signalhebels im Stellwerk betätigt wird. In dem über die Kontakte 3, 4 geführten Stromkreis liegt der Sperrmagnet n des Freigabehebels. Im gleichen Stromkreis ist ein Kontakt o vorgesehen, der in Abhängigkeit vom Anzeigemagnet b im Stellwerk steht. Die Grenze zwischen Befehlswerk und Stellwerk ist in Fig. 1 durch die strichpunktierte Gerade A-B angedeutet.
Bei Verstellung des Freigabehebels im Befehlswerk wird der Anzeigemagnet b im Stellwerk unter Strom gesetzt und stellt, sofern die Schaltung in Ordnung ist, das befohlene Zeichen ein. Durch das Ansprechen des Anzeigemagneten b wird zwangsläufig der Kontakt o geschlossen, wodurch über die Kontakte 3, 4, die in der Grundstellung des Springschalters geschlossen sind, der Sperrmagnet n des Freigabehebels eingeschaltet wird,
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womit die freie Beweglichkeit des Freigabehebels sichergestellt wird. Wird nun auf Grund der befohlenen Zeichengebung im Stellwerk der Signalhebel um ein gewisses Mass, z. B. über 45 hinaus verstellt, so wird der Kontakt des Sperrmagneten des Signalhebels geschlossen und in weiterer Folge durch den Abhängigkeitskontakt m der Stromlauf des Auslösemagneten 1 eingeschaltet.
Dadurch wird die Sperre des Springschalters in der Grundstellung aufgehoben und dieser selbsttätig und zwangsläufig durch Federwirkung umgestellt. Damit wird zugleich auch der Stromlauf des Sperrmagneten n bei 3,4 unterbrochen und der Freigabehebel im Befehlswerk gegen Rückstellung gesperrt. Diese Sperre wird nur dann durchgeführt, wenn das befohlene Zeichen im Stellwerk wirklich angekommen ist und dort der Signalhebel entsprechend verstellt und auch bereits verschlossen worden ist. Schaltet der Springschalter nicht um, so bedeutet dies, dass das Streckensignal nicht auf "Frei" gestel1t werden kann.
Der Sperrmagnet n des Freigabehebels ist zweckmässig so ausgebildet, dass sein Anker bis zur völligen Umlegung des Freigabehebels zu- nächst mechanisch in der angezogenen Lage ge- halten ist und erst in der Endstellung elektrisch gehalten werden muss. Diese Ausbildung des
Sperrmagneten des Freigabehebels zeigt Fig. 3. p ist die Magnetspule des Sperrmagneten, s der um den Drehpunkt t schwenkbare Anker, u eine Nockenscheibe auf der Achse des Freigabehebels.
Von dieser Scheibe ist der Anker s mechanisch so lang in der angezogenen Stellung gehalten, bis er nach Drehung der Scheibe u um 90 in einen Absatz derselben einfallen kann. Nur wenn der Sperrmagnet n dann noch eingeschaltet ist, bleibt sein Anker angezogen und es tritt eine
Sperrung des Freigabehebels nicht ein. Die Einschaltung des Sperrmagneten bleibt, wie schon oben ausgeführt wurde, nur bestehen, wenn der Springschalter nicht umgeschaltet hat, der Aus- lösemagnet I also nicht angezogen wurde, der seinerseits wieder vom Verschluss des Signalhebels im Stellwerk abhängig ist.
Die Umschaltung im Befehlswerk erfolgt durch einen zeitlich begrenzten Stromstoss, wobei die einzelnen Stromkreise durch den die Umschaltung bewirkenden Springschalter selbst unterbrochen werden. Die Schaltvorgänge sind dabei unabhängig von irgendwelchen unerwünschten elektrischen Einflüssen, wie Durchbrennen einer Sicherung, Auftreten einer Fremdspannung, eines Erdschlusses am Auslösemagneten usw., die normalerweise bei einem Relais in Arbeitsstromschaltung unbeabsichtigt wirksam werden können.
Schaltet der Springschalter nicht um, so zeigt dies an, dass das Signal"Frei"nicht gestellt werden kann. Den eingangs unter Punkt 1 und 2 angeführten Bedingungen ist auf diese Weise entsprochen.
Wenn im Haltestromkreis des Sperrmagneten des Freigabehebels der Kontakt o des Anzeigemagneten b nicht schliesst (weil z. B. eine Leitung zum Anzeigemagneten unterbrochen ist), so fällt nach voller Umlegung des Freigabehebels um 900 dessen Sperrmagnet ab. Dadurch wird dem Fahrdienstleiter gegebenenfalls unter Zuhilfenahme bekannter optischer oder akustischer Mittel angezeigt, dass sein Auftrag im Stellwerk nicht angekommen ist (Punkt 3 der eingangs genannten Bedingungen).
Der ausgeklinkte Springschalter wird, wie aus Fig. 2c entnehmbar ist, durch Rückführen des Freigabehebels in seine Ausgangsstellung (Drehung im Uhrzeigersinn) zwangsläufig in seine Grundstellung zurückgebracht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Signalfreigabe in elektrischen Befehlswerken von Eisenbahnsicherungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass der Freigabehebel mit einem Springschalter versehen ist, der in beiden Hebelendlagen durch eine Sperre in der einen Schaltstellung festgehalten wird und erst nach Aufhebung der Sperre in seine andere Schaltstellung übergeführt wird.
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