DE356051C - Schaltung fuer Weichenstellwerke mit UEberwachungsmagnet - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 11. JULI 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 356051 ■-KLASSE 2Oi GRUPPE

(S56475 n\20i)

Siemens & Halske Akt-Ges. in Siemensstadt b. Berlin *).

Schaltung für Weichenstellwerke mit Überwachungsmagnet.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Mai 1921 ab.

Bei elektrisch angetriebenen Weichen, Signalen o, dgl., bei denen dem Motor je nach Lage eines Stellhebels ein Strom über die eine oder die andere von awei Leitungen übermittelt wird, und bei dem die Umschaltung dieser beiden Leitungen durch vom Motor bewegte Schalter bewirkt wird, erfolgt die Überwachung der richtigen Weichen- bzw. Signallage durch einen über

ίο einen Überwachungsmagneten fließenden Überwachungsstrom. Dieser Überwachungsstrom wird (bei nicht übereinstimmender Lage zwischen Stellhebel und Weiche bzw. Signal unterbrochen, so daß die Störung dadurch erkennbar wird.

Wird nun dieser Üiberwachungsstrom bei vorübergehender Störung oder unbefugtem Eingreifen nur für. kurze Zeit unterbrochen, so wird diese Störung vielfach im Stellwerk nicht 'bemerkt, 'da nach Wiederzustandekommen des Üibenwachungsstromes auch die Überwachungszeicihen wiedej die übereinstimmende Lage zwischen Stellhebel und Weiche bzw. Signal angeben.

Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch verhindert, daß zum Zustandekommen des Überwachungszeichens nicht nur der Überwachungsstrom erforderlich ist, sondern auch ein bei Abschaltung des Antriebsstromes von dem als Dynamo weiterlaufenden Motor herkommender Strom, der durch einen die Überwachungszeichen beeinflussenden Magneten geleitet wird. Die Überwachungsizeichen können also erst dann zustande kommen, wenn beide Ströme, sowohl der Überwachungsstrotn als auch der vom Motor erzeugte Stromstoß, gemeinsam ■wirken. '

Das Zusammenwirken dieser beiden Ströme kann gemäß der Erfindung dadurch hervorgebracht werden, daß der Überwachungsmagnet bei Betätigung durch Spannung einer Feder 'das Schließen der Überwachungskontakte vorbereitet, daß diese Kontakte

*) Von der Patentsucherin ist als der Erfinder angegeben worden:

Robert Pfeil in Berlin-Grunewald.

aber erst nach Beseitigung einer Sperrung zum Schließen kommen, was oben mit Hilfe des von dem als Dynamo wirkenden Motor herrührenden Stromes bewirkt wird. In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, ι und 2 sind die vom Stellheibel bewegten Schalter, die in bekannter Weise einen Strom aus einer 30- oder 120-Volt-Stromquelle über die zum Motor führenden Leitungen 3 oder 4 senden. 5 ist der Motor, 6 und 7 sind seine beiden Magnetwicklungen. 8 und 9 sind die vom Motor gesteuerten Schalter, die nach Beginn bzw. bei Beendigung der Stellbewegung den Strom über eine der Zuleitungen abschalten und den Motor an die andere Zuleitung schalten. 10 und 11 sind die -zur Sicherung der Schaltung gegen Erdstrom angebrachten Erdungskontakte, 12 ist der Überwachungsmagnet,. der über Leitung 13 vom Antrieb her Strom erhält.· 14 ist der Anker des Übenwachungsmagneten, 15 ist ein von diesem Anker gesteuerter Springschalter. Der Anker 14 steht mit der Feder 16 mechanisch so in Verbindung, daß diese die Bewegung des Ankers auf die Stange 17 überträgt. 18 und 19 sollen einige von der Stange 17 gesteuerte Überwachungskontakte darstellen. 20 ist ein Magnet, dessen Anker 21 je nach seiner Lage und je nach Lage der Stange 17 diesen sperrt oder freigibt. Die Sperrung- erfolgt dadurch, daß bei tiefem Stande der Stange 17 diese mittels des Anschlages 22, wie gestrichelt gezeichnet, vom Anker 21 festgehalten wird. 23 ist ein in die zu Magnet 20 führende Stromleitung 24 eingefügter Schalter, der zusammen mit den Schaltern 1 und 2 betätigt wird.

Die Wirkungsweise der Schaltung ist ■ folgende:

Beim Umlegen· der Schalter 1 und 2 wird j zunächst ein Strom über Leitung 4, Schalter 9 | und Schenkelwicklung 7, über den Motor- ■ anker 5 zu Erde geschlossen, Magnet 12 \ läßt seinen Anker los. Schalter 23 ist noch j geschlossen, so daß ein Strom über Magnet 20 ! zunächst nicht entstehen kann. Die Stange 17 ist in ihrer tiefsten Lage gesperrt. Ist die Umstellung· beendet, so wird durch den Motor 5 der Strom über die Leitung 4 durch Schalter 9 unterbrochen and gleichzeitig ein Überwachungsstrom über Leitung 13 zum j Überwachungsmagneten 12 hergestellt. Dieser \ zieht seinen Anker 14 an und betätigt damit 1 den Springschalter 15, der die Schalter i r, 2, 2^a und 23 umlegt. Trotz der Anspannung der Feder 16 durch den Anker 14 kann > die Stange 17 noch nicht nach oben gehen und die Kontakte 18 und 19 schließen, da sie durch den abgefallenen Anker 21 mittels des Anschlages 23 gesperrt ist. Der auslaufende Motor wirkt nunmehr als Dynamo und sendet einen Strom über Leitung 3 und den gleichfalls vom Springschalter 15 mitbewegten Schalter 2^a und Leitung 24 über den Magneten 20. Hierdurch zieht dieser den Anker 21 an und gibt die Stange 17 frei, so daß diese unter Einwirkung der Feder 16 nach oben gehen und die Kontakte 18 und 19 schließen kann. Erst jetzt kommen die Überwachungszeichen zustande und zeigen damit die übereinstimmende Lage zwischen Stellheibel und Weiche bzw. Signal an.

Tritt eine Unterbrechung des Überwachungsstromes ein, so läßt der Überwachungsmagnet 12 seinen Anker 14 los, wodurch die Stange 17 nach unten geht und die Kontakte 18 und 19 geöffnet werden. Auch bei erneuter Schließung des Überwachungsstromes über Leitung 13 und Magnet 12 kommt nun kein Überwachungszeichen mehr zustande, da die Stange 17 durch den abgefallenen Anker 21 festgehalten wird. Erst bei ordnungsgemäßer Umstellung der Weiche bzw. des Signales mittels der Stellhebel 1 bzw. 2 kann das ÜberwachungS'zeichen von neuem hervorgerufen werden.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Schaltung für Weichenstellwerke mit Überwachungsmagnet, bei dem vom Motor in bekannter Weise Kontakte bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Überwachungszeichen erst durch Zusammenwirken eines Überwachungsstromes und eines vom auslaufenden Motor erzeugten Stromes zustande kommt. ioo

2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Motor erzeugte Strom durch einen Magneten flließt, der im Zusammenwirken mit dem Überwachungsmagneten die Überwachungszeichen hervorbringt.

3. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker des Überiwachungsmagneten über eine Feder auf das die Überiwachungskontakte bewegende Gestänge wirkt, daß das .Gestänge aber durch einen Elektromagneten gesperrt wird, und daß diese Sperrung erst durch den vom auslaufenden Motor erzeugten Strom durch diesen Magneten beseitigt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.