DE365596C - Elektromagnetisches Weichenstellwerk - Google Patents
Elektromagnetisches WeichenstellwerkInfo
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- DE365596C DE365596C DER51176D DER0051176D DE365596C DE 365596 C DE365596 C DE 365596C DE R51176 D DER51176 D DE R51176D DE R0051176 D DER0051176 D DE R0051176D DE 365596 C DE365596 C DE 365596C
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L11/00—Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle
- B61L11/08—Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle using electrical or magnetic interaction between vehicle and track
- B61L11/083—Magnetic control
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 18. DEZEMBER 1922
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Vi 365596 KLASSE 2Oi GRUPPE 17
(R s 1
176
Hj 20 i)
. Eugen Roch in Hamburg. Elektromagnetisches Weichenstellwerk.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. September 1920 ab.
Die Erfindung hat ein etektromagnetisches Weichenstellwerk zum Gegenstand, welches
vom fahrenden Wagen aus mit Hilfe eines einfachen Stromschlusses betätigt werden
kann. Die Einrichtung beruht im wesentlichen 'darauf, daß ein im Bahnkörper eingebauter
Kontakt durch einen am Wagen fest angebrachten, durch einfachen Kontakt einschaltbaren
Elektromagneten bestätigt wird, und daß der durch- diesen
Kontakt ge-
B65596
schlössen« Strom abwechselnd die eine oder
die andere von zwei einen mit der zu stellenden Weiche verbundenen Eisenkörper beeinflußenden
Spulen einschaltet. Es war bereits bekannt, mittels beweglicher Spulen vom Wagen aus Weichen umzustellen.
Hierbei geben die Bewegungsmechanismen der Spulen Anlaß zu häufigen Störungen. Auch erfordert die richtige Einstellung der
ίο Spule besondere Aufmerksamkeit des Wagenführers. Dasselbe gilt von der bekannten
Einrichtung, bei der mehrere Spulen und ein mehrkontaktiger Schalter zur Verstellung der
Weiche am Wagen angeordnet sind. Das Grundprinzip der Erfindung ist in der Abb. ι dargestellt. Es bedeutet dort 1 einen
am Wagen 2 angebrachten Magneten, dessen Stromspule 3 durch einen Schalter 4 unter
Strom gesetzt wird. Im Bahnkörper 5 ist ein Gefäß 6 eingebaut, welches einen festen Kontakt
7 und einen beweglichen Kontakt 8 einschließt. Letzterer ist aus magnetischem Material
gefertigt und wird beim Vorbeipassieren des unter Strom gesetzten Elektromagneten
1 gegen den Kontakt 7 gezogen. Im Bahnkörper eingebaut sind ferner die Spulen
9 und 10. Zwischen diesen befindet sich ein magnetischer Körpern, der vermittels
eines Gestänges 12 mit der Weichenzunge 13 verbunden ist. Die Spulen 9 und 10 sind
einerseits direkt über die Leitungen 14 und 15 bzw. die gemeinsame Leitung 16 und anderseits
über eine Kontaktvorrichtung 17, eine Leitung 18, die Kontakte 7 und 8 und eine
Leitung 19 an die Stromquelle angeschlossen. Die Kontaktvorrichtung 17 ist funktionell
mit dem magnetischen Körper 1 r in Verbindung gebracht, derart, daß sie abwechselnd
je nach ihrer Stellung den Stromkreis derjenigen Spule schließt, von welcher der magnetische
Körper weiter entfernt ist.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende:
Wenn der Führer des Wagens beim Herannähen an der Weiche sieht, daß dieselbe
falsch steht, dann schließt er den Kontakt 4. Dadurch kommen die Kontakte 7 und 8 in
Berührung, der Strom fließt in dem dargestellten Beispiel der Abb. 1 über den Kontakt
17 in die Spule 10, der Körper 11 wird
angezogen, die mit ihm verbundene Weichenzunge 13 wird umgelegt, und der Kontakt 7, 8
wird von selbst beim Weiterfahren des Wagens infolge der Schwere von 8 oder auf andere
Weise wieder losgelassen.
Die praktische Ausführung erfordert allerdings nodh einige Abänderungen und gestaltet
sich etwa so", wie es in der Abb. 2 dargestellt ist. Die Abb. 2 zeigt deutlich fünf verschiedene
Elemente.
Das erste ist ein Gefäß 20, welches die Kontakte 7 und 8 enthält. Die Kontaktvorrichtung
ist so ausgebildet, daß der Körper 8 als Schwimmer (hier in Kugelform) auf einer
leitenden Flüssigkeit liegt, aus der er durch den Magneten herausgehoben und an 7 herangehoben
werden kann. Der zweite Teil ist ein Kasten 21. Dieser enthält ein Relais 22,
welches durch den Strom über die Kontakte 7, 8 betätigt wird. Dieses Relais dient
dazu, erst den eigentlichen Arbeitsstrom für die Spulen 9 und 10 und die zur Umschaltung
der Spulen dienende Schaltvorrichtung 23 zu schließen. Diese besondere Schaltvorrichtung
ist deswegen vorgesehen, weil es ermöglicht werden soll, alle beweglichen Kontakte
und sonstigen Verbindungen in ein einziges wasserdichtes, an beliebiger Stelle einzubauendes
Gefäß zu verlegen. Die Schaltvorrichtung besteht aus zwei mit den Arbeitsspulen 9 und 10 hintereinander geschalteten
Schaltspulen 24 und 25 und einem durch einen Magnetanker 26 gesteuerten Kontakt 27, welcher
sich über Gegenkontakte 28 und 29 bewegen kann. Diese Gegenkontakte sind über
Kreuz mit den Schaltspulen 24 und 25. verbunden.
Die übrigen Teile tragen dieselben Bezeichnungen wie in Abb. 1. Es sind dies drittens
die-Spule 9, viertens die Spule 10 und fünftens
der Anker 17 mit dem Gestänge und den Weichenzungen 13.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende:
Durch Anheben der Kugel 8 an den Kontakt 7 wird das Relais 22 betätigt. Es
schließt seinerseits den Kontakt 30 und der durch die Leitung 31 herangeführte Strom
geht über den Gleitkontakt 27, den Gegenkontakt 28, die Spule 25, die Spule 10 und die
Leitung 32 hindurch. Dadurch wird der Körper 17 nach 10 hingezogen und1 die Weiche 13
umgelegt. Gleichzeitig wird der Anker 26 des Schaltwerkes 23 von der Spule 25 angezogen
und dadurch der Gleitkontakt 27 auf den Gegenkontakt29
gestellt. Inzwischen hat der Wagen die Stelle passiert, an welcher der Kontakt 7, 8 eingebaut ist, der Körper 8 fällt
herunter, der Relaisstrom wird unterbrochen und dadurch auch der Arbeitsstrom, und das
' Schaltwerk bleibt in solcher Stellung in Ruhe, daß beim nächsten Stromsdhluß eine Rückstellung
der Weichen in die Ausgangslage erfolgen muß.
Damit die Reihenfolge der Schaltvorgänge gesichert wird, insbesondere, damit die Gegenspulen
(9 und 24 in Abb. 2) nicht vorzeitig Strom erhalten und dadurch ein Pendeln
der Weiche eintritt, wenn der magnetische Fluß langer als nur momentan auf den Kontakt
in 20 einwirkt, werden die Massen der bewegten Schaltteile des Relais 22 oder des
Schaltwerkes 23 entsprechend bemessen oder es werden Verzögerungsvoarrichtungen (Uhrwerke)
für die Umschaltung von 23 angeordnet.
Wesentliche Vorteile dieser Einrichtung werden darin gesehen, daß für den ersten
Kontaktschluß ein Schwimmkörper verwendet wird, dessen besondere Unempfindlichkeit
gegen Störungen jeder Art und dessen einfächer Einbau ihn gegenüber komplizierteren-,
bereits für den gleichen Zweck verwendeten Schalteinrichtungen wesentlich zweckmäßiger
erscheinen lassen. Weiterhin können alle empfindlichen, beweglichen und stromführenden
Teile in einen besonderen, in der Schaltwerkstatt fertig zu machenden Kasten untergebraciht und dieser an beliebiger Stelle
des Bahnkörpers eingebaut werden. So können z.B. auch die Spuleng und 10 in dem
Gefäß 21 untergebracht werden, wenn diesem eine dafür geeignete Form gegeben wird.
Gegenüber der an sich bekannten Verwendung von nicht völlig eingebauten Relais liegt
in dem völligen Einschluß aller empfindlichen Schallmechanismen ein großer Fortschritt,
insbesondere bezüglich der Lebensdauer und Betriebssicherheit der Anlage. Außerdem
läßt sich das eigentliche Weichenstellwerk in überaus einfacher und betriebssicherer Weise
ausbilden, weil es nichts weiter als einen massiven Eisenkörper enthält. Endlich können
diejenigen Teile, die an bestimmter Stelle des Bahnkörpers Erschütterungen und anderen störenden Einflüssen ausgesetzt
untergebracht werden müssen, so konstruiert werden, daß sie gegenüber diesen Einflüssen
außerordentlich widerstandsfähig sind. Das gilt insbesondere von dem Kontakt 7, 8 und
den Stromspulen 9 und 10, während alle übrigen Teile beliebig an geschützte und ruhige
Stellen gelegt werden können. Es ist z. B. auch nicht nötig, den Kasten 21 im Bahnkörper
anzubringen. Er kann vielmehr auch an
• einen Leitungsmast oder an eine beliebige andere Stelle gelegt werden. Das die Kontakte
7, 8 enthaltende Gefäß kann man unmittelbar an einer Schiene oder in der Mitte zwisehen
den Schienen am Bahnkörper an-' bringen.
Claims (4)
1. Elektromagnetisches Weichenstellwerk, gekennzeichnet durch die Verbindung eines mit den Zungen der Weiche
verbundenen Eisenkörpers, der von einem Stromspulenpaar wechselweise angezogen wird, mit einer in einem geschlossenen
Gehäuse befindlichen Umschaltvorrichtung für den Spulenstrom und einer am Bahnkörper
angeordneten, ebenfalls eingeschlossenen Kontaktvorrichtung, die von einem fest am Wagen sitzenden, durch
einfachen Kontakt betätigten Magneten gesteuert wird.
2. Weichenstellwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Kontaktvorrichtung
ein Relais zur Einschaltung des eigentlichen Arbeitsstroms für die Stromspulen und mit dem Spulenpaar
ein besonderes Schaltwerk des Arbeits-Stroms der Spulen verbunden ist, wobei
Relais und Schaltwerk in einem gemeinsamen, an beliebiger Stelle angeordneten Kasten untergebracht sind.
3. Kontaktvorrichtung für das Weichenstellwerk nach Anspruch 1 und 2, ge- ·
kennzeichnet durch die Anordnung eines durch den Magneten, zu hebenden
Schwimmer (Eisenkugel 8) in einer Flüssigkeit (Quecksilber).
4. Schaltwerk für das Weichenstellwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine derartige Bemessung der Kontakte oder der bewegten Massen oder durch die Einschaltung von Verzögerungsvorricbtungen
(Uhrwerke), derart, daß der Gleitkontakt (27) den einen Gegenkontakt erst verläßt, wenn die Weichenzunge
umgelegt ist, und den anderen Gegenkontakt erst wieder erreicht, wenn der Schalter des Arbeitsstroms (30) wieder
unterbrochen ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER51176D DE365596C (de) | 1920-09-24 | 1920-09-24 | Elektromagnetisches Weichenstellwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER51176D DE365596C (de) | 1920-09-24 | 1920-09-24 | Elektromagnetisches Weichenstellwerk |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE365596C true DE365596C (de) | 1922-12-18 |
Family
ID=7408982
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER51176D Expired DE365596C (de) | 1920-09-24 | 1920-09-24 | Elektromagnetisches Weichenstellwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE365596C (de) |
-
1920
- 1920-09-24 DE DER51176D patent/DE365596C/de not_active Expired
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