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Einrichtung zur Kopplung von Schwingungskreisen.
In neuerer Zeit ist im Bau von Rundfunkempfängern das Bedürfnis aufgetaucht, einerseits eine natürliche Tonwiedergabe, anderseits eine grosse Trennschärfe zu erreichen. Die gleichzeitige
Einhaltung dieser beiden, einander widerstreitenden Bedingungen ist bekanntlich unmöglich, denn erstere erfordert eine grosse, letztere eine geringe Durchlassbreite der Filterkreise. Erreichbar ist nur eine Lösung, welche es gestattet, zwischen den praktisch in Betracht kommenden Extremwerten der Bandbreite je nach den Empfangsverhältnissen der betreffenden Station zu wählen, zu welchem Zwecke die Filterkreise mit von Hand aus variabler Durchlassbreite ausgeführt werden.
Sind die Filter verlustreich, so genügt zur Änderung der Bandbreite einfach die Änderung der Filterkopplung. Verlustreiche Kreise geben aber geringe Selektivität und Verstärkung. In der Mehrzahl der Fälle werden deshalb verlustarm Kreise verwendet, um eine maximale Selektivität und Verstärkung zu erreichen. In diesem Falle genügt zur Änderung der Bandbreite eine blosse Änderung der Filterkopplung allerdings nicht mehr, denn auf diese Weise wäre eine gleichmässige Übertragung der Modulationsfrequenzen nicht mehr möglich. Es kommt dies dadurch zum Ausdrucke, dass die Bandfilterkurve eine mit der Kopplung zunehmende Einsattelung aufweist, wodurch eine Unterdrückung der tiefen Frequenzen zugunsten der höheren Lagen eintritt, was einer unrichtigen Wiedergabe des Klangbildes gleichkommt.
Es ist dies der Grund, warum bei Vergrösserung der Durchlassbreite die Filterkreise gleichzeitig durch zusätzliche Dämpfung so weit verschlechtert werden müssen, dass eine zu starke Einsattelung der Filterkurve vermieden wird. Diese Zusatzdämpfung ist in verschiedenen Ausführungen bekannt und wird in der Regel durch Ohmsche Widerstände, wie Potentiometer, Verlustabsorptionskreise oder stufenweises Zuschalten von Ohmsehen Widerständen, erreicht.
Bei diesen bekannten Anordnungen besteht jedoch kein innerer physikalisch-gesetzmässiger Zusammenhang zwischen Kopplungsgrad und Zusatzdämpfung, sondern es werden rein empirisch ermittelte Widerstandsgrössen mechanisch (stufenweise) zu-bzw. abgeschaltet ; das richtige Verhältnis zwischen Kopplungsgrad und Zusatzdämpfung besteht, mit andern Worten, nur innerhalb eines kleinen Bereiches und erreicht den richtigen (nicht konstanten) Wert im übrigen nur in grober Annäherung.
Die Erfindung fusst nun auf folgender Erwägung : Da zwischen der Einsattelungstiefe einer Bandfilterkurve und dem Kopplungsgrad eine physikalisch-gesetzmässige Beziehung besteht, so wird es zweckmässig sein, wenn die gleiche oder eine ähnliche Gesetzmässigkeit zwischen Zusatzdämpfung und Kopplungsgrad hergestellt wird.
Erfindungsgemäss wird dies durch eine Ausgestaltung der bekannten Filter erreicht, die neben der fix angeordneten Induktivität eine in Serie mit dieser liegende bewegliche Induktivität aufweisen.
Diese Ausgestaltung besteht nach der Erfindung darin, dass parallel zur beweglichen, nur wenige Windungen enthaltenden und ebenso wie die Fixinduktivität möglichst verlustarm aufgebauten Spule ein Ohmscher Widerstand (Dämpfungswiderstand) geschaltet ist.
Die nähere Wirkungsweise der erfundenen Einrichtung sei im folgenden an Hand der ein Ausführungsbeispiel enthaltenden Zeichnung veranschaulicht.
In der Figur, die ein Filter zeigt, sind 1 und 2 die einstellbaren Kapazitäten, 3 und 4 die beiden miteinander koppelnden Induktivitäten der Schwingungskreise. Diese Kreise sind möglichst verlustarm aufgebaut. Ein kleiner Teil der Spule 4 ist auf einer beweglichen Spule 5 angeordnet, die durch irgendein Gestänge, einen Bowdenzug oder ein anderes Übersetzungsmittel (nicht dargestellt) der
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Spule 3 genähert oder von dieser entfernt werden kann. Parallel zu dieser kleinen bewegliehen Kopplungs- spule ist ein entsprechender Ohmscher Widerstand 6 geschaltet.
Die Spulen.'3 und 4 sind so angeordnet, dass sie eine bestimmte fixe Kopplung zueinander haben.
Die bewegliche Spule 5 koppelt in der äussersten Lage gar nicht oder nur sehr wenig, während sie in ihrer innersten Lage so fest als möglich mit der Spule 3 koppelt. Hiebei wird darauf geachtet, dass diese Kopplung möglichst streuungslos vor sich gehe. Nähert man nun die Spule 5 der Spule so vergrössert sich durch Induktion die Spannung an den Punkten a und b, und es wird durch den Widerstand 6 der Spule J Leistung entzogen, also der Schwingkreis 3, 1 gedämpft.
Gleichzeitig tritt aber über die Spule 5 eine Kopplung der Schwingkreise 3, 1 und 4, 2 auf.
EMI2.1
EMI2.2
EMI2.3
EMI2.4
EMI2.5
EMI2.6
EMI2.7
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wird als das vorhergehende bzw. die vorhergehenden, kann man also bei gleicher Bandbreite das der Diodenstrecke benachbarte Filter infolge der breiteren Resonanzkurve loser koppeln als die vorhergehenden. Solange man nun-durch Verändern des Kopplungsgrades mittels der Spule 5 - die kritische Kopplung nicht erreicht hat, wächst die Niederfrequenzlautstärke mit wachsender Kopplung, während die Hochfrequenzempfindlichkeit mit wachsender Kopplung abnimmt. Das Resultat ist eine Kompensationswirkung, derart, dass die Endlautstärke ungefähr gleichbleibt.
An Stelle der Betätigung der Kopplungseinrichtung von Hand aus ist es auch möglich, die Bewegung der Kopplungseinrichtung automatisch mittels eines Relais durchzuführen, das seinen Impuls etwa in Abhängigkeit vom Anodenstrom des geregelten Zwischenfrequenzrohres, dessen Intensität ja mit der Stärke des einfallenden Signals steigt oder fällt, erhalten könnte.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Kopplung von Schwingungskreisen, mit Benutzung einer mit der Hauptinduktivität des Schwingungskreises in Serie liegenden beweglichen Spule, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zur beweglichen Kopplungsspule ein Ohmscher Widerstand (Dämpfungswiderstand) geschaltet ist.